Eingestellt: | 2010-01-10 |
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HA © | |
Hallo, nachdem ich dieses Forum seit längerem begeistert verfolgt habe, möchte ich mich kurz vorstellen und mein erstes Bild zeigen. Mein Name ist Heiko Arjes. Ich fotografiere im Prinzip seit meiner Jugend, habe das schöne Hobby aber erst vor zwei Jahren wieder intensiv aufgenommen. Meine Hauptmotive suche ich bevorzugt in der heimischen Natur. Neben den Schönheiten und Besonderheiten der Natur bewegt mich zunehmend das Verhältnis von Natur und Mensch. Darum zeige ich dieses Bild auch als mein Erstes. Es zeigt, daß scheinbare "Nebensächlichkeiten" und das unabsichtlich gedankenlose Handeln in der Natur, zu wahrhaften Tragödien führen können. Es ist nicht auszudenken, was für einen qualvollen Kampf dieser Hirsch bis zum erlösenden Tod gehabt haben muß. |
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Technik: | NIKON D300, 105mm (157.0mm Kleinbild entsprechend) 125/10000 Sek., f/2.8, ISO 200 Belichtungsautomatik, Manueller Weißabgleich |
Fotografischer Anspruch: | Dokumentarisch ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 243.0 kB 398 x 600 Pixel. |
Platzierungen: |
Bild des Tages [2010-01-12] |
Ansichten: | 15 durch Benutzer1600 durch Gäste3244 im alten Zähler |
Rubrik Mensch und Natur: |
Doch ohne die Menschen auch mit solchen Bilder zu konfrontieren,
wächst wohl auch nicht das Bewußtsein dafür.
VG Fee
willkommen im Forum!
Mit Deinem in dieser Rubrik sehr passenden Bild, das sehr zum Nachdenken anregt und von der Szene her alles andere als "schön" ist, dafür aber (Verzeihung) "schön" zum Thema passt und gut umgesetzt wurde, hast Du ja bereist eine Diskussion ausgelöst. Eine Diskussion, die sich halt nicht um irgendwelche fotografischen Aspekte dreht. Z.B. leichter Treppchenbildung oder einer m.E. etwas zu kühlen (cyan?) Farbwiedergabe - iregndwie auch sonderbar, denn derartige Aspekte werden in anderen Bildern benannt - hier (in dieser Rubrik) wohl nicht - sehr angenehm! Hier geht es darum, dass das Bild "spricht", was zeigt - ums Abgebildete - ums (für mich) Wesentliche.
Es entstand ertaunlicherweise eine Diskussion um das Thema Jagd, die mit dem Bild ja eigentlich nichts zu tun hat - aber das ist ebenfalls von mir zu begrüßen.
Meine Meinung dazu:
Ich habe mir schon gelegentlich darüber Gedanken gemacht, bin aber immer schnell daran gescheitert mir ein wirkliches Bild dieser Ausübung zu bilden, da ich zu wenig darüber weiß. Natürlich habe ich auch schon oft die Geschichten der "schwarzen Schafe" vernommen - aber sie sind für mich dann erstmal, in Unwissenheit um der wahren Begegebnheiten bei der Jagd, genau solche: "Schwarze Schafe" - Die es eigentlich in allen Bereichen unserer Gesellschaft gibt. Es fällt mir sehr schwer mir wirklich ein eigenes und vernünftiges Bild von "sinn" und "Unsinn" der Jagd zu machen - zu Vieles vermute ich im Bereich des "Hörensagens", der "Vorurteile" oder des "Schön-redens". Ich kann mir daher offen gesagt kein wirkliches Urteil über die Jagd bilden, vernehme aber sehr oft bei anderen eine scheinbar klare Meinung des "Pro" oder "Contra". Viele Argumente überzeugen mich dabei nicht oder (beim Nachdenken) stellen sie mir Fragen, die genau das Gegenteil in meiner Überzeugung bewirken könnten.
Als Beispiel:
Mir leuchtet ein, dass der Bestand der Wildschweine (ohne natürliche Feinde in unseren Landen, in einer Umwelt, die nicht mal mehr ansatzweise irgendwelchen natürlichen Verhältnissen entspricht) zu hoch ist - die sind halt sehr schlau und sehr anpassungsfähig. Da muss gegenreguliert werden, denn neben Schäden an Kulturen in der Landwirtschaft z.B., nimmt ja auch unsere "Natur" (wie wir sie gerne hätten) Schaden... Der Jäger als Ersatz für den Wolf - leuchtet ein... ist das aber wirklich so einfach 1:1 zu übersetzen? Ich weiß es nicht, denn Zweifel halte ich durchaus für angebracht. Sind die Wildschwein-Bestände in deutschen Landen noch irgendwie zu vergleichen mit denen, die vielleicht vor 2-3.000 Jahren mal hier durch die Wälder streiften? Hat der Mensch und unsere zivilisierte Umwelt sie nicht vielleicht zu anderen gemacht? Kann der Jäger die Rolle des Wolfes hierzulande und heute im Sinne der "natürlichen Regulierung" übernehmen? Oder passen sich die Schweine nicht viel mehr den neuen Umweltbedingungen an? Wieso werden sie in einigen Städten (ich weiß das aus Berlin, aber auch hier in Hamburg ist das zunehmend der Fall) zum "Problem"? Sorgt die derzeit ausgeübte Jagd auf die Wildschweine in der freien Landschaft nicht vielleicht sogar eher dafür, dass sie die für sie "weniger gefährlichen" Städte besiedlen - übervölkern? In der Großstadt schießt keiner... kann nicht - darf nicht, ein ökologischer Vorteil des Wildschweins sich über Mülleimer des nächstens herzumachen? Sind sie Gewinner der Natur im der Menschen-Umwelt?
Alles möglich, alles fraglich - für mich. Die Rolle des wildbestandhegenden und -pflegenden Jägers kann ich nachvollziehen, ob der Erfolg sich auch wie gewünscht einstellt, oder ob nicht sogar ein (drastisch ausgedrückt) "erbarmungsloses Zusammenschießen" einen anderen, der "Natur" wie wir sie wünschen und gestalten in unserer selbst gemachten Umwelt, "günstigeren" Erfolg bescheren würde... wie geschrieben: Ich weiß es nicht - mir fehlt der Durchblick. Andererseits habe ich auch Verständnis für alle, die in dem Tier erstmal die Kreatur sehen und ihr menschengemachtes, quasi "unnatürliches", Ableben durch Schuss bedauern, wenn nicht sogar "verteufeln"...
Um endlich zum Schluss zu kommen: Ich habe nicht den Durchblick, nicht den Sachverstand über "richtig" oder "falsch", über "gut oder "böse" der Jagd zu urteilen - Vorurteilen möchte ich nicht folgen, Beweise für ein für und wider sind mir bisher nicht einleuchtend. Ich weiß es nicht! - Aber auch DAS ist ja eine Erkenntnis: Ich weiß, was ich nicht weiß!
Mit diesem sehr philosophischen Satz beende ich meine Gedanken zum Thema Jagd und freue mich (nicht für den abgebildeten Hirsch), aber über die geglückte Präsentation eines Themas der "Natur im weiteren Sinne" das auf "Mensch" prallt.
Grüße, Thorsten
Hab mir grad Deine HP angesehn, da sind ja zum Glück viel angenehmere und "schönere" Bilder drin, als dieses hier!! Beim ersten Überlesen hatte ich Tarnnetz statt Tornetz gelesen und dachte, au Schei... einer von uns hat nicht aufgepaßt und was liegen lassen... Hm, weißt, ich bin ja am Rande auch jagdlich unterwegs, hab übrigens auch zwei Alpenländische Dachsbracken, man könnte auch Bilder zeigen von angeschossenem Wild, das nicht gefunden wurde und qualvoll verendet... Frage ist nur, ob das dann hier in dieses Forum unbedingt rein muß. Klar, Natur ist nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen und auch klar, ohne den Menschen ginge es dieser Welt viel besser. Und ich finde es auch gut und richtig (und da fangen wir bei Lernort Natur ja schon damit an bei den Kindern) den Menschen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu zeigen, das gilt natürlich dann auch für Fotografen, daß man dann halt nicht bis auf den letzten Zentimeter ans Rehkitz ranm uß und Schmetterlinge besser nicht anfaßt und so.... aber mich stört etwas der vorwurfsvolle Ton auf Deiner Homepage in der Rubrik Mensch und Natur... weil Jäger töten ja auch Tiere... allerdings im Idealfall mit dem ersten Schuß und aus durchaus nachvollziehbaren Gründen. Deshalb fotografier ich ja lieber und hab die Hunde ausser Dienst (aber unter Aufsicht!)
Nur soviel ist auch klar, dieser völlig sinnlose Tod hier hätte vermieden werden können!! Insoweit trotzdem danke fürs Zeigen und wieder mal klar machen, daß auch wir als Fotografen auch da vielleicht ggfs bewußter werden.
Wurde der Hirsch auf dem andern Bild eigentlich befreit (er lebte ja noch, soviel ich sehe) oder landete er im Kochtopf?
Liebe Grüße,
Claudia
qualvoll verenden muss...die Bilder von denen du sprichst, die "man" einstellen könnte von
angeschossenem Wild, was qualvoll verendet ist, gibt es ja wohl nur, weil eben nicht
alle Grünröcke ""gute Jäger"" sind...Spass am Töten und verantwortungsvoller Umgang
mit einem Gewehr sind wohl nicht immer unter einen Hut zu bringen...
mit einem hast Du Recht, nicht alle Jäger nehmen die Verantwortung zur gesetzlich vorgeschriebenen Nachsuche von verletztem Wild so ernst, wie es absolut unumgänglich ist!
Viele begnügen sich auch damit, Hobbyschweißhundführern (teilweise, wie ich einen Kommentar weiter lesen muss sogar ohne Jagdschein) die Nachsuche zu überlassen und wenn die dann nichts finden, hat man ja seine "Schuldigkeit" getan.
Oft finden die Schweißhundführerprofis diese Stücke mit schwersten Verletzungen noch, weil aufmerksame Reviernachbarn oder verantwortungsvolle Mitjäger auf den Einsatz von anerkannten und routinierten Schweißhunden pochen.
Leider jedoch finden auch die "Profis" nur etwa 70-80% der nachgesuchten Stücke und gerade die schlimmsten Verletzungen wie z.B. Schüsse durch den Kiefer bringen oft Führer und Hunde an ihre Grenzen.
Werden diese Stücke Tage oder auch Wochen später gefunden oder erlegt, stehen einem die Haare zu Berge über das unvorstellbare Elend!
Ich schreibe diese Zeilen, weil die Zahl der Hobbyschweißhundführer immer größer wird - "Nachsuchen ist ja sooo cool" und immer unter dem Deckmäntelchen, man erfülle ja die Gesetzespflicht.
Die wenigsten wissen was ihre Hunde und vor allem sie selber leisten können!
In diesem Sinne sehr nachdenkliche Grüße
Ingrid
Ich finde es vorsichtig formuliert, eine absolute Frechheit, hier von Dir als Hobby-Schweißhundführer tituliert zu werden!! Erstens gehe ich mit den Hunden nicht auf Nachsuche, obwohl ich einen entsprechenden Lehrgang absolviert habe. Mir ging es darum, diese recht heißblütige Hunderasse zu verstehen und vernünftig ausbilden und halten zu können. Zudem braucht man, zumindest in Baden-Würtemberg, zur Nachsuche ZWINGEND eine Jagderlaubnis... denn was sollte ich Deiner Meinung nach tun, wenn ich mit meinen Hunden etwas finde? Das Tier mit der Kamera erschlagen??? Allzuviel Ahnung scheint hier über Jagd nicht vorzuherrschen, sonst müßte das klar sein!! Es sei denn, es wäre in anderen Bundesländern anders... Meine Jäger-Bekannten, die ich hier habe, würden mit Recht unfreundlich, wenn hier irgendwelche Hobbynachsucher anrücken würden.
Nur ich habe in keinem Kommentar geschrieben, daß ich selbst nachsuche, lediglich, daß ich viel mit Jagd zu tun hab und schon genug gesehn hab in den letzten 10 Jahren, um da ein bissel zu wissen, worum es geht! Vielleicht solltest Du gründlicher lesen??
Gruß,
Claudia
Ich möchte euch beiden an dieser Stelle mal ganz ausdrücklich dafür danken, dass ihr euch für diese verantwortungsvolle Aufgabe so stark macht. Das Bild führt ja schon eindrücklich genug vor Augen, was die Tiere alles aufgrund nachlässigen Verhaltens der Zweibeiner zu erleiden haben ... und ich schätze, ihr seht noch viel Schlimmeres. Einfach gut, dass es euch gibt ...
LG,
Pascale
Wow, da ist ja eine wilde Diskussion zur Jagd entflammt.... aaaalso grundsätzlich MUSS jedes Wild nachgesucht werden, es gibt aber Fälle, wo man ein Tier einfach nicht findet (und das sicher nicht mit Absicht!!!). Mir geht es um etwas anderes, ich finde Jagd, soweit sie tierschutzgerecht ausgeübt wird absolut gut und notwendig, (obwohl ich selber nicht jage, ich sage es nochmal), aber Jagdhunde führe und schon hierfür gewisse Sachkenntnis und Zusammenhänge brauche.
Eine sehr gute Entwicklung ist die Einführung der sog. Keilernadel für gute Schützen, damit man auf Drückjagden zB auswählen kann, wen man einläd und wen besser nicht....
Was mich persönlich stört ist, mit welcher Verbissenheit manche Jäger ihre "Freßfeinde" wie Wölfe, Luchse, Füchse, Katzen und Hunde bekämpfen, wobei das auch wieder nur ein kleiner Teil der Jägerschaft ist.... Einerseits ist die Frage, wo kämen wir hin, wenn sich zB das Schwarzwild sinnlos vermehren würde und fänden wir es lustig, morgens beim Aufstehn den fetten Keiler in unserem Vorgarten-Gemüsebeet zu sehen, andererseits, meine Güte, wenn mal ne Katze einen Vogel killt.. na und? Ist ja auch nur ein Raubtier, genauso wie wir auch! Es macht doch niemand dem Löwen Vorwürfe, weil er Antilopen frisst... Wobei natürlich verantwortungsvolle Hundehalter vor allem in der Tragezeit des Wilds (also April bis Juli) ihre Hunde anleinen oder besonders gut beaufsichtigen sollten, das ist auch klar. Ich denke einfach ein respektvolles und verantwortungsvolles Miteinander, von Jägern und anderen Menschen both ways, von Jägern und anderen Säugetieren und ein ganz besonders verantwortungsvolles Verhalten vor dem Schuß... da wär schon viel erreicht! Und wenn dann alle anderen Menschen, die sich draussen aufhalten auch ein bissel mitdenken, nicht achtlos Coladosen und onstiges wegwerfen, nicht mit 120 km/h durch Waldgebiete heizen und so weiter, dann hätten wir fast schon eine bessere Welt!!
Liebe Grüße,
Claudis
dein Bild habe ich etwas spät entdeckt, aber es macht mich ebenso betroffen wie die Vorkommentatoren. Wir sehen und ahnen oftmals gar nicht, was wir in der Natur anrichten. Du zeigst das Beispiel eines qualvoll verendeten Hirsches. Wie viele Leid verbreitet der Mensch an anderen Stellen, die wir nicht sehen! Ich denke an die Helgoländer Basstölpel, die Reste von Fischernetzen zum Nestbau verwenden und sich darin verheddern, an ölverschmutzte Seevögel, die im Meer sterben... Diese Liste trauriger Schicksale ließe sich noch lange fortsetzen. In vielen Fällen ist der Mensch schuld, aber daneben gibt unendliche viele Schicksale, die zum normalen Lauf der Natur gehören. Jedes Lebewesen stirbt irgendwann einen stillen und einsamen Tod durch Alter, Schwäche oder Krankheit, andere werden zur Beute von Fleischfressern. Ich glaube, dass auch Tiere Gefühle empfinden können, die vielleicht mit menschlichen Regungen vergleichbar sind. Wie viel verstecktes Leid, wie viel Angst und Qual spielt sich da draußen tagtäglich ab, ohne dass wir es je erfahren!
Dein Bild zeigt nicht die schöne Seite der Natur, die wir so gern sehen. Es rüttelt wach und macht nachdenklich.
Gruß
Jens
1. Beim Wort "Jäger" stellen sich in mir immer zwiespältige Gefühle ein. Die positive Rolle will ich nicht abstreiten, aber ich weiß definitiv von weniger schönen Fällen: Etliche Füchse mussten ihr Leben lassen, nachdem sie von Jägern entdeckt wurden (Rechtfertigung "Tollwut"). Andere Tiere verendeten qualvoll in Fallen, die von Jägern ausgelegt wurden. Bei manchen Jägern habe ich das Gefühl, dass es ihnen sehr stark um die Ballerei geht. Ich will jetzt nicht alle Jäger in einen Topf werfen, nehme aber an, dass es unter ihnen so einige schwarze Schafe gibt.
2. In Deutschlands Wäldern gibt es noch andere Tiere als jagdbares Wild.
Gruß
Jens
Im Moment kommts mir aber einfach hoch. N Freund hat mir vor kurzem voller Stolz erzählt er hätte schon mal n Fuchsrüden von ner Fähe runtergeschossen in der Ranszeit. Bei solche Geschichten hab ich genug gehört.
Das die Lobby es jetzt sogar geschafft hat in Schweden 27 Wölfe zum Abschuss freizugeben (10% des geschätzten! Bestandes), ist genauso ekelhaft wie die Tatsache dass in der ersten Jagdnacht bereits 20 der 27 Wölfe geschossen wurden. Kein Wunder wenn sich 12.000!!! Jäger eine Lizenz erfragen.
Ich kann es nicht verstehen wie man Jagen kann ohne dabei den Hegegedanken zu haben. Jagd ist eine gute Sache - als Ersatz für Wolf und Luchs kann es zu einem gesunden Wildbestand führen. Was größtenteils in Deutschland geschieht ist aber Jagd ohne Sinn und Verstand! Man kann nicht in einem Revier 2 Tonnen Mais im Jahr kirren um dann zu sagen, man muss Bestände dezimieren damit sie nicht überhand nehmen. Warum nehmen sie überhand? Evtl wegen Eu Subventionen für Biomais? Evtl wegen Kirrungen bzw Fütterungen im Winter? Evtl weil die Hege überzogen wird?
So lange es nicht zu einem "Frieden" zwischen Naturschutz-Vereinen und Jagd-Verbänden kommt, wird das so wietergehen. Ohne Konsenz kämpft jeder verbissen für seine Sache...
Zu deinem Punkt 2: Ich habe gerade einen Artikel gelesen: "Sachsens Jäger können und wollen den Wolfsbestand managen". Jagdbares Wild, ganzjährig geschützt!?
In Deutschlands Wäldern darf außer den Singvögel fast alles geschossen werden. Dachs, Fuchs, Rehwild, Muffelwild, Sikawild, Schwarzwild, Marderhund... Sicherlich in bestimmtem Maß auch sinnvoll, aber naja.
Ich liebe ja bekanntlich Rien Poortvliet der in einem seiner Bücher schreibt:
"Vor allem dir, lieber Herrgott, danke für die Tiere, die du geschaffen hast. Ich bin mir bewusst, dass es deine Tiere sind... Und wenn ich jagen darf, so will ich versuchen das ehrfürchtig zu tun" Rien Poortvliet: Auf der Jagd: Paul Parey 1972
Egal aus welcher Motivation und mit welchem Glauben man jagd und naturbegeistert ist, ich glaube es würde wohl jedem gut tun, natürlich auch uns Naturfotografen, die Natur mit etwas mehr Ehrfürchtigkeit zu begegnen...
LG
Kevin
wie ich sehe,haben wir auch hier die gleiche Meinung!
Kann Deine Worte nur nochmals unterstreichen.
Die Jagd muss sein,aber dass "wie" ist entscheidend!!!
LG
Michael
erahnen, aber ich bin überzeugt, dass es sehr viel komplexer ist als der
Mensch vernutet. Ich könnte hier viele Beispiele anführen, was aber zu weit führen würde.
Das endlose, unsägliche Leid, was der Mensch den Tieren zufügt ist nicht vergleichbar
mit dem Leid, was sich Tiere untereinander im Überlebenskampf zufügen.
zuerst einmal herzlich willkommen hier im Forum.
Mir ging es ähnlich wie Dir und seit 2 Jahren nutze ich die knappe Zeit fast nur noch zum Fotografieren.
Du hast aber nichts mit einem pansionierten Förster aus der Lüneburger Heide zu tun,der gerne schreibt,fotografiert und auch den roten Hunden verfallen ist,oder?
Deine Aufnahme geht einem regelrecht unter die Haut,wenn man bedängt wie lange dieser letzte Kampf gedauert hat.Wie Helge schon schrieb,ist das Damwild extrem anfällig für sämtlichen Unrat.Ich konnte schon mehrfach Damhirsche mit diversen Drähten,Zäunen u.ä. beobachten.
Vor einigen Jahren sah ich 3-jährigen Hirsch in einem Weizenfeld,der nur noch im Kreis lief.
Als ich mich näherte sah ich,dass er um eine Schaufel und einen Hinterlauf etwa 20 m Draht hatte.Da er sich in umittelbarer Nähe einer Bundesstraße aufhielt,musste schnell etwas passieren.Ich informierte 2 zuständige Jäger und wir fingen den Hirsch im Feld ein und befreiten ihn.Der Hirsch hatte bei dieser ganzen Aktion wohl Todesangst und nicht selten überleben Hirsche diese Hilfemaßnahmen nicht.
Er hat es aber gut überstanden,zur Freude aller beteiligten.
Ich freue mich auf weitere Bilder von Dir und wenn ich mir Deine HP anschaue,erwartet uns hier einiges.
LG
Michael
für mich ein foto, dass den qualvollen tod dieses damspiessers eindrucksvoll und bewegend dokumentiert.
viele der hier niedergeschriebenen meinungen kann ich gut verstehen und teile diese in vielen dingen, deshalb möchte ich nicht weiter darauf eingehen. ich möchte vielmehr noch einige worte zum damwild und künstlichem kopfschmuck verlieren. wer sich intensiv mit den heimischen wildarten befasst oder diese regelmaessig beobachtet kann feststellen, das insbesondere damhirsche auffallend häufig irgendeinen krimskrams im geweih mitschleppen. mir ist z.b. ein revier in s-h bekannt, in dem man nicht besonders darauf achtet, was im wald landet und was nicht. den zuständigen wildmeister habe ich diesbezüglich schon oft auf dieses thema angesprochen, leider hat sich nie etwas geändert. einmal konnte ich einen damhirsch befreien, der sich in einem alten pferdezaunweidedraht verfangen hatte.
warum relativ häufig damhirsche solchen unrat aufnehmen, konnte bislang nicht wirklich geklaert werden. aus meinen beobachtungen schliesse ich aber, das neugierde eine grosse rolle spielt. wenn man diese wildart beobachtet faellt auf, dass die damhirsche immer wieder spielerisch mit ihren geweihen gegenstände in ihrem umfeld untersuchen. nach dem bewinden der gegenstaende fängt oft das herumspielen mit dem geweih statt und dabei bleibt so manch sperriger unrat im geweih haengen, oder aber der hirsch bleibt hängen. schnell geraet das tier dann in panik und leider endet diese neugier immer wieder in solchen dramen.
HG Helge
Ich finde auch, dass so ein Bild sehr wohl in dieses Forum gehört, und die Rubrik ist in der Tat richtig gewählt.
Allerdings schließe ich mich in einem Punkt Ines an: es ist in so einem Fall immer auch wichtig, in der Beschreibung zu erwähnen, wie es weiter ging: z.B. gab es konkrete Maßnahmen vor Ort, bei denen vielleicht so ein Belegfoto eine Rolle gespielt hat, und ob sie von Erfolg gekrönt waren. Letzteres hast du mittlerweile ja auch nachgeholt, und es tut gut, das zu lesen.
VG,
Pascale
Danke fürs Zeigen und viel Spaß hier.
Micha
vielen Dank für die kontroversen Kommentare zu meinem Einsteigerbild.
Sicherlich kann man unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob dieses Foto in einem Forum, welches sich durch wirklich brillante Naturfotos auszeichnet, überhaupt was zu suchen hat.
Ich denke JA.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Rubrik „Mensch und Natur“ unter anderem für solche Bilder gedacht. Heißt es doch „…wie negativen Einfluss des Menschen auf die Natur …“.
Und mehr zeige ich hier auch nicht.
Ich möchte nicht anklagen, oder mit erhobenem Zeigefinger besserwisserisch dastehen! Falls ich diesen Eindruck erweckt habe, tut es mir Leid. Es ist so nicht gemeint.
Mir ist bewusst, dass es sich bei diesem Fall um ein Unglück handelt, das von keinem Menschen absichtlich herbeigeführt worden ist! Wären die Tornetze des seit ca. 1 Jahr nicht mehr bespielten Fußballplatzes aber abgenommen worden, wäre es sicher nicht passiert.
Ich möchte zum Nachdenken anregen. Zum Nachdenken darüber, was unser Handeln in oder mit der Natur für Auswirkungen haben kann und ob wir sie vielleicht vermeiden können.
Die Tornetze auf diesem Fußballplatz sind abgenommen.
Herzliche Grüße,
Heiko
Das macht wirklich betroffen, furchtbar sich auszumalen wie der Weg zum Tod war.
Für mich zeigt es hier zwar kein unverantwortliches Handeln des Menschen aber wohl generell den Einfluss von Mensch auf Tier. Nicht mal das wird ja heute noch überhaupt bewusst wahrgenommen. Durch unser ganzes Handeln beeinflussen wir auch die Natur...
Und sei es dadurch ein Fußballnetz nach dem Spiel hochzuhängen, auch wenn man es primär für den Platzwart und seinen Rasenmäher tut...
Der Mensch ist egoistisch und teilen will er nicht - erst Recht nicht mit Tieren. Auch wenn ich das nicht auf dieses Bild beziehen will, welches für mich ein Unglück zeigt.
LG
Kevin
ps: Willkommen im Forum
zu dem foto wollte ich schon vorher was schreiben, aber irgendwie haben mir die passenden worte gefehlt.
du wirst sicher deine gründe haben ausgerechnet so ein foto als einstandsbild hier zu wählen, die rubrik passt für mich auch gut.
dein foto finde ich ehrlich gesagt schrecklich (und damit meine ich nicht das fotografische).
mir ist selbstverständlich klar, dass natur nicht nur aus bunten schmetterlingen und blümchen besteht und, dass insbesondere wenn menschen gedankenlos zu werke gehen die natur oft leiden muss und ich finde es auch wichtig solche vorgänge anzuprangern, aber ganz ehrlich wird mir die intention für das einstellen dieses fotos nicht ganz klar.
ich finde es gut und wichtig solche dinge zu dokumentieren, aber wenn ich solch ein foto gemacht hätte würde ich damit die verantwortlichen aufsuchen, die regionalen medien informieren, die öffentlichkeit aufmerksam machen. also natürlich vorausgesetzt, dass es sich hier um ein tatsächliches versäumnis und nicht um einen unfall handelt. das weiß ich natürlich nicht.
nicht falsch verstehen, auch wenn mir solche anblicke unendlich leid tun, finde ich das o.k. wenn das jemand zeigt. nur irgendwie vermisse ich hier eine weiterführende information zu dem geschehen.
vg
ines
Sowas geht mir immer sehr nah!
LG
Angela
dein Einsteigerbild ist furchtbar traurig und tragisch. Ja, solche Szenen rühren mich
zu Tränen, wenn ich an den irrsinnig qualvollen und langen Todeskampf des Tieres denke.
Es erinnert mich an die stehend aufgehängten Windhunde hier in Spanien, die tagelang
versuchen, sich auf den Beinen zu halten, um nicht zu ersticken, bis die letzte Kraft sie
verlässt. Allerdings ist der Unterschied, dass menschliche Monster den Hunden dies
absichtlich antun. Hunderte Wind- und Jagdhunde werden so jedes Jahr am Ende der Jagdsaison
umgebracht.
Auf deiner Homepage ist noch ein Bild eines Hirsches, der sich verfangen hat, zu sehen,
und es scheint, dass er noch lebt. Handelt es sich um dasselbe Tier?
Ich wünsche dir noch viel Spass hier im Forum,
Liebe Grüsse,
Marion
LG,
Marion
herzlich willkommen hier im Forum. Ein interessante Einstiegsfoto, wenn man sich dazu Gedanken macht, dann kann man sich in der Tat vorstellen, welche Todesängste dieser Hirsch gehabt haben muß. Und er hat noch nicht mal mitbekommen wie schön so ein Hirschenleben sein kann, bis die Jäger in auf den Kieker haben. Es war ja noch ein recht junges Tier.
Viele Grüße und "Gut Licht" weiterhin
Hans
erst mal Danke für´s Zeigen - wohl kaum einer fängt hier mit einem traurigen Foto an.
Wie Deine Homepage zeigt, ist das wohl leider kein Einzelfall.
freundliche Grüße
Jutta
Auch wenn ich oftmals sehr extreme ansichten habe, wenn es sich um das gedankenlose handeln des
menschen dreht, sehe ich hier eher ein "unglück" oder einen "unfall". Gedankenloses handeln wäre
in diesem fall, wenn z.b. ein unangeleinter hund mit jagdtrieb, diesen bock so in panik versetzt
hätte, sodass er "blind" in ein tornetz rannte und sich verfing. Es passieren in der natur immer
wieder unglücke. Manchmal verunglücken auch motorrad-, oder autofahrer auf landstrassen, weil sie
einem wild ausweichen mussten. Diese tragödien wünschte ich mir alle weg, klaro, doch gänzlich
vermeidbar sind sie oftmals nicht.
Willkommen im Forum - viel Spaß noch.
lg
markus
Wenn ich das sehe, macht mich das ganz betroffen!
Es ist schon unglaublich was der Mensch so alles in seiner "Unwissenheit" verursacht.
Wäre gut in der Natur alles was zu Fallen werden könnte zu entfernen.
Aber erst bis was passiert ist, reagieren wir. Und oft nicht einmal dann, weil es ja so viele "wichtigere Interessen" gibt als die Natur und ihre Lebewesen!
Liebe Grüße
Erwin