
Eingestellt: | 2009-08-23 |
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SA © Stephan Amm | |
Hallo, als ich in der Pfalz eintraf habe ich mich geärgert, daß ich meine Phototasche mit der Standardobjektivausrüstung (wozu natürlich mein geliebtes AF 200/4 micro gehört) zu Hause vergessen hatte! Nun ja, ich habe von Montag bis gestern mittag 65 Stunden gearbeitet, weshalb es nicht so schlimm war. Als ich gestern eine Talwiese im Pfälzer Wald betrat sah schon alles anders aus, innerhalb von Minuten entdeckte ich mehrere grüne Flußjungfern, einen weißen Waldportier und eben diese Bläulinge, welche es in ganz Bayern nicht gibt (RL 0). Nun ja, man kann auch mit einem 55er arbeiten, bei dem zweitkleinsten Tagfalter ist das nich soooo problematisch, bei der scheuen O. cecilia schon eher, aber mit Luftanhalten und langsamen Anschleichen gelangen auch von dieser Art einige bessere Dokumentaraufnahmen! Zu guter letzt vor lauter Aufregung die Kamera auf Jpeg gelassen, ich photographiere sonst nur RAW... Mal schauen was die nächste Woche bringt... |
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Technik: | D3, MF 55/3.5, 1/200s, f8, ISO 400, 95% Ausschnitt, Freihand |
Fotografischer Anspruch: | Professionell ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 277.8 kB 600 x 900 Pixel. |
Ansichten: | 1 durch Benutzer97 durch Gäste393 im alten Zähler |
Schlagwörter: | argiades blaeuling blue cupido falter kurzschwaenziger schmetterling short-tailed |
Rubrik Wirbellose: | |
Serie Bläulinge Mitteldeutschlands: |
Tja - kann ich leider ebenfalls nur bestätigen. Die sind bereits in der Früh sehr "schreckhaft". Karin`s Worte kann ich nur bestätigen! Feines Makro mit frischen Farben und augewogener Gestaltung! - GLG - Charly
aus eigener Erfahrung weiß ich wie schwer man an diese kleinen Falter herankommt.
Deshalb erstaunt es mich um so mehr, dass du es mit 55mm geschafft hast so ein Bild von ihm zu machen.
Selbst mit 180mm (ohne Crop) ist es nicht wirklich leichter
Mir gefällt dein "blauer Farbtupfer" in der grünen Wiese sehr gut!
lg karin
Als pionierart hat es c.argiades wesentlich einfacher als standorttreue
arten, die in ihren enklaven sozusagen gefangen sind. Unter den standort-
treuen (spezialisten) zähle ich z.b. p.thersites und p.nausithous.
Kurts beobachtungen bestätige ich, denn ich habe c.argiades in hessen
auch in mehreren gebieten gesehen... sogar innerorts auf einer brache.
Auch im "dreiländereck" des odenwaldes (nur wenige kilometer von bayern
entfernt) flog c.argiades. Ich rechne fest damit, dass diese art in den
nächsten jahren auch in NRW auftauchen wird.
Dein "in die wiese" hineinfotografiertes foto gefällt mir. Es zeigt diesen
interessanten und äußerst scheuen bläuling dort, wo er sich am liebsten auf-
hält - in der krautschicht.
lg
markus
Es ist wirklich der scheueste Bläuling, den ich bisher vor der Linse hatte, schon das Annähern an einen ruhenden Bläuling lange nach Sonnenuntergang veranlaßte diesen ausdauernd(!) einen neuen Schlafplatz zu suchen. C. minimus ist diesbezüglich auch "agiler" als die meisten anderen Arten.
Nochmal zur Krux mit dem 55er: ich bin bei dieser Aufnahme bei fast maximalen 1:2 (ohne Zwischenring) und mit dem Vorderrand des Objektivs max. 10-15cm vom Bläuling entfernt!
Ja, der Kurzschwänzige ist zur Zeit ein Star undercover, weil er sich rasant in Mitteleuropa wieder ausbreitet. In Hessen tauchte er 2006 erstmals wieder auf, aber 2008 und 2009 habe allein ich sechs neue Vorkommen gefunden. Deshalb schätze ich, dass auch in Bayern der Status "ausgestorben" nicht mehr stimmt (zum Glück!). Zu finden ist C. argiades vor allem auf jungen Wiesenbrachen in Auen mit reichen Leguiminosenbestand, ganz besonders Luzerne (Medicago sativa). Ist er wirklich unser zweitkleinster Tagfalter? Ich fand immer (ohne nachzumessen), dass der oft gemeinsam mit argiades fliegende Sonnenröschenbläuling (Polyommatus agestis) kleiner ist. Kann aber täuschen ....
Zum Bild: es wirkt auf mich wie ein kleines "Jagddokument", gestalerisch ein wenig "roh". Das soll keine Abwertung sein, mir gefällt es, gerade auch im Konstrast zu vielen bis ins kleinste Detail "durchgestylten" Bildern. Einzig der Schärfeverlauf nach hinten weg stört mich etwas. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Schärfe mehr auf dem dem Betrachter zugewandten Flügel liegt. Vor allem der orange Fleck vor dem Schwänzchen dürfte gern scharf sein.
Viele Grüße
Kurt
da ich ja nicht nur Natur photographiere und mein Reportage/Portrait Sachen sehr viel mit manuellen Festbrennweiten abdecke und ich mit dem Alteisen (besonders 35/1.4 50/1.8 und 105/2.5) sehr zufrieden bin:)
Ich hoffe doch, daß er auch bei uns mal auftaucht! Hier in der Südpfalz findet man ihn in fast jeder Wiese, ich habe weniger icarus angetroffen als diesen kleinen quirligen Falter, den ich vom Flug her für einen Zwergbläuling hielt, aber da dieser ja nicht blau ist, war ich sicher eine mir noch nicht vor die Linse geflogene Art vor mir zu haben! Der kleine Sonnenröschenbläuling kann zumindest den größeren Exemplaren den Rang 2 streitig machen! Ich finde solche Aufnahmen auch erfrischend anders, man hat bei aktiven Faltern eben selten die Möglichkeiten wie zur Schlafenszeit! Aber mit dem 200er wäre ich auch bei diesen äußerst scheuen Faltern glücklicher gewesen!
Es wird wohl die letzte Bläulingsentdeckung dieses Jahr sein, nächstes Jahr werde ich versuchen den Fetthennenbläuling zu erwischen, von Kronach "nur" 40 km entfernt!
LG
Stevie
LG Martin