Eingestellt: | 2009-05-28 |
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… kam mir in den Sinn, als ich dieses Schneckenhäuschen sah. Wie im wahren Leben: Eine Wunde ist auch eine Öffnung, und manchmal werden wir tatsächlich erst für etwas offen, wenn wir verwundet wurden … eine paradoxe Erfahrung … Bei Ulrich Schaffer las ich „Wenn wir verletzbar werden, schmilzt der Widerstand, und das Wachstum kann beginnen.“ Immer wieder erstaunte mich auch, wie abgeschliffen und glatt die Kanten der verletzten Schneckenhäuser waren. Das Wasser, vielleicht auch der Sand müssen doch eine sehr starke Wirkung haben, dass die Kanten nicht so scharf sind, dass man sich daran schneidet. Bei einer solchen Erfahrung frage ich mich, wie es wohl kommt, dass wir Menschen, wenn wir verletzt werden, so oft Rasierklingen-scharfe Kanten zeigen, die ihrerseits wieder andere verletzen, als ob dies die einzige Möglichkeit sei, uns vor weiterem Gebrochen-Werden zu schützen ... Und machen wir nicht gerade mit unseren messerscharfen Kanten allzu oft die Erfahrung, dass wir in eine schmerzhafte Spirale der Gewalt eintreten? Ich möchte so manches von meinen Schnecken und ihren leeren Häuschen lernen ... Ich traf übrigens eine sehr nette Französin, die eine ebenso leidenschaftliche Sammlerin war wie ich. Sie sammelte u.a. auch abgeschliffene Glasscherben, die wie kleine Edelsteine aussahen. Auch sie waren an den Kanten ganz glatt. Na ja, ich weiß ja nicht, ob ihr mit meiner vielleicht etwas exotischen Betrachtungsweise etwas anfangen könnt … LG, |
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Technik: | FZ50 & Sigma Achromat Getreidesack 1/80 sec; f 11,0: ISO 100; - 1,0; 297 mm Der eine oder andere mag sich vielleicht an dem Glanzlicht im oberen Teil stören. |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 398.2 kB 1000 x 699 Pixel. |
Ansichten: | 172 durch Gäste591 im alten Zähler |
Schlagwörter: | schneckenhaus |
Rubrik Wirbellose: | |
Serie Strandschätze: |
Danke für das grüne Licht in Bezug auf noch mehr Schneckenhäuschen!
LG,
Pascale
@ Uwe
Na, dann gibt's ja durchaus noch mehr so Verrückte wie mich!
@ Annette
Du gehst wohl mehr mit glasklarer Logik an meine "Parabel" heran, Annette, was ja auch durchaus erlaubt ist, denn in der Tat ist der Vergleich ja nicht 1:1 übertragbar. Dennoch erlaube ich mir eine vielleicht etwas provokante Frage: ist dein Beitrag ein Plädoyer für messerscharfe Kanten als überlebenswichtige Strategien, "um leben und trotzen zu können"?
In einem sehr wichtigen Punkt möchte ich dir beipflichten: ich denke, auch wir Menschen brauchen ein Zuhause ... was immer das auch für den einen oder für den anderen sein mag - sicher nicht nur ein Dach überm Kopf ...
Auf jeden Fall freue ich mich, dass ihr euch auch auf meine Gedanken zu dem Schneckengehäuse einlassen konntet, ob ihr sie nun teilt oder nicht.
LG,
Pascale
Ich hatte nur versucht, eine von sicher vielen möglichen Antworten auf die von Dir in den Raum gestellte Frage zu finden, warum verletzte Menschen so oft "Rasierklingen-scharfe Kanten zeigen". Wenn einigen ein - wie auch immer geartetes - Schneckenhaus als Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung stünde, so könnte gewiss manch eine Gewaltsituation verhindert werden, weil man sich von seinen Verletzungen erholen könnte und nicht dauernd unter dem Stress leiden müsste, sich im Leben zu behaupten und Widrigkeiten mit Hilfe von selbstgeschaffenen Ecken und Kanten zu trotzen.
Ich hoffe, Du verstehst, dass ich niemandem empfehlen wollte, sich mit scharfen Kanten durchs Leben zu boxen. Das entspräche nicht meiner Auffassung von einem friedlichen Miteinander.
Ganz herzliche Grüße! Annette
Das hätte mich auch SEHR gewundert, liebe Annette!!! Ich wollte nur gern, dass du deine Gedanken noch mal präzisiert, und so wie du sie jetzt formuliert hast, stehe ich voll dahinter. Wenn einem Menschen die Haut weg gerissen wurde, bleibt ihm leider oft nichts anderes übrig, als um sich zu schlagen, zu kratzen und zu beißen, um zu überleben, so schlimm das auch für ihn selbst und für andere ist.
In diesem Sinne freue ich mich sehr, dass du dich noch mal so unmissverständlich zu der Frage geäußert hast.
Ebenso herzliche Grüße zurück nach Berlin,
Pascale
hier gefällt mir der zarte Perlmuttschimmer besonders gut, und die "mitgebrachte" Alge verrät etwas über die lange Reise der Schnecke. Ja, warum haben wir Menschen so messerscharfe Kanten ? Vermutlich hätten manche sie nicht, wenn ihnen die Rückzugsmöglichkeit eines Schneckenhauses gegeben wäre. Diese hier, davon kann man wohl ausgehen, hat zu Lebzeiten sicher oft genug davon Gebrauch gemacht, wenn es die Situation erforderte. Was bleibt von ihrer Zartheit und Verletzlichkeit? Eine schön anzusehende Ruine.
Hätte das Tier kein Haus gehabt, so hätte die Natur es vielleicht mit stärkeren Waffen ausgestattet, um leben und trotzen zu können. Um vor dem Zerbrechen geschützt zu werden hat wohl auch so mancher von uns schon mal seine Ecken und Kanten gezeigt, wenn gerade kein Schneckenhäuschen zur Verfügung stand...
Herzlich, Annette
zu Deiner schönen und nachdenklich stimmenden Geschichte fällt mir ein, dass ich
bei einem Dänemark-Aufenthalt am Strand mehr als ein Dutzend abgeschliffene
Teilchen diverser Arten eingesammelt und bis heute aufgehoben habe :)
Den perlmuttartigen Glanz des Schneckengehäuses hast Du fein zur Geltung
gebracht.
LG Uwe
@ Mike L.
Wie schön, dass du dich auch hier noch mal äußerst, und ich freue mich, dass wir über den Text in einen Dialog treten konnten / können.
Schön, dass die Natur Fragen in uns aufwirft, aber auch gleichzeitig Antworten gibt.
Ja, das sehe ich ganz genau so wie du, Mike.
@ Franz
Deine Zustimmung zu Schneckengehäusen allgemein und zu meinen im Besonderen ist mir sehr kostbar, Franz, weil ich bisher eher befürchtete, damit auf wenig Gegenliebe zu stoßen.
@ Mike S.
Freut mich sehr, dass es dir auch gefällt, Mike.
@ Marion
Ich kann verstehen, dass dir die anderen Schneckenbilder farblich eher zusagen - sie wirken vielleicht noch "lebendiger". Mir gefällt hier eigentlich auch die Ton-in-Ton-Farbgebung, aber vor allem kam es mir auf die Formen und Linien an. Besonders diese wellenförmige Linie diesseits der Rundung hatte es mir so angetan.
Besonders aber freue ich mich, dass du dich auch durch den Text hast anregen lassen: so viel "Gerede" ist ja sicher nicht jedermanns Sache.
Einen schönen Abend wünsche ich euch allen noch.
Pascale
wieder zeigst du eine interessante Kreation! Der Schimmer oben links gibt dem Bild einen
wichtigen Reiz. Farblich gefallen mir deine vorherigen Schneckenbilder noch etwas besser,
aber Gestaltung und Technik finde ich sehr gelungen.
Am besten gefällt mir der tiefgründige Text unter dem Bild, der sehr zum Nachdenken anregt.
Liebe Grüsse,
Marion
mir gefällt das Bild auch sehr gut.
Die Schärfe stimmt und der Bildaufbau gefällt auch.
Viele Grüße
Mike
oft sagen Bilder mehr als Worte. Aber es kann ja auch mal umgekehrt sein.
Diesmal hat mich dein Text mehr angesprochen.
Schön, dass die Natur Fragen in uns aufwirft, aber auch gleichzeitig Antworten gibt.
lieben Gruß
Mike
@ Karin,
Ich frage mich gerade, ob bei diesem Bild dein Diffusor schon mit von der Partie war, liebe Karin!
@ Kevin
Schön, dass du auch mit dem Text was anfangen kannst, Kev.
Du hast sehr Recht: ich hätte auch noch ein Häuschen in viel kleinerem Abbildungsmaßstab unter dem Titel "verloren", "einsam" oder so ähnlich aufnehmen sollen. Aber mir waren irgendwie die Häuschen mit ihren individuellen Details so wichtig, dass ich daran gar nicht gedacht habe. Eigentlich schade ... da müssen wir wohl noch mal in die Bretagne fahren ...
@ Klaus
Mich freut vor allem, dass du die Schärfe als gut bezeichnest, denn mit der EBV tu ich mich nach wie vor schwer, und da bin ich eigentlich fast immer unsicher. Wenn du wüsstest, wie viele meiner Bildbearbeitungen schon von sehr lieben Leuten hier aus dem Forum gemacht wurden, die es darin einfach mehr drauf haben als ich ...
@ Anne
Schön, dass du dich mit dem Glanz auch einverstanden erklären kannst, Anne. Ja, ich fand den Tang hier auch ganz hübsch.
Ich freue mich natürlich auch, dass du den Text unterstreichen kannst. Von einem User, der sich offensichtlich lieber nicht öffentlich outen wollte, bekam ich dazu noch eine PM, die mich auch ganz riesig gefreut hat. Schön, wenn auch solche Gedanken zum Überlegen anregen, gleichgültig, ob man sich damit nun einverstanden erklären kann ... oder eben auch nicht.
Euch allen liebe Grüße,
Pascale
ich finde, dass gerade der Glanz dem Schneckenhaus das gewisse Extra gibt! Auch das Grün des Tangs passt, für mein Gefühl, sehr gut dazu und verbindet das Häuschen mit seiner Umgebung. Mir gefällt es sehr. (Den Text unter Deinem Bild kann ich nur unterstreichen!)
LG
Anne
ein Bild das mich sehr anspricht,farblich ganz hervorragend
die Schärfe und der Bildaufbau sind sehr gut
Klaus
Den Glanz empfinde ich als Bereicherung nicht als störend - Den Text unterm Bild übrigens ebenso.
Der Spinat ist ok so, müsste von mir aus zwar nicht ins Haus reingucken, aber das mag man unterschiedlich auffassen und finde ich auch nebensächlich. Ich finde diese Schneckenhausbilder von dir bis jetzt wirklich schön und interessant. Ich hoffe dass in dieser Serie auch noch andere seltsame Sichtweisen kommen. Ich könnte mir zum Beispiel ein Bild mit großer Brennweite vorstellen wo endlos viel Sand gezeigt wird und ein kleines Schneckenhaus... Wäre auch mal interessant, der Titel könnte "Verloren" heißen oder so
LG
Kevin
dieses Bild gefällt mir richtig gut.
Und den leichten Glanz empfinde ich nicht als störend -
ein bisschen Sonne darf man auf dem Bild schon sehen
lg karin