Ich machte, so für mich, einen Jahresrückblick, aber dann interessierte ich mich dafür, wie es anderswo läuft, und dann schweifte mein Blick über diverse Foren mit der Möglichkeit, Bilder zu kommentieren / diskutieren. Der Blick auf die Zahlen ist seit Jahren frustrierend, denn sie sind schlecht. 2024…
Das sind die Fakten, und die Aussichten sind nicht schön. Da stellt man sich als Betreiber natürlich Fragen. Woran liegt es, was könnte man besser machen, und wäre es nicht langsam Zeit, Anderen Platz zu machen? Das bleibt einfach nicht aus. Nur… wie läuft es eigentlich anderswo? Die Fotocommunity hat für 2015 von bis zu 98 Millionen Seitenauslieferungen im Monat berichtet (Mediendaten für Werbekunden, ausgegraben via archive.org). Zum Vergleich:
Similarweb hat's irgendwann nach 2019 geschafft, archive.org praktisch zu blocken. Deshalb ist da diese Riesenlücke. View Fotocommunity? 2019 eingestellt. Auch die Zeitschrift, deren Ableger diese Fotocommunity war, wurde 2023 eingestellt. Die alle laufen bzw. liefen also nicht gut. Vielleicht ist das ja ein deutsches Phänomen? 2015-10: >65M Fotos, >6M Fotografen (https://web.archive.org/web/20151101083310/https://about.500px.com/press/) Aber es gibt noch andere Quellen, nämlich Alexa und similarweb:
Auch 500px geht es nicht wirklich gut - jedenfalls in der ursprünglichen Funktion als Online-Community. Die Bildagentur… keine Ahnung. Flickr?
Die Zahlen sind tief gefallen, aber vielleicht jetzt stabil - wenn man "in 5 Jahren nur um 50 Prozent gefallen" als "stabil" interpretiert, was angesichts der Lücken in den Daten ein bisschen sehr spekulativ ist. gurushots? Das ist zwar mehr Gaming als Fotografie, aber egal… instagram: Noch ein weiterer Datenpunkt: Sowohl die FC, 500px und Flickr suchen gerade nicht nach Personal. Nun zu den Foren für Naturfotografie, für die ich leider bei archive.org keine archivierten Trafficdaten fand. Similarweb hat derzeit folgendes für den Zeitraum 2024-09 bis 2024-11, in monatlichen Total Visits: Also brauchen wir andere Zahlen. Das Makro-Forum hat keine öffentlich sichtbaren Statistiken, aber mein Eindruck - als total Außenstehender - ist, dass die eine ähnliche Entwicklung durchmachen wie wir (vielleicht eine etwas Schlechtere, vielleicht auch nicht), und ein erster Kontakt zum Team dort bestätigte den Eindruck. Naturephotographers.network: Auch die haben keine öffentlichen Statistiken. Die bestmögliche Quelle, der Betreiber, schrieb mir, dass die Beteiligung dort auch nachgelassen hat.
Diese Zahlen mit denen der alten Site, vor dem Relaunch, zu vergleichen, wäre ziemlich aufwändig und eher sinnlos, weil alt und neu sich stark unterscheiden. Die Zahlen sind nicht gewaltig gefallen, aber sie sind gefallen - gegenüber 2019 immerhin um 20%, Pi mal Daumen. Natur-Portrait ist leider tot, whytake ist schon lange tot, und, ja, alle Neugründungen waren Rohrkrepierer. Das alles beweist, meiner Meinung nach, dass die Entwicklung hier ziemlich gut ist, wenn man sie mit den großen Läden vergleicht, und dass sie auch nicht schlechter, eher ein bisschen besser, als die der anderen Foren für Naturfotografie ist. "Gut"? Nicht wirklich, nur relativ gesehen. Das heißt auch, dass man anderswo keine tollen Konzepte klauen könnte. Aber warum ist das so gekommen? Es wird doch mehr fotografiert als je zuvor. Naturfotografie ist auch nicht uninteressanter geworden. Moment. Naturfotografie ist vielleicht nicht uninteressanter geworden - aber sie interessiert weniger Menschen. Google Trends über das Thema Naturfotografie:
Ja, Google Trends ist nicht die alleinige Wahrheit, aber den Trend glaube ich. Und im Onlinebereich ist Google Trends tatsächlich eine Wahrheit. Aber es gibt noch andere Einflüsse. Einer von denen ist der völlig ruinierte Kameramarkt:
Wo nicht viele Kameras verkauft werden, wird auch wenig mit Kameras fotografiert. Smartphones? Ja, damit wird mehr fotografiert. Die Bilder landen nur nicht hier. Das ist auch ein anderes Fotografieren mit anderen Problemen dabei. Und auch anderen Resultaten. Ach ja, es ist nicht unbedingt ein Wunder, dass der Höhepunkt der Nutzungszahlen hier in den Jahren 2010 und 2011 lag: das war nämlich kurz bevor die Verkaufszahlen von Digitalkameras in Deutschland einbrachen. Ein anderer Grund: $$$ bzw. €€€. Wer heute noch kein System sein eigen nennt, hat einen höheren Widerstand zu überwinden als vor 20 Jahren, um [Spart euch Hinweise auf 600/11 oder ähnliche Dinge. Eine 11er Offenblende ist möglicherweise für irgendetwas nützlich, aber bestimmt nicht für miese Lichtverhältnisse oder lebende Motive] Dann sind da noch die Preise für Automobile, die ja bekanntlich auch nicht ins Bodenlose gefallen sind. Die für Vogelfotografie noch so ungefähr geeigneten Bridge-Kameras sind vom Markt verschwunden - oder seit ewigen Jahren nicht mehr verbessert worden. Mit der einen Ausnahme der FZ82, aber 1200/5.9 mit 1/2.3"-Sensor? Was soll das? Wo sind die preisgünstigen, tauglichen Kameras für Einsteiger? Ja, ich weiß, die sind der Arroganz der Kamerahersteller zum Opfer gefallen, die margenschwache Segmente freiwillig verließen, und tatsächlich ernsthaft annahmen, dass viele Kunden den Sprung vom Smartphone zum mehrere tausende Euro teuren und mehrere Kilogramm schweren Kamerasystem wagen würden. Weil die Kunden sich ja gerne total umgewöhnen und so. Egal, ich werde hier jetzt keinen langen Rant über die Idiotie der Kamera- und Objektivhersteller Also zurück zum Thema "Warum sind die Zahlen hier eingebrochen": (1) Naturfotografie interessiert nicht mehr so sehr. (2) Kaum jemand kauft Kameras. (3) Die rein finanzielle Einstiegsbarriere ist hoch. Das erklärt auch die Demographie im Forum, weshalb ich mir darüber relativ wenig Gedanken mache. Das zu der häßlichen Seite der Zahlen. Es gibt auch eine Andere. Das ist eine gesunde Entwicklung. Das war eine Prognose für uns, für das Forum hier. Ich mache keine Prognosen für andere Systeme. Dass Plattformen zum Diskutieren von Bildern in einer Nische existieren wissen wir natürlich alle schon lange, auch wenn das nicht oft gesagt wurde und niemand gerne hörte. Aber ich glaube, wir haben uns lange darüber getäuscht, wie klein diese Nische wirklich ist. Geht noch mal auf den Statista-Link da oben, um eine Idee zu bekommen. Zur Einordnung: auf der technischen Seite der Welt haben wir eine Zykluszeit von drei Jahren. Nach drei Jahren ist ein neuer heißer Scheiß auf dem Markt. Foren sind kein heißer Scheiß. Online-Communities sind kein heißer Scheiß (ja, das gilt auch für Facebook und so). Beide Konzepte sind ein paar technische Generationen alt. Die Entwicklung der Foren und Online-Communities in den 0er-Jahren wurde am Anfang befeuert vom Versterben der alten, geschlossenen Onlinedienste (good riddance), und über die drei Jahre hinaus verlängert durch die gewaltige Zunahme der Internetbenutzer. Viele von uns, auch ich, neigen dazu, diese alten Zeiten als Maßstab zu nehmen, aber das sind sie nicht - das gewaltige Wachstum war ein Überschwang und nicht substantiell. Das heißt nicht, dass die Foto-Diskussionsplattformen aussterben müssen. Sie sind Nischenprodukte (was nicht schlimm ist), und werden entsprechend agieren müssen. Dabei helfen uns hier die relativ weit gefassten Begriffe von Natur und Naturfotografie, und eine gewisse Toleranz für Bilder, die an den Grenzen kratzen. Das alles half auch über zu optimistische "Marktanalysen" hinweg. Denn ich wusste zwar, dass der Kameramarkt eingebrochen ist, aber das Ausmaß hatte ich nie richtig verinnerlicht. Dass die Naturfotografie insgesamt weniger Menschen interessiert, habe ich auch gewusst, aber das Ausmaß… nein, nicht mal im Ansatz. Ich hab' das alles zu persönlich genommen statt es mal global zu betrachten. Damit will ich nicht sagen, dass wir hier nichts ändern sollten oder müssten. Zumindest sollten wir es versuchen, auch wenn wir damit auf die Nase fallen könnten, auch wenn wir dabei Arbeit in den Sand setzen. Die Bildbesprechungen zum Beispiel. Vielleicht ein bisschen mehr Social Media - soweit es nicht auf die Nerven geht (gerade das ist ein Balanceakt). Und wir sollten auch mal alte Zöpfe abschneiden. Oder… vielleicht kommen ja auch von euch noch Anregungen. Es wäre schön. Meine Sicht der Dinge ist eine Andere als Eure, weil ich eine andere Rolle habe - und außerdem ist es möglich, sogar wahrscheinlich, dass ich betriebsblind bin. Das liegt in der Natur der Sache. Gruß, Uwe |
ich kann allen Worten hier was abgewinnen und sehe es wie Ute, viele von der jüngeren Generation ist nicht bereit früh morgens aufzustehen, zu frieren und eventuell Stunden zu warten. Das sehe ich auch bei unserem Fotoclub im Zillertal, wir im Fotoclub sind überaltert und frisches Blut würde wirklich sehr gut tun.
Das Stellen an Schrauben im Forum bringt meiner Meinung nicht ganz viel und das Forum ist sehr übersichtlich aufgebaut und das Miteinander hier passt auch.
Die Teuerung spielt auch eine gewisse Rolle, eine junge Familie mit Bambinis haben es heute nicht ganz leicht, die Eltern sollen beide arbeiten, dann noch die Erziehung der Kinder, da bleibt nicht mehr ganz viel Zeit und am Ende des Monats wird auch nicht ganz viel Kohle in der Börse übrig bleiben?
Die vielen die mit dem Mobil Telefon rumknipsen interessiert dieses Forum nicht, die sind auf FC und Co.
Fotohotspots wie zum Beispiel die Hängebrücke in der Nähe der Olpererhütte werden über die Sommermonate zu Tausenden besucht, nur um ein Bildchen auf einer Plattform zu posten. Was dort abgeht ist schon sagenhaft, Wanderer am Berliner Höhenweg müssen sich anstellen um über die Brücke zu kommen und um ihre Wanderung fortzusetzen. Es wurde auch schon angedacht eine zweite Brücke oberhalb zu bauen
Forumsteilnehmer werden immer mal wieder abtauchen und vielleicht wieder einmal auftauchen, es gibt ja gottseidank noch anderes im Leben. Manchmal ist man auch etwas "fotografierfaul" so geht es mir jedenfalls.
Liebe Grüße Horst
ich finde den Austausch sehr interessant.
Ja, Abgänge werden nicht mehr oder nur sporadisch kompensiert.
Das ist auch im MF so.
Viele auch sehr aktive Fotografen sind verschwunden und ja, die Demographie spielt
eine Rolle. Ich fürchte die Gen Z lässt sich für so ein Hobby nicht mehr in dem
Maße begeistern, wie uns...Sich im Morgengrauen oder bei Kälte, stundenlang im Tarnzelt
die Zeit um die Ohren zu schlagen, ist nicht jedermanns Sache oder für tolles Licht
für Makros schon früh um 3 aufzustehen... KI wird das vielleicht sogar noch verschärfen...
Kann aber auch sein, dass der Hype um Social Media wieder abebbt. Wir wissen es nicht....
Was könnte man nun tun?
So viele Stellschrauben fallen mir nicht ein.
Mehr Feedback ist immer schön. Vielleicht auch mal aus der eigenen Bubble/dem eigenen Genre heraus
kommentieren...
LG Ute
Naturfotografie findet heute auf Instagram statt - dort sind die hier fehlenden User abgewandert. Ich glaube nicht, dass der Rückgang etwas zu tun hat mit den teurer gewordenen Kameras (im Gegenteil: die Tamron 150-600mm und Co. haben die Super-Teles unnötig gemacht und sind viel billiger!). Und wenn ich mich an den bekannten Foto-Hotspots umschaue, dann sind da heute viel mehr Fotografen versammelt als 2011.
Instagram zieht die Leute von den Foren ab. Wenn ich andere Fotografen frage, wo sie meine Bilder schon gesehen habe, dann gibt es nur 1 Antwort: Instagram.
Und es gibt noch einen zweiten Punkt: Viele Fotografen stellen heute lieber Videos her, denn die modernen Kameras sind dazu viel besser geeignet als jene 2011. Und: Kann man Videos hier einstellen?! Nein, aber wo man es kann - ich wiederhole es nicht ...
LG Kai
Aber brauchen wir Makrofotografen das wirklich ???
Was die Abwanderung zu Insta angeht, bin ich zu hundert Prozent bei Dir.
Zudem die Bilder dort eine um ein vielfaches größere Reichweite haben.
Eigentlich traurig, da man dort nur dieses Like drücken muss, und gut ist.
Gute Bildbesprechungen....Fehlanzeige.
Da lasse ich mir das NFF oder das MF. nicht für nehmen.
Ich bin auch dort, nutze es für mich aber nur so als Zeigeforum.
Meine Kommentare gebe ich viel weiterhin lieber hier ab.
Ist mir einfach persönlicher.
In unserer schnelllebigen Zeit ist es leichter nur mit likes statt mit fundierten Kommentaren zu arbeiten.
Schade eigentlich....
Also müssen Anreize geschafft werden um die abgewanderten User zurückzuholen.
Das wird allerdings sehr, sehr schwierig.
L.G Stefan
Lange Texte sind immer schwierig, das war schon bei Immanuel Kant so. Andererseits kann man nicht jedwede Problematik in 3 Sätzen beschreiben oder verfassen. Ich habe bei dem langen Text oft mit dem Kopf genickt, aber am Ende längst nicht alles behalten.
Ich schildere mal kurz MEINE Motivation für das Forum (in der Annahme, dass es bei anderen vermutlich ähnlich ist).
Grundsätzlich ist es ja so, dass man gerne eigenes (vielleicht vermeintliches) Können veröffentlicht sieht. Das kann man verallgemeinern, es gilt z.B. für Bücher ebenso.
Das Besondere und Interessante an der Fotografie ist ja vielfältig: Technik, Motiv, Bildbearbeitung. Kreativität ist also an allen Ecken gefragt.
Wir (z.B.) haben viele Reisen gemacht, Island, Norwegen,Thailand, Ladakh, Marokko usw usw. Aber für alle Reisen galt und gilt, dass das Fotografieren eine wichtige Motivation und Freude war. Natürlich nicht ohne den Hintergedanken, die besten Fotos später im Forum zeigen zu können.
Man kann sagen, die Existenz des Forums war ein zusätzlicher freudiger Anreiz bei all diesen Reisen.
Betreffs Statistik: Statistiken können ja nur Quantitatives erfassen. Z.B. hat Beethoven mehr Klavierkonzerte geschrieben als Chopin. Was besagt das? Im Forum dagegen wird Qualität groß geschrieben. Das merke ich persönlich daran, dass ich mit den Besten oft nicht mithalten kann. (Manchmal gelingt es.)
Ich möchte meinen Text kurz halten. Bottom Line: Ich bin froh, dass es das Forum gibt. Es hat sich bewährt (trotz Ups and Downs). Wenn wir es verändern, dann nur moderat, das wäre auch mein Rat.
Grüße, Günter
1. Das Fotoverhalten und die Rolle der Smartphones hat Uwe ja schon gut charakterisiert.
2. Der Mensch ist mittlerweile durch seine Vielzahl zum primären, begrenzenden Faktor auf der Erde geworden: die Biodiversität ist nicht nur auf dem Sinkflug, sie stürzt geradezu ab: gut verständlich hier zusammengefaßt https://www.de-ipbes.de/files/IPBES.GA_SPM_DE_2020.pdf
Die 2. Grafik zeigt dass der Artenschwund in etwa mit dem Bevölkerungszuwachs korreliert. Der Bevölkerungszuwachs ist leider nur an anderer Stelle abgebildet. Das reiche ich hiermit nach: Daten bis 2000 aus Statista.de
Anhänge:
Das liegt in der Natur der Sache.
Gruß, Uwe
Moin Uwe, nachdem ich Deinen ellenlangen Text nun mehrfach durchgelesen habe, noch ein paar Anmerkungen von mir.
Du beziehst Dich hier sehr ausgiebig auf Statistiken, Kaufverhalten, soziale Medien, Nischendasein usw.
Zu den Fakten, und das kannst Du auf die letzten 15 Jahre beziehen, gehören auch Wahrheiten wie:
brutaler Artenschwund, älter werdende User, die z.T noch aus der analogen Fotografie kommen und auf Grund von Alter, Krankheit und Tod hier nicht mehr teilnehmen wollen/können.
Eine unsägliche Kettenreaktion von:
weniger Insekten folgedessen weniger Vögel, der Klimawandel, der uns seit 2017 durch Extremsommer, späte Kälteeinbrüche im Mai, regenreiche Frühsommer die über Wochen die Nachkommen bei den Insektenlarven und Raupen schlicht absaufen ließen.
Die daraus resultierende Mangelernährung bei den Amphibien und Insekten fressenden Vögel.
Sie alle reduzieren ihre Nachkommenschaft auf das Futterangebot oder verschwanden vollends.
Ein Katastrophenjahr hätte die Natur vielleicht noch irgendwie kompensieren können, aber gleich drei/vier Jahre hintereinander einen nahezu Totalausfall ist schon sehr heftig.
Ich habe mit vielen Fotograf/innen quer durch die Republik geschrieben, telefoniert, mich persönlich ausgetauscht, die zu dieser Zeit einfach nur frustriert darüber waren, das man absolut nichts mehr in den Wiesen und Wälder fand.
Auch das sind sicher Folgen, sich nicht mehr einem Foto-Forum anzuschließen, aufzuhören, resignieren, bzw. sich
ein anderes Hobby zu suchen.
Diese Realitäten spiegeln sich in nahezu allen Foren wieder.
Meine Hoffnung besteht darin, daß sich die wenigen verbliebenen Foren langfristig, wenn auch im kleineren Kreis, halten werden.
Sicher gibt es Möglichkeiten auf andere Arten der Fotografie umzusteigen, aber machen/wollen wir das ?
Einige vielleicht, da braucht es aber wieder andere Voraussetzungen, anderes Equipment, anderes Know-how andere Location usw...
Diese Thematik könnte man als weiteren Grund mit in Deine Statistik aufnehmen, weshalb sich die Fotoforen so entwickeln wie es gerade ist.
Schaut man sich die modernen
Social medien mal näher an, so geht es da überwiegend um Action, Reise, Plane-Train- oder sonstwas-Spotting, bzw. was man gerade im Moment sonst so anstellt.
Keine Themen mit dem man junge Leute in eine Naturfotografen-Plattform lockt.
Das sind jetzt mal weitere Gedanken zum Thema.🤔
L.G Stefan
Du hast Recht, das hätte ich aufnehmen können - und tatsächlich wollte ich das ursprünglich auch.
Aber:
1. ist der Text so schon ziemlich lang. Schon dadurch haben ihn vermutlich nicht viele zu Ende gelesen.
2. sind Artensterben, Klimakatastrophe, Umweltvergiftung und Lebensraumzerstörung ein Themenkomplex, bei dem ich, ganz vorsichtig formuliert, Schwierigkeiten habe, mich kurz zu fassen.
3. habe ich mir Mühe gegeben, meine Thesen mit Zahlen zu untermauern.
Das kann ich im Umweltkomplex nicht, weil es nicht hinreichend viele aktuelle Untersuchungen gibt (was alleine ein Thema ist, über das ich noch einige Worte verlieren könnte). Beispielsweise kam seit der Krefelder Studie nichts mehr.
Ich kann es auch nicht mit Daten aus dem Forum untermauern, weil
(a) zu wenig verschlagwortet wird, und die Bildbeschreibungen nicht immer hilfreich sind,
(b) weil ich nicht erkennen kann, ob der Fotograf den Falter in einer Stunde oder in 10 Stunden Arbeit auf dem Chip hatte - in beiden Fällen kommen ungefähr gleich viele Bilder ins Forum.
4. was den Nachwuchs betrifft, bin ich mit Spekulationen über die Ursachen eher zurückhaltend. Auch das Thema ist komplex, und ich finde es schwierig, Ursache und Wirkung zu benennen, weil es zu viele (auch gesellschaftliche) Wechselwirkungen gibt.
Die Trends-Graphik dürfte das zumindest teilweise wiederspiegeln.
Schlußendlich war mir der Komplex "Umwelt" für den Text zu komplex - und zu politisch. Ich bin nicht bereit, über Umweltfragen noch weiter neutral zu schreiben, und würde Gefahr laufen, die unpolitische Diskussion hier in etwas Anderes zu verwandeln.
Gruß, Uwe
....das Du Dich zu den Themen
"Naturschutz,Umwelt und Klimawandel" nicht äußern möchtest, ohne das es ins Politische abschweift, kann ich natürlich bestens verstehen.
Und ja, man kann sich bei diesem durchaus komplexen Thema schnell mal in Rage schreiben.
Ich möchte mich gerne dem Text von Michael anschließen.
Masse ist nicht gleich Klasse. Das stimmt !!!
Ich habe mich längere Zeit ebrnfalls mit der FC. befasst.
Habe dort eingestellt und kommentiert, was in einem so großen anonymen Forum eine Herausforderung darstellt.
Zurück kam meist nicht viel
Das ist hier deutlich besser.
Da kann ich Michaels Expertise durchweg zustimmen.
Was ich hier sehr zu schätzen weiß, ist das fast schon familiäre Miteinander, der respektvolle Umgang und die Vielfältigkeit der Themengebiete.
Die gezeigten Bilder liegen hier auf einem überwiegend hohen Niveau.
Was ich hier ein wenig Schade finde ist, dass sich nur sehr wenige, und fast immer die gleichen User/innen an Themen rund ums Forum beteiligen.
Damit meine ich auch die Themen die hin und wieder auf der Startseite eröffnet werden, und sich sehr oft mit dem Forenleben beschäftigen.
Gestalten und Verändern kann man nur, wenn man sich auch aktiv einbringt.
Da sollten wir besser werden.😉🤟
L.G Stefan
ich schreibe mal was zu Thema Bilderaufkommen, dass es wohl hier mehr sein könnte.
Es ist ja so, dass man hier zu seinem eingestellten Bild, durchaus 3 Tage danach noch
etwas Feedback erhält, mal kürzer mal länger, sei es durch Kommentare oder Sternchen.
Insgesamt kann man auf der Startseite recht gut den Überblick über die letzten Tage behalten,
wenn man alle neu eingestellten Bilder mitbekommen will.
Wenn ich dies mit der fc vergleiche, dann ist die Sache mit dem eigenen Bild oftmals
nach 3 Stunden durch, es sei denn jemand folgt einem ständig, oder man hat viele
„gute Freunde“ die regelmäßig vorbeischauen, und sich dann bemerkbar machen.
Sonst bekommt man aber in den seltensten Fällen danach noch etwas Feedback.
Da ich dort auch ab und zu mal aktiv bin, sehe ich wie viele Bilder dort in kürzester Zeit durchlaufen.
Man muss dann auch viel Zeit mitbringen, wenn man z.B. die Bilder in der Kategorie Natur der letzten 24 Stunden sehen möchte, und man sich von Seite zu Seite durchklickt.
Und dann kommt mir oft das Grauen, wenn ich sehe, was da so alles in der Kategorie Natur
landet.
Oft sind es Bilder, die nicht das geringste mit Natur zu tun haben, oder Bilder die einfach nur schlecht sind.
Es gibt dort aber auch sehr gute Fotografen und Fotografinnen mit phantastischen Bildern, aber ein sehr großer
Teil ist einfach nicht schön.
Die Kommentare zu einigen Bildern können dann in der Anzahl auch sehr hoch sein, sind
aber inhaltlich oft „sehr dünn“ und belanglos, oder nur Lobhudelei.
Wenn ich hier ins Forum hereinschaue, dann sehe ich doch weitaus mehr qualitativ gute
Fotos, und die Diskussion dazu findet auf einem viel höheren Niveau statt.
Wenn der/die eine oder andere insgesamt hier etwas aktiver geworden ist, dann vielleicht
auch aus dem Grund dass er oder sie besser wahrgenommen wird.
Ob es wirklich mehr Bilderaufkommen hier bedarf, sei dahingestellt.
Masse ist nicht gleich Qualität, dies sind eh zwei unterschiedliche Schuhe, und manchmal ist
weniger auch mehr. So sehe ich das.
Viele Grüße, Michael
Bin ja seit 2007 hier aktiv und betreibe intensiv Naturfotografie seit meinem Biologiestudium beginnend 1978, wo ich mir von meinem Bundeswehrsold eine Nikon FM anschaffte. Beginnend in Deutschland mit Orchideen Fotos, die sind leicht zu finden, laufen nicht weg, wackeln höchstens im Wind… wandte ich mich seit 1980 Schottland (und den Brit. Inseln) zu und 84 dann auch Skandinavien. Beide geografischen Räume wurden intensiv bearbeitet und einige Bücher (Naturreiseführer bei BLV und KOSMOS) sowie Bildbände (bei UMSHAU und CJBucher) zusammen mit meiner lieben Frau Renate (Biologie und physische Geografie) publiziert. Wir beide schlossen dann unsere Studien mit einer Promotion ab, bei mir kam noch die historische Geologie/Paläontologie dazu, sodaß wir ein weites Feld der Erdwissenschaften als unabhängige Forscher abdecken konnten, die auch intensiv fotografisch dokumentiert wurden und in diverse (wiss.) Publikationen mündeten.
Soweit so gut: die Moral von der Geschicht – es ist bereits alles fotografiert, nur nicht von jedem! Das führte zu einer gewissen Stagnation in der NF, die nur durch die stark verbesserte ISO-Qualität der digitalen Möglichkeiten prolongiert wurde. Also alles nochmal, jetzt halt digital. Aber auch das scheint jetzt allmählich durch zu sein. Es gibt noch Verbesserungen bei BIF – flinke Kleinvögel rücken in den Fokus, was früher kaum möglich war, Chapeau dafür! Makrofotos oberhalb von 1:1 werden durch neue, erschwingliche Optiken möglich. Aber das ist es dann auch.
Einige Gedanken hatte ich schon zwischendurch in meinem Profil angemerkt:
• Nachtrag zum Profil am 12.7.14:
Nachdem ich zwischen Okt. 2007 und April 2014 hier 300 Naturdokumente eingestellt habe und mehr als 2.500 mal kommentierte, möchte ich meine "Mitarbeit" am NNF aussetzen und mich mehr anderen fotografischen Dingen widmen. Vieles wird hier immer wieder neu oder auch unzulänglich "alt" gezeigt. Auch der Naturschutz wird bei seltenen oder (jahreszeitlich) empfindlichen Arten nicht immer hinreichend beachtet. Und die vielen manipulierten Makrobilder interessieren mich gar nicht.
• Nachtrag zum Profil am 3.10.19:
Habe jetzt wieder etwas mehr Zeit zum Fotografieren & Reisen. Stelle daher wieder mehr Bilder hier ein und kommentiere auch hin und wieder, wenn ich zu Hause bin...
• Nachtrag zum Nachtrag März 2020: da hat CORONA uns nun einen Strich durch die Reiseplanung gemacht...
• März 2021 - immer noch zu Hause, aber gesund! Auch die Corona Zeit hat viele ausgebremst…
Mein persönliches Fazit: ich kann/wir können nicht mehr soviel Neues machen, weil wir in meinen/unseren arktischen und antarktischen Arbeitsgebieten durch immer weiter zunehmende Betretungsverbote wegen Naturschutz in Ostgrönland und Ostspitzbergen (das ist ja an sich gut) oder die Vogelgrippe (Südhalbkugel) ausgebremst werden. D.H. unterm Strich auch weniger neue, herzeigbare Fotos ! Wir machen jetzt – oder besser hohlen das nach, was Renate auch immer wollte früher schon wollte, aber dem Zeitmangel zum Opfer viel: mehr Kultur, Museen & Städtetouren. In den polaren Gebieten nur noch das was geht und gleichzeitig interessant für uns ist – und das wird nach nunmehr 44 Jahren (Schottland 1980, fing alles an) zunehmend weniger, leider kann ich da nur sagen. Aktuell wäre wir vier Wochen auf Falkland gewesen, wenn die Vogelgrippe nicht wäre…
Vielen vielen Dank für deine Arbeit und auch die vielen ausführlichen Zeilen. Die objektivierte Sicht auf Zahlen und Fakten, wie auch deine Gedanken dazu sind äußerst erhellend. Auch wenn wir uns mit unserem Nischendasein abfinden und unsere Bubble erkennen müssen.
Das Forum hier ist ein kleinod und für mich eine große Bereicherung.
Danke dafür.
Der Umfang deines Textes und die Fragen bedürfen einer längeren Antwort aber meinen Dank wollte ich schon mal los werde. Danke!
Ich bin bei dir und auch bei den Zeilen von Thomas Wester. Ich bin der Meinung wir sollten mehr objektive freundliche Kritik wagen. Oder es versuchen. Das Ganze kann zu mehr Diskurs und mehr Leben im Forum führen.
Das zu meinen ersten Gedanken. Mehr folgen.
Viele Grüße. Sebastian
Ich komme, wie einige andere ja auch vom Makro-Forum, bin dort auch aktiv, unter anderem als Mod.
Schaut man sich mal genauer um, so merkt man schnell, das sehr viele User von hier oft auf zwei, drei Fotoforen-Plattformen unterwegs sind.
Das heißt für mich, das der Wille und die Freude auf Foren bei den noch Aktiven nach wie vor vorhanden ist.
Hier im NFF. habe ich mich erstmals 2011 angemeldet, um mich mit meinen Bildern und Kommentaren einzubringen.
Das Makro-Forum schätze ich als Lern und Entwicklungsforum, das NFF bietet eine tolle Ergänzung mit seiner Vielfalt von Themensparten und den ebenfalls tollen Bildern.
Beide Foren-Dinos haben viele Jahre auf ihre Art den Bestand gesichert.
Es gibt ihn also noch, den harten Kern von Fotograf/innen, die gerne und leidenschaftlich solche Naturfotografen-Plattformen für ihr Hobby nutzen.
Das es uns noch gibt liegt sicher daran, das wir in der Vergangenheit vieles richtig gemacht haben.
Respektvoller Umgang, tolle Bilder, ein Stab der hinter den Kulissen alles zusammenhält, und User die mit Herzblut dabei sind, haben uns das Überleben im www. über viele Jahre gesichert.
Ist eben alles ein bisschen kleiner und persönlicher geworden, dafür aber eine echte Konstante im Gegensatz zu vielen anderen Plattformen, die nach kurzer Zeit wieder verschwunden sind.
Wir sollten stolz auf das Erreichte sein, statt zu hadern was eventuell nicht so gut läuft.
Die Konzepte stimmen für mich.
Das die Teilnehmerzahlen nicht mehr die Gleichen sind wie vor 10 Jahren, hat sicher vielfältige Gründe, die Du oben schon treffend erwähnt hast.
Die Gesellschaft ändert sich eben.
Das Fotografieren mit dem Handy bietet gerade der jüngeren Generation mehr Möglichkeiten in den social media ihre Werke schnell und bequem zu zeigen.
Da braucht es keiner teuren Ausrüstung, keine aufwändige Bearbeitung, man spart sich die Kommentare setzt dafür kurze likes usw.
All das führt mehr oder weniger dazu, daß die klassische Fotografie mit der Kamera ihren Zenit erreicht, gar überschritten hat.
Bleibt uns die Aufgabe dieses schöne Hobby, wenn auch in reduzierter Form, noch lange am Leben zu erhalten.
Sicher kann man über die ein oder andere Stellschraube sinnieren, über eine Handybilder-Untersparte z.B. oder Themensparten, wie Du sie aktuell auf der Startseite anbietest, nachdenken.
Wäre schön wenn sich noch viele User zu diesem Thementread einbringen würden.
Gemeinsam für die Zukunft, zusammen gestalten...sollte jetzt unser Motto sein.
Ich denke es geht hier schon ein bisschen um den Fortbestand dieser tollen Plattform und wie man sich mit ihr identifiziert !!
Lasst uns alle gemeinsam daran
arbeiten !!
L.G Stefan
danke für diese Analyse. Deine Schlüsse sind nachvollziehbar und glaubhaft. Dass die Userzahlen sinken, hat objektive/gesellschaftliche Gründe, es liegt nicht an Qualitätsproblemen des Forums. Das Konzept stimmt.
Ein Herumschrauben am Konzept wäre nicht sinnvoll; bei 500px kann man sehen, wie nervös am visuellen Konzept herumgebastelt wird und wie die Plattform Monat sich für Monat optisch verändert. Das bringt nichts.
Ein behutsames "Entrümpeln" ungenutzter Funktionen kann aber sicherlich nicht schaden.
Dieses Forum ist ein Juwel in der Webwüste. Wie sollten es wertschätzen und aktiv nutzen. Mit engagierten Kommentaren und mutigen Fotos. Es liegt an uns Benutzern, ob es interessant bleibt oder noch attraktiver wird.
LG charlie
vielen Dank für die Arbeit, die Du Dir gemacht hast.
Das ist sehr aufschlussreich und bestätigt meine Beobachtungen,
auch im Makroforum. Viele finde ich jetzt auf Instagram...
Social Media ist schon ein Punkt, der den Foren zu schaffen macht.
Einen Rückgang bei den Bildern beobachte ich besonders bei den
Wirbellosen und den Pflanzen. Bei den Vögeln und den Säugetieren
eher nicht so stark.
Wie man den Rückgang aufhalten kann, ist eine gute Frage, die wir uns "drüben"
auch stellen...
Eine wirklich Antwort habe ich nicht. Ich finde, dass Du hier viel anbietest und ich
finde es auch ok, dass es hier jetzt etwas toleranter zugeht, was z. B. Kondensstreifen
oder auch andere menschlichen Spuren angeht. In einer zunehmen urbanisierten Welt
kann man sie auch kaum vermeiden, es sei denn mit aufwändiger EBV.
Ein bissel entschlacken ist sicher keine schlechte Idee.
Schön finde ich, dass diejenigen, die noch da sind, aktiver sind und sich mehr einbringen.
Das ist für den Erhalt des Forums ein wichtiger Punkt!
LG Ute