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Hey zusammen 👋 Ich würde mal gerne ein paar Gedanken zum Umgang hier im Forum mit euch teilen. Möchte mich aber eigentlich, gerade in der aktuellen kalendarischen, politischen und gesellschaftlichen Zeit, nicht nur „auskotzen“, sondern versuche auch mal einigermaßen konstruktiv ein paar Gedanken zu teilen, die vielleicht den/die ein oder anderen mal zum Drauf-Rumdenken bewegen.

Feedback im Allgemeinen

Vorweg: mit Feedback habe ich auch hauptberuflich zu tun und nach jetzt knapp 2 Jahrzehnten in dieser Branche kann ich eines feststellen: der bekannte Satz „Feedback ist ein Geschenk“ ist zwar in seiner Absicht und Theorie richtig, aber in der Praxis ist m.E. offenes Feedback für die meisten Menschen überwiegend schmerzhaft, da die wenigsten Menschen in einem selbstkritischen Reflektions-Vermögen geübt sind.
Sowohl hauptberuflich als auch in meinem (Naturfotografie-)Nebengewerbe gebe ich daher nur noch den Menschen ein differenziertes Feedback, die ausdrücklich danach verlangen und richtig Lust haben, besser zu werden.

Feedback im NFF geben

Wenn ich dann mal ein kritisches Feedback im NFF gebe, bereue ich es im Nachhinein fast immer, anhand der anschließenden Reaktion oder eben Nicht-Reaktion.
Da scheine ich aber nicht der Einzige zu sein. Beispielsweise hat aktuell eines der „Top-Bilder“ wirklich extreme Tonwertabrisse, habe ich in der Form selten gesehen - ist ja nicht schlimm und passiert einem schnell mal in der Bearbeitung. Darunter kommentieren viele sehr erfahrene FotografInnen und nicht EINE(R) gibt mal einen Tipp an den Urheber des Bildes, so dass dieser daraus lernen kann (liegt im Beispiel an Exporteinstellungen bzw. am Verhältnis KB zu Pixelgröße).

Das ist doch super schade mittlerweile!! Hier passiert ja kaum noch Weiterentwicklung. Und nicht falsch verstehen: ich bin da kein Deut besser, ich habe aus den o.g. Gründen auch nichts geschrieben. Und trotzdem finde ich das eigentlich blöd, auch von mir. Ich habe da wirklich Vorsätze für`s neue Jahr und möchte versuchen, wenigstens mal 2-4 differenzierte Kommentare pro Woche zu schreiben, und wenn vielleicht nur ab und zu mal ein User dabei ist, der das verwertet….

Feedback im NFF nehmen

Kommen wir jetzt zu den seltenen Fällen, wo das wirklich mal passiert und Kritisches platziert wird. Welche „Stories“ ich dann im Austausch mit befreundeten Usern -alleine in den letzten beiden Jahren- erfahren habe, zieht mir ein wenig die Schuhe aus. 4 Gedanken dazu:

1. Hier werden teils nach „kritischen Kommentaren“ (und sorry, ich habe Beispiele gelesen – ich rede hier von wirklich harmloser Kritik) per PN User angeschrieben, mit der Bitte, so etwas zu unterlassen. Und das in einem grenzwertigen Ton. Dazu eine Frage (gerichtet an diese FotografInnen): seid ihr wirklich sooo gut? Seid ihr so -über-jeden-Zweifel-erhabene SpitzenfotografInnen, dass euch ein Zacken aus der Krone bricht, wenn öffentlich einsehbar etwas Kritisches über eure Bilder geschrieben steht? Könnte ich von mir definitiv nicht behaupten.
Ich meine, ihr postet doch in einem öffentlichen Forum und ich kann mich an keine Forumsregel erinnern, die besagt, dass negative Kritik bitte zu unterlassen ist. Und überhaupt, was ist das für ein widersprüchliches Verständnis von Meinungsfreiheit in öffentlichen Foren?

2. Zum wiederholten Mal bekomme ich heute mit, wie sogar User sogar vom Bildeinsteller blockiert werden aufgrund kritischer Kommentare - ist das wirklich nötig?

3. Man darf und kann sich auch mal bedanken für ein kritisches Kommentar – etwas, das hier eher die Ausnahme darstellt. Und übrigens, diverse Rechtfertigungsargumente gegen die Kritik fallen nicht unter diese Kategorie....

4. Bewertungskriterien eines Bildes: ein abschließender Gedanke noch. Ich persönlich erhalte manchmal auf kritische Punkte die Rückmeldung, dass es halt eben Natur ist, die so war wie sie ist und dass bestimmte gestalterische Elemente eben aufgrund der Umstände nicht anders möglich waren, ist ja Wildlife.
Damit kann ich persönlich wenig anfangen. Denn auch ich bin als Naturfotograf in der gleichen Natur unterwegs und muss teils seeeehr viel Aufwand betreiben, um mir zu überlegen, wie genau ich solche (typischen) ungewünschten Bildelemente und eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten vermeide.
Wenn ich also beispielsweise schreibe, dass auf mich Strichspuren am Himmel einer Landschaftaufnahme unruhig wirken, dann kann man da viel gegenhalten (das war halt so, ich kann sie ja nicht wegpusten, in unseren Breiten ist das kaum zu vermeiden, ich möchte halt nichts retuschieren etc etc). Der Punkt ist aber, wenn auf den Feedbackgeber dieses Element im finalen Bild unruhig wirkt, dann ist das ja durch noch so viele dagegen stehende Sachargumente nicht auf einmal falsch. Hier wird ja ein Gefühl beim Betrachter hervorgerufen und da gibt es kein richtig und falsch.

Anerkennung durch Sterne und Kommentare

Ich merke nach wie vor immer wieder, dass einige User einfach zur Über-Interpretation neigen, was die Vergabe von Sternen und Kommentaren angeht. Heute zum Beispiel erhalte ich eine PN, in der mir jemand schreibt, ihm sei aufgefallen, ich habe, Zitat „eine Art immer die nicht aktuellen Bilder zu Kommentieren und Punkte zu verteilen“. Mmh, ok. Ich merke nicht zum ersten Mal, dass einige User sehr im Thema Sterne und Kommentare verhaftet sind.

Sowas ist auch schon anderen hier im Forum passiert und ich frage mich, was manch User eigentlich denkt, wieviel Zeit man hier im NFF verbringen und wie man dabei auch noch strategische Erwägungen berücksichtigen kann. Ich für meinen Teil investiere meist 2 Mal die Woche circa 45 Minuten, und das finde ich schon viel und muss mir das neben 2 Jobs und einem kleinen Baby wirklich aus den Rippen schneiden.
Diese ca 45 Min laufen dann sehr ähnlich ab: Neues Bild einstellen, mich für Kommentare bedanken, mir ein paar ganz wenige aktuelle Bilder anschauen/teils kommentieren. Dann klicke ich auf die Top-Bilder und kommentiere noch einige, von unten nach oben folgend, einfach abhängig davon, ob mich das Thumb spontan anspricht (Auswahlzeit jeweils weniger als 1 Sekunde). Ach und Beantwortung von PN`s sind auch inklusive.

Was kommt dabei heraus? Natürlich definitiv keine repräsentative und lückenfreie Rückmeldung an die „besten Bilder“ und FotografInnen. Dafür müsste ich mir alle anschauen und nein, da gebe ich anderen Themen und der Natur den Vorrang. Meine Bitte an der Stelle: habt einfach Verständnis dafür, dass ein Kommentieren und Sterne vergeben bei vielen Usern kein gründliches Abwägen und Gegeneinander-Halten aller aktuellen Bilder darstellt.

Fazit
Ich habe am Forum immer einen offenen Umgang geschätzt und auch die Art, dass wir uns von einer oberflächlichen „Instagram-Like-Kultur“ unterscheiden. Ich glaube wir können das besser. Vielleicht können wir das wieder ausbauen. Ich für meinen Teil werde ein wenig dazu beitragen.

Viele Grüße,
Thomas

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