
Eingestellt: | 2005-09-12 |
---|---|
JK © Jens Kählert | |
Canon EOS 3 Canon 100-400 mm / 4.5-5.6 L IS Fujichrome Sensia 100 Schwarzwildgehege Trappenkamp, S-H |
|
Größe | 148.3 kB 480 x 720 Pixel. |
Ansichten: | 12 durch Benutzer215 durch Gäste735 im alten Zähler |
Schlagwörter: | saeugetier scrofa sus wildschwein |
Rubrik Säugetiere: |
Ergo... Ein Kommentar des Fotografen zu besonderen Umständen bzw. ein kurzer Hinweis zu einer besonderen Bildidee finde ich dann doch unerläßlich.
Zum Problem der Schärfenzone: Gewaff und Auge lassen sich in dieser Ansicht natürlich nicht gleichzeitig in eine Schärfenebene bringen. Das geht nur in Ansichten, in denen beide in etwa den gleichen Abstand von der Filmebene haben, also z.B. in Seitenansicht. Diese Ansicht war möglich, ich habe mehrere Bilder dieser Art, die ich nicht einmal eingescannt habe. Sie zeigen die übliche Seitenansicht des Kopfes, die man schon etliche Male gesehen hat - ist mir zu langweilig.
Bei diesem Bild wollte ich es anders machen und habe diese ungewöhnliche Perspektive gewählt. Das Bild "beginnt" mit Unschärfe und endet an einem Schärfepunkt, auf den das Auge des Betrachters diagonal zugeführt wird, was die Sache m.E. spannender und interessanter macht. (Gleichzeitig bilden die beiden dominierenden Punkte im Bild, das Gewaff und das Auge, eine Diagonale, und die tut einem Bild meistens gut.)
Wenn ich mein eigenes Bild mit Sternchen hätte bewerten sollen, hätte ich mir für die Gestaltung auch 5* gegeben (Entschuldigung für das Eigenlob, das ja bekanntlich ...) und für die Technik auch 4*, denn am Auge fehlt es tatsächlich ein wenig an Schärfe, vermutlich weil der Keiler gerade im Moment der Aufnahme einmal mit dem Auge geplinkert hat.
In der Praxis ist der richtige Ausschnitt nicht leicht zu setzen, denn die Tiere sind ständig in Bewegung, gucken meist nur kurz hoch und schwenken den Kopf dabei auch manchmal noch zur Seite. Selten kommt es vor, dass sie mehrere Sekunden still halten. Und auslösen kann man ja erst dann, wenn man auf das Auge scharf gestellt hat. Aber in der Bildecke gibt's kein AF-Feld mehr ...
Das ist möchte es begründen:
Eine andere (theoretische) Kameraposition hätte mir die Möglichkeit verschafft, den Keilerzahn und das Keilerauge auf eine Schärfeebene zu positionieren.
Aber das ist und bleibt Theorie, denn ob es möglich war, weiss nur der Fotograf.
Deshalb beurteile ich nur das, was ich jetzt sehe.....
Und das ist 3/5
Es ist eine ungewöhnlich Perspektive bzw eine ungewöhnliche Nähe. Solche Bilder sind immer schwer, aber ich finde sie müssen gewagt werden
Daher zunächst zur Gestaltung. Atemberaubend ist es für meinen Geschmack nicht, aber es ist interessant im positiven Sinne. Das Auge ist gut positioniert und die Waffen des Keilers sind auch noch im Bild, ohne daß sie durch Schärfe direkt ins Auge springen und den Blick ablenken würden. Von daher meine ich, mich an den Wortlaut der Noten haltend, keine Mängel, sprich eine 5.
Zur Technik, was mindestens genauso schwierig ist. Die Struktur des Felles kommt klasse raus. Genauso wie eine Sau aussieht, wenn man sie aus aller nächster Nähe betrachten kann. Ich weiß nicht, ob ich mir das einbilde oder nicht, aber ich habe fast den Eindruck, daß das nur analog geht. Digital strahlt es immer irgendwie (ich will hier keine Diskussion vom Zaun brechen, fotografiere selbst digital, aber ich finde es sind Nuancen).
Ich weiß nicht, ob die Schärfe am Auge wirklich optimal ist. Bin nicht unbedingt ein "Schärfenfetischist", aber bei diesem Bild ist für meinen Geschmack das Auge das Foto und von daher muß ich penibel sein Ich finde ab dem Lid fehlt etwas Schärfe nach oben, unterhalb des eigentlichen Auges ist sie vorhanden.
Vielleicht ist es auch zu penibel und es liegt daran, daß ich mich scheue eine doppelt 5 zu geben. Das Foto ist klasse und interessant, aber es fehlt ihm (das ist sehr subjektiv) der Kick.
Daher gebe ich die 4 bei Technik, weil mir für die Gestaltung kein Mangel aufgefallen ist.
Ich hoffe das ist nicht zu hart.
Gruß
Joachim