Eingestellt: | 2021-02-24 |
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Aufgenommen: | 2020-06-22 |
JW © | |
Nach längerer Zeit hier mal wieder ein Beitrag von mir. Seit ich das Bild aufgenommen habe war ich am Zweifeln ob ich es überhaupt zeigen soll, denn es entspricht doch eigentlich nicht wirklich meinem Qualitätsanspruch. Andererseits muss man es auch vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen sehen unter denen es entstanden ist. Und mir gefällt die Staffelung der noch nicht gänzlich in Unschärfe aufgelösten Obstbäume irgendwie. Somit zeige ich es nun doch mal, wobei ich es bewusst nur mit dokumentarischem Anspruch einstelle. Es soll hier hauptsächlich als Beispiel stehen für das was mit der heutigen Technik machbar ist, daher auch der Titel. Wenn ich Eulen fotografiere bleibe ich eigentlich immer noch lange vor Ort um zu beobachten, abzuhören, aber auch mit der Hoffnung auf ein aller letztes Bild für den Abend. In diesem Fall war es beinahe schon 23 Uhr, also wirklich stockfinster. Die Umgebung sieht man nur noch einigermaßen weil sich die Augen schon über längere Zeit an die Dunkelheit angepasst haben und die Schleiereule war auf dem Pfosten auch im gut nachttauglichen Zeiss-Fernglas nur noch schwach erkennbar als etwas das sich ein wenig vor dem Hintergrund heller abhebt. Das Bild soll einige von euch die auch Eulen fotografieren ermutigen, auch mal länger zu bleiben und lange Belichtungszeiten zu riskieren, außerdem ist es ein Versuch, ein wenig die Scheu vor hohen ISO zu nehmen. LG Jochen |
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Technik: | NIKON Z 6, 600 mm f/4 6s, F/4, ISO 25600, 600mm M, Manueller Weißabgleich links und unten ein wenig beschnitten um den Elektrozaun nicht mehr mit drin zu haben, Bildbearbeitung in Capture One Pro 20 |
Fotografischer Anspruch: | Dokumentarisch ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 1.5 mB 2000 x 1331 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 22 Zu den Tophits
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Ansichten: | 119 durch Benutzer323 durch Gäste |
Schlagwörter: | schleiereule tyto alba tytoalba tytonidae eule barnowl highiso z6 |
Gebiet | Rems-Murr-Kreis |
Rubrik Vögel: |
auch für mich ist dieses Experiment interessant und lehrreich. Ich hätte das vermutlich erst gar nicht versucht...
Auch deshalb besten Dank für's zeigen!
Viele Grüße
Reinhold
Es macht Mut selber zu experimentieren!
Danke fürs zeigen
Gruss Robert
Das freut mich, wenn es dich auch zu Experimenten anregt. Gerade mit den spiegellosen Kameras kann man sowas recht gut machen. Inzwischen schalte ich den Stabilisator bei Eulen oft ab und belichte länger wobei ich den elektronischen Verschluss nutze und per Kabelauslöser auslöse. Somit gibt es keinerlei Vibration.
Bei einer DSLR hätte man immer noch die Verzögerung durch die Spiegelvorauslösung und die Zeit die dabei verstreicht bis zum eigentlichen Beginn der Aufnahme.
Wie gesagt muss es ja auch gar nicht mal so extrem sein. Aber oft wäre schon eine halbe oder eine Sekunde vom Motiv her durchaus möglich.
LG Jochen
ich finde Deine Aufnahme sehr gelungen, wie die Schleiereule da so sitzt. Es ist doch genau so typisch und hier sehe ich sie meist nachts bei uns am Feld so herumsitzen. In anderen Ländern durchaus am Tage machbar und für mich ein Traum :)
VG
Markus
genau die arttypische Situation und nächtliche Stimmung im Bild waren für mich auch mit ausschlaggebend, es doch zu zeigen. Klar kann man um fast 23 Uhr bei der hohen ISO keine feine Gefiederzeichnung mehr im Gesicht erwarten, aber ich finde es trotzdem einfach erstaunlich wie still die Eule sitzen kann. An den Flügeln und der den Gesichtsschleier nach unten hin begrenzenden Kante kann man das noch erahnen.
Trotzdem beneide ich immer wieder die Engländer für ihre bei noch ausreichend Licht fliegenden Schleiereulen! :D
Was mir noch fehlt ist etwas Literatur dazu warum die dort so andere Aktivitätsphasen haben. Wer etwas dazu weiß bitte nur her damit!
LG Jochen
LG, Heike
Vielleicht klappt es diese Saison ja auch mal mit Schleiereulen für dich. Ich bin gerade an einer anderen Stelle intensiver am Abhören und Beobachten. Ich hatte dir ja neulich geschrieben wegen den Kornweihen, da habe ich aber bei meinen letzten zwei Besuchen leider keine mehr gesehen. Vermutlich gab es einen Fuchsangriff - ein adultes Männchen liegt angefressen am Feldwegrand. :/
Deine Haubenmeisenbilder sind ja super geworden! Habe sie eben erstmals in groß sehen können.
LG Jochen
zuallererst möchte ich mal deine vielen ausführlichen, konstrulktiven Kommentare hier anerkennen. Und genauso viel Zeit und Beharrlickeit nimmst du dir auch für deine Fotoprojekte, das schaffen viele, mich eingeschlossen, nicht. Und wie Erich schon schreibt, es kann sich durchaus lohnen. Klar ist das kein Topbild, aber es zeigt, was alles sogar bei diesen extrem schwierigen lichtbedingungen geht. Und so etwas gehört für mich auch hier ins Forum.
6 sek belichtet? da merkt man wie lange die Nachtjäger fast unbewegt sitzen bleiben und wahrscheinlich Beute fixieren. Also mir gefällt dein Bild, wäre glücklich, mal eins von der Schleiereule zu haben.
Viele Grüße
Wolfram
Du ordnest das Bild genau richtig ein. Selbst hatte ich in dem Augenblick eigentlich nur noch ein Beweisbild für Ornitho im Kopf und mehr nicht.
Ich bin ja mangels Auto nur mit dem ÖPNV in und um Stuttgart unterwegs und verbringe somit viel Zeit an den spots die meine Umgebung so hergibt. Dabei schaue ich halt immer auch was saisonal gerade geht (zuletzt war ich z.B. fast nur in der Feldflur wegen Kornweihen) und ziehe das dann für den gegebenen / sinnvollen Zeitraum durch.
Und du weißt ja auch, je öfter man an einen Ort kommt und je mehr Zeit man da verbringt, desto mehr sieht man und desto besser stehen die Chancen.
Was ich allerdings gar nicht habe sind solche Möglichkeiten wie du sie an der Kiesgrube für Limikolen hast. Das ist eben für dich ein Ort an dem du intensiver dranbleiben kannst. Deine Bilder von dort sind echt immer wieder ein Augenschmaus! Und auch die Vielfalt der Arten ist schon ein Privileg.
Um ansatzweise gescheit Limikolen fotografieren zu können muss ich schon an den Bodensee fahren (was etwa 2h dauert).
LG Jochen
Tatsache, das hatte ich inzwischen schon vergessen mit der Sommersonnenwende. Es macht wirklich Spaß in den lauen kurzen Sommernächten noch möglichst lange die Eulen zu beobachten.
Was ich auch bemerkt habe ist hierbei, dass sich ganz neue Fragen auftun beim Bearbeiten der Bilder. Denn so wie ich es mit dem Auge noch wahrgenommen habe würde es sicherlich nicht gut aussehen. Einfach schwarz und auch die Schleiereule nur minimal heller, kaum Strukturen der Äste, gar keine Strukturen in der Eule zu sehen.
Hier habe ich mir dann etwas kreative Freiheit erlaubt und dachte mir ein kühler Weißabgleich mit ziemlich dunklen Bereichen im Hintergrund vorherrschend wirkt sehr stimmig.
Trotzdem, zumindest etwas früher dürften die Schleiereulen meinetwegen schon aus ihren Löchern kommen. Doch den Gefallen tun sie einem hierzulande halt kaum wie du schon richtig bemerkt hast.
Ich bin immer wieder verwundert darüber wie früh die Schleiereulen in England schon aktiv sind.
Beste Grüße!
Jochen
mir gefällt hier besonders das dunkle Umfeld und das der HG im Umfeld der Eule relativ "glatt" ist.
Well done
LG Hans
Da ich am Rand des Elektrozauns stand konnte ich die Aufnahmedistanz nicht mehr variieren - und somit auch die Hintergrundunschärfe nicht. Hier hatte ich also einfach Glück, ich hatte mir eigentlich gar nicht mehr als ein Beweisbild für Ornitho erhofft.
LG Jochen