Eingestellt: | 2020-12-20 |
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Morgen, am 21.12.2020 um 11.02Uhr ist Wintersonnenwende 🙂 Es ist Zeit, die Schwelle zur Zeit außerhalb der Zeit zu betreten. Das alte Jahr liegt tief eingegraben in unserem Bewusstsein, Spuren haben sich in Haut und Seele gebrannt. In der Nacht der Wintersonnenwende stehen wir mit einem Fuß im alten und dem anderen Fuß im neuen Jahr. Beziehungsweise weisen unsere Zehen uns die Richtung in das neue Jahr und betreten leisen Schrittes die 12 Tage und Nächte des Zwischenraumes namens Rauhnächte Die Wintersonnenwende ist die tiefste und längste Nacht des Jahres. Die Altvorderen nannten sie Modranecht, die Mutternacht. Erlischt das letzte Strahlen des Tages, so gebiert die Nacht eine neue Sonne, die am Morgen im Osten dem Schoße der Mutter Erde entsteigt. Das Licht nimmt von nun an wieder stetig zu, mit jedem einzelnen Tag geht die Sonne ein wenig früher auf und ein wenig später unter. Bis sie zur Sommersonnenwende in ihrer vollen Blüte steht. Ewig und für alle Zeiten dreht sich das Jahresrad. Mit der Geburt der Sonne beginnt die Verbannung der Dunkelheit. Die Nächte werden wieder kürzer und alles was tot schien, erwacht zu neuem Leben. Die Wintersonnenwende ist der goldene Ausstieg aus der dunklen Jahreszeit, welche zu Mabon, der Herbsttagundnachtgleiche begann. Zur Sonnenwende greifen Sonnen-, Toten und Fruchtbarkeitsriten ineinander. Mit symbolische Handlungen unterstützen und aktivieren wir die Kraft des Menschen und der Natur. In der Nacht der Wintersonnenwende erfüllt sich ein Versprechen, welches uns das Universum selbst gegeben hat. Es ist die Wiedergeburt allen Lebens. Wer hier an den christlichen Messias denkt, dem sei gesagt, dass die Geburt eines Sonnenkindes auf ältere Zeiten als die des Christentums zurück geht. Denken wir nur an den Sonnengott Ra bei den Ägyptern oder den Sonnenkönig Lugh bei den Kelten. Die Wintersonnenwende war einst ein fester Bestandteil der Jul-Zeit, auch Jol-Zeit genannt. Hoch im Norden zeigt sich im Namen Jul/Jol auch noch der Bezug zu den alten nordischen Gottheiten. Er steht in enger Verbindung zu Odin, der bis heute den Beinamen Jolnir trägt. Odin führt also mit Frigg die Wilde Jagd an. Dieser Ritt durch die Nächte samt dem wilden Herr heißt in einigen Regionen auch heute noch Jolareidi. Dieser Begriff erinnert auch stark an das dort gebräuchliche Jodeln, mit welchen in den Alpenlanden noch heute die Percht gerufen wird. Die Percht ist in den Alpen eine andere Bezeichnung der Frigg und hinter der Frigg steckt die allseits bekannt Frau Holle. Viele Bräuche aus den Rauhnächten sind im alpinen Land nach wie vor völlig selbstverständlich. Frigg hat viele Namen. Sie ist die Perchta, Berchta, Holda oder auch Frau Gode. Wir alle tragen Schatten in uns, verstecken Bereiche unseres Selbst in der Dunkelheit. Die Nacht, die eine neue Sonne gebiert, darf und sollte genutzt werden, um Licht in dieses Dunkel zu bringen. Suchen wir mutig nach Antworten, Lösungen und Wegen um uns von unseren eigenen Schatten zu befreien. Versteh mich bitte nicht falsch, die Schatten sind nicht unsere wahren Feinde. Unser Feind ist unsere tiefliegende Angst vor ihnen. So wie die Schatten selbst sich auflösen, lösen sich mit ihnen die Ängste, wenn wir beginnen unser Lebens zu beleuchten, wenn wir endlich anfangen, uns selbst zu hinterfragen. Wenden wir uns dem zu, was wir verstecken wollen. Es ist Zeit alle Seiten unseres Seins zu akzeptieren. Arbeiten wir mit unseren Schatten, statt sie zu verdrängen. Geben wir ihnen den Raum, den sie benötigen, um sich aufzulösen. Wir müssen nicht alles alleine schaffen. Stützen wir uns gegenseitig und bitte wir die Welt unserer Spirits, die Welt der Göttinnen und Götter um Unterstützung. Um sehen und erkennen zu können was wirklich wichtig ist, bedarf es einer Klärung. Es ist wichtig dieser Tage diese Klärung alter Themen, tiefer Wunden und Unzufriedenheiten einzuleiten. Die Natur schweigt und ruht in einer neutralen Position und lässt nach der Nacht der Wintersonnenwende das Licht wieder aufsteigen. Halte es wie die Welt um dich herum und kehre neutral betrachtend in dich ein um dann dein Licht heller denn je erstrahlen zu lassen. Räumen wir auf, bringen wir Dinge zu Ende und vergessen bei all dem nicht dankbar für das zu sein, was das Leben uns schenkte. Ich danke Euch für all die wunderbare Zeit, die wir gemeinsam erleben durften und freue mich auf das, was kommt! 🙂 |
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Technik: | Olympus E-M1X Zuiko 50mm/2,0 f2,5 ISO 100 |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Größe | 360.7 kB 1200 x 800 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 5 Zu den Tophits
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Ansichten: | 85 durch Benutzer207 durch Gäste |
Schlagwörter: | kuechenschelle kuhschelle pustilla vulgaris wintersonnenwende |
Rubrik Pflanzen und Pilze: |
habe jetzt aufgrund deiner lieben und informativen Worte vergessen, zu deinem Bild etwas zu sagen.....
Es paßt wunderbar zu deinen Worten.
Die Zartheit des Bildes berührt mich.
LG
Christine
was gibt es denn schöneres, wenn ein Bild derart bewegt.
Vielen Dank, dass Du dies so zeigst.
Liebe Grüße
Benjamin
Auch deine in zarten Farben ausgearbeitete
Kuhschellen-Präsentation im typischen
Altgras-Umfeld gefällt mir.
VG Wolfgang
vielen Dank für Deinen Kommentar, es freut mich, dass Dir das Bild gefällt :)
Liebe Grüße
Benjamin
Dein schönes Foto mit der Küchenschelle in feinen Pastellfarben finde ich sehr passend zum Text.
Mich freut, dass Du dafür eine Pflanze herausgesucht hast, auch wenn sie im Moment noch nicht blüht.
Denn Pflanzen können Photosynthese - und die unterteilt sich auch in eine Licht- und Dunkelreaktion.
Im Dunklen wird der in der Hell-Reaktion gebildete Traubenzucker in kleine Bausteine zerlegt und vom Blatt oder anderen grünen Pflanzenteilen in andere Bereiche der Pflanze transportiert und dort wieder umgewandelt: so entstehen Gerüststoffe für die Ausgestaltung der Pflanzenorgane aber auch Reservestoffe (z.B. Stärke in Knollen), um daraus später Energie zu gewinnen... die sogar anderen Lebewesen als Nahrung und Grundlage des Lebens dient!
Vielleicht ist die naturwissenschaftliche Sicht auf die Dinge eine Untermauerung für spirituelle Sichtweisen - das Auflösen und das neue Entstehen - Licht und Schatten wirken zusammen, um Kraft aus der Sonnenenergie verfügbar zu machen, wann immer und für wen immer sie benötigt wird.
Unser ganzes Leben hängt an Lebewesen, die zur Photosynthese befähigt sind.
Sei lieb gegrüßt
Ina
vielen lieben Dank, daß Du Dich so intensiv mit dem Bild und der Geschichte dazu auseinandergesetzt hast.
Liebe Grüße
Benjamin
deine Worte sind mir sehr zu Herzen gegangen - Danke dafür!!!!
Ich wünsche auch dir und deiner Familie eine gute Zeit, bleib gesund!!
LG
Christine