Liebe Naturfotografen, während der Coronazeit hatte ich viel Zeit mich mit Bildbearbeitungsprogrammen zu beschäftigen. Aktuell benutze ich GIMP, das wird aber sehr schnell kompliziert und unübersichtlich. Ich suche nach einem einfachen Bearbeitungsprogramm, dass trotzdem viele Möglichkeiten gibt. Hauptsächlich mache ich Wildtierfotografie. Was würdet ihr einem Anfänger empfehlen? Gruß Finn |
da ich momentan auf der Suche nach einem Bearbeitungsprogramm bin (habe keine billige Photoshop-Lizenz mehr und will nicht Unmengen zahlen), haben mir eure Beiträge schon einmal gut weitergeholfen!
Gut, dass hier so viele Profis unterwegs sind!
Viele Grüße
Wera
ich finde hier wird in der Diskussion zu schnell und zu pauschal abgeurteilt. Als ob ein Programm schon deshalb nichts wäre nur weil man damit unnatürliche Verfälschungen "mit einem Klick" erzeugen kann.
Nur die Tatsache, dass man etwas tun kann heißt ja noch lange nicht, dass man die Software auch auf die betreffende (und wie ich finde völlig zurecht kritisierte) Weise anwenden muss! Es zwingt einen auch mit Luminar sicher niemand zu künstlichen Verfälschungen.
Abgesehen davon: Die Art und Weise wie jemand seine Bilder archiviert und sortiert ist letztlich auch eine individuelle Frage. Ich lege mir z.B. immer pro Jahr genau einen Katalog an. Innerhalb davon gibt es dann Ordner die ich einfach danach benenne was drin ist. Also z.B. Ordner "Waldkauz", Ordner "Steinkauz" usw. Immer wenn ich erfolgreich war und Bilder daheim importieren will schließe ich die Karte an und importiere die schon zuvor ausgemachten Favoriten eben in den jeweiligen Ordner. Wenn ich es für nötig halte versehe ich manche Bilder eben noch mit Schlagworten (Artname und Gebiet z.B.), mehr mache ich nicht, wozu auch ...
Ich nutze übrigens Capture One Pro 20 (bin schon seit drei Versionen bei Capture One, zuvor hatte ich mal RAWtherapee und auch mal ganz kurz Gimp, schrecklich).
Wichtiger als die Software ist es, die Wirkweise der einzelnen Werkzeuge gut zu verstehen und was sie im technischen Sinne mit dem Bild anstellen. Was z.B. ein Schwellwert oder der Radius ist beim Schärfen, was der Unterschied zwischen Kontrast und Klarheit ist, zwischen Luma-Kurve und RGB-Kurve, welche Tricks es neben den entsprechend benannten Reglern noch gegen Rauschen gibt usw.
Wer die Grundlagen verstanden hat kann mit jeder gescheiten Bildbearbeitungs-Software sicherlich top Ergebnisse erzielen, ganz gleich ob LR und PS, Capture One, Luminar oder DXO ...
Nur eine Einschränkung würde ich tatsächlich machen für unseren Einsatzzweck hier: Es sollte möglich sein, auf verschiedenen Ebenen mit Masken selektiv an einem Bild zu arbeiten! Denn bei Wildlife erfordern sehr oft verschiedene Bildbereiche auch völlig gegensätzliche Behandlungen (typischerweise z.B. Schärfung und Entrauschung) und nur wenn man auch entsprechend vorgehen kann, holt man das Maximum aus dem RAW heraus.
Ich empfehle dir deshalb, einfach mal die verschiedenen Programme auszuprobieren für den jeweiligen Testzeitraum. Danach entscheidest du sinnvollerweise. Und nicht davor weil zwei Leute in irgendeinem Forum Programm X sagen.
Frohe Ostern!
LG Jochen
hi zusammen,
Ich nutze übrigens Capture One Pro 20
Ah, mir scheint, ich habe da einen kompetenten Ansprechpartner gefunden. Dürfte ich dich wegen dem Programm mal ansprechen? Die Umstellung von Capture One Express 6.0 (hatte ich bis vor einigen Tagen seit 2012? genutzt) auf Pro 20 ist doch eine riesen Umstellung.
Als ob ein Programm schon deshalb nichts wäre nur weil man damit unnatürliche Verfälschungen "mit einem Klick" erzeugen kann.
Ja, das war auch mein Gedanke. Und auch deinen anderen Überlegungen und Aussagen stimme ich zu. Davon abgesehen wird es seinen Grund haben, warum Lightroom so beliebt ist. Aber letztendlich hängt es individuell ab, ob einem eine Bedienung liegt oder nicht. Evtl. ist es nur ein Feature, das entscheidet. Von daher muss man es einfach ausprobieren und sich dabei für eine gewisse Zeit auf ein Programm einlassen. Nach der Eingewöhnung sieht es häufig anders aus.
Viele Grüße
Gunnar
ps:
Gimp hat durchaus eine Punkte, die nicht zu verachten sind: Es ist kostenlos und du findest haufenweise Anleitungen im Netz und zu jedem Problem eine Lösung. Ich muss dazusagen, dass ich Gimp (seit über 10 Jahren) nutze, um die Bilder, dich ich mit Capture One entwickle, weiter zu verarbeiten. Das kann dann schon mal sein, dass ich drei oder vier unterschiedliche entwickelte Versionen in Gimp zusammenfüge.
sofern ich sachdienliche Hinweise zum Umgang mit Capture One geben kann mache ich das natürlich gerne. Außer mir fällt mir jetzt spontan hier im Forum nur noch Stefan Rosengarten ein als weiterer Fotograf der damit arbeitet. Durch ihn kam ich damals auch darauf und habe mich dann im Laufe der Zeit selbst "reingefuchst", durch Ausprobieren und unter Hilfe der Webinars welche immer auf dem Youtubekanal von Capture One landen: https://www.youtube.com/channel/UCJgJWICGMzzvXk2wIgqxVEQ
Worum geht es dir konkret?
LG Jochen
Frohe Ostern
Finn
Meine Favoriten sind Lightroom und Photoshop. Meiner Meinung nach können alle anfallenden Aufgaben in der Bildbearbeitung mit diesen beiden Programmen gelöst werden. Meine Endbearbeitung findet zu 90% mit Lightroom statt. Für problematische Bilder oder wenn ich Ebenen brauche öffne ich das Bild aus Lightroom heraus in Photoshop. Lightroom ist zudem unschlagbar in der Archivierung der Bilder. Ich kenne kein Programm mit dem sich ähnlich einfach eine so effiziente Archivierung aufbauen lässt. Durch die Verschlagwortung können Bilder in Sekundenschnelle gefunden werden. Beide Programme sind ja nicht mehr käuflich zu erwerben, nur zum mieten. Doch die 12.- € im Monat für diese professionellen Programme sind meiner Meinung nach sehr gut angelegt. Ich konnte schon einigen Naturfotografen speziell Lightroom schmackhaft machen, die heute nie mehr auf das Programm verzichten möchten. Wichtig ist, dass eine sinnvolle Dateistruktur aufgebaut wird. Mich interessiert nicht in welchen Ordnern die Motive gespeichert sind. Lightroom sortiert mir die Bilder je nachdem welches Motiv ich suche, egal wo dieses Bild auf der Festplatte gespeichert ist. Bei Fragen einfach ein Mail an mich.
Gruß Rolf
ich entwickle die Bilder in Photoshop. LR hatte ich auch gekauft aber mir war dies viel zu schwierig, so habe ich es weg gelegt.
LG Frank
vielen Dank für deine Rückmeldung, ich werde mir LR in nächster Zeit holen.
ich verwende seit vielen Jahren DXO Photolab Elite mit NIK Collektion und bin sehr zufrieden.
Da gibt es Module für Kamera- und Objetiv, dabei werden Optische Korrekturen vorgenommen.
Ich kann es nur empfehlen.
Gruß
Erich
Luminar werde ich persönlich meiden, weil ich die Vorstellung, daß man per Knopfdruck aus jedem Schnappschuss ein Knaller-Bild machen kann, einfach abtörnend finde. Bald kann man keinem schönen Himmel mehr glauben und Sonnensterne gelingen ja auch mit einem Klick.
Photoshop ist kaum einfacher als Gimp und vor allem teurer als LR, daher würde ich es damit versuchen...
Viele Grüße
Rolf
Denk langfristig, so das du deine Datenbank irgendwann nicht umstellen musst. Lightroom gibt es schon eine halbe Ewigkeit und wird es wahrscheinlich auch noch eine halbe Ewigkeit geben.
Gimp habe ich vor vielen Jahren in meiner digitalen Anfangszeit mal lurz ausprobiert und kam nie richtig damit klar, das dauert alles viel zu lang, als Naturfotogfraf braucht man die umfangreichen Anpassungen meiner Meinung nach nicht, da kommt es auf Natürlichkeit an, das gleiche gilt für Photoshop, das ich ausschließlich zum Ausdrucken und als Nik-Plug-In Basis nutze. Die Verfälschungen die mit Luminar möglich sind, sind bei der Naturfotografie weder angebracht noch unter Naturfotografen erwünscht, kenne ich auch nicht näher, aber wenn ich in einer Werbung sehe das man mit wenigen Klicks das Bild stark verändern kann, sogar ganze Bildteile austauschen kann, hab ich schon genung. Das verstößt im übrigen auch gegen GDT- Wettbewerbsregeln. Privat zum Spass kannst du es natürlich nutzen.
LG Thorsten