Karibischen Seekuh oder Manati (West-Florida)
Eingestellt: | 2019-03-01 |
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Meine erste echte UW Aufnahme seit über 30 Jahren... Nachdem der Vorfrühling heute einen heftigen Dämpfer bekommen hat, ist Zeit für die Aufarbeitung liegengebliebener Sachen… Die Seekühe überwintern in den warmen Flüssen Floridas, wenn es im Winter in der Karibik oder dem Atlantik für sie zu kalt wird. Sie bevorzugen Wassertemperaturen von 21-16°C, darunter ist ihnen zu kalt. Trotz des hohen Körpergewichtes von >500 kg haben sie nur wenig isolierendes Unterhautfett. Da, wo es für sie im Winter warm genug ist, gibt es aber deutlich zu wenig Nahrung, sie hungern lieber als zu frieren... Im freien Wasser sieht man von einem schwimmenden Manati nur die Nasenlöcher und eine Kräuselung auf der Wasseroberfläche von ihrer Flukenbewegung. Schlafende Manatees hängen an der Oberfläche, dann sieht man einen Buckel im Wasser, oder sie liegen auf Grund, dann kommen sie alle 7-20 Minuten zum Atmen nach oben. Bei Wind und etwas Wellen sieht man davon meist gar nichts. Gut für die Seekühe, gut für uns, daß das Wasser hier knapp 21°C hat. Da hält man es mit Neopren gut aus. Renate hält eine Stunde durch, bevor sie bibbernd an Bord klettert. Ich kann die vollen 90 Minuten ausnutzen, dann wird mir auch langsam kalt. Wir sind nur zu vier Gästen im Boot, haben also gut Platz uns wieder aus dem „Gummi“ zu schälen, trocken zu rubbeln, anzuziehen. Dazu gibt es heißen Kakao, prima. Ja, und die Manatis? Die liegen faul am Boden rum, eine Mutter will ihr Junges partout nicht saugen lassen. Einige tauchen immer wieder mal auf, einige sind neugierig. Alles geht ganz entspannt vor sich. Ich kann endlich wieder was durch meine neue Taucherbrille sehen. Die hat jetzt optische Gläser, hurra! Und die Oly macht brauchbare Bilder für eine „Kleinstchipknipse!“ Aber es herrschen auch gut Lichtbedingungen, Sonnenschein, der gut bis ins Wasser, ja bis auf den Flußboden, der teilweise aus Muschelkalk besteht, reicht. Wahr ist auch, es sind mindestens 20 Manatis und auch mindestens 20 andere Schnorchler da. Der Platz ist bekannt und zugänglich, es kommen auch Paddler gucken. Wir hatten ja gestern schon eine „trockene“ Bootstour. Na ja, gegen Manatis von unten kommt so leicht nichts an. Man paddelt im Wasser, gestützt auf eine Schwimmhilfe, ohne Flossen mit sparsamen Brustschwimmbewegungen möglichst ohne Zuhilfenahme der Fuße so vor sich hin. Die Kamera hängt am Hals und es wird aufgenommen, was geht. Teilweise wirbeln die Manatis Sand auf, dann nimmt sie Sicht ab und man muß warten bis es wieder besser wird. Am besten ist es nah dran zu sein, wie immer und überall. Man soll sich den Seekühen nicht näher als zwei Meter nähern und sie auch nicht überschwimmen. Theoretisch. Aber man treibt ja ein wenig mit der Strömung und soll sich nur sparsam bewegen. Den Manatis scheint es eh egal zu sein, wer da um sie rumpaddelt: wir behandeln sie mit dem zustehenden Respekt und sie ignorieren uns einfach. Einige wenige sind auch neugierig und schwimmen auf einen zu: Mal gucken wer da im schwarzen Neopren steckt. |
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Technik: | Manatee 1/125sec., f/2,9, 44mm (KB equiv.), 100ASA; RAW entwickelt in Olympus Workspace, weiterverarbeitet/verkleinert mit Nikon View VX2 Der Kontrast mußte wegen des Wassers kräftig angehoben werden. Olympus TG 5: CMOS-Sensor 1/2,3" 6,2 x 4,6 mm (Cropfaktor 5,6), 12,0 Megapixel (effektiv) |
Fotografischer Anspruch: | Dokumentarisch ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 693.9 kB 1000 x 750 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 8 Zu den Tophits
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Ansichten: | 116 durch Benutzer1007 durch Gäste |
Schlagwörter: | manati manatee seekuh trichechus manatus |
Rubrik Unter Wasser: |
schön das Euch meine Seekuh so gut gefallen hat: höchster Tophits Platz mit 8 und über 30 Leute schickten Sterne...
Aber ein paar mehr Kommentare hätten mich noch mehr gefreut, da ich ja nicht an den Wettbewerben teilnehme
VG
Achim Kostrzewa
Interessantes Bild.
Danke für die Info.
Ich sehe du hast auch eine Oly.
Endlich gibt es von Olympus ein besseres Raw-Programm. Eben das WORKSPACE.
LG Erwin
Oly benutze ich schon "ewig", hatte für Makro- und Mikrofotos schon im Institut (Zoologie Köln) 1979 einige OM-2 angeschafft. Vorher hatten wir Leica M an den Mikroskopen, ohne Belichtungsmessung, da mußte dann immer erst ein SW-Filmstreifen belichtet werden, bevor wir z.B. Präparte für die Vorlesungen in Farbe abfotografieren konnten...
Was mich heute veranlaßt, das System nicht zu nutzen, ist der kleine Chip im Vergleich zu Fuji, bei etwa gleicher Gehäusegröße. Die Objektive sind offensichtlich klasse.
VG
Achim
schönes Bild und tolles Erlebnis! Die Oberseite der Sehkuh hat vielleicht einen Tuck zu viel Licht abbekommen. Ich freue mich vor allem, einen weiteren Nutzer dieser kleinen Kamera hier zu finden! Ich kann Dir nur zustimmen, dass sie für den kleinen Preis eine Menge kann.
Trotz des winzigen Sensors gelingen erstaunlich brauchbare Bilder, wenn man es mit Iso nicht übertreibt (oder übertreiben muss). Von der RAW-Funktion - die für mich ein wichtiges Kaufargument war - hatte ich mir etwas mehr versprochen: viel herausholen läßt sich da nicht.
Ich bin gespannt, was Du noch zeigen wirst!
Viele Grüße, Jörg
das RAW ist prima. Habe JPEG und Raw sicherheitshalber gleichzeitig aufgenommen. Bin das RAW derzeit am bearbeiten: Ergebnisse im WORKSPACE viel besser!
VG
Achim Kostrzewa
also von mir hast 4 Stück bekommen, weil ich das Bild einfach gigantisch finde! Eindrucksvoll diese Nähe zu einem grandiosen Tier! Mir gefällt's
ausgezeichnet!
Sei lieb gegrüsst,
Marion
DANKE, für Deinen netten Kommentar!
Ja, die Nähe machts auch für mich. Das beruht wohl auf gegenseitiger Neugier
Sonst sind die Seekühe - diese hier dürfte so um die 800 kg gehabt haben - ja eher träge Pflanzenfresser: fressen den größten Teil des Tages um auf ihr Quantum zu kommen (Aber hier gibt es ja nichts). Oder pennen. Oder gucken eben mal was so läuft...
Es war eine faszinierende Erfahrung.
LG
Achim
danke für die vielen Sterne...