Ich habe schon auf unterschiedlichsten Seiten unter Bildern in den Kommentaren öfter den Begriff "Kunst" oder auch "Kunstwerk" gelesen. Auch habe ich schon das ein oder andere Mal gelesen, dass Fotografen ihre Bilder als "Kunst" bezeichnen... Ich persönlich tue mich mit solchen Begriffen schwer. Mein Wissen über Kunst geht nicht über das hinaus, was ich im Schulunterricht gelernt und behalten habe. Da kann ich vielleicht noch die ein oder andere Kunstrichtung auseinander halten oder auch den goldenen Schnitt berechnen. Ich selber sehe mich als ein Hobbyfotograf, als Kunst würde ich meine Fotos nie bezeichnen, da ich einfach zu wenig Ahnung davon habe. Ich bin gerne in meiner stark begrenzten Freizeit unterwegs und habe Freude daran, fotografisch festzuhalten, was ich so entdecke, aber Kunst ist das eher nicht. Auch wenn ich die Fotos anderer betrachte, kann ich entscheiden, ob mir die Bilder gefallen oder auch nicht, was bei mir aber fast immer eine Bauchentscheidung ist - ob ein Bild aber vielleicht Kunst ist, kann ich eher nicht entschieden. Mich würde aber durchaus interessieren, wie Ihr das so seht - seht ihr Eure Fotografie als Kunst an, kann Naturfotografie überhaupt Kunst sein, oder sind das zwei nicht wirklich miteinander vereinbare Bereiche? Und wenn doch, wo fängt die Kunst dann an? Was ist dann in der Naturfotgrafie Kunst? Bin gespannt auf Eure Meinungen.... |
die Fotografie als Kunstform ist schon lange anerkannt. In der Naturfotografie wurde der künstlerische Aspekt durch Fotografen wie Fritz Pölking eingeführt, hier rückte eine rein darstellende Form zugunsten von Bildern in den Hintergrund, die sich mit Bildaufbau und Licht beschäftigen. Diesen künstlerischen Ansatz verfolge ich auch, das sieht man schon alleine daran, wie ich mir manchmal einen abbreche, genau die richtige Perspektive zu finden (sehr lustig für Außenstehende), oder stundenlang auf das richtige Licht warte. Das ist ein kreativer, ja auch schaffender Prozess (ich versuche, meine Sichtweise/Interpretation auf den Chip zu bringen), und die Zutaten dafür liefert die Natur (Szenario, Licht) und die Kamera (Unschärfe, Flares etc.). Klar kann man dann ganz bescheiden davon sprechen, dass man ja keine Kunst macht - nur warum hängen dann so viele Naturfotografien in Kunstausstellungen und Galerien?
Fazit für mich: natürlich kann Naturfotografie Kunst sein, muss sie aber nicht.
Viele Grüße
Michael
Bilder sind nicht automatisch Kunst. Aber durch geschickte Gestaltung
kann ein Bild Kunst sein. Dabei wird man keine klaren Grenzen ausmachen können
und jeder einzelne wird es unterschiedlich bewerten. Dennoch sind viele Bilder für
mich ganz klar Fotokunst. Ein besonders hoher Anteil an künstlerichen Bildern
sehe ich bei den Blümchenbildern.
LG Frank
Natur und Kunstwerke lernt man nicht kennen, wenn sie fertig sind; Man muss sie im Entstehen aufhaschen, um sie einigermaßen zu begreifen! (Johann Wolfgang von Goethe)
Kunst kommt von Können. (Max Liebermann)
LG Chris
Dass du das jetzt für dich nicht so siehst, ist natürlich deine eigene Sichtweise, auf deine Bilder und das, wie sie entstehen, aber finde ich etwas schade.
Ob jemand ganztägig, oder temporär, oder nur in knapp bemessener Freizeit fotografiert, ist doch irrelevant dafür, ob jemand einen künstlerischen Anspruch hat an seine Bilder.
Ohne jetzt den Kunstbegriff zu definieren, oder aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, finde ich es schade, dass die Fotografie manchmal so ausgegrenzt wird. Wieso eigentlich? Sicher bei Weitem nicht jedem Bild, aber vielen Fotografien geht ein kreativer Prozess voraus, oder begleitet die Entstehung, wieso sollte eine Fotografie dann nicht auch unter den Kunstbegriff fallen?
Dass der Begriff "Kunst" ein wenig inflationär benutzt wird und manchmal eben auch verwackelte oder verwischte Bilder einfach mal zu "Kunstobjekten" gemacht werden, um vielleicht eine Daseinsberechtigung zu erfahren, das ist halt so, das geht mir persönlich auch oft zu weit. Aber das hat nach meiner Meinung nichts damit zu tun, dass eine Fotografie eben auch "Kunst" sein kann (nicht muss). Im Gegenteil, ich empfinde es eher als bedauerlich, dass man darüber diskutieren sollte. Ein Maler wird wohl eher als Künstler akzeptiert als ein Fotograf, aber beide können sehr kreative Menschen sein, können andere inspirieren, können "Werke" schaffen, welche den Betrachter berühren und ihn auch auf einer emotionalen Ebene ansprechen, können mit ihren Werkzeugen "malen", der eine mit dem Pinsel, der andere mit Licht. Beide Ergebnisse kann ich ablehnen, weil sie mir nicht gefallen, oder weil sie mich nicht berühren, aber zumindest kann ich bei beiden, vielleicht vorhandene Kreativität erkennen und dem mit Respekt begegnen, auch wenn ich mir keines der beiden Ergebnisse ins Haus hängen würde.
ich hab auf anderen Plattformen, auf denen auch Fotos anderer Genres auch schon des Öfteren die Erfahrung gemacht, dass Bilder, die sich mir überhaupt nicht erschlossen von den "Kennern" als große Kunst gepriesen werden. Ich hab schon bei vielen solcher Bilder versucht zu verstehen, was daran jetzt so kunstvoll sein soll, aber irgendwie nie einen Zugang zu solchen Bildern bekommen - auch technisch können mich solche Fotos meistens eher nicht überzeugen (häufig eher das Gegenteil).
Da frag ich mich dann immer, ob Kunst nicht von jedem verstanden werden will und ich einfach zu denen gehöre, die dazugehören, während die anderen alle so wissend tun...
Kunst liegt ja immer im Auge des Betrachters. Ich selbst würde nichts was ich mache als Kunst bezeichnen. Dadurch würde ich mich meiner Meinung nach auf eine Stufe mit Menschen stellen, deren Arbeit mich begeistert und inspiriert und die für mich für wahre Perfektionisten sind. Das wäre meiner Meinung nach eine sehr un-selbstkritische Überhöhung.
Dennoch versuche ich häufig, künstlerische Fotos zu machen.
Das heißt für mich: Fotos, die eben nicht ein reines Abbild der Realität sind. Das kann zum Beispiel eine starke Unter- oder Überbelichtung sein, eine Langzeitbelichtung, das Spiel mit der Tiefenschärfe usw..
All diese technischen Möglichkeiten erschaffen ein Bild der Natur, das so mit unseren Augen nicht zu sehen ist.
Ob das Ergebnis dann wirklich Kunst ist, ist vollkommen subjektiv. Ein Wischer ist für mich grundsätzlich künstlerisch, aber dennoch würde ich die meisten nicht als Kunst bezeichnen (ich möchte niemanden angreifen, das ist nur ein Beispiel einer Technik, mit der ich persönlich nicht viel anfangen kann).
"Kunst" weckt für mich Gefühle und Gedanken, berührt und beeindruckt mich. Und das tun für mich nicht nur die "klassischen" Künste wie die Malerei oder die Musik, sondern eben auch manche Fotos.
Daher würde ich nie widersprechen, wenn jemand etwas als Kunst betitelt und mich natürlich sehr freuen, wenn jemand diese Aussage über meine Bilder treffen würde, weil dies wohl die höchstmögliche Anerkennung ist. Man kann eben keine allgemein gültige Aussage darüber treffen, was Kunst ist und dementsprechend kann und sollte man immer darüber diskutieren, aber die Meinung anderer akzeptieren.
Viele Grüße
Yannick
über dieses Thema habe ich erst kürzlich mit meiner 20- jährigen Tochter diskutiert, Kunst ist ihr Fach, wir waren uns über die Definition weitgehend einig, was ich doch erstaunlich fand, ihre Kunstlererin sieht das etwas anders.
Kunst liegt für mich im Auge des Betrachters, meine Fotografie würde ich nicht als Kunst bezeichnen. Für mich hat Kunst aber auch viel mit gutem Handwerk und Können zu tun. Mit moderner Kunst kann ich in der Regel nicht viel anfangen.
Vieles ist für mich "Wunst", denn so manches angebliches Kunstwerk hat mehr mit Wollen, denn mit Können zu tun. (Ok. der ist abgedroschen, passt aber perfekt zu meiner Denke)
Dazu fällt mir eine wahre Geschichte ein:
"Vor Jahren hat ein englischer Kunstmaler ein Werk für einen Kunstwettbewerb eingereicht, er hat dann später auch einen der ersten Preise dafür bekommen, bei seiner Dankesrede ließ er die Katze aus dem Sack: Das Bild hatte sein 3 jähriger Sohn gepinselt, der frei auf einer Leinwand herumkleckste, er fand es gar nicht übel und hat es eingereicht. Allgemeine Reaktion: Betretenes Schweigen.
Manchmal habe ich den Eindruck das auch so maches mißlungene Foto von Autor als Kunst deklariert wird. Wenn es dem Betrachter gefällt, ist das durchaus o.k., manches finde ich auch schön. Ich sehe ich auch des öfteren Bilder, die ich als Kunst bezeichnen würde, aber das ist dann meine Definition.
Wie gesagt, für mich ist die Definition was Kunst ist individuell, jeder versteht etwas anderes darunter.
Zu meiner Studienzeit war ich mal im Sprengel- Museum für Moderne Kunst in Hannover, mit einem nicht ungebildeten Freund. Was sagte er so passend: "Das einzige was hier Kunst ist, das sind die hübschen Frauen dort drüben" Das sah ich ebenso.
Vor ca 1 Monat war ich im Museum für Fotografie in Berlin. In der oberen Etage eine Fotoausstellung von einer Kunstprofessorin. Mir fehlten die Worte, über so eine Dreistigkeit:
Die kann überhaupt nicht fotografieren, beherrscht das Handwerk in keinster Weise, aber weil sie Kunstprofessrin ist bekommt sie eine Ausstellung und macht einen Katalog, in dem sie viel in ihre mißlungenen Bilder hineininterprettiert und dafür bezahlt man auch noch Eintritt....
Zu ihrer Ehrenrettung sei gesagt, sie ist keine Fotografin und es war wohl ihre 1. Fotoausstellung. Aber so einen Müll, hätte ich als Verantwortlicher des Museums erst gar nicht angenommen. In dem Fall machte es wohl der Name.
Manchmal glaube ich, das so manche modernen Künstler vor Lachen nicht mehr in den Schlaf finden, weil ihnen jemand Wunst für viel Geld abkauft.
Aber wie gesagt die Geschmäcker sind verschieden, jedem das seine.
LG Thorsten
Da ich mich als Bildhauer schon über 40 Jahre mit dem Thema Kunst oder nicht? Herumschlage, wollte ich erst gar nichts Schreiben.
Der Begriff Kunst entstand im Mittelalter und ist eine alemannische Erfindung. Der ältere Begriff der lateinischen Sprachen ist Art/Arte.
Kunst ist grammatikalisch ganz klar der Begriff: „Kunst gleich können wie Gunst gleich gönnen!“
In den gotischen Bauhütten grosser Dome zeichneten die Steinmetze ihre Steine mit einem Symbol (heute Logo) um danach in der Abrechnung ihr Gehalt zu generieren. Dieses Verhalten weitete sich aus.
So z.B. signiert AD Albrecht Dürrer und viele andere folgten, schon in der Renaissance ihre Werke mit Kürzel und danach mit Namen. Zu dieser Zeit bildete man den Begriff „Fünf schöne Künste“. Damit gemeint war Literatur, Musik, Malerei, Bildhauerei und Architektur. Dies galt bis Mitte des 19. Jahrhundert.
Mit der Industrialisierung entstanden neue Berufe und wie es so ist – reisst sich jeder unter den Nagel was er für gut findet. So auch den Begriff „Kunst“
Ein Beispiel: Kunstblumen sind aus nicht organischen Materialien hergestellt. Wer solche fotografiert und hier einstellt, wird wohl nicht mehr viele weitere Bilder einstellen.
Selber bin ich gerne Bildhauer oder hier Fotograf. Wenn jedoch ein Werk so gut ist, dass andere meinen es sei Kunst – freut es mich genauso wie jeden von uns wenn er/sie es gesagt bekommt.
Selber bezeichne ich mich selten bis nie als Künstler, denn in meinen 40 Schaffensjahren habe ich so manchen Künstler und Künstlerin kommen und gehen sehen das ich gerne ein einfacher Bildhauer bin.
Nun wünsche ich allen eine glückselige Fastnachtszeit.
Es grüsst euch Robert
Eindeutig!
Das hab ich von den Malern gelernt. Bei modernen Musikern scheint es ähnlich.
Alles andere ist Fotografie.
...
Aber davon abgesehen gibt es durchaus sehr gute Fotografen, auch und besonders hier, die künstlerische Bilder machen. Die die hohe Kunst der Fotografie verstehen. Und die ich sehr bestaune.
Auch ich würde es nicht Kunst nennen, wenn es ein sehr gutes Naturbild ist. Würde es auch nie darunter schreiben, wenn es ein Foto ist (es sei denn, um ein wenig zu lästern), weil auch für mich "Kunst" etwas anderes ist, als Naturfotografie. Andererseits stört es mich auch nicht, wenn andere "das ist Kunst" drunterschreiben, weil es in meinen Augen ein "wow-geil-alter!"-Quasisynonym ist.
Jetzt können mich alle "das ist Kunst"-Drunterschreiber hauen, aber das ist meine Meinung.
Viele Grüße
Annette
ein interessantes Thema, das du hier ansprichst. Mir fällt dazu der abgedroschene Spruch ein: "Kunst kommt von Können, käme es von Wollen, hieße es Wullst."
Ich bin ja der Meinung, dass dieser Spruch immer völlig falsch verstanden wird. Ich bin mir sicher, dass derjenige, der den Spruch geprägt hat, das Können nicht auf das fachliche Können des Künstlers bezog, sondern auf dessen Fähigkeit, etwas als Kunst zu verkaufen… Oder anders ausgedrückt: Wenn es mir gelingt, andere davon zu überzeugen, dass das, was ich mache, Kunst ist -- und sei es nur durch die Art der Präsentation --, dann ist es Kunst. Der Knackpunkt ist halt, dass mir das erst einmal gelingen muss...
Fachliches Können ist allenfalls nur *ein* Aspekt, der zutreffen kann, aber nicht zutreffen muss. Und in vielen Fällen scheint mir Kreativität das entscheidendere Kriterium zu sein. Aber um zu beurteilen, ob Kreativität vorliegt, hilft Können... (oder zumindest Erfahrung, Wissen,...)
*Ich* sehe die Naturfotografie zu 99 Prozent als Handwerk, weil sie nichts weiter macht, als Vorgefundenes zu dokumentieren. Häufig ist das Ergebnis ganz nett, manchmal sogar kreativ, aber seien wir mal ehrlich. Wer hier viele Jahre dabei ist, hat doch fast alles schon gesehen, was im Bereich der Naturfotografie anzutreffen ist: ausgefallene Perspektiven, kreative Bildgestaltung, strukturstarke oder abstrakte Aufnahmen, individuelle Bildbearbeitung, sowie eine x-beliebige Kombination aus alldem. Wenn es dabei bleibt, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu erscheinen, ein Auge für Bildgestaltung und Perspektiven zu haben und auf den Auslöser zu drücken, dann ist das für mich Handwerk. Weder sind die Ideen neu (jedenfalls im Allgemeinen), noch habe ich (im Gegensatz zu Malern) eine größere Entscheidungsfreiheit, wenn es um die Umsetzung geht.
Aber das nette an dieser Diskussion ist ja, dass man gar nicht zu einem Ergebnis zu kommen braucht, um zu fotografieren und sich über die gezeigten Bilder zu freuen. Ob das nun Kunst ist, oder weg kann, ist dafür vollkommen unerheblich.
2.) Meine Meinung dazu: Fotografie bedeutet von den Wortursprüngen her "Malen mit Licht". Unser Pinsel ist die Kamera - und wie Eric so schön ausführt; Kunst kommt von Können. Ob dies entsprechend wertgeschätzt wird, dies steht auf einem anderen Blatt - ist eine Frage des Geschmacks, der Mode und des Mainstream.
3.) Fazit: Fotografie - egal welcher Stilrichtung - kann Kunst sein; muss sie aber nicht (immer)
Liebe Grüße, Ferry
Zum einen kommt (für mich) Kunst von Können, daher empfinde ich auch manches nicht als Kunst, wenn es jeder (und mit jeder meine ich jeder) nachmachen kann. Der 5jährige kann einen Strich aufs Papier machen oder eine Fahne irgendwo hineinstecken. Die wenigsten 5jährigen können aber eine Perspektive zeichnen.
Zum anderen ist Kunst ein höchst subjektiver Begriff, auch wenn es Generationen von mehr oder oder minder gebildeteten oder begabten Personen gibt, die das anhand von objektiven oder eben auch subjektiven Eigenschaften versuchen zu erklären, was Kunst ist. Da gab es ja auch dunkle Kapitel.
Von daher hat Naturfotografie durchaus auch etwas mit können zu tun. Wer seinen Apparat und den Einfluss von Licht und Schatten versteht und ein Auge für die jeweilige Motivwelt hat, kann sicher Kunst "erschaffen". Genauso wie ein Maler, ein Bildhauer oder auch ein Architekt.
Auch ein Sportbild oder ein Portrait können Kunst sein, warum nicht auch Moive aus der Natur.
mir ist jetzt sofort " Klaus Tamm " in den Sinn gekommen.
Seine Bilder sind für mich (!) Kunst und gehen über die "normale" Naturfotografie hinaus.
...
Darüber hinaus glaube ich ,dass es viel auf subjektive Empfindungen ankommt.
Vorlieben, Geschmäcker. Aber ich würde absolut unterschreiben, dass Naturfotografie Kunst sein kann.
Wenn ein Foto mehr zeigt als den Moment und Rückschlüsse auf individuelle Sichtweisen und Empfindungen zulässt. Wenn " Seele" enthalten ist. Kreativität. Brechen mit Normen etc..
Aber ich bin kein Kunst Experte und meine Zeilen spiegeln ja nur meine Sicht wieder.
In Summe mit den Ansichten der anderen Kommentar Schreiber/innen bekommst du sicherlich einen netten Input .
Im Endeffekt ist es aber vermutlich egal :
Es soll Spaß machen und wenn es dann noch anderen gefällt, na umso besser!
Liebe Grüße aus der Mosel Eifel
wenn man sagt, etwas wäre mit hoher Kunst gemacht, meint man wohl, dass jemand sein Handwerk versteht und die ihm zur Verfügung stehenden Mittel zielgerichtet einsetzen kann.
Und dann bleibt natürlich die Frage, was ist Handwerk? Regeln beherzigen, bewusste Regelbrüche vornehmen - oder ist das eigentlich völlig egal. Alles, was schöpferisch ist, kann als Kunst angesehen werden... der Begriff ist vielseitig einsetzbar.
Wie auch immer - Hauptsache, es macht Spaß zu fotografieren, zu malen, zu töpfern, zu gestalten was auch immer... - Hauptsache wir schöpfen selber Kraft durch unser Tun und genießen die schönen Seiten des Lebens dadurch!
Uns allen deswegen Gut Licht!
Lieber Gruß Ina
Zur Definition von Kunst gibt es einen aus meiner Sicht sehr informativen Wiki-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kunst
Ich selber bin der Meinung, dass das, was Kunst ist, erst die Generation nach uns entscheidet.
Wenn dann noch das, was du erschaffen hast, aktuell ist, jemanden anspricht oder dein Werk wertgeschätzt wird, dann ist es in ein Kulturgut übergegangen.
Aus dieser Sicht heraus würde ich nie auf die Idee kommen, mich als Künstler oder das, was ich an Bildern produziere, als Kunst zu bezeichen.
Sich heute als Künstler zu bezeichnen ist auch eine Frage der Selbstwahrnehmung.
ja, was ist denn Kunst überhaupt? Wahr ist wohl, dass das, was der eine als Kunstwerk bezeichnet, ein anderer als Mumpitz ansehen würde - und beide aus ihrer Sicht recht haben können. Das mag seltsam klingen, aber so verhält es sich nun einmal mit dieser Sache.
Der Wert eines Kunstobjekts ist, denke ich, zweierlei: Es kann wertvoll im schlichten Sinne von teuer sein, oder es spricht jemanden innerlich an, d.h. es erfreut ihn, berührt ihn, vielleicht erschüttert ihn.
Fotografen, glaube ich, denken eher nicht in diesen Bgriffen, obwohl es durchaus eine (oft nicht leichte) Kunst ist, ein gutes Foto zustande zu bringen.
Grüße, Günter
meine Schulzeit ist zwar gerade erst ein Jahr her, aber an viel "sinnvolle" Inhalte aus dem Kunstunterricht kann ich mich nicht erinnern, war eher so eine Art zweite Sportstunde
Ich persönlich sehe meine Bilder irgendwo zwischen Dokument und Kunst, weil weder ist ein Foto eine realitätsgetreue Wiedergabe noch will ich für meine Bilder den Begriff Kunst verwenden. Letztendlich entsteht meiner Meinung nach Kunst eher beim Betrachter und weniger beim Schaffenden, da Kunst bekanntlich ja im Auge des Betrachters liegt. Von daher muss es jeder selbst entscheiden, wie er ein bestimmtes Foto sieht, ob als Kunst oder Dokument oder weiß Gott was dazwischen. Ich weiß damit umgehe ich die Fragestellung ein bisschen, aber so stellt sich nunmal meine Meinung dar
LG David
der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt hat mal gesagt...: "Ich regiere ein Volk von Kunstbanausen!" Tja, wir Deutsche sind halt fürchterliche Realisten. Jetzt eine Abhandlung über Kunst und ihre Berechtigung in der Naturfotografie zu schreiben würde den Rahmen dieses Forums sprengen.
Sieh es einfach ganz einfach. Als Kunst gilt alles, was andere Leute so noch nicht gemacht haben. Einen Fettklumpen in eine Ecke werfen oder ein Foto machen, was so noch nicht gemacht wurde. Letzteres wird schwierig sein. Und da wir eben fürchterliche Realisten sind, würden wir so ein Foto sicher mit Missachtung strafen. Schau dir das Foto "Rhein II" von Andreas Gurski an. Versteigert bei Sothebys für 1,8 Mio. € Hätten wir beiden Banausen in die Tonne gehauen.
Fotografier ne dubbelige Möwe, schneid ihr am PC die Flügel, die Schwanzfedern und den Kopf ab, setz alles seitenverkehrt wieder zusammen und ich nehme, was dich betrifft, das Wort Banause zurück.
Alles hat seine Berechtigung!
ich mache mir die Sache einfach: ich lasse das andere entscheiden, ob sie meine Bilder als ein Kunstwerk ansehen oder als dokumentarische Naturfotografie. Hauptsache sie schauen meine Bilder überhaupt an, ob die Betrachter dabei auf der Suche nach "Kunstwerken" sind oder die wahre reelle Natur suchen ist für mich zweitrangig. Ich möchte Bildaussagen transportieren. Das können Emotionen sein, aber auch dokumentarische Sachverhalte. Wenn das bei den Betrachtern angekommen ist, dann bin ich zufrieden!
Meine künstlerische Vorbildung bewegt sich auf Deinem Niveau, aber grundsätzlich grob vereinfachend würde ich das Thema so definieren: wenn ich durch Gestaltung, fotografische Techniken meine Bildaussagen interpretierend abstrahiere, dann empfinden die meisten Betrachter meine Bilder eher als künstlerisch. Stelle ich meine Bilder gestalterisch geordnet als das da, was es nach dem angetroffenen Augeneindruck vor Ort gewesen ist, dann ist es eher dokumentarische Naturfotografie.
Gerade weil wir die Naturfotografie als Hobby in unserer raren Freizeit betreiben, würde ich mir niemals um solche Sachverhalte größere Gedanken machen. Die Freude am "Draußen sein" und das Festhalten dieser erlebten Eindrücke in ästhetischen sauber fotografierten Bildern ist mein vorrangiger Antrieb. Der Rest ist das subjektive persönliche Empfinden als Reaktion der Bildbetrachter später bei der Bildpräsentation. Meine Meinung!
LG Holger