Eingestellt: | 2018-11-05 |
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Aufgenommen: | 2016-06-29 |
BL © | |
Deutschland trägt eine besonderer Verantwortung für den Rotmilan, schließlich brütet ein Großteil des Weltbestandes hier bei uns. Gleichzeitig ist (oder besser war) die Bundesrepublik auch einer der Vorreiter in Sachen Energierwende. Sicherlich geht so etwas nicht ohnen Konflikte. Vom Rotmilan sind bisher 398 Schlagopfer an Windenergieanlagen in der offiziellen Statistik erfasst. Die Dunkelziffer ist sicherich aber deutlich höher, da bei weitem nicht alle Tiere gefunden bzw. gemeldet werden. Wer das näher nachlesen möchte: https://lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.312579.de. Effektive Vermeidungsmechanismen gibt es nicht, hier wird auch viel zu wenig Geld in die Forschung gesteckt. Aber: der Tod des auf diesem Bild dargestellten Rotmilans wäre vermeidbar gewesen. Eine Abschhttps://naturfotografen-forum.de/search.php?displaymode=1&types[]=img&authorid=1026332&pqorderby=o.create_date&pqpage=3altung der Anlagen während der Ernte oder der Bodenbearbeitung und in den Tagen dananch könnte so manches Rotmilan-Opfer vermeiden... Sicher kein schönes Bild. Es ist für mich immer wieder besonders traurig diesen schönen Vogel aber auch andere Arten wie Seeadler, Fischadler oder Fledermäuse am Boden liegen zu sehen. Aber auch so etwas sollte meiner Meinung nach hier im Forum zu sehen sein. Schließlich haben auch wir alle Steckdosen zu Hause und sind Teil des Ganzen. |
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Technik: | Brennweite 4.3mm 1/200 Sekunden, F/8, ISO 80 Belichtungsautomatik, automatischer Weißabgleich Canon PowerShot SX50 HS 4.3-215.0 mm |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 770.2 kB 1200 x 799 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 2 Zu den Tophits
Teilnehmer "Mensch und Natur"-Bild des Monats November 2018 |
Ansichten: | 212 durch Benutzer838 durch Gäste |
Schlagwörter: | rotmilan windenergie windkraft schlagopfer |
Gebiet | Sachsen-Anhalt |
Rubrik Mensch und Natur: |
ich stimme dir zu, dass der Rotmilan ein besonderes Problem mit Windenergieanlagen haben kann und das da auch noch weiterer Forschungsbedarf besteht. Die bisherigen Forschungen haben aber bisher keine systematischen Zusammenhänge bei den gefundenen Opfern gefunden. Weder mit Erntezeiten, noch mit Anlagentypen oder -größen. Daher sind auch gezielte Abschaltungen bisher nicht möglich. Wir wissen schlicht nicht, wann die Gefährdung groß ist. In vielen Windparks ist eine regelmäßige Anwesenheit von Greifvögeln zu beobachten, ohne das es dadurch zu Schlagopfern kommen muss (Ratzbor 2016, PROGRESS, und eigenen Beobachtungen). Es brüten auch Rotmilane in unmittelbarer Nachbarschaft zu WEA erfolgreich. Ein Grund hierfür kann sein, dass die Windparkinfrastruktur mit Wegen und Randbereichen die ansonsten gleichförmige industrielle Landwirtschaft durchbricht und vielen Organismen damit gute Lebensbedingungen bietet.
Die von dir oben wiedergegebene Opferzahl von knapp 400 Rotmilanen ist übrigens die Summe aus 20 Jahren. Die jährliche Totfundrate ist in den letzten Jahren trotz erheblich mehr WEA nicht angestiegen. Sie wird für die Arterhaltung nur dramatisch, wenn aus den Einzelfunden mittels einer "Dunkelziffer" auf weitere Opfer geschlossen wird. Das dass Problematisch ist, zeigen zwei, zugegebenermaßen besonders krasse Beispiele: So wurden aus 3 Rotmilanfunden 2011 durch Bellebaum u.a. auf 304 Opfer in ganz Brandenburg geschlossen (Extrapolation um 10.000%) (Bellebaum, Kornier-Nivergelt, Mammen 2012). In der PROGRESS Studie wurden aus 2012-2014 12 Mäusebussarde gefunden, aus diesen wurde auf 7865 Opfer in Norddeutschland pro Jahr hochgerechnet. Die angesetzte Dunkelziffer ist methodisch sehr schwierig und und es gibt starke Indizien, die auf eine weit geringere Dunkelziffer hinweisen (wieder Ratzbor 2016, Kohle 2016). Zur Zeit laufen noch Langzeitmonitoringprojekte in Hessen, vielleicht bringen uns die Ergebnisse weitere Erkenntnisse.
Viele Grüße Gerhard
Und teilweise blickt man nur noch auf diese riesigen Windräder.
Du zeigst ein wichtiges , wenn auch trauriges Bild.
Die Realität ist oftmals wenig romantisch.
Hier findet man ebenfalls häufig Feder und Vogelreste unter den Giganten.
Lg
es sind bisher 17 Uhus als Windkraftopfer aktenkundig. Und das sind Funde seit 2001 an inzwischen knapp 29.000 Windenergieanlagen. Gleichzeitig haben die Uhus ihr Verbeitungsgebiet ausgeweitet und der Bestand hat sich stark erhöht. Die Totfunde an Straßen, Bahnlinien und Freileitungen betragen ein vielfaches.
Bei allem Kummer über die toten Uhus kommt mir die Diskussion über die Windkraftanlagen, insbesondere wenn wir sie mit elektrisch betriebenen Medien führen, etwas verlogen vor.
Gruß Gerhard
wer fotografiert nicht lieber schöne, ästhetische Naturbilder, doch solche Dokumentationen sind wichtig, selbst wenn Bilder auch nur bedingt Einfluss auf eine Richtungsänderung nehmen.
Doch stetiger Tropfen höhlt den Stein.
Warum soll es nicht möglich sein, saubere sichere Energie in Einklang mit dem Natur - und Artenschutz zu bringen ?
Viele Grüße
Heinz
leider traurige Realität.
Es gibt ja verschiedene Vermeidungsansätze (du hast einen benannt)aber es müsste unbedingt mal etwas passieren. Ich sehe allerdings schwarz- Deutschland als Vorreiter ihn Sachen saubere Energie wird den Natur- Und Artenschutz zurückstellen.
LG Thomas
Dein Foto zeigt sehr anschaulich eine nicht unerhebliche Problematik der schnellen Energiewende... danke fürs Zeigen auch wenn der Anblick nicht schön ist.
VG
Kai
das ist schon ein Trauerspiel, aber wer möchte / kann auf den Strom verzichten? Es wird immer Probleme geben und hier ist wiedermal die Natur der Verlierer. Eine Lösung, für die vom Menschen gemachte Zerstörung der Natur, wird es wohl nicht geben oder doch? Freuen würde es mich.
Gruß Jürgen
VG Gunther
Ich wünschte, dein Bild - sowie die lesenswerten Kommentierungen -
würde einem breiteren Publikum näher gebracht werden.
Neben der Landschaftszerstörung erzeugen die geflügelten Riesen auch
diese unangenehmen, von dir eindrücklich dokumentierten "Nebengeräusche"
und sind damit für den Naturfreund eben nicht der Weisheit letzter Schluss..
MfG
Matthias
Dein Bild ist sehr wichtig hier!
Alternativen sind Windhamster, sie sind nicht ganz so effektiv aber zerheckseln keine Tiere. Man kann sie sogar enger bauen, müsste allerdings auf ca. 20% Profit verzichten. Aber was sind schon 20%, wenn dafür Fledermäuse, Vögel u.a. erhalten bleiben?
Wenn man sich also für Windhamster einsetzt und für 20% Stromsparen, hat man viel erreicht.
Aber leider werden die Schredder-Propeller subventioniert ...
VG Annette
VG Annette
in der Tat ein trauriges Kapitel - auch "Ökostrom" hat seine Schattenseiten und ist nicht wirklich umweltfreundlich. Das zeigst Du hier sehr gut, weil Du Ursache und Wirkung gut in einem Bild vereinst. Und ich finde, sowas muß auch mal gezeigt werden - immer wieder. Denn es gibt sicher viele Menschen, die davon entweder nichts wissen oder sich zumindest keine Gedanken darüber machen.
LG,
Angelika
Aber Wilhelm hat recht.. es geht um Geld... da stören nicht nur die Vögel, eigentlich auch der Mensch.
Gruss Eric
ein schwieriges Thema. Auch die Windkraftbranche hat eine Lobby, die solche Bilder gerne unter den Tisch kehren möchte. Abschaltzeiten sind vielleicht eine Option, aber ob der Betreiber da so einfach mitmacht, da geht es ja um viel Geld ...
Viele Grüße
Wolfram
Abschaltzeiten sind mittlerweile Gegenstand der Genehmigung. Auf den Rotmilan bezogen nicht, sondern auf Flugzeiten der Fledermäuse. Dann müssen auch die Positionslichter abgeschaltet werden.
Ob das jetzt aber auch bereits imBetrieb befindliche gilt, kann ich nicht sagen. Zudem sind die Genehmigungsverfahren von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Hallo Burkhard,
natürlich muss so ein Foto gezeigt werden, aber auch "natürlich", dass die Lobby WKA sich darum nen Teufel schert. Kommerz geht vor.
Übrigens haben Untersucheungen hier bei uns erwiesen, dass Füchse sehr schnell gelernt haben. Sie suchen auf Pirsch zuerst unter den WKA und werden fündig. Klar, dass die offiziellen Erhebungen dann davon sprechen, dass es ja kaum Schlagopfer gibt.
Allgemein ist Naturschutz nur ein Hindernis. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Wildtiere weltweit um 50% zurückgegangen.
Und wo wir schon dabei sind....wir schimpfen ja ständig auf den Vogelmord in Malta oder Ägypten. Neue Forschungen haben ergeben, dass allein in Deutschland bis zu 10 Millionen durch Flug gegen Fensterscheiben ums Leben kommen. Auf ein Haus kommt pro Jahr ein Vogel. Auf große Fensterflächen mehrere/Jahr. Dazu der Straßenverkehr. Vielleicht sollten wir mal bei uns anfangen!
das ist ein trauriges Thema wird auch gerne unter den Tisch gekehrt alles hat zwei Seiten auch die Windenergie aber nicht nur für den Rotmilan. Der Infraschall der durch die Windkraftanlagen entsteht ist für die menschliche Herzmuskelatur nicht ungefährlich unser Energiehunger hat einen hohen Preis.
Gruß Wolfgang
https://lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.312579.de.