Farbanalyse

2018 war für die Kleinen Hufeisennasen in Sachsen-Anhalt ein gutes Jahr, d. h. die Jungtierzahlen waren überdurchschnittlich hoch und die Wochenstubenkolonien wachsen. Wir haben heute einen Landesbestand von etwa 1200-1300 Tieren, 1990 waren es noch um die 20-30....
Ich möchte euch hier ein Bild zeigen, was fotografisch sicherlich schon aufgrund des Hangplatzes an den Brettern nicht der Hit ist. Es hat für mich aber eine besondere Bedeutung, weil es quasi der positive Schlussstrich unter einem fast 15 Jahre währenden Kampf - anders kann man es nicht nennen - um den Erhalt der Wochenstube ist, zu der die hier abgebildeten Tiere gehören.
Wenn euch die Geschichte interessiert, vielleicht in Kurzform (wer nicht mag, muss hier ja nicht weiterlesen :
- das Quartier habe ich gefunden, als die Hufeisennasen es aufgrund des kaputten Daches gerade aufgegeben hatten,
- fünf Jahre hat es gedauert, um dann das Ausweichquartier zu finden; dieses befand sich untypischer Weise in einem kleinen Schuppen, der nicht erhaltungsfähig war,
- für das ursprüngliche Quartier konnten dann Fördermittel beantragt werden, allein während der Phase der Antragsstellung hat der Eigentümer des Gebäudes dreimal gewechselt, was Bürokratie ohne Ende bedeutete
- nach weiteren sechs Jahren und mehreren Akten voll Papier gab es dann eine Fördermittelzusage - für 40% der anfallenden Kosten, ergo musste noch in erheblichem Umfang Geld besorgt werden
- irgendwann konnten wir bauen, wir waren noch nicht fertig, da fiel mitten in der Wochenstubenzeit ein großer Baum auf das Ausweichquartier und hat es vollständig zerstört, dabei vermutlich auch den größten Teil der Tiere erschlagen
- aber: eine Handvoll Tiere hatte augenscheinlich überlebt, diese haben dann das sanierte, ursprüngliche Quartier in den kommenden Jahren zögerlich wieder besetzt
- 2018 waren es dann wieder fast 50 Weibchen mit ihrem Nachwuchs, so dass man die Kolonie als gesichert einstufen kann und der zwischenzeitlich wieder neue Eigentümer hat viel Verständis für die Tiere und wird hoffentlich auch nicht so bald wieder verkaufen.

Im Bild zu sehen sind fünf Weibchen (braun) und vier Jungtiere (grau). Die Jungen hängen quasi falsch mit dem Gesicht am Hinterteil der Weibchen, wo sich Scheinzitzen befinden. Man kann am oberen Ende des Knäules die Ohren der Jungen ganz gut erkennen.