Eingestellt: | 2008-02-21 |
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CK © | |
Nachdem ich nun - Juchhuh! - einen Kenko Teleconverter 2x für meine Minolta ausfindig machen konnte, war ich in der Lage, die Fragen der vergangenen Ausschnitt-Diskussion genauer zu prüfen und mit einem Test auf eine sachlichere Grundlage zu stellen. Dabei ging es einerseits um die (Ausdrucks-) Qualität der Originalgrössen, und andererseits um die Qualität der Web-Präsentationen. Um Fehlerquellen wie vorallem Fehl-Fokussierungen möglichst einzudämmen, hab ich den Test zweimal an verschiedenen Tagen durchgeführt. Die Ergebnisse waren einigermassen deckungsgleich. Trotzdem erhebt der Test keinen Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit. Die Arbeitsschritte: 1.) Ein Objekt mit meinem Minolta AF 2.8/80-200 APO G aus 2, 6, 10, 20, und 40 Metern jeweils ohne und mit Zweifach-Converter abfotografiert (das heisst mit Brennweite 200mm und 400mm, mit Cropfaktor 1,5 dann 300mm und 600mm bezogen auf 35mm-Film), mit jeweils 5 verschiedenen Blenden zwischen F5.6 und F32. 2.) Die Aufnahmen ohne Converter nach dem Vorbild der jeweiligen Aufnahmen mit Converter gecropt. Das waren jeweils 1650x1097px aus 3008x2000px, der Ausgabegrösse meiner Dynax 7D. 3.) Für den Vergleich der (Ausdrucks-) Qualität der Originalgrössen habe ich diese 1650x1097-Crops nun auf 3008x2000 vergrössert. Das Bild links oben zeigt einen Ausschnitt einer 100%-Ansicht dieses auf Originalgrösse vergrösserten Crops, rechts daneben der entsprechende Ausschnitt aus der unbeschnittenen Converter-Aufnahme. 4.) Für den Qualitäts-Vergleich der Webgrössen habe ich dann den 1650x1097-Ausschnitt der 200mm-Aufnahme und das Fullframe der 400mm-Aufnahme auf 1000px Kantenlänge verkleinert. Die unteren Bilder zeigen Ausschnitte aus 100%-Ansichten dieser Webverkleinerungen. 5.) Zur besseren Veranschaulichung habe ich dann beide Aufnahmen als Fullframe in Minigrösse hinzugefügt. Wenn das jetzt zu kompliziert war, nochmal kurz und simpel: Links oben: auf Originalgrösse gestretchter Ausschnitt der 200mm-Aufnahme. Alle Bilder sind sowohl im Original als auch in den Verkleinerungen ungeschärft und unbehandelt - bis auf Anpassungen unterschiedlich ausgefallener Helligkeitsgrade per Exposure. Alle Verkleinerungen sind in einem Schritt heruntergerechnet, denn nach vielen Untersuchungen mit 1600%-Ansichten habe ich festgestellt, dass ein stufenweise heruntergerechnetes Bild absolut identisch ist mit einem in einem Schritt heruntergerechneten Bild, wenn keine weiteren Bearbeitungen wie Nachschärfen zwischen den einzelnen Stufen vorgenommen werden... dies nur so am Rande. Die Auswertung des Tests aus meiner Sicht: Mein Prachtstück, das Minolta AF 2.8/80-200 APO G, zeigt bei F5.6-8 die besten Ergebnisse, und kann im Nahbereich hier durchaus mit der 400mm-Brennweite mithalten. Merkwürdigerweise gibts dann aber so zwischen F16 und F32 einen krassen Leisungsabfall, und zwar je weiter der Abstand, desto krasser... Mein Prachtstück mit Converter verhält sich dagegen grade andersrum: schwache Leistung bei F5.6, dann ein stetiger Aufstieg, beste Leistung bei F11-16, und im Bereich bis zu 10m Abstand wird diese Leistung bis F32 mit kaum merklichem Abfall gehalten. Bei 20-40m Abstand ähnliches Anfangsverhalten, dann aber gehts zwischen F16 und F32 stark bergab... Der Vergleich der Originalgrössen fällt vorallem bei 6-10m Abstand eindeutig zu Gunsten der Converter-Combi aus, danach wirds dann auch für 400mm zu weit weg... dann wird aber die viel stärkere HG-Auflösung der Converter-Combi auffallend. Der Vergleich der Webgrössen... das ist nun schwierig... ich wage mal zu behaupten, dass im Bereich von F5.6 bis F16 die Unterschiede bei allen Abständen so minimal sind, dass auch ein geübtes Auge sie nicht erkennen kann... erst bei F32 treten sie offen zu Tage... und wer kann die schon einsetzen?? Das ist für unser Forum natürlich ein etwas bitterer Happen... oder auch ein grosses Glück... wie mans nimmt... Es heisst jedenfalls: wenn das Foto technisch gut ist, ist ein Fullframe oder ein 25%-Ausschnitt mit ein bisschen Nachschärfen hier im Forum Jacke wie Hose... Das obige Beispiel ist bei F16 und 6m Abstand enstanden. Eine leicht gekürzte Fassung des gesamten Tests könnt Ihr auf meiner HP vorübergehend anschauen. F5.6, F16 und F32 bei jeweils 2m, 6m, 10m (aus der ersten Versuchsreihe), 20m und 40m Abstand (aus der zweiten Versuchsreihe, trotz schiefer Camera.... Ich hoffe, ich habe keine Denk- oder sonstigen Fehler gemacht, wenn doch, werdet Ihr mirs ja sagen... und: Beste Grüsse, Toph |
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Technik: | Dynax 7D * Minolta AF 2.8/80-200 APO G (200mm, Cropfaktor 1,5) * Kenko Teleconverter 2x (400mm, Cropfaktor 1,5) |
Natur: | Keine Natur ? |
Größe | 246.0 kB 1000 x 665 Pixel. |
Ansichten: | 3 durch Benutzer217 durch Gäste822 im alten Zähler |
Schlagwörter: | ausschnitt fullframe teleconverter test |
Rubrik Hard- und Software: |
@Klaus: Deinen Kommentar verstehe ich nicht ganz. Du schreibst:
'Dein Test offenbart einige Schwachstellen. Zunächst mal ist die Schärfe auch von der Blendenöffnung abhängig.'
Was meinst Du wohl, warum ich jede Entfernung mit 5 verschiedenen Blenden getestet habe??
'Ein Abblenden auf Blende 32 ist entschuldigung, Schwachsinn'
Es mag bei einem 'echten' Foto-Shooting Schwachsinn sein, auf F32 abzublenden. Den Leistungsabfall einer Optik in diesem Bereich aber durch einen Test zu dokumentieren, bzw. überhaupt erst zu entdecken, um ihn im Ernstfall vermeiden zu können, das anzugreifen macht wirklich keinen Sinn. Am Schluss schreibst Du ja selbst:
'Wo der Break-Even tatsächlich liegt ist für jedes Objektiv unterschiedlich und muß ausgetestet werden.'
Na also, genau das habe ich (unter anderem) getan. Wo liegen also die Schwachstellen des Tests?
@Reinhard: Ich glaube, Dein Fazit ist etwas zu einseitig. Genaugenommen war F5.6 bei 2m Abstand die einzige Situation, in der die Bilder ohne Konverter leicht die Nase vorn hatten. Und leider ist genau in dieser Einstellung mein Test auch nicht ganz zuverlässig, denn bei der zweiten Testreihe wurden die Bilder mit Konverter bei F5.6 und 2m Abstand schärfer als bei der ersten, eigentlich genauso scharf wie die ohne Konverter. Wie dem auch sei, man kann davon ausgehen, dass im 2 Meter-Bereich bei F5.6-8 beide Optiken etwa gleichziehen. Einerseits hat das Objektiv ohne Konverter in diesem Blendenbereich die stärkste Leistung, während mit Konverter die beste Leistung bei F11-16 liegt, und andererseits ist es nah genug, um auch mit 200mm Brennweite genug Details zu erwischen. Ab 6 Meter (und wahrscheinlich schon früher) haben aber die Konverterbilder bei allen Blendenöffnungen die Nase vorn. Daher ist für mich das Fazit des Tests: im relevanten Bereich bringt der Konverter ganz eindeutig Vorteile!
@Andreas:
'Du kannst jetzt also nochmal zur Spießbekassine gehen/robben. Diesmal bitte auf die Steuerfeder-Spieße achten .
Mach ich gerne! Aber schreibst Du ihr bitte auch 'ne Mail, dass sie sich dann nochmal dahin setzt, oder besser noch: vor einen schöneren HG?? Sie bekommt dafür auch ein paar schöne Ausdrucke, die sie sich übers Nest hängen kann...
'Bei einem eh nicht wissenschaftlichen Ansatz hätte ich es so richtig subjektiv gehalten und mittels EBV, insbesondere Schärfen, aus der jeweiligen Version das Maximum herausgeholt und diese dann verglichen.'
Nee, das macht wenig Sinn (falls Du das überhaupt ernst gemeint hast..., denn es sollte doch Material verglichen werden, und nicht die Geschicklichkeiten in Sachen EBV...
'Bei Deinem jetzigen Testaufbau ist die deutliche Unterlegenheit des 200mm-Crops im oberen linken Bild (die Schrift) ja auch in der fehlenden Schärfung nach dem Hochrechnen begründet, während das 400mm-Bild keine Größenveränderung erfahren hat.'
Dieser Einwand ist berechtigt. Daher habe ich eben mal umgekehrt das 400mm-Bild auf die Grösse des 200mm-Crops herunterskaliert... der Unterschied bleibt weiterhin, wenn auch vielleicht etwas geringer...
@Florian, Dirk, Markus und Erich: Danke Euch!
Liebe Grüsse, Toph
bei der oben dargestellten 6m Variante (die ja für die Vogelfotografie mit 400 mm sehr praxisnah und damit relevant ist) sehe ich einen guten Vorteil in der Konverter-Version. Du kannst jetzt also nochmal zur Spießbekassine gehen/robben. Diesmal bitte auf die Steuerfeder-Spieße achten .
Kein Test ohne rumgenörgel am Testaufbau: Bei einem eh nicht wissenschaftlichen Ansatz hätte ich es so richtig subjektiv gehalten und mittels EBV, insbesondere Schärfen, aus der jeweiligen Version das Maximum herausgeholt und diese dann verglichen. Denn auf Endprodukt kommt´s ja an. Ich habe mir die Bilder auf Deiner Webseite übrigens erspart, denn das Auswerten dieses einen Beispiels bringt die menschliche Vorstellungskraft schon fast an ihre Grenzen...
Bei Deinem jetzigen Testaufbau ist die deutliche Unterlegenheit des 200mm-Crops im oberen linken Bild (die Schrift) ja auch in der fehlenden Schärfung nach dem Hochrechnen begründet, während das 400mm-Bild keine Größenveränderung erfahren hat. Die Vergleichbarkeit ist eher bei den unteren Bildern gegeben, da diese ja beide kleingerechnet wurden ohne Schärfung. Also vergleichbare Bearbeitung, nur in unterschiedlicher Intensität. Und hier fällt der Qualitätsunterschied weniger deutlich auf. Trotzdem Vorteil dei der Version mit TK.
Viel Erfolg also mit der Brenweitendopplung im Felde und auf belebtere Motive.
Schöner Gruß, Andreas
mein erster Eindruck war: das sind 4 mehr oder weniger unscharfe Fotos. Dann erst habe ich deine Ausführungen gelesen und mir die Fotos auf deiner homepage angesehen. Mein Fazit jetzt: Am aussagestärksten sind die Testfotos mit Blende 5.6 bei 2m Abstand. Die Aufnahmen mit dem Konverter sind unschärfer als die nachträglich durch Ausschnittvergrößerung auf die gleiche Größe gebrachten. Bei den unteren Bildern ist der Unterschied geringer. Daraus würde ich schließen, dass die optische Leistung des Konverters nicht gut ist und/oder das Ergebnis durch nachträgliche Ausschnittvergrößerung eben doch besser ist.
War interessant zu lesen (...ich gehöre auch zu den "Testern" und bin nicht eher zufrieden, bis ich das optimale Gerät mit der bestmöglichen Abstimmung habe. Dann weiß ich jedenfalls, dass eine schlechte Aufnahme nicht am Gerät liegt...).
Viele Grüße
Reinhard
V.G.
Markus
Wo der Break-Even tatsächlich liegt ist für jedes Objektiv unterschiedlich und muß ausgetestet werden.
Über diesen Sachverhalt gibt es übrigens in der letzten Ausgabe von colorFoto oder fotomagazin einen recht interessanten Artikel.
der Kauf meiner DSLR-Ausrüstung ist schon fast über die Bühne gebracht, aber die Anschaffung eines TC ist noch nicht in Planung und insofern ist die ausführliche Info, die du hier lieferst noch etwas zu viel des Guten für mich. Trotzdem finde ich es schon mal sehr interessant den doch eklatanten Unterschied im Vergleich zum Crop zu sehen! Mit TC musst du den Vögeln ja jetzt nicht mehr mit 200 mm Brennweite bis direkt in den Schnabel kriechen, um zu einer halbwegs formatfüllenden Aufnahme zu kommen )
Gruß, Dirk
Sehr interessant dein Test. Vorallem da ich noch keine guten Erfahrungen mit dem TC2x (von Minolta) gemacht habe. Zumindest am 400er funktioniert er noch so halbwegs ohne größere Qualitäts-Einbußen.
Am 600er sieht die Sache schon ganz anders aus. Dort reicht es gerade mal für Belegaufnahmen, da keine zufriedenstellende Schärfe mehr gewährleistet ist. Wie der Kenko in Sachen Quali. am 600er ist wäre sehr interessant. Vielleicht besorge ich mir mal so ein Teil und teste es am 600er aus.
Die Feinjustierung (wie bei Canon-Objektiven) für den Fokus geht mir bei den Minoltas wirklich ab. Vielleicht bastelt ja Sony was besseres ins Alpha System.
Danke für deinen Test!
lg
Flo