In Anbetracht einer aktuellen Diskussion zum Thema Stempeln: Wir haben die Möglichkeiten der nachträglichen Bildbearbeitung, sie werden fleißig genutzt, und sie machen die Bilder ansehnlicher. Wer EBV nicht einsetzt, verspielt Potenzial, denn schließlich interessiert sich der weitaus überwiegende Teil der Betrachter für das fertige Bild und nicht für den Weg zum Bild. (Edit: Das ist keine Kritik, sondern eine bloße Feststellung!) Der Fotoapparat ist neben der Bearbeitungssoftware nur ein (unbedeutendes) Werkzeug, um zu den Bildern zu gelangen, die einem vorschweben. Machen wir uns doch nichts vor. In der Zukunft – wenn nicht sogar schon heute – wird die Bildbearbeitungssoftware so einfach zu bedienen sein und so gute Ergebnisse liefern, dass die „kreative“ Bildbearbeitung zum ganz normalen Entstehungsprozess eines Bildes dazugehört, sieht man vielleicht einmal von gewissen Aufnahmen ab, die einen persönlichen Erinnerungswert besitzen. Aber um diesen Erinnerungswert geht es hier im Forum wohl eher nicht. Andererseits geht von genial gemachten Naturdokumenten, die vor Ort und nur mit den einfachen Mitteln der Fotografie entstehen, immer noch eine Faszination aus. Nur ist es leider so, dass sich diese einzigartigen Aufnahmen nicht mehr von künstlich kreierten Bildern unterscheiden lassen. Weicht in dieser Situation die Definition „Naturdokument“ auf, so nehmen wir diesen Fotografen die einzige Chance, über diesen Begriff für ihre Art der Fotografie zu werben. Das fände ich sehr schade und ich befürchte, dass uns auf lange Sicht ein Kulturgut verloren gehen könnte. Ich kann die Kritiker verstehen, die sich für das „Sauberhalten“ des Begriffs „Naturdokument“ einsetzen. Daher meine einfache Bitte an euch alle: Lasst in euren Bildern den Hinweis „Naturdokument“ weg, wenn die Definition nicht zutrifft. Das betrifft insbesondere (aber nicht nur) Stempeleingriffe. Wir alle sparen uns damit jede Menge Diskussionen, Ärger und Schreibarbeit. Ich würde mich freuen, wenn das klappt. Viele Grüße |
ich finde Andreas Schüring und Martin Oberwinster haben es sehr gut auf den Punkt gebracht, genau die gleichen Gedanken hatte ich auch beim mehrmaligen Lesen der Posts, hab es aber nicht geschafft diese so gut zu formulieren.
Einige andere Aussagen hier im Post halte ich für sehr befremdlich... wer keine EBV haben möchte, sollte sich selber fragen warum er dann im RAW Format fotografiert und nicht das JPEG der Kamera nimmt....
Die Diskussion zum GDT Wettbewerb verstehe ich auch nicht... - ich glaube einige haben vergessen was mit Film und Filtern früher so alles angestellt wurde.
LG Stefan
die erweiterte Dynamik macht einiges möglich, ist das deshalb falsch.
Das erwähnte Highkey kann man mit Abwendeln/Nachbelichten bedingt so hinkriegen....
Das erwähnte LowKey entstand mit einer Spot-taschenlampe... sowas ähnliches hab ich auch schon versucht, aber nicht so gut hinbekommen...
Die Grenzen werden nach oben verschoben, ist das so schlimm? Jeder darf doch für sich selber entscheiden, wie weit er gehen will...
Warum muss man da andere kritisieren? Erinnere dich mal an die Anfassungsdiskussionen als Digital aufkam....
Ich hab heute witzigerweise in einem englischen Fototechnikbuch den Begriff des korrekten und den Begriff des exakten Weißabgleich gefunden, für die Engländer zwei verschiedene Dinge... exakt = Graukarte korrekt=gefühlt....
LG Stefan
nur so viel zu den Richtlinien der GdT.
Die Fotos dürfen IM NACHHINEIN nicht wahnsinnig manipuliert werden. Es geht wohl eher darum, dass man sozusagen zeigt, dass man sich bereits vorher Gedanken macht und die Kameramöglichkeiten nutzen kann und auhc nutzt, um ein kreatives (auch farbunechtes, wenn es dem Bild zuträglich ist) Bild zu schaffen.
Da muß man nichts deklarieren als Naturdokument oder nicht Naturdokuemnt. Allerdings muß angegeben werden, wenn es sich bei Tieraufnahmen um Gehegeaufnahmen handelt.
Ansonsten geht es dru, dass das Bild so aus der Kamera kommen muß und nur "moderat" bearbeitet sein darf. Stempeln ist nicht erlaubt (außer Sensorflecken)
Ich kann aber nachvollziehen, dass die Kriterien etwas schwammig rüberkommen und habe da auch selbst Schwierigkeiten.
Was z.B. ist "moderat"? Wenn ich in ETTR fotografieren ist es fast immer High-key-ähnlich aus der Kamera. Um daraus eine "normal" belichtete Aufnahme zu machen, müßte ich die Belichtung nachträglich schon weit mehr als "moderat" nach unten korrigieren.
Auf meine Nachfrage diesbezüglich wurde geantwortet, dass zumindest zu dem Punkt die Teilnahmebedingungen vermutlich noch mal überarbeitet werden.
Schwieriger finde ich -wenn man sich an der GdT- orientieren möchte, die Aussage:
"Entfernen von Sensorflecken, minimale Reinigungsarbeiten, wenn sie die Bildaussage
nicht verändern"
Mit dem Satz kann ich einfach GAR NICHTS anfangen.
Sensorflecken stempeln ist logisch. Das raffe ich ja noch. Aber was sind minimale Reinigungsarbeiten, wenn sie die Bildaussage nicht verändern?
Heißt das dann, ich dürfte einen Grashalm doch stempeln? Denn die Aussage des Bildes wird nicht verändert, wenn ich dem Kaninchen nicht ein drittes Auge auf die Stirn kopiere, sondern nur einen blöden Grashalm stempel, der als einiger in der Schärfeebene lag und somit den sonst weich-fluffigen Vordergrund stör.
Ich verstehe das nicht und finde, da zeigt sich auch deutlich, wie schwierig es ist, eine "gute" Regelung zu finden, die sowohl fotografisches Können und den Umgang mit der Kamera, aber auch die heutigen Möglichkeiten der nachträglichen Optimierung, unter einen Hut zu bringen.
VG Simone
p.S. Falls hier langjährige GdT-Mitglieder meine Verwirrung über die "minimalen Reinigungsarbeiten" lesen, wäre ich über eine Erklärung per PM dankbar, um nicht grundsätzlich die Intention dieses Threads zu sprengen.
Ich habe auch Schwierigkeiten mit der Regelung, ab wann ein Tier als "gefangen" einzustufen ist.
Eine Gekaufte Schmetterlingspuppe, die zuhause aufgezogen und sich unter Gaze im Garten in einem Shcmetterling verwandt ist für mich definitiv gefangen. Auch wenn dirkt nach dem pefekten Foto das "Tuch" entfernt wird und der Schmetterling freigelassen wird.
Ebenso Igel, die zu schmächtig im Herbst aufgesammelt und zuhause aufgepäppelt werden. Sie sind zwar noch immer unzahme Wildtiere, aber sie sind für die Zeit gefangen, auch wenn sie für das Foto wieder kurzzeitig in die freie Natur gesetzt werden.
Was ist mit dem Rotwild an Hollands Foto-Hotspot?
Großer nationalpark mit Zaun drum. Es wird zugefüttert.
Natürlich kein Naturdokument, aber sind die "gefangen"? Ja, irgendwie schon.
Und was ist mit den Zebras im Etosha Nationalpark? Noch mal andere Dimension, aber der Nationalpark ist eingezäunt, es sind überall künstliche Trinkstellen usw.
Für mich sind selbst dort die Zebras im kassischen Sinne gefangen. Aber die wenigsten würden das als "gefangenes" Tier deklarieren, oder als "kein Naturdukoment".
Auch da weiß ich z.B. bei der GdT nicht, wie das gehandhabt würde. Ab wieviel Quadrat(kilo)metern eingezäunter Grundfläche ist ein Tier denn nun gefangen und das Bild somit in der Datei mit C (Captive) zu betiteln?
Alles äußerst schwierig.
VG Simone
solange es Wettbewerbe gibt wird doch keiner so ehrlich sein Gefangenes Tier zu schreiben wenn es irgendwie die Definition und Richtlinien es erlauben da etwas zu interpretieren.
es geht doch hier schon lange nicht mehr einen Bären unanfefütrert in der freien Wildbahn zu treffen oder aber den Vogel einfach im Vorbeifliegen zu photografieren . und entspricht der Vorveifliegende unserer Vorstellung vom perfekten Bild.
immer mehr Definitionen einführen fördert wenig dieKlarheit.Warum kNn man nicht einfach sagen ich war an dem und dem Ort da füttern sie die oder jene Art an und hop
dann können die Fotofreaks 4 Sterne geben und die Naturfreaks keinen oder vielleicht auch 3-4 weil d
sie die fotografische Darstellung einfach trotz Beeinflussung toll finden
gruss Steffi
Ausserdem sollte man auch hier in der Diskussion deutlicher trennen,
1. zwischen EBV Eingriffen, egal ob damit ein internes jpg oder nachträglich via Photoshop und Co. gemeint ist;
->> hier ist die Frage, was geht, was darf.. zumal es heute Techniken gibt, welche quasi alles erlauben und nichts mehr erkennen lassen, leider kann ich die nicht
2. und Inwieweit dem Bild vorbereitend oder nachbereitend Eingriffe gemacht worden sind;
->> hierunter fällt ihmo: Luder, Captive, Blitz, Gehege, Kältespray, Grashalme oder gar der unsichtbare TierPark (Krüger NP ist auch so einer nur etwas grösser als der Wildpark Granat) lol
Es sind also 2 verschiedene Ansatzpunkte.
Anmerkung
Mal ganz ehrlich, in Anbetracht der immer weiter steigenden technischen Möglichkeiten und der Eitelkeit des Menschen, ist diese ganze Diskussion immer mehr ein Streit um den Kaisers Bart, dies mag dem einen oder anderen doch sehr provokant vorkommen, evtl. setze ich mich in die Nesseln, aber das nennt man Realität.
Gruss Eric
vielen Dank für deine sehr ausführlichen Gedanken zum Thema. Da gefällt mir etliches gut!
Einigermaßen erfahrene Fotografen und Bildbearbeiter sehen in den meisten Fällen, ob ein Naturdokument vorliegt oder nicht. Für wen dann? Für die, die das nicht erkennen? Die werden dann veräppelt.
Das trifft es wohl auf den Punkt.
Mein Vorschlag: weg mit der Auswahl "Naturdokument", wer wirklich darauf Wert legt kann die Entstehungsgeschichte des Bildes sowohl in fotografischer als auch bearbeitungsmäßer Hinsicht in der Bildbeschreibung angeben.
Ja, der Gedanke hat was.
Viele Grüße
Gunnar
in der Vergangenheit habe ich das Naturdokument wie anscheinend andere auch als 'kein Eingriff in die Aufnahemszene' verstanden. Das scheint ja anders zu sein.
Nein, eigentlich war/ist die Definition von Naturdokument genau so gedacht. Habe ich mich da an irgend einer Stelle unglücklich ausgedrückt? Ich sehe das gerade nicht.
ah, o.k. Danke. Da wird man dann evtl. noch mal nachbessern müssen. Was den Kommentarfluss angeht (und falls du das bisher übershen hast): Du kannst anstelle des Kommentarbaums die Sortieroption "neu vor alt" wählen, direkt unterhalb des Urspungsartikels. Aber auch dann sinkt die Übersichtlichkeit mit der Anzahl der Kommentare. Vermutlich werde ich aber noch eine Zusammenfassung/ein Ergebnis irgendwo unterbringen.
Viele Grüße
Gunnar
du übernimmst die Definition des Natutdokuments und glaubst dass sich was ändert.
und gleichzeitig schaffst du einen so wertvollen Begriff wie Naturdokument ab.
wäre es nicht konsequenter den Begriff Natur auf das zu beziehen auf das er Psst Natur.
nichts verändert vor Ort, denPassus naturgerect sich im Umfeld bewegt kann man sich sparen denn da schummelt doch jeder nach seinem Gusto.
aber nichts ist nichts.
wunderbar ist dann doch die Aussage Naturdokument aber ich habe einen Halm umgebogen . oder aber Naturdokument und ich habe den Halm abgeschnitten und den was auch immer über 2 kilometer transportiert um eine adäquate Location zu finden. Auch gut mit dieser Erklärung kann ich dann den Begriff Natur der jeweiligen Users einschätzen.
Aber den Begriff Natur jetzt unter den Teppich zu kehren wäre in meinen Augen falsch.
so jetzt zum bearbeiten das würde ich trennen unter bearbeiten kannst du die Definition angeben die bisher galt , Fehler....
abervauch das ist eine wischi waschi Definition.
ein entscheidentes Kriterium ist ob man mit Wbenen arbeitet oder nicht.
Sorry ich bin jetzt nich so der grosse Bearbeitungsguru und weiss auch nicht so recht was alles ohne Ebenen möglich ist ,aber für mich wäre das ein klares Indiz was bearbeitet worden ist
U we ich hoffe du betrachtest diesen Beitrag als brain storming .es bedeutet keine Kritik an eurer Arbeit die ich über alle Masen schätze.
aber eine Definition mit weglassen des Begriffes Natur zu übernehmen in der Hoffnung die Diskussionen zu befrieden halte ich -sorry fast so schlimm wie es zu ignorieren.
oh mein Gott ,ich bin ein Typ der schreiben hasst ,war immer nur gut in Mathe.
ind jetzt ist das alles so lang geworden
gruss Steffi
gruss Steffi
ich stoße gerade auf diesen Textblog und möchte auch noch meine Gedanken formuliern, obwohl sicherlich alles gesagt wurde.
Ich finde die Bezeichnung "Naturdokument" wichtig und empfinde es als eine Art Gütezeichen. Als "Tierfotograf" ist das Naturdokument leicht definiert, "ein Foto, welches ein wildlebendes Tier zeigt, frei von jeglicher Beeinflussung durch den Fotografen", wobei die Grenzen zugegebenermaßen nicht immer leicht zu ziehen sind. Ist es ein Naturdokument, wenn ich draußen in der Natur einen Pfahl aufstelle, auf den sich ein Bussard setzt? Ist es eine Beeinflussung, wenn ich Sichtfenster schaffe? Darf ich anfüttern? Ist es ein Naturdokument, wenn ich aus einer Hütte heraus einen Bären ablichte, der angelockt wurde? Ist es ein Eingriff, wenn ich einen tot gefahrenen Hasen an einen günstigeren Ort lege und dort den Greif auf den Chip banne, der ihn frißt?
Der Hardliner sagt nein, ein Naturdokument ist das Abbild der Natur. Der Naturfotograf dokument seine Sicht der Situation, dokumentiert die besondere Lichtstimmung, das Verhalten und Aussehen der Tiere. Wie weit darf ich vordringen in die Welt der Tiere, wie sehr muss ich Gast bleiben? Im Grunde gehen wir eingefleischten Naturfotografen natürlich immer an die Grenze der Beeinflussung. Ja, für einen Hardliner wäre so ein Tier, welches in die Kamera schaut, schon beeinflusst.
Was will ich eigentlich sagen. Je mehr wir den Begriff "Naturdokument" aufweichen, je weniger spannend ist die Naturfotografie. Das Gütezeichen "Naturdokument" honoriert die unglaublich schwierige Arbeit der Wildlifefotografen, die monatelang für eine Tierfoto ansitzen, dies z.B. im Gegensatz zu den Fotografen, die ein zahmes, abgerichtetes Tier auf einer Flugschau dokumentieren. Die Bildbearbeitung darf hier nur ein Instrument sein, die Schwächen der Technik auszugleichen. Wenn es die Kamera nicht schafft, die Farbkontraste, die tiefen Lichter etc. autentisch abzubilden, muss so die Bearbeitung helfen. Haarspalterei ist hier natürlich auch fehl am Platz, so darf ein Tier natürlich auf einem Naturdokument in die Kamera schauen.
Der Begriff "Naturdokument" definiert den Naturfotografen als Gast in der Natur, der mit Wissen, Fantasie und seinem ganz individuellen Blick unverfälscht das abbildet, was die Naturbühne zeigt, dies unter Ausnutzung der technischen Möglichkeiten, die ja Dinge sichtbar machen können, die sonst verborgen blieben, z.B. der Blitz in der Nacht.
Viel Spaß weiterhin da draußen in der Natur,
Andreas
du hast es gut formuliert, wie ich es bisher auch verstanden habe und sehe.
VG Simone
wegen des Begriffs "Naturdokument": ich halte den für rettungslos verloren.
Er scheint so einfach zu sein, aber er ist es nicht. Von uns wird sich keine Mehrheit auf eine Definition dieses Wortes einigen können.
Das liegt nicht nur an den ganzen Grauzonen, die es zwangsläufig gibt und die Spielraum für, je nach Gusto, Interpretation oder Betrug lassen - sei es bei der EBV oder im Vorfeld.
Es liegt auch mit am Begriff "Natur" selbst. Der ist auch nicht klar zu definieren.
Es liegt sicher auch daran, dass die Verkaufschancen für ein Naturdokument höher sind ("Verkauf" umfasst auch die Eigenwerbung durch die üblichen Wettbewerbe überall).
Ich habe eine Weile damit geliebäugelt, hier im Forum eine eigene Definition des Begriffs "Naturdokument" zu verwenden. Mal abgesehen davon, dass da sicherlich keine in sich schlüssige Definition heraus gekommen wäre, wäre das auch keine gute Idee gewesen, weil der Begriff außerhalb anders verwendet würde.
Von daher würde ich den Begriff gerne ganz entsorgen.
Ich sehe weiterhin einen gewissen Nutzen darin, leicht und unzweideutig deklarieren zu können, dass das Bild dokumentarischen Wert hat. Vielleicht wäre hier die einfache Lösung, beim Eingabefeld "dokumentarischer Anspruch" den Begriff "Naturdokument" einfach durch "ja" zu ersetzen, auch die Beste.
Erlaubt sind nur solche nachträglichen Bearbeitungsschritte, die technische Fehler (wie beispielsweise falschen Weißabgleich oder Sensorflecken) und technische oder optische Unzulänglichkeiten der Aufnahmegeräte (beispielsweise Dynamikumfang, Rauschen oder mangelnde Tiefenschärfe) ausgleichen, beispielsweise falschen Weißabgleich, Rauschen, oder Sensorflecken.
Nachträgliche Änderungen an der Tiefenschärfe und die Verwendung von HDR sind im Rahmen der obigen Bedingungen erlaubt, auf sie ist aber unten gesondert hinzuweisen.
Wieselwörter enthält auch das noch genug (sinnentstellend drängt sich geradezu auf), aber an dieser Stelle sollten wir uns eingestehen, dass in der Naturfotografie mit ihren künstlerischen, dokumentarischen und technischen Einflüssen und der subjektiv geprägten Wahrnehmung des Fotografen keine absoluten Definitionen existieren können.
Gruß, Uwe
man kann meiner Meinung nach unendlich über den Begriff Naturdokument philosophieren. Hier mal meine aktuellen Gedanken.
Wir alle wollen mehr oder weniger als Naturfotograf wahrgenommen werden. Wenn wir als Naturfotograf durch die Landschaft ziehen, nehmen wir Momente, Stimmungen und Motive mit unseren Augen grundsätzlich anders war als wir es hinterher mit unseren Kameras und Optiken einfangen werden. Dies fängt schon mit dem eingesetzen Objektiv an. Nehme ich ein Weitwinkel, eine Normalbrennweite oder eine Teleobjektiv mit der wir das Objekt unserer Begierde in einen Rahmen pressen. Ist das, was wir in dem Rahmen sehen, das Naturdokument oder doch nur ein Ausschnitt unsere Phantasie, Kreativität, etc., eben so wie wir uns unser Wunschmotiv halt vorstellen und dieses mit gewissen Techniken ablichten. Die Beeinflussung zu diesen Wunschmotiven wird auch zusätzlich stark von außen geprägt, Bilder anderer Naturfotografen, Werbeprospekte, Reiseberichte und und und.
Mit der EBV verschönern, verbessern oder beeinflussen wir unser Wunschmotiv im positiven wie im negativen in dem gewählten Rahmen weiter, um ein "perkektes" Endergebnis für sich selbst und vielleicht andere zu erzielen.
Fotografie ist als Kunst anerkannt, wir sehen hier und woanders zahlreiche von uns erschaffene Kunstwerke. Ich sehe es aktuell eher so, dass die hier präsentierten Bilder mehr oder weniger alle beeinflusste Naturdokumente sind und in der Regel nicht mehr das sind, was wir vor Ort tatsächlich zu 100% wahrgenommen haben. Vielmehr sollte sich jeder von uns selbst fragen, wie dieses Bild entstanden ist, u.a. mit welchen Mitteln, erlaubt, unerlaubt, montiert, beeinflusst, gezupft, gerumpft, gezüchtet, gefangen, etc...
Naturdokument ist für mein Daherhalten eher der Weg vom Betreten der "Landschaft", über die Motivauswahl und dessen "Zurechtmachen" bis hin zum Drücken des Auslösers. Jeder muss sich daher selbst fragen, ob sein Rahmenmotiv noch natürlich und ehrlich, nach gutem Gewissens entstanden ist sowie noch halbswegs der Wahrheit entspricht.
Feste Regeln zu finden, wird es meiner Meinung nach nicht geben, sondern eben nur einen möglichen Weg, eine Herangehensweise schildern, was ggf. noch als Naturdokument gegenüber der Öffentlichkeit verstanden werden kann. Aber gerade mit unseren Motiven, ob 100% Natur oder eben nicht, kann der ein oder andere in der Öffentlichkeit für die Natur und deren Schutz werben.
Gruß Martin
Ich bin da leider anderer Meinung. Dies mag daran liegen dass ich einer jüngeren Generation von Fotografen angehöre und mit digitaler Bildbearbeitung quasi 'aufgewachsen' bin.
Meiner Meinung nach sind auch Eingriffe durch Stempeln von z.B unerwünschten Bildteilen legitim, solange sie die eigentliche Aussage des Bildes und die gegebene Situation nicht zu sehr verfälschen. Naturdokument bleibt für mich Naturdokument. Auch wenn der letzte Rest der Flügelspitze nachträglich gestempelt wurde - wo ist der Unterschied in der Bildaussage, wo ist die verfälschte Situation und warum sollte dies kein 'Naturdokument' mehr sein? Und nicht zuletzt: wozu gibt es das Häkchen 'gestempelt' im Uploadfenster?
Dies spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wieder und war in keinster Weise ein Angriff auf meine Vorredner.
Schönen Abend noch!
Johannes
Ich bin da leider anderer Meinung. Dies mag daran liegen dass ich einer jüngeren Generation von Fotografen angehöre und mit digitaler Bildbearbeitung quasi 'aufgewachsen' bin. Meiner Meinung nach sind auch Eingriffe durch Stempeln von z.B. unerwünschten Bildteilen legitim, solange sie die eigentliche Aussage des Bildes und die gegebene Situation nicht zu sehr verfälschen.
Deswegen auch mein erster Absatz. Die Fotografie, oder sagen wir besser die Endergebnisse (=Bilder), werden sich mit den Möglichkeiten und mit der Zeit verändern. Und sicherlich auch die Ansichten darüber, "was geht" und "was nicht geht". Stempeleingriffe sind legitim. Selbstverständlich. Und die Möglichkeiten, die uns in Zukunft noch zur Verfügung stehen werden, sind es dann sicherlich auch. Und wenn ich mir ein gutes Bild anschauen möchte, dann ist es mir in der Tat häufig recht egal, ob da nun irgendwo noch etwas Nebensächliches gestempelt wurde oder nicht. (Häufig, nicht immer.)
Aber:
1) Aber bereits hier beginnt die Grenz zu verschwimmen, denn was der eine noch als unwesentlich auffasst, wird von einer anderen Person schon kritisch beäugt. Will man sich da auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, so bleibt es bei der aktuellen Definition von Naturdokument: Keine Eingriffe bei der Bildentstehung und keine Eingriffe danach. (Sieht man von den eng begrenzten Ausnahmen ab.)
2) Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber für mich geht von einem (genialen) Bild, das im Prinzip nur durch Lichteinfall auf den Sensor entstanden ist, eine ganz eigene Faszination aus. Mit der optionalen Angabe "Naturdokument" unter Aufnahmen können Fotografen für diese Art der Fotografie werben. Sicher, die Bildwirkung wird nicht deshalb getrübt, weil irgendwo etwas völlig Nebensächliches gestempelt wurde, aber siehe Punkt 1.
3) Und dann besitzen einige Aufnahmen tatsächlich zusätzlich zum optischen Reiz einen dokumentarischen Wert. Auch hier gibt die Option "Naturdokument" Fotografen die einfache Möglichkeit, ihr Bild zu kennzeichnen.
4) Und schließlich: Ein Teil der Fotografen begreift Fotografieren als (technischen) Sport. Wie im Rennsport oder bei einer Segelregatta wird über den Begriff "Naturdokument" (= Einschränkung von Material und Möglichkeiten) eine Klasse definiert, um gleiche Wettbewerbsvoraussetzungen zu schaffen. Das ist nicht unbedingt etwas, was wir in diesem "Hobby"forum unterstützen, aber zumindest haben wir (derzeit noch) mit der Option "Naturdokument" ein Angebot für diese Fotografengruppe.
Und falls Uwe sich nicht dazu entschließt, diese Option völlig abzuschaffen, weil sie eine Quelle ständigen Ärgernis ist, bitte ich alle, diese (strenge) Definition zu respektieren. Sicher, man kann den Begriff Naturdokument auch anders auslegen -- dafür gibt es gute Gründe --, aber wir haben uns nun einmal für diese Auslegung entschieden.
Viele Grüße
Gunnar
ich verstehe euren Ansatz und eure Begründung gut!
Mir ging es lediglich darum, dass ich die Definition von 'Stempeleigriffen' sehr sehr schwierig festzulegen finde. Komplett untersagen wenn das Bild noch als Naturdokument gelten soll wäre zu viel des guten. Aber wo ist dann die Grenze? Wie gesagt - m.M. nach sollte man dies weiterhin über das Häkchen 'gestempelt' regeln und dessen Definition eventuell ausweiten. Die Definition als Naturdokument sollte sich meinem Meinung nach wirklich auf die Ursprungssituation beziehen und angeben, dass diese nicht manipuliert wurde (siehe Beispiel von Andreas mit der gestellten Libelle).
Trotzdem wünsche ich euch allen ein schönes Wochenede und ich bedanke mich dafür, dass hier (bis jetzt) so liberal diskutiert werden kann, ohne dass Leute jeden Kommentar als persönlichen Angriff werten! Das ist genau die Atmosphäre die hier herrschen sollte damit es Spaß macht!
Johannes
ich denke, dass ist vorläufig ein guter Kompromiss: Abweichungen von der angebotenen Begriffsdefiniton sind erlaubt, sofern sie gekennzeichnet (Stichwort "gestempelt") oder unter Technik näher beschrieben werden. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt oder nicht erfüllen möchte, wählt bei der Angabe einfach das leere Feld.
Eine Aufspaltung in Bildentstehung vor Ort und am PC bedarf es meiner Meinung nach gar nicht. Abweichungen von der aktuellen Definition können einfach angegeben werden (sofern man sich für die Option "Naturdokument" entscheidet. Darüber hinaus führen mehr Angaben beim Einstellen der Bilder zu noch mehr Aufwand, noch mehr Fragen und noch mehr (unscharfen) Grenzen. Ich bin dagegen, dass Forumsteilnehmer eine ellenlange Liste ausfüllen müssen, bevor Ihr Bild es in eine Rubrik schafft. Die Liste ist sowieso schon lang genug. Aber das ist nur meine Meinung.
Viele Grüße
Gunnar
sorry - aber für mich sind das nach wie vor zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe:
-- "Naturdokument" kann nur sein, wenn am Motiv (!!!) nicht oder nicht zu sehr manipuliert wurde
--- Nachfolgende "Bearbeitung" am Rechner hat nichts damit zu tun und ist für mein Dafürhalten gesondert zu betrachten, via Einstufung der Menge der Bildbearbeitung.
Falls das vermengt werden würde hätten wir die absurde Situation, das die Aufnahme einer gefangenen, mit Kältespray eingefrorenen und in Positur gebrachten Libelle vor einem künstlichen Hintergrund an abnormalem Ansitz mit einer 40er Osram als Sonne ein "Naturdokument" wäre, da ja keinerlei Bildbearbeitung im Nachgang erforderlich wäre....
Andreas
freut mich, dass du dich an der Diskussion beteiligst, und ja, die Aufspaltung in 1.) vor Ort entstanden und in 2.) Bildbearbeitung kann man machen und wir haben ja auch ein getrenntes Feld eigens für die Technik, wo man die Angaben zur EBV unterbringen kann.
Aber ähmm, hmmmm, am Kopf kratz: Ich habe so ein paar Probleme den Rest deines Beitrags mit irgend etwas in Verbindung zu bringen, was ich hier geschrieben habe. Und auch die Folgerung, wenn ich 1 mit 2 vermenge, könnte auch nur annähernd irgend so etwas Abstruses entstehen, wie du es im letzten Absatz skizzierst, erscheint mir ein Bisschen merkwürdig...
Kannst du da evtl. noch etwas Licht ins Dunkel bringen?
Viele Grüße
Gunnar
ps: Ich gehe davon aus, dass du grüne Marienkäfer mit blauen Punkten genauso wenig wie ich den Naturdokumenten zuordnest, selbst wenn man an dem lieben Tier vor Ort nicht herummanipuliert hat...
die "UND"-Verknüpfung hatte ich übersehen
Liebe Grüße
Andreas
sorry, wenn ich mich da missverständlich ausgedrückt haben sollte
Naturdokument beschreibt für mich halt lediglich die Situation vor Ort und nicht das technische Equipment bzw. eventuelle Nacharbeiten am Rechner.
So gesehen ist der grüne Marienkäfer mit blauen Punkten (der nicht angemalt wurde) durchaus ein Naturdokument (und als solches zu klassifizieren), jedoch technisch hundsmiserabel bearbeitet
Feinsinnige Naturen könnten ja sonst auch SW-Aufnahmen als nicht-Naturdokument klassifizieren, da da ja mehr als Schwarz-Weiss und ein paar Grautöne waren.
Liebe Grüße
Andreas
wenn ich jetzt alles richtig verstanden habe, sollte es den Begriff "Naturdokument" heute eigentlich garnicht mehr geben!?
Jeder hat in seiner Kamera Voreinstellungen. Die s. g. Bildstile. Da fängt die Veränderung schon an. Dann haben fast alle hier einen RAW-Shooter. Und der hat Voreinstellungen, die man i. d. R. nicht neutralisieren kann. usw....usw.. . Tiefen, Lichter und Schärfe in PS? Ach, das wisst ihr alles selber.
Für mich steht fest, dass ich keines meiner Fotos mehr als Naturdokument deklarieren werde. Das interessiert eh nur Forenteilnehmer.
Mich persönlich interessiert die Manipulation vor Ort viel mehr. Was juckt mich da ein "Ritter des Stempelordens"?
VG
ach...noch was... ich kenne Fotografen, die ihr ganzes Leben NIE ein Hochformat-foto gemacht haben. Grund: der Mensch schaut quer!
Aber das stelle ich jetzt nicht zur Diskussion.
Und dann soll es noch den Fotografen gegeben haben, der sagte: "
Ich habe doch gar nicht gestempelt, sondern nur pixelweise die Tonwerte korrigiert..."
dann habe ich mal eine ganz praxisorientierte Frage:
In der (geblitzten) Unterwasser Fotografie werden häufig Schwebeteilchen gestempelt, welche (auf einer WW-Aufnahme) zwar zumeist nur homöopathischen Charakter haben - in der Webgrösse hier gar nicht oder nur kaum sichtbar wären - dann aber nun doch einmal gestempelt worden sind.
Darf ein solches Bild auch nicht mehr als ND deklariert werden?
VG Wahrmut
etliche (zahlreiche) Probleme, die mit dieser Definition von "Naturdokument" verknüpft sind, sehe ich ja, aber dieser Aspekt ist mir neu. Und irgenwo habe ich als Hobby"fotograf" dann doch ein eher mulmiges Gefühl, wenn ich Profis erklären sollte, was ein Natudokument ist.
Nun haben wir aber immer wieder Auseinandersetzungen zu diesem Punkt und insofern war eine Festlegung im Rahmen dieses Forums erforderlich. Aber je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr gelange ich zu der Auffassung, dass es vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre, diese Angabe zu Bildern komplett zu streichen. (Oder in einer etwas abgemilderten Version: einen anderen Begriff als Naturdokument zu verwenden, der ja gewisse Assoziationen hervorruft.)
Aber konkret zu deiner Frage:
Wie hast du es denn bisher gehandhabt, und hat sich schon jemand beschwert? Falls nein, dann war deine Praxis wohl nicht so verkehrt.
Viele Grüße
Gunnar
ich hatte es bisher so gehandhabt, dass ich UW-Bilder, bei denen ich Schwebeteilchen gestempelt habe, diese zwar als ND deklariert (wenn's denn eines war), aber auch ein Häkchen bei 'Stempeln' gesetzt habe.
Natürlich ist auch da wieder Fingerspitzengefühl angesagt, denn es gibt durchaus Bilder, bei denen so viele Schwebeteilchen zu stempeln wären, dass dies eine ausgedehnte Nachbearbeitung zur Folge hätte und bei internationalen Wettbewerben entsprechend nicht mehr akzeptiert würde.
Im übrigen kann ich die Ausführungen von Angelika und Andreas durchaus nachvollziehen.
VG Wahrmut
danke für deine Antwort. *Ich* habe damit keine Probleme (und vermutlich die wenigsten hier im Forum). Wenn ich Naturdokument ankreuze, dann bin ich lediglich etwas penibler bei den anschließenden Angaben zur Technik/EBV/Bildentstehung. Und wenn du dort Stempeln angibst, oder wo auch immer (o.k., vielleicht nicht unbedingt Schriftgröße 6 in dunkelgrauer Schrift auf anthrazitfarbenem Hintergrund...), so wird sich niemand am "Naturdokument" stören oder dir einen Betrugsvorwurf machen können. Letztendlich geht es bei der Angabe "Naturdokument" doch darum, dass der Betrachter so in etwa weiß, wie das Bild entstand bzw. nicht entstand. Und das erfüllst du doch.
Viele Grüße
Gunnar
Ich denke auch dass man die Definition Überdenken sollte .Ich persönlich finde dass es ein Unterschied ist ob ich in der Natur etwas verändere oder am Computer. -eine Aussage ohne jegliche Wertung.Schon diese beiden Gebiete in eine Deklaration zu bringen halte ich für problematisch.
Nur so ein Gedanke : Naturdokument ist eins bei der ich vor Ort nichts verändere .
Dann eine zweite Rubrik Bearbeitung: z.B. Bearbeitung im Raw Konverter nur mit GrundeinstellungenNur so ein Gedanke.
Mir persönlich ist mittlerweile die Deklaration herzlich egal , es wäre nur für viele Beteiligte angenehmer wenn die Streitereien aufhören
Gruß Steffi
Ps Ich weiß dass die Vorschläge naiv sind und mit Sicherheit neue Probleme hervorbringen werden
Egal wie man die Antwortoptionen zu "dokumentatorischer Anspruch" gliedert: Es gibt immer eine (unscharfe) Grenze. "RAW einstellungen pur" oder "RAW einstellungen mit minimaler Abweichung" liegen dann genauso dicht zusammen, wie zahlreiche andere Spezialfälle, die wir aktuell haben.
Den Gedanken, diese Option komplett abzuschaffen, finde ich übrigens immer attraktiver.
Es gibt schließlich noch das Feld "Technik" unter Bildern. Wer Wert darauf legt, die Entstehung seines Bildes zu beschreiben, findet dort ausreichende Möglichkeiten. Evtl. könnte man ja zusätzlich einige Standardformulierungen anbieten...
jedenfalls mal Danke dass du hier deinen Morgen mit chatten und der Suche nach Lösungen opferst
Steffi
ich stimme Dir zu, es ist äußerst schwierig da eine gelungene Definition zu finden.
Ein Wischer dürfte dann auch niemals ein ND sein, es sei denn, man ist volltrunken
Manch Unmut rührt sicher daher, daß sich viele Fotografen die Mühe machen und stundenlang ansitzen auf ein Tier z.B. welches man ganz einfach mit etwas Geschick auch im Zoo fotografieren könnte.....das Zoobild wird in Unkenntnis besser bewertet und der Ansitzfotograf denkt sich : warum mach ich das überhaupt und ist verschnupft.
Umgebogene Halme sehe ich nicht als Beeinflussung...schon auf dem Weg dahin zertreten wir tausende davon ...mein Rasenmäher kann das noch viel schneller Sensorflecken, oder Schwebeteilchen stempeln finde ich nicht Bild - verändernd.
Eine abgeschnittene Blüte samt Falter vor einem attraktiven HG zu postieren sehe ich da eher als Beeinflussung, oder Amphibien in ausgeleuchteten Glasvitirinen zu dekorieren.
Zur Bearbeitung am PC ....wer das richtig gut kann, ich leider nicht, der zaubert aus Nichts durch Montagen die allerschönsten NDs ...alles machbar heutzutage ...da braucht es zum Definieren wirklich die eierlegende Wollmilchsau
Es ist wirklich ein Problem.
Gruß Angelika
Mal eine doofe Frage von mir-wo finde ich EURE Definition von Naturdokument.
Für mich war es bisher ein Foto ,bei dem ich vor Ort nichts verändert habe also kein Rasenmäher kein Diffusor ......
Gruß Steffi
wenn du beim Einstellen eines Bildes auf das Fragezeichen hinter dem Begriff "Dokumentarischer Anspruch" klickst, sollt sich ein kleines Fenster mit der Definition öffnen. Hier mal für alle:
Der Fotograf versichert, dass dieses Bild dokumentarischen Ansprüchen genügt, ohne Arrangements, Beeinflussung oder Manipulation entstanden ist, und nicht sinn- und/oder situationsentstellend verfremdet wurde, sei es vor Ort oder nachträglich. Erlaubt sind nur solche nachträglichen Bearbeitungsschritte, die technische Fehler (wie beispielsweise falschen Weißabgleich oder Sensorflecken) und technische oder optische Unzulänglichkeiten der Aufnahmegeräte (beispielsweise Dynamikumfang, Rauschen oder mangelnde Tiefenschärfe) ausgleichen. Nachträgliche Änderungen an der Tiefenschärfe und die Verwendung von HDR sind im Rahmen der obigen Bedingungen erlaubt, auf sie ist aber unten gesondert hinzuweisen.
Dir ein schönes Wochenende
Gunnar
"Erlaubt sind nur solche nachträglichen Bearbeitungsschritte, die technische Fehler (wie beispielsweise falschen Weißabgleich oder Sensorflecken) und technische oder optische Unzulänglichkeiten der Aufnahmegeräte beheben"
Bevor ich jetzt überlegen muß ob Veränderung an Tiefen und Lichter eine Behebung eines technischen Fehlers ist ,werde ich wohl auf die Deklaration Naturdokument verzichten
Gruß Steffi
ja, der Gedanke kam mir auch schon (für meine eigenen Bilder).
Ich habe das bisher so gehandhabt, dass ich "Naturdokument" angegeben und die Bearbeitungsschritte danach mehr oder weniger detailliert beschrieben habe. Wer Zweites nicht möchte, nicht kann (weil er es nicht mehr weiß) oder größere Korrekturen am Bild vorgenommen hat, die er nicht einzuschätzen vermag, lässt das Feld wohl tatsächlich besser leer.
Gruß zurück
Gunnar
.... schon ein mit offener Blende fotografiertes Motiv dürfte kein Naturdokument mehr sein, da wesentliche Bestandteile der Dokumentation nicht oder nur eingeschränkt sichtbar sind.
Soll heißen: ein Dokument ist genau das was wir sehen, nicht mehr und auch nicht weniger!
VG Annette
Für mich ist ein Naturdokument eines das Vorort nicht verändert, manipuliert oder zb. arangiert wurde. Wenn man im Vordergrund oder im Hintergrund mal den einen oder andern Halm vorsichtig wegbiegt oder abzwickt ohne das Objekt (zb. Insekt)zu stören finde ich das in Ordnung. Wenn wir durch eine Wiese gehen sind wir ja sowieso Elefanten im Porzelanladen und zerstören meisten mehr als ein paar Halme die ich umbiege oder abschneide. So gesehen wäre dann nichts mehr ein Naturdokument. Wenn ich dann beim Bearbeiten den Hintergrund etwas bearbeite (Halm stempeln oder zb.ein paar kleine störende Elemente mildere) hat das mit dem Vorort aufgenommenen Bild nicht zu tun und ist noch immer ein Naturdokument. Allerdings gibt man dann zumindest Gestempelt oder dergleichen an. Das heißt man deklariert sich.
Dann finde ich es ok.
Ich weiß dazu gibt es so viele Meinungen wie es User gibt.
Das ist meine Meinung die natürlich jeder andes sehen kann.Das habe ich hiermit kundgetan, allerdings wars das auch. Ich werde mich an keiner wie immer gearteten Diskussion beteiligen.
LG Erwin
Aus meiner Perspektive mache ich hier visuelle Angebote für Euch, die Ihr durch Euer Betrachten, Kommentieren, Bewerten annehmen könnt... oder eben auch nicht! Ich erwarte zunächst einmal nichts, weil ich habe kein Anrecht auf eine wie auch immer geartete Reaktion von irgendwem habe. Ich habe diesbezüglich auch nichts einzufordern. Ob mein Bild in einem Wettbewerb landet, ist völlig schnurz (und der Natur ist es erst recht völlig schnurz). Der einzige Wettbewerb, der wirklich relevant ist, der findet in der Natur statt und da geht es darum wer überlebt. Was wir hier (aus der vermeintlichen Liebe zur Natur) im Forum machen, ist aus Sicht der Natur irrelevant! Wir vergessen das nur all zu leicht, weil wir so fürchterlich mit uns selber beschäftigt sind und mit unseren Ansichten, Wünschen (an andere) und Eitelkeiten, was richtig oder falsch ist und was gut oder schlecht ist oder nur wir dafür halten.
Ein wenig mehr Demut und etwas weniger sich selber wichtig nehmen könnte manchmal wirklich nicht schaden, bevor man hier mit Wort bzw. Bild öffentlich in Erscheinung tritt. Wenn ich in all meinen Jahren der Forumszugehörigkeit hier etwas mitgenommen bzw. gelernt habe, dann das, das ich damit bei mir selber anfangen muss.
Wenn ich bei einem Bild stempeln muss, dann empfinde ich das so, dass ich fotografisch (also mit meiner Kamera) versagt habe. Verheimliche ich das anderen Betrachtern, dann verschleiere ich mein Versagen. Das hat für mich mit Betrug zu tun (auch wenn ich dafür vermutlich nicht in den Knast komme). Falle ich dabei auf (und die Gefahr ist ob meiner minimalen EBV-Fähigkeiten groß), dann ist das einfach nur P E I N L I C H! - Ich habe es dann auch nicht verdient, dass meine Bilder bei anderen noch großes Interesse wecken.
Diese Erkenntnisse wünsche ich Euch auch allen!
Danke für Deinen Beitrag, lieber Gunnar.
LG Holger
eigentlich müsste ich mich aus der Diskussion heraushalten, weil ich bestimmter Dinge einfach überdrüssig bin. Das ist auch der Grund, wieso ich mich seit einiger Zeit hier sehr zurück halten.
Konkret geht mir gegen den Strich, dass es immer mehr aufgeweicht wird und immer weniger für Betrachter einzuschätzen ist, welche Bilder ohne oder mit minimalen Eingriffen (in der Natur UND im PC) entstehen, und welche Bilder vor und nach der Aufnahme heftig bearbeitet sind. Ich frage mich imemr, wofür das Ganze? Um hier möglichst gute Kritiken zu bekommen? Um einem wie auch immer gearteten "Ideal" nahe zu kommen? Das Beispiel mit dem weichen Bildabschluss (Nebel) finde ich gut gewählt, in jüngerer Zeit ist noch dazu gekommen, dass Bilder viel Umfeld und einen strukturierten, aber nicht zu sehr strukturierten, Hintergrund zeigen "müssen". Hier würde ich mir mehr Differenzierung und Offenheit für andere Sichtweisen wünschen. Mit Winni habe ich darüber mal vor längerem diskutiert, es ging um eine mittige Abbildung. Er drückte es sehr schön aus, weil er nicht genau sagen konnte, was ihn daran störte, und meinte, dass er vielleicht einfach nur nach dem "mittig-ist-Mist" Prinzip vorgegangen sei. Meiner Ansicht nach schränken alle "Regeln", wie ein gutes Bild auszusehen hat, die Kreativität ein. Ich komme so oft von einer Fototour wieder, und habe komplett andere Aufnahmen auf der Speicherkarte, als ich sie hätte erahnen können. Da ich mich stets von der Situation, wie ich sie vorfinde, inspirieren lasse, ist das aber auch natürlich. Ob diese Bilder dann dem Forum gefallen, oder gar im Wettbewerb landen, ist mir schnurzegal. Aus Bildbesprechungen nehme ich gerne Ideen auf, so dass MIR meine kommenden Bilder noch besser gelingen und gefallen, aber nicht, um dem Forum besser zu gefallen.
Wozu dieser größere Exkurs? Um zu ermutigen, eigene Wege zu gehen, sich zuzutrauen, mit den vorgegebenen Umständen zu arbeiten. Die Natur und Bilder so zu lassen, wie sie sind, inne zu halten, und auf das richtige Licht und die richtige Situation zu warten. Darauf zu vertrauen, dass es reicht, wenn ICH mein Bild gut finde. Ich denke, dass daraus resultierend der Anreiz, Bilder fälschlicherweise als Naturdokument zu deklarieren, deutlich geringer ist. Bei den großen Wettbewerben (BBC, GDT) geht es um Geld, da wird viel betuppt. Das haben wir hier m.E. nicht nötig.
Viele Grüße
Michael
danke das du diesen Punkt aufgegriffen hast. Ich sehe es wie du, wobei ich mich hier wirklich zu sehr auf einen einzigen Aspekt konzentriert habe. Aber so einfach ist es nicht! Das sieht man an deinen Fragen und nicht umsonst gibt es zu diesem Thema immer wieder die gleichen ellenlangen Diskussionen und völlig unterschiedliche Ansichten.
Eins möchte ich aber noch loswerden:
Ich bin aus diversen Gründen der Meinung, dass sich Fotografen *nicht* erklären müssen, wenn Sie unter Bildern den Hinweis "Naturdokument" weglassen. Das kann man machen, aber ich sehe hier keinesfallse eine Pflicht! Wer das nicht möchte, aus welchen Gründen auch immer, soll dies ohne schlechtes Gewissen machen können.
Die Option "Naturdukument" beim Einstellen der Bilder ist für mich -- so wie ich das geschrieben habe -- lediglich als Angebot und Möglichkeit zu verstehen, für eine besondere Art der Fotografie zu werben. Diese Option erspart Fotografen lediglich die Arbeit, unter ihren Bildern einen längere Erklärung unterbringen zu müssen. Mehr nicht.
Alle anderen Aspekte/Zwecke/Wünsche/Hoffnungen/Einstellungen/..., die mit diesem Begriff und der Verwendung dieses Bebriffs verbunden werden, führen unweigerlich zu unlösbaren Problemen.
Z.B. finde ich deinen Hinweis hilfreich, dass Bilder ohne Vernebelung "Potenzial verspielen", wie du es sehr klug und zurückhaltend formulierst. Ich habe sogar manchmal den Eindruck, dass Bilder ohne einen "weichen Bildabschluss" GAR nicht mehr gehen, weil irgendwann mal irgend jemand dieses Postulat aufgestellt hat, das dann irgendwann mal zum allgemeinen Schönheitsideal wurde.
Nur frage ich mich dann, ob es wirklich einen Unterschied macht, ob man zwecks Vernebelung vor Ort ein Blatt oder eine Blüte vor einen Stängel hält oder ob man die Vernebelung nachträglich durch Photoshop erreicht. Ist tatsächlich der eine Weg mehr NATURfotografie als der andere?
Nicht deklarierte Stempel-Eingriffe sind ein Ärgernis - da stimme ich zu, wobei ja der Begriff "Naturdokument" (zumindest nach meinem Wissensstand) nicht von der nachträglichen Bildbearbeitung abhängt, sondern schon vorher greift, nämlich nach jeglicher Veränderung vor Ort (z.B. ein Gräschen abschneiden) Ich gebe deswegen jedenfalls seit Jahren bei nahezu KEINEM meiner Bilder "Naturdokument" an, weil ich oft vor Ort ein paar Gräser abschneide.
Die nächste Frage meinerseits: weiß der Betrachter eines perfekt gestalteten Fotos, bei dem tatsächlich alles in der Kamera entstanden ist und nicht nachträglich am PC, welche "Zutaten" aus einem Requisitenkoffer stammen, mit dessen Hilfe man sich die perfekte Kulisse aufbauen kann??? Und wenn auch solche Methoden genutzt werden, um das non-plus-ultra-Bild zu präsentieren: ist das dann noch NATURfotografie?
Ich bin mir bewusst, dass ich mich auch mit diesen nachdenklich-kritischen Fragen schon in ein Wespennest setze. Deswegen schicke ich schon mal voraus, dass ich mit diesem Beitrag nicht in eine langwierige Debatte einsteigen werde - es wird mein einziger Beitrag zu diesem Thema bleiben.
Viele Grüße
Pascale
ich schließe mich deiner bitte gern an...würde es auch schön finden wenn man darauf hinweist wenn etwas gestempelt wurde. finde es besser ein grashalm im bild zu haben, der leider an einer "dummen" stelle sitzt, als ein vorgetäuschtes bild zu zeigen.
lg nico