Eingestellt: | 2007-10-10 |
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DS © | |
Weberknechte gehören zur Ordnung der Spinnentiere, haben aber keine Gift- und Spinndrüsen wie sie die echten Spinnen haben, dafür aber ebenfalls acht Beine. Da bislang relativ wenige Aufnahmen von Weberknechten in diesem schönen Forum zu sehen sind, wollte ich meinen Fund unbedingt hier einstellen. Den Weberknecht fand ich vor ein paar Tagen wobei mir sein Hängeplatz inmitten der schönen Heide sehr gut gefiel. Nach der Beschneidung des Bildes links und rechts aufgrund störender Bildelemente änderte sich das Seitenverhältnis von 4:3 auf unkonventionelle 6:5. Mit der verwendeten Blende 5 habe ich genug Schärfentiefe für den Weberknecht erreichen können und finde, dass die Heide im HG nicht zu aufdringlich rüberkommt. Wie denkt ihr über das Seitenverhältnis und die Freistellung? Ist das Stempeln von Vignettierungen als EBV-Grad "mehr" einzustufen? Ich wollte das Bild eigentlich als "wenig" einstufen, da ich finde, dass ich lediglich einen vorher absehbaren und nicht vermeidbaren technischen Fehler des Konverters ausbügel und dadurch ja nicht in die Natur eingreife. Was meint ihr? |
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Technik: | FZ-30, Raynox DCR-150, Stativ, links und rechts etwas beschnitten, f/5, 1/8 Sek., EV +1/3, schwarze Ecken (Vignettierung) gestempelt |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 241.8 kB 756 x 625 Pixel. |
Ansichten: | 2 durch Benutzer214 durch Gäste423 im alten Zähler |
Schlagwörter: | heide heidelandschaft opiliones spinnentiere weberknecht |
Rubrik Wirbellose: | |
Serie Spinnen: |
Bei der Vignettierung hatte ich natürlich an eine nur leichte Schattierung der Ecken gedacht. Wenn das richtig schwarz zuläuft, geht natürlich ausser stempeln nichts mehr. Muss dann aber wirklich extrem sein, und ich würde mit einer solchen Ausrüstung dann besser gar nicht erst fotografieren...
Zur Schärfebrillanz: das A und O ist natürlich die Optik, und wie der Fotograf damit umgeht. Die EBV kann das dann nur noch etwas aufpolieren... oder auch verschlimmbessern...
Gruss, Toph
@Lukas: finde ich schön, dass du meinen Punkt aufgegriffen hast und um ein anderes Beispiel (Stacken) erweitert hast. Ich habe auch schon mal mit dem Programm CombineZM gestackt und war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Natürlich ist es sehr gewöhnungsbedürftig so eine verdächtig große Schärfentiefe zu sehen, aber wie du sagtest, entspricht das wohl eher dem, was wir wirklich sehen; daher ist es auch für mich legitim. Außerdem besteht die große Diskrepanz zwischen dem Schärfentiefebereich unseres Auges und einer Fotooptik eigentlich nur dann wenn mit Hilfe der Fotooptik ganz große Abbildungsmaßstäbe gezeigt werden. Landschaftsaufnahmen und die meisten Teleaufnahmen entsprechen mit richtiger Blende doch weitgehend dem empfundenen Schärfentiefebereich unseres Auges. Was den Punkt Deklaration angeht, sehe ich das genauso wie du.
Die Auflösung des HG betreffend, wollte ich bei meiner Aufnahme eigentlich auch Blende 3,7 oder 4 verwenden, aber bei dem durch den Konverter vorgegebenen Abstand zum Motiv und dem von mir so gewünschten Abbildungsmaßstab, hätte die Schärfentiefe da nicht mehr für den ganzen Weberknecht ausgereicht. Vielleicht hätte ich f/4,5 noch irgendwie hinkriegen können, aber ich weiß nicht ob der HG dadurch entscheidend mehr aufgelöst wär. Demnächst muss ich wohl versuchen, lieber etwas mehr Kontrast/Schärfung per EBV in die Aufnahme zu bringen, weil es mir so wie hier zu sehen, auch zu flau ist.
@Toph: ein etwas kleinerer Abbildungsmaßstab hätte mir zwar auf jeden Fall f/4,5 ermöglicht allerdings bei ähnlich aufgelöstem HG, mein Arbeitsabstand ist ja leider fix
Deinen Wunsch nach einem etwas großzügigeren Schnitt kann ich aber durchaus nachvollziehen.
Nach dem Beschnitt links und rechts, war oben links und rechts noch relativ viel Vignettierung und unten rechts ein wenig. Also bis auf unten links habe ich überall gestempelt wobei es unten rechts sehr wenig war. Den Punkt mit der selektiven Aufhellung der Ecken höre ich natürlich zum ersten Mal und es würde mich freuen zu hören, dass das bei Vignettierungen klappt, aber ich habe da meine Zweifel, weil doch überhaupt keine verwertbaren Bilddaten an den Ecken vorliegen dürften, der Konverter hat die äußersten Bereiche der Ecken doch wahrscheinlich komplett geschwärzt. Zur Aufhellung müßten doch Details unter den Vignettierungen liegen, damit man was herzaubern kann? An den Stellen an denen die Vignettierung von einer dunklen Fläche in einen leichten Schatten übergeht, kann ich mir gut vorstellen, dass das mit dem Aufhellen dann klappt.
Ich möchte dir hier auch noch mal nachträglich für deine Tipps zu meinem Raubfliegenbild danken. Den Quick Mask Mode habe ich bereits verwendet und er hat mir wirklich sehr geholfen. Wird die Schärfebrillanz eigentlich stärker von der Güte der verwendeten Optik oder der Güte der EBV beeinflusst?
@Christoph: Freut mich, dass dir ein etwas längerer Text auch was gibt. Ich lese auch immer gern etwas mehr zur Entstehung des Bildes und zu den Gedanken und Motivationen des Fotografen.
Vielen Dank euch allen für die wertvollen Tipps und anregenden Ideen.
Text und Bild gefallen mir sehr gut, wobei der HG noch ein wenig ruhiger sein könnte. Der Schnitt ist gut gewählt und die Schärfe auch akzeptabel (Du hast ja bereits erwähnt, dass die Schärfe im Original besser ist). Bezüglich der Beseitigung der Vigentierung stimme ich mit Lukas und Toph überein, wobei tatsächlich die Frage ist, ob die selektive Aufhellung der betroffenen Bereiche nicht einfacher zum Ziel geführt hätte.
LG
Christoph
Zur Vignettierung: war sie tatsächlich auch nach dem seitlichen Beschnitt noch sichtbar? Hab das Bild jetzt nicht näher untersucht, sehe aber in den unteren Ecken eine Menge Struktur... gestempelt? Wenn ja, sehr gut gemacht... aber nötig? Hätte man das Problem nicht auch durch selektive Aufhellung beheben können? Es gibt ja dafür in PS und auch in den Raw-Konvertern spezielle Filter...
Was die Deklaration angeht, sehe ich es genau wie Lukas.
Gruss, Toph
eine interessante Frage wirfst du auf - darf man sich der EBV (in diesem Falle des Stempels) bedienen, um die Technik unserer Sichtweise anzupassen?
Die Puristen werden nun wahrscheinlich sagen, dass Stempeln generell falsch ist. Aber die dunklen Ecken waren nun einmal vor Ort nicht da, sie wurden technisch erzeugt und nun technisch auch wieder entfernt. Ich sehe da nichts Falsches.
Es sind halt Möglichkeiten, an die man sich in der digitalen Fotografie gewöhnen muss. Einstellung des Weißabgleichs beispielsweise: Damit können wir heute viel genauer den Eindruck wiedergeben, den wir beim Fotografieren hatten. Das geht mit Diafilm nicht oder nur eingeschränkt. Ein anderes Beispiel ist das Stacken - damit helfen wir doch eigentlich unserer Wahrnehmung auf die Sprünge, denn wir sehen einen Pilz ja auch von vorn bis hinten scharf, und nicht etwa nur den Hutrand bei Blende 2,8.
Meiner Meinung nach kannst du durchaus "wenig" bei der EBV angeben, ehrlich gesagt ist mir diese eine Stufe bei deiner Aufnahme auch wurscht
Wichtig ist mir lediglich die ordentliche Deklaration. Ob du dann dunkle Ecken stempelst oder einen zweiten Weberknecht... letzteres fände ich zwar nicht gut , aber wie gesagt, deklariert geht es auf jeden Fall in Ordnung!
Das Bild gefällt mir ganz gut, wobei ich die Blende einen Tick weiter geöffnet hätte, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Die Gestaltung (Format) passt auch, die Farben sind ok... ist doch alles gut
Gruß Lukas
danke für deine Anmerkung. Bevor ich das Bild hier eingestellt habe, war es von der Schärfe eigentlich gut, aber bei manchen Bildern lässt die Qualität merklich nach sobald ich sie hier eingestellt habe. Da die Aufnahme des Abends entstand waren die Farben genau so wie hier zu sehen. Eine stärkere Sättigung hätte doch einiges verfälscht. Das Stempeln war in diesem Fall eben nicht sonderlich aufwendig, weil es nur in den Ecken stattgefunden hat und nicht in irgendeiner Weise Präzisionsarbeit bedurfte, um etwas regelrecht aus dem Bild "herauszuschneiden". Für mich macht das schon einen kleinen Unterschied, weil das eine lediglich das Ausbügeln vorgegebener technischer Problemchen bedeutet und das andere vom kompletten Herausnehmen eines Bildelements bis zum Ändern einer Kulisse führen kann und häufig als Korrektur für von vornherein begangene Fehler in der Bildgestaltung oder ähnlichem zum Einsatz kommen kann.
Gruß, Dirk
Durch die fehlenden Farben macht das Bild für mich auch einen unscharfen Eindruck.
Zum Thema EBV Grad steht doch eigentlich alles beschrieben. Ob ein technischer Fehler (wie Vignettierung), oder ein Ast weggestempelt wird ist denke ich wurscht. Stempeln ist Stempeln und der Einsatz der EBV halt aufwendiger.
VG
Thomas