Temminckstrandläufer
Eingestellt: | 2007-08-24 |
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JH © | |
Dieser Winzling ist bei uns im Süden eine Seltenheit. Er ist so unglaublich zutraulich: er näherte sich bis auf 1,5 Meter - ohne Tarnung! Ein Alpenstrandläufer war genauso zahm - den werde ich vielleicht auch noch zeigen. |
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Technik: | Canon 300D, 400mm, f6.3, 1/800s, Iso 200, auf Bohnensack aufgelegt, um 9° gedreht |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 217.7 kB 950 x 633 Pixel. |
Ansichten: | 4 durch Benutzer473 durch Gäste495 im alten Zähler |
Schlagwörter: | temminck temminckstrandlaeufer |
Rubrik Vögel: |
Hallo zusammen,
Entschuldigung, dass ich erst jetzt antworte.
Ich bin erstaunt, wieviele Anmerkungen das Bild hat und dass sich hier so eine tolle Diskussion entwickelt hat. Dankeschön dafür!
Dann fang ich mal an: Das Objektiv ist das Canon 400/5,6 L USM und ich muss sagen, ich bin mit diesem Objektiv mehr als zufrieden. Im Original sind bei 100% alle Federn im Kopf- und Brustbereich sehr schön zu erkennen- die Details sind also da. Wie gesagt, musste ich leider einen Ausschnitt machen, da das Bild heftig kippte (9°). Hier wählte ich den kleinstmöglichen Schnitt, ohne Stempeln zu müssen (Stempeln mache ich nie bei Naturfotos, ist für mich ein zu großer Eingriff). Danach habe ich das Bild schrittweise verkleinert und nachgeschärft. Ich schaue mir allerdings am Ende immer an, wie das Bild direkt nach dem letzten Verkleinern (noch ohne das letzte Nachschärfen) aussieht. Hier war das Nachgeschärfte für mich zu "hart". Daher habe ich mich für dieses entschieden.
Die Schärfentiefe ist bei dieser Nähe extrem klein, deswegen ist der Schwanz schon unscharf. Abblenden auf f8 hätte dem Bild gut getan, aber ich war schon genug damit beschäftigt, ständig Bilder von der vollen Speicherkarte zu löschen (ich lag quer zur Kamera im Schlamm und konnte deswegen auch nur die Mitte des Suchers sehen), den Akku zu wechseln, Krämpfe zu unterdrücken und den spinnenden Auslöser zu bekämpfen.
Wie schärft ihr denn nach? Ich schärfe nach der Methode von Jan (schrittweise verkleinern und dazwischen nachschärfen) und fand die Ergebnisse immer sehr gut.
Gruß Johannes
@Werner: So verstehe ich Deinen Kommentar, wenn Du Dich auf die Füsse beziehst... Aber es wird ja bei zunehmender Nähe der Schärfebereich auch immer kleiner... ob die Füsse bei F8 scharf geworden wären? Vielleicht hast Du recht...
@Georg: Stimme völlig mit Deinen Ausführungen überein. Ich hatte mich nur gewundert, dass auch Dir die Detailauflösung (die ich auf das Federkleid bezog), hier nicht ausreichte und Du einen grösseren EBV-Einsatz und sogar eine mangelhafte Abbildungsqualität des Objektivs in Erwägung zogst...
Vielleicht schreibt ja Jo noch einmal, ob und wie er nachgeschärft hat...?
Beste Grüsse, Toph
Es ehrt mich, dass Du mich als Verfechter des geringst möglichen EBV-Einsatztes einstufst. Mit dieser Einschätzung liegst Du genau richtig, da für mich das Auge des Fotografen im Vordergrund steht. Damit meine ich die Fähigkeit ein Motiv zu erkennen und das zu machende Bild vor dem Blick durch die Kamera aber spätestens vor dem Auslösen vor seinem geistigen Auge zu visualisieren.
Die verwendete Technik ist dabei für mich ausschließlich Mittel zum Zweck (von einer allgemeinen Vorliebe für gute Ausrüstung mal abgesehen, die dann auch einen gewissen Selbstzweck erfüllt) und will wie bei jeder "Kunst" beherrscht sein.
Die EBV steht dabei für mich an einer Position die Präsentation im elektronischen Medium dem der Ananlogen Präsentation (in meinem Fall Dia) anzunähern. Dabei setze ich minimale EBV ein, wie kürzlich unter einem Schwalben-Bild beschrieben um die ohnehin schwierige Scandarstellung für das Medium Bildschirm "erträglich" zu gestalten. Dazu gehört auch moderates Nachschärfen ohne zu überschärfen, was leider modern geworden ist, weil Detailauflösung und Schärfe gerne mal in einen Topf geworfen werden.
Wer will kann EBV verwenden bis der Prozessor raucht, es ist halt nicht meine Sache, weil ich meine dass ein gutes Bild, das Emomtion, Intensität, guten Bildaufbau, gute Lichtführung etc. zeigt auch ohne erheblichen EBV-Einsatz extreme Wirkung beim Betrachter zeigen kann.
Fazit: erstmal kommt Fotografisches Können und dann die Technik als Mittel zum Zweck
Ohne Zweifel ist dies hier ein sehr gutes Vogelbild, denn sein wir doch mal ehrlich, hier wird doch auf sehr hohem Niveau kritisiert, was ich für dieses Forum durchaus als angemessen erachte.
In diesem Sinne Gruß aus HH
Georg
vieleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt. Nähe ist wirklich durch nichts zu ersetzen. Aber grade die Nähe bringt auch mehr Schärfe/Details. An diesen Bild meinte ich die Füsse, eigentlich hätte da mehr sein müssen (schärfer/Struktur). Vielleicht ist es auch nur ein Bildausschnitt. Sicherlich hätte ich einfach nur "Klasse Bild" schreiben sollen, aber wir sind hier nicht in der FC. Vielleicht denkt Jo beim nächsten mal darüber nach und blendet um eine Stufe ab )
Meine Bilder aus Norwegen sind immer mit ISO 400, 4/600+ 1,4 bzw. 2,0 TC gemacht.
LG Werner
Für mich ein klasse Foto vom Temminck!
Gruß,
Michael
Gruss, Toph
Ich sehe hier eigentlich jede einzelne Feder, soweit das aus dieser Entfernung möglich ist. Bei den grösseren Flügel- und Rückenfedern versteht sich das von selbst, bei den weissen Flaumfedern am Bauch oder bei den winzigen Gesichtsfederchen unter dem Auge ist es aber eher selten, sie so deutlich und detailliert dargeboten zu bekommen. Daher steht die Schärfe und der Detailreichtum des Originals für mich ausser Zweifel.
Dass Jo bei der Nachbearbeitung die Schärfe nicht bis zum Anschlag gedreht hat, wenn er überhaupt nachgeschärft hat (?), ist auch offensichtlich, und wird von unseren Verfechtern, möglichst wenig EBV einzusetzen, wie von Dir, Georg, sonst eigentlich lobend erwähnt, oft zurecht, denn dadurch wirkt das Federkleid dann wie hier weich und flauschig... Mit einer Standard-Nachschärfung (z.B. 100/0,3) könnte man die Schärfe hier zum Knistern bringen...
@Werner: ich hatte bei meinem ersten Kommentar tatsächlich ein bisschen an Deine Bilder gedacht, und habe mir eben nochmal alle Deine jüngsten Vogelbilder angeschaut. Ich stelle mit dem folgenden in keinerweise in Zweifel, dass das sehr schöne Bilder sind! Aber vergleiche mal den Detailreichtum - die Deutlichkeit der einzelnen Federn - im kritischen Gesichts-, Brust- und Bauchbereich hier mit Deinen Bildern... (am deutlichsten wird es vielleicht bei der Schmarotzer-Raubmöwe, aber auch bei allen anderen, selbst Dein hervorragender Temminck - (dessen Hinterteil übrigens auch aus der Schärfe läuft, ist ja auch vollkommen in Ordnung!) - kann in seinem Bauchgefieder keine Federn sichtbar machen wie dieser hier. Dafür hast Du sehr viel stärker nachgeschärft, und die Gefieder Deiner Vögel wirken im Vergleich oft härter, borstiger...
Das ist keine Kritik an Deinem fotografischen Können, denn Du warst eben weiter weg, deswegen schrieb ich auch: Nähe ist durch nichts zu ersetzen.
Ich möchte nur die hier geäusserte Kritik ein wenig hinterfragen...
Gruss, Toph
Die fehlende Detailauflösung ist hier angesprochen worden und berechtigterweise über Abblenden und EBV-Massnahmen nachgedacht.
Ich möchte die Reihe der möglichen Denkoptionen noch erweitern und die Abbildungsleistung des Objektivs in die Diskussion mit einbringen. Wenn es sich um einen Ausschnitt handelt, könnte das durchaus eine Rolle spielen.
Gruß aus HH
Georg
deine Aufnahme gefällt mir sehr gut.
Werners Problem liegt vielleicht an der Bearbeitung. Ich denke wenn man hier mit etwas mehr Aufwand ran geht, dann könnte da nich einiges drin sein.
Vielleicht hättest du noch auf f8 abblenden können.
Die Perspektive und die Gestaltung gefallen mir sehr gut.
Gruß
Sebastian
Ein sehr schönes Bild, gut gemacht! Ein Stückchen Vordergrund hätte ich unten vielleicht noch abgeschnitten... oder einen leichten Schwenk nach oben versucht... Erbsen!
Gruß Lukas
Es ist aber ein wirklich gutes Bild.
Gruß Werner
Ganz stark!
Gruss, Toph