Hallo zusammen, ich fotografiere immer weniger im Telebereich und habe nun eine Frage zum Thema Nivellierung/Kugelkopf/Stativ im WW-Bereich. Nehmen wir an ich fotografiere ein Motiv mit einer klaren Horizontlinie (z.B. das Meer). Das Bild habe ich gewählt und sehe auf dem kleinen Monitor, dass ich noch einen kleinen Ticken mehr nach rechts oder links hätte schwenken müssen (horizontal). An dem Punkt nervt es mich, wenn der KugelKopf (eher gesagt das Stativ) nicht nivelliert ist, da ich nicht einfach 2mm recht/links schwenken kann ohne den Horizont schief zu stellen. Hier würde ich gerne wissen, wie z.B. "Landschaftsfotografen nivellieren". Klar, man könnte es nicht anders machen als Tierfotografen auch. Manchmal sehe ich "normale" Nivellierungen, bspw. Nivellieradapter von Burzynski mit Halbschale und dann wird über den Kugelkopf geschwenkt. Andere Fotografen hingegegen nivellieren direkt über den Kugelkopf und haben eine Panoramaplatte drauf für die horizontalen Schwenks. Sowas hier: http://www.augenblicke-eingefa [verkürzt] products_id=2254&anc=y#pic(Einige wiederum nutzen keine dieser Möglichkeiten aber das habe ich auch schon getan und finde es eher nervig). Welche Vorteile haben solche Panoramaplatten, wenn man insbesondere horizontal schwenken möchte und keine Panormafunktion benötigt? Wie macht ihr das so? Danke vorab und viele Grüße, |
Ich habe mir, hatte das gleiche Problem wie du, den Arca Swiss p0 (Hier) geholt. Viele rieten mir im Vorfeld davon ab... zu schwach, kann keine großen Objektive tragen usw... mittlerweile nutze ich diesen Kopf 2 Jahre und kann nur sagen "WOW". Mein 80-200 2.8 nutze ich ohne eigene Schnellwechselplatte und selbst mit diesem schweren Hebel bewegt sich der Kopf, im festen Zustand, kein Stück. Dadurch das der Kopf praktisch "verkehrtherum" angebaut wird, kann er perfekt zum nivellieren und der eingebauten Panoteller zum schwenken benutzt werden.
Dazu noch eine etwas längere Schnellwechselschiene (Hier) und darauf eine zweite Kupplung und man kann perfekt den Nodalpunkt für Einreihenpanos bestimmen und damit fotografieren.
So mache ich es und ich bin momentan wunschlos glücklich. ;)
Gruß Flo
ich sehe das genau wie Dieter.
Wozu einen Panoramakopf? Ich habe auch einige Zeit mit einem Neiger gearbeitet, das ist mir viel zu umständlich.
Mit einem Kugelkopf mit einer Nivelieranzeige an der Kamera bin ich wunschlos glücklich. Außerdem kann man auf andere Motive flexibel und schnell reagieren.
Ich habe lange Zeit mit einem Berlebach- Stativ mit eingebauter Niveliereinrichtung und einem L- Winkel für das Hochformat mit jedem Objektiv gearbeitet und war sehr zufrieden. Jetzt nutze ich das gleiche umgebaute Berlebachstativ mit fester Auflage und einem Sirui xx40 Kugelkopf, da ich dann flexibler mit dem gleichen Aufbau auch Makros fotografieren kann, wenn ich bei der Landschaftsfotografie gute Makromotive entdecke.
Wenn ich horizontal verschwenke, passe ich aus gestalterischer Sicht, auch oft die Höhe des Horizontes an, geht mit einem normalen Kugelkopf und Nivellieranzeige in der Kamera schnell und einfach!
Viel wichtiger ist die Frage nach der Stabilität!
Da würde ich von einem leichten Carbonstativ glatt abraten, ich habe auch welche, die in der Makrofotografie ihre Stärken haben, aber für Landschaftsaufnahmen darf das Stativ nicht zu leicht sein. Ideal sind die Holzstative von Berlebach: Stabil, unempfindlich und im Winter nicht so kalt wie Alu! Vor allem kann man es ins Wasser stellen, ohne das die Beine vollaufen, und die Schraubung verdreckt.
Ein gewisses Gewicht ist wichtig, da das ganze sonst sehr leicht kopflastig wird und schnell einmal umgeworfen wird.
Außerdem ist selbst mit sehr stabilen Carbon- Stativen die Schwingungsarmut bei Wind meiner Erfahrung nach, nicht gegeben.
Holz ist ideal: Nicht zu leicht, schwingungsdämpfend und im Winter nicht kalt!
Wichtig ist auch, das der Kugelkopf eine vernünftige Friktionseinstellung besitzt, die sich nicht verstellt wie bei den Novoflex Magic- Köpfen (für Makro ideal) und vor allem, das der Kugelkopf beim Feststellen, nicht verzieht und den Ausschnitt wieder leicht ändert.
Ich hoffe ich konnte dir helfen.
LG Thorsten
Ein Berlebach mit Niveliereinheit und einen L-Winkel (den hab ich mir selbst gebaut) und eigentlich hat man alles für die Landschaftsfotografie. Da ich zusätzlich gerne Panoramen mache habe ich auch noch eine Panoramaplatte. Mit dem ist man wie ich meine gut ausgerüstet.
LG Hans
Mir ist Gewicht und Stabilität auch sehr wichtig, aber mein altes M 055B mit direkt aufgesetztem Linhof III und L-WINKEL (für mich ganz wichig!) reicht mir völlig aus. Der Kopf läuft superweich.
Tipp am Rande für die Formatausnutzer bis zum letzten halben Millimeter: ein bisschen Luft tut ganz gut, weil die WW Libellen sind auch nur bis auf 0,5° genau. Da muss man manchmal noch am PC nachjustieren können...
Bei analogem Mittelformat ist es sowieso üblich etwas Luft zu lassen, obwohl das 40,5 x 55 mm Format (4,5 x 6 auf 120er Rollfilm) genau eine Buchdoppelseite umfasst, aber die Bildredakteure schnippeln halt gerne, es gehört zu ihrem Selbstverständnis nochmals das Bild im Bild zu suchen
Was ich allerdings nicht mache sind Pano-Stitches, dann sieht die Sache ganz anders aus und wird teuer: Nivellieren + Nodalpunktadapter.
VG
Achim Kostrzewa
also ich mache das genauso wie du das beschreibst:
Kugelkopf auf Stativ -> Panoplatte auf Kugelkopf -> Kamera auf Panoplatte.
Diesen Aufbau finde ich total klasse. Noch besser wird´s dann wenn das Objektiv über eine Schelle verfügt (z.B. 70-200). Dann kannst du einen kippenden Horizont nämlich auch korrigieren, ohne gleich alles zu verstellen.
Ich hab mir jetzt den Kugelkopf "Sunwayfoto XB-44 DDH2" zugelegt, der ist extrem leicht, kompakt und hat zwei Panoramafunktionen (einmal unter dem Kugelkopf, einmal als Klemmeinheit). Mein Sigma 120-300 2,8 trägt das Teil auch spielend (ggf auch am Sidekick). Wenn man (wie ich) eine "One-for-All" Lösung sucht und auch noch ein wenig auf das Gewicht achten möchte, ist diese Lösung in meinen Augen perfekt.
Auch für Makros in Bodennähe (Kugel in ~90°-Stellung) ist dies auch super angenehm, vor allem mit schweren Objektiven. Ohne die zweite Panoplatte müsstest du nämlich die Kugel komplett lösen, um die Neigung zu verstellen, dann ist aber so ziemlich alles verstellt. Mit der zweiten Pano-Einehit kannst die Neigung verändern, ohne die die Klemmung der Kugel anzutasten. Für diese Arbeitsweise ist ein Objektiv mit Schelle aber zwingend erforderlich.
Wenn du eine einzelne Panoplatte zum Nachrüsten suchst, kann ich dir die "Sunwayfoto DDH-3" empfehlen. Die ist sehr klein, leicht und stabil. Passt auf jede Arca-Klemmung.
Nicht empfehlen kann ich dir den "Benro PC1", das Teil ist vergleichsweise groß und schwer und "verklemmt" sich gelegentlich...
Ich hoffe, das ich dir damit etwas helfen konnte.
Viele Grüße,
Stefan
so richtig habe ich bei der von dir beschriebenen Situation für mich noch nie ein Problem gesehen. Entweder arbeite ich vom nivellierten Videoneiger aus oder vom unnievellierten Kugelkopf. Aber bei letzterem habe ich ja mit einer Handbewegung sämtliche Freiheiten, den Ausschnitt nach meinen Wünschen zu verändern. Manchmal auch nur um wenige mm in einer Ebene und mit Hilfe einer strammen Friktion und der heutzutage gängigen elektronischen Wasserwaage im Sucher ist das eigentlich kein großer Akt (Das nenne ich einmal eine richtig sinnvolle Erfindung! Auch wenn ich sie zu ihrer Einführung als völlig überflüssig abgetan habe). Mit einem Dreiwegeneiger habe ich damals angefangen und war damit auch ganz schnell wieder fertig - etwas unflexibleres kann ich mir nicht vorstellen. Von mir aus bei Architektur oder im Studio aber für (meine Art der) Naturfotografie definitiv nicht. Wenn Du die Flexibilität eines Kugelkopfes konkret nur auf die Bewegung in der Horizontalen beschränken möchtest, brauchst Du eine Nivelliereinheit. Dazu noch einen Panorama-Drehteller, der aber ja bei den meisten Kugelköpfen in die Basis integriert ist. Ich habe einen Manfrotto Nivellierkopf 438, den ich (sehr selten) benötige, wenn ich mit Nodalpunktadapter arbeite. Das Ding kann ich nicht wirklich empfehlen. Wenn man es ausgerichtet hat und dann arretieren will, verstelle es sich letztendlich wieder um ein paar Prozent. Ich denke, der MagicBalance von Novoflex ist da bestimmt die bessere Wahl.
Dann kann im Grunde genommen dort die Panoramaplatte drauf und darauf die Kamera. Wenn alles richtig eingestellt ist (was mir noch nie zu 100% gelungen ist) kannst Du dann die Kamera um 360° Bewegen, ohne die Balance zu verlieren. Allerdings hast Du bei diesem Aufbau dann prinzipiell den Horizont in der Mitte, was ja bestimmt nicht immer der Wunsch ist. Deshalb auf die Nivelliereinheit dann den Kugelkopf oder von mir aus auch einen Dreiwegeneiger. Wenn der Kopf deines Vertrauens keine integrierten Panoramafunktion in der Basis hat (gibt es das überhaupt?) dann muss da eben noch eine externe Panoramaeinheit zwischen. Bei diesem Aufbau ist es dann beliebig, wie die Kamera oben auf dem Kopf ausgerichtet ist (z.B. 2/3 des Bildes über der Horizontlinie), wenn man dann auf der nivellierten Basis den gesamten Kopf über die Panoramafunktion dreht, sollte sich theoretisch nichts am Horizont verändern.
Den von dir erwähnten Kopf von RRS halte ich in Bezug auf die Aufgabenstellung für genauso (un-)geeignet, wie jeden anderen Kugelkopf auch. Steht er auf einer nicht nivellierten Basis und man dreht den Kopf um die untere Panoramaeinheit haben alle Bilder, außer dem zuerst ausgerichteten, einen schiefen Horizont. Nivelliert man mit der Kugel und schwenkt dann die Kamera über die obere Panoramaeinheit, hat man nichts weiter als einen Nivellierkopf mit Panoramafunktion und ist auf den mittigen Horizont festgelegt.
Lange Rede, kurzer Sinn, aus meiner Erfahrung kommt mir nichts anderes als ein normaler, stabiler Kugelkopf unter die Kamera, alles andere wäre mir zu nervig und zu unflexibel.
Viele Grüße
Dieter
danke für die INfos. Ok, ich bin in dem Genre noch wirklich unerfahren und mir scheint noch nie aufgefallen zu sein, dass ein solches Schwenken nur bei mittigem Horizont Sinn macht. Dann würde eine Panoplatte in der Tat wiederum selten Sinn machen. Doch wie ist das bei ganz kleinen Schenks?
Hier mal ein Beispiel: [url]756986[/url]...
IN dieser Nacht habe ich ständig mein Stativ auf dem Sand neu platziert. Jedes mal über die Beine nivellieren wäre also too much. Nun mache ich das Bild (es war stockdunkel und mit bloßem Auge konnte man die Felskante oben rechts nicht erkennen) und nach Betrachtung auf den Monitor möchte ich die Kante genau im Bildeck haben. Also minimal nach links schwenken. Du schreibst ja "der Kugelkopf bietet hier sämtliche Freiheiten". Genau das war dann immer das Problem. Nivelliert hatte ich ja bereits über eine Burzinski-Lösung und den Horizont begradigt über die Kamerainterne Wasserwaage, das klappt gut. Doch gerade weil der Kopf bei Verstellung dann wieder in sämtliche Richtung gehen kann, muss ich dann wieder auf Horizont und alles andere achten (quasi von neu anfangen), dabei will ich doch nur "3mm" nach links.....
Aber wie gesagt, vielleicht würde der Horizont dann wieder schief stehen, dafür habe ich hier zu wenig Erfahrung....
Viele Grüße, Thomas
bei der beschriebenen Situation hattest Du also einen Kugelkopf auf einer (Burzinski-)Nivelliervorrichtung und die Kamera über die Kugel in horizontale Position gebracht!? Dann brauchst Du nur den gesamten Kugelkopf auf dem Nivellierkopf zu schwenken. Ich habe keine Ahnung, welchen Kugelkopf Du nutzt aber mir ist aktuell keiner bekannt, der keinen Panoramateller/ -boden besitzt. Wenn er diese Funktion nicht bietet, dann brauchst Du ZWISCHEN Nivellierung und dem Kopf noch eine Panoramaplatte, z. B. von Novoflex.
Viele Grüße
Dieter
ah, stimmt, das konntest du nicht wissen. In dieser Situation wäre es kein Problem gewesen bzw. das hab ich auch so getan (Markins Q20). Ich hatte im September noch einen Gimbal und nutzte ohnehin die Nivellierung. Aber da jetzt für einen Sachtler Videoneiger (75mm Kalotte) eine 75er Halbschale nutze, muss ich für die Kugelkopflösung bei der Landschaftsfotografie (habe die 100er Burzyinskikalotte) immer noch zusätzlich eine 100mm Halbschale mitnehmen. Auf bevorstehenden Flugreisen möchte ich aber jedes Gramm sparen. Eine integrierte (nicht zusätzlich aufgesetzte) Panoramaplatte direkt auf dem Kopf könnte hier Gewicht und Platz sparen....daher interessiert mich, ob Landschaftsfotografen das teilweise nutzen! Vielleicht mach ich auch einen Denkfehler und es ist weder Halbschale noch Nivelliereinheit nötig (das spart noch mehr Platz
habe nur einen Kugelkopf, z.B. Linhof III fest auf dem Stativ und eine Wasserwage auf der Kamera, nehme mir viel Zeit zum Einstellen des Motiv, nivelliere aber so gut wie nie mein Stativ, sondern benutze den Kopf...
VG
Achim Kostrzewa
http://www.antarktis-arktis.de/Hawaii.2011.htm
dass ein Kugelkopf allein bei Landschaften nerven kann möchte ich bestätigen.
Eine Panoramaplatte unter dem Kugelkopf ist schon recht hilfreich. Alternativ dazu ist ein Dreiwegeneiger natürlich auch bestens geeignet. Du kannst Dir auch mal den Gitzo 2750 Kopf anschauen. Der hat eine Panoramaplatte und eine seitliche Kugel. Von der Idee her bestens geeignet für leichtere Objektive (da die Kugel nicht unterhalb des Kameragewindes sitzt sondern seitlich davon gibt es bei schwerer Kamera/Objektiv-Belastung bestimmt Probleme). Allerdings bin ich mit der Friktionseinstellung der Kugel bei meinem Exemplar nicht richtig glücklich. Entweder sie geht etwas hakelnd oder ist zu locker. Dafür ist das Schwenken ins Hochformat richtig gut. Vermutlich bist Du aber mit einem soliden Kugelkopf und Panoramaplatte oder Dreiwegeneiger besser aufgestellt.
Viele Grüße
Klaus