Eingestellt: | 2012-10-25 |
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... war in den letzten Tagen Mangeleware in der sächsischen Schweiz. Für das kommende Wochenende haben die Wetterfrösche aber nochmal bessere Bedingungen vorausgesagt. Hoffentlich behalten sie recht. DAs hier war noch einer der klaren Tage vor einer Woche. Danach lag die Sicht an dieser Stelle bei ein paar Dutzend Metern. Das Bild ist auch ein Beispiel dafür, welche Spuren der Zivilisation ich bei einem "Landschaftsfoto" noch für akzeptabel halte und was dann m. M. noch als "Naturdokument" gelten kann. Bildinhalt sind die Felsen, der Wald, die Berge im Hintergrund und die Weite der Landschaft. Hier steht die Natur der Sächsischen Schweiz eindeutig im Vordergrund. Dass sich am rechten Bildrand ein paar Häuser von Reinhardtsdorf-Schöna rumdrücken, ist. m. E. gerade noch so akzeptabel. Ansonsten bin ich gegen allzu offensichtliche Spuren der Zivilisation wie Strassen, breite Wege, Zäune, Spaziergänger und Gebäude in "Naturfotos" etwas allergisch. Ich bin der Meinung, dass sich "Naturfotografie" hier schon Grenzen setzen muss, sonst kann ich auch den Seidenschwanz auf der Fernsehantenne als "Naturfoto" verkaufen. Solche Fotos haben auch ihre Daseinsberechtigung, sind m. E. aber hier falsch aufgehoben. Und gerade die Beschränkung auf "Natur" macht für mich den Reiz dieses Forums aus. Auch wenn das dazu führt, dass man im Elbtal manchmal das eine oder andere Foto nicht machen kann, weil der Nebel nicht dicht genug ist und irgendwelche Dörfer im Bild zu offensichtlich werden. Da bin ich schon oft genug wieder ohne Foto nach Hause gegangen. |
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Technik: | Nikon D700 Nikkor 2,8/24-70 @ 44mm 1/4 @ f 11 ISO 200 Stativ, Grauverlauf |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 552.1 kB 1200 x 799 Pixel. |
Ansichten: | 15 durch Benutzer604 durch Gäste591 im alten Zähler |
Schlagwörter: | elbsandstein saechsische schweiz felsen affensteine zirklestein kaiserkrone sonnenuntergang herbst laubfaerbung oktober |
Rubrik Landschaften: |
Schön, dass es mal mit der Sicht geklappt hat. Die Herbststimmung ist gut getroffen. Was mich etwas stört (neben dem Dunst ein klarer Abend, der auch den Hohen Schneeberg besser zeigt, wäre noch schöner) ist, dass der kleine Zschirnstein angeschnitten ist. Ein etwas weiterer Winkel hätte das vermieden, oder das Bild von dort alternativ auf Zschirnstein oder Elbtal ausrichten. Im letzteren Fall ginge natürlich die Kaiserkrone mit verloren.
Was die Diskussion um Natur oder nicht Natur betrifft würde ich drei Dinge festhakten wollen. Was wirklich daneben ist, sollten die ADMINS regeln, ansonsten ist jeder für sich selbst verantwortlich, jeder kann die Bilder des anderen entsprechend diskutieren.
Wir sollten aufpassen, dass keine Ideologie aus unserem schönen Hobby wird. Es gibt so schon zu viele Ideologien in dieser Welt.
Kannst Du uns bitte noch verraten, von wo genau das Bild gemacht wurde? Die Affensteine sind es sicher nicht.
Viele Grüße!
Holger
das ist eine Aussicht irgendwo südlich der Wenzelwand. Es geht auf halbem Wege zwischen Lehnsteig und Rübezahlstiege in die Botanik. Ist ein Kletterzugang, also nichts verbotenes.
Das mit dem Zschirnstein ist mir auch scho aufgefallen. Ich wollte die kleine Felsnase noch mit drin haben, den Rauschenstein aber nicht mehr. Da ging es nicht anders.
Was die "Natur-Diskussion" angeht, stehe ich auf dem Standpunkt, dass man sich einfach ab und zu die Forenregeln ansehen sollte. Da steht alles drin. Dann müssen auch nicht die Moderatoren eingreifen. Ich bin selbst einer in einem anderen Forum und es wird immer schnell "Zensur" geschrien, dabei wurden nur nicht die seit langem bekannten Regeln beachtet. Und Regeln muss es bei einem derart großen Fotografenhaufen geben. Sonst ist der Weg zum Naturfoto aus dem Blumenkasten nicht mehr weit. Auch Magazine haben solche Regeln und wenn man was veröffentlicht, muss man damit leben. Geht leider im digitalen Zeitalter, wo jeder meine alles ziegen zu können, etwas unter.
Björn
da du ausdrücklich eine Diskussion anstoßen willst schreibe ich auch mal meinen Senf dazu
Ich teile deine Meinung nicht ganz, zumindest wenn es um Tierfotos geht. Was spricht denn dagegen ein wildlebendes Tier z.B. auf einer Laterne abzulichten? Viele „wilde“ Tiere leben halt in diesem urbanen Umfeld und auch wenn es für den „romantisierten“ Betrachter (dazu zähle ich mich auch) nicht so schön aussieht ist eine Laterne der gleiche Ansitz für den Vogel wie ein moosbehafteter Stamm. Der Vogel ist Natur, ob nun auf Stahl oder auf Holz. Solange das Hauptmotiv das Naturelement ist kann man es meiner Meinung nach auch als Naturfoto verkaufen. Viel schlimmer sind für mich Naturfotos die nur durch (starke) Beeinflussung der Tiere entstehen und sie in unnatürlichen Posen zeigen.
Bei Landschaftsfotos sehe ich es so wie Du, mit ein wenig Mühe kann man viele urbane Strukturen durch die Positionierung der Kamera aus dem Bild entfernen. Wenn man hier die Reaktionen auf einige Fotos von reinen Kulturlandschaften in schönem Licht betrachtet sind wir da allerdings recht einsam…
Gruß
Jens
PS: Das Foto gefällt mir gut, es ist nur schon sehr viel Kulturlandschaft zu sehen die den Bildaufbau mitbestimmt, nicht nur Häuser sondern auch große Felder…
Zitat: "Wenn man hier die Reaktionen auf einige Fotos von reinen Kulturlandschaften in schönem Licht betrachtet sind wir da allerdings recht einsam…"
Ich nehme mal an du spielst damit auf mein letztes Bild an. Ich hatte doch gefragt ob es vielleicht zuviel Kulturlandschaft ist.
Da solche Bilder scheinbar nicht erwünscht sind, habe ich es vorsichtshalber gelöscht.
VG Mario
nein, die Aussage war eher allgemeiner Natur und definitiv nicht auf Dein Bild bezogen. Es wäre schade wenn Du das Bild deswegen gelöscht hast
Gruß
Jens
Da der Felsen vorne natürlich ist zeigst du ein Bild bei dem die Natur im Vordergrund steht und die Zivilisation auf die rückwertigen Hügel in den Hintergrund tritt.
Ich denke das ist in Ordnung
Gruß Steffi
das Bild und deine Ausführungen hab ich gerne betrachtet bzw. gelesen und teile sie vollkommen. Die Zeit hier im Forum hat auch meinen Blick dafür deutlich geschärft und ich bin froh und dankbar, was ich hier alles schon lernen konnte - nicht zuletzt auch durch deine Bilder. Mittlerweile sind meine Ansprüche da schon recht hoch und ich versuche, wenn möglich, selbst solche erkennbaren Feldstreifen zu vermeiden (das ist hier nicht als Kritik an deinem großartigen Bild zu verstehen). Aber da stehen wir in unseren Kulturlandschaften halt vor riesigen, kaum noch überbrückbaren Problemen. Wie Michael schon schrieb: "wegradieren" ist nicht möglich und auf große Computer-Retuschen hab ich schon gar keine Lust.
Deine Worte kommen meines Erachtens auch zur falschen Zeit. Irgendwie hatte ich in letzter Zeit vermehrt den Eindruck (so etwas kann natürlich auch täuschen - besonders wenn der eigene Anspruch wächst), dass zunehmend die dahingehenden Etiquette verletzt wurden.
Liebe Grüße
Jan
Es ist natürlich immer eine Definitionssache. Wenn der Vogel auf der Robinie sitzt, ist es ein Neophyt. Viele andere Pflanzen sind eigentlich nicht heimisch. Viele Tiere ebenso. Der Bienenfresser profitiert vom Klimawandel und wandert nordwärts. Und vor ein paar tausend Jahren war hier überall Buchen-Eichen-Mischwald. Die richtig ursprüngliche "Natur" haben wir hier in Mitteleuropa sowieso kaum noch. Aber trotzdem gibt es Fotos, die mir dann zuviel Kultur und zuwenig Natur für dieses Forum sind.
Es ist hier in der Sächsischen Schweiz nicht so, dass die Gegend nicht besiedelt wäre. Ich gebe mir nur einige Mühe, auf meinen Fotos die Natur wirken zu lassen und den Rest irgendwie hinter Felsen oder unter Nebel zu verstecken.
Björn
Deine Einstellung zu Naturfotos ist sicher berechtigt. Du hast auch das Glück in einer atemberaubend schönen Landschaft zu leben, wo es viele Ecken gibt ohne deutliche Spuren von Zivilisation. Andere Ecken von Deutschland snd da nicht so "sauber" davon und es ist sicher nicht einfach immer den richtigen Kompromiß zu finden für die eigenen Fotos. Aber begriffen hat das sicher jeder User hier, daß es immer um die Natur gehen soll
Außerdem...immer auch daran denken... wir haben den Weltuntergang noch vor uns
viele Grüße Gabriele
für mich ein sehr schönes Bild. Und gerade die Fernsicht mit der Weite macht dieses Bild aus. Ja, an solchen Tagen machen dann die Farben im HG und vor allem im Himmel auch etwas Pause und werden damit sanft und kommen gemildert zur Geltung.
Die Einschätzung, was noch Natur ist und was schon als störend empfunden wird ist wahrscheinlich sehr unterschiedlich. Hier stören mich die Häuser vom Dorf nicht so.
Strassen oder Kieswege wäre da etwas anderes. Bei Landschaft gehören wir Menschen im Grunde auch zur Natur und es läßt sich ja nicht wegradieren.
Waldwege oder Pfade gehören für mich auch zur Natur, da sie oft schon seit Jahrhunderten so existieren, solange sie nicht gesplastert oder "geschottert" sind. Sie passen sich natürlich in die Natur ein.
Dein Bild habe ich gerne betrachtet.
LG Michael