Hallo zusammen, ich möchte mir für die Landschaftsfotografie (neues Thema für mich !) einen grauverlaufsfilter für ein Tokina WW-Zoom zulegen. gelesen habe ich, dass ein Filter mit einer Abdunkelung um 1 Blende in der Digitalfotografie sehr wenig bringt; andrerseits die Effekte bei 2 Blenden Abdunkelung schon extrem sein können. Was denn nun ? Wer kann mir von seinen eigenen Erfahrungen berichten ? Darüber hinaus frage ich mich, ob ich lieber eine teure Slim-version, keine Vignettierung habe, dafür aber auf meinen Objektivdeckel verzichten muss, oder ob es lieber die normale Version sein darf und mam macht eine mögliche Abschattung per EBV weg ? Ich freue mich auf Eure fundierten Antworten. Viele Grüße, |
ich hatte schon fast befürchtet, dass ich da "ein Fass aufmache". jetzt werde ich erstmal wieder googeln...
frank
Michael hat schon gesagt, dass es bei der Stärke des Filters eigentlich kein "was denn nun" gibt, sondern dass es ganz auf dein Motiv ankommt. Mit einen 2 und einem 3 f-stop Filter fährst du aber erstmal ganz gut und bist für die meisten Situationen ausgerüstet. Den 1er braucht man wirklich selten, aber wenns mal sehr kontrastreich wird, kann man den z.B. nochmal mit dem 3er kombinieren. Von daher schon eine sinnvolle Sache irgendwann. Für den Anfang reichen aber 2 und 3 f-stop. Und da würde ich mir zunächst erstmal soft grads kaufen, da sie universeller einsetzbar sind. Wenn du dann weiter in die Materie einsteigen willst, kauf die hard grads mit gleicher Stärke.
Viel wichtiger ist aber die Wahl des Systems. Es sollte - wie Michael ebenfalls schon erwähnt hat - eines mit Filterhalter sein. Schraubfilter machen beim Grauverlauf keinen Sinn. Ich habe Erfahrungen mit Cokin, HiTech und Lee gemacht. Cokin war, wie wahrscheinlich bei vielen, mein Einstieg in das Fotografieren mit Grauverlauf. Ich würde Cokin - zumindest die günstige Linie, denn es gibt noch eine teure Z-Pro-Linie, nicht mehr nehmen. Sind die Filter im weißen Tageslicht noch ok, wird es umgehend kritisch wenn das Licht farbig wird, z.B. am Abend. Dann entwickeln die Cokin einen heftigen Magentafarbstich, den du per EBV kaum mehr aus deinem Bild raus bekommst. Die HiTech sind da schon etwas besser, wenn auch immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Vom Preis her bewegen sie sich in etwa im Bereich der Cokins. Daher würde ich dir diese zum Einstieg empfehlen. Etwas umständlich kann jedoch die Beschaffung sein. Als ich sie mir von einigen Jahren zugelegt habe, konnte man sie nur beim Hersteller Formatt in England kaufen. Weiß nicht, ob man sie jetzt auch über andere Kanäle bekommt. Natürlich kann man sich auch nach einem gebrauchten Set umschauen. An der Stelle aber vorsicht: die Filter zerkratzen leicht, wenn sie nicht pfleglich behandelt werden!
Inzwischen bin ich bei Lee gelandet. Teuer aber auch wirklich gut. Farbstiche gehören der Vergangenheit an. Wenn du dich entschließt, die Landschaftsfotografie mit Verlaufsfiltern weiter zu intensivieren, würde ich dir irgendwann Lee oder auch Singh-Ray ans Herz legen. Evtl. ist auch die Z-Pro Serie von Cokin eine Option, darüber weiss ich aber nichts.
LG Philip
Meine Lees hab ich mal gebraucht im DSLR-Forum gekauft. Werden allerdings nicht allzuoft angeboten, da muss man wach und wenn sie dann auftauchen schnell sein
Philip
der von Philip angesprochene Magentastich beim Cokin Filtersystem stimmt, habe ich auch schon öfters bemerkt!
Lee ist sicher die beste Wahl, sind halt schweineteuer.
Persönlich verwende ich den Cokin P120, 121 und 121M.
Öfters setze ich ein Bild aus mehreren Belichtungen mit Ebenenmasken zusammen,
ist zwar ein bisschen Aufwand, der sich bei einem guten Bild aber auszahlt!
LG Horst
einen Grauverlaufsfilter habe ich nicht, aber was ich dir aus Erfahrung sagen kann: Nachbearbeiten per EBV macht keinen Spaß. Wenn du eine Aufnahme auf Anhieb vor Ort richtig hinbekommen kannst, also ohne Vignettierung, dann würde ich mir die spätere Arbeit am PC sparen.
Ich persönlich verwende einen digitalen Grauverlaufsfilter, sodenn ich einen brauche: Zwei Fotos mit unterschiedlichen Belichtungszeiten (oder eine ganze Belichtungsreihe), die ich dann in einem EBV-Programm übereinanderlege und durch eine Ebenenmaske miteinander verbinde. Das hat Vor- aber auch Nachteile. Zum einen benötigt dies eine Nachbearbeitung am PC, die, je nachdem wie intensiv man es betreibt, mehr oder weniger viel Zeit in Anspruch nimmt. Zum anderen eigent sich der digitale Verlaufsfilter nur bei unbewegten Motiven. Selbst Blätter im Übergang des Filters können bei etwas Wind schon unscharf erscheinen, wenn sie im Vordergrund in den Himmel hineinragen. Und schließlich benötigst du etwas mehr Zeit und Umstände bei deiner Aufnahme.
Vorteil: Du bist sehr flexibel im Hinblick auf die Stärke des digitalen Filters und -- viel wichtiger -- du kannst den Filter der Kontur der Landschaft anpassen. Bei einem realen Filter verläuft der Übergang von dunkel zu hell geradlinig, beim digitalen Filter kannst du es beliebig variieren.
Das war jetzt keine konkrete Antwort auf deine Frage, aber immerhin eine Alternative zu einem Verlaufsfilter.
Viele Grüße
Gunnar