Eingestellt: | 2006-11-27 |
---|---|
TS © | |
--- Artportrait --- [Ich kann mich mit dem deutschen Wort "Porträt" nicht anfreunden... )] Gewidmet dem "bekennenden Specht-Freund" Oliver Richter Der Dreizehenspecht (Picoides tridactylus) hat, wie der Name schon sagt, nur drei Zehen an jedem Fuß. In Europa hat das sonst nur noch die Dreizehenmöwe, die in Deutschland nur auf Helgoland brütet. Auch der Dreizehenspecht hat in Deutschland ein nur sehr begrenztes Verbreitungsgebiet. Sein Vorkommen ist eng an weitgehend naturnahe, subalpine Fichtenwälder gebunden und er kommt daher fast nur am Alpenrand Südbayerns vor. Angelegte Fichtenforste meidet er weitgehend. Aus Baden-Württemberg war er verschwunden, hat sich aber in jüngerer Zeit wieder im Schwarzwald angesiedelt. Die Bestände in BW nehmen weiter zu, sehr erfreulich! Der Brutbestand Deutschlands liegt insgesamt bei ca. 700 bis 1.000 Brutpaare. Weltweit ist der Dreizehenspecht ein häufiger Brutvogel der borealen Wälder rund um den Planeten (von Skandinavien quer durch Russland, über Alaska quer durch Nordamerika bis Neufundland). Die bei uns vorkommende Unterart (P. t. alpinus) ist ein Eiszeitrelikt. Mit dem zurückweichenden Eis seit der letzten Eiszeit sind sie immer weiter die Berge hoch... mit der Erwärmung den Fichten an ihren natürlichen Standorten folgend... Von der Gefiederzeichung unterscheidet sich diese Unterart erkennbar von den "nordischen Verwandten", u.a. ist Brust und Bauch deutlich stärker schwarz gezeichnet. Er ist knapp buntspechtgroß, im Ggs. zu allen anderen heimischen Spechtarten (mit Ausnahme des Wendehalses (Jynx torquilla)) besitzt er keine roten Federn. Das Männchen des Dreizehenspechts zeichnet sich durch einen gelbe Scheitel aus. Das Weibchen besitzt dieses nicht. Das Bild ist ein Dia vom 30. März 1999. Soweit ich mich erinnere, waren die Lichtverhältnisse... ich sage mal "bescheiden"... Es stammt vom Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen. Wie bei allen Spechten ist auch dort die beste Gelegenheit sie zu sehen, zu beobachten und ggf. zu fotografieren der Zeitraum Ende März bis Mitte April. Dann sind sie sehr ruffreudig, sie trommeln und sind voll in der Balz. So kann man sie leichter ausmachen --- Spechtzeit! Der Dreizehenspecht ist gar nicht mal so scheu, wie man vermuten könnte. Das Bild entstand vom Wanderweg, aus der Hand mit 500mm. Wenn ich mich recht erinnere, war ich schon überrascht, dass es trotz (ich glaube) 30stel Sekunde zumindest als Beleg was wurde. Die anderen Dias habe ich entsorgt (alle stark verwackelt). Auch sonst haben die Wanderwege um den Eibsee Ende März was zu bieten. Man kann (wie viele) die Wanderwege benutzen, ohne zu stören. Allerdings ist die "Wanderung" zu der Jahreszeit teilweise mit "Stapfen" durch kniehohen, schweren und schmelzenden Schnee verbunden und entsprechend anstrengend! Es lohnt sich aber... Auch den noch selteneren Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos) kann man entdecken. Er ist aber wesentlich scheuer und die "Belegaufnahmen" vom ihm werde ich Euch vorenthalten.... ) VERSPROCHEN!... ) Allen, die sich bis ans Ende durchgelesen haben, ein Dank! --> Ich wollte Euch nur einen "neuen" einheimischen Vogel vorstellen, als Artportrait! Gruß, Thorsten |
|
Technik: | Nikon analog, 500mm, f7,2, (vermutlich) 30stel, frei Hand, Ausschnitt (ca. 50%) |
Größe | 177.0 kB 850 x 567 Pixel. |
Ansichten: | 20 durch Benutzer885 durch Gäste918 im alten Zähler |
Schlagwörter: | dreizehenspecht picoides tridactylus |
Rubrik Vögel: | |
Serie Artportraits: |
@Lukas:
Ja, ja! Das wär was für mich... insbesondere, da $10.000 Preisgeld für das erste "Belegfoto" ausgesetzt sind! In Belegfotos machen bin ich "Experte" (wie man sieht)... Fehlt nur noch der Elfenbeinspecht... sollte doch nicht allzu schwierig sein!
Hab das ganze verfolgt, aber nicht mehr richtig in Erinnerung. Gab es nicht auch (aktuelle) Tonaufnahmen? Die ließen sich nicht so leicht mit Teilalbinismus des Helmspechts erklären...
Aber sehr unwahrscheinlich ist es schon, dass nach der "Wiederentdeckung" in den USA keiner ein auch nur sehr schlechtes Bild hinbekommen hat...
Vielleicht wird es sich irgendwann aufklären, wer weiß?!
Danke und Gruß,
Thorsten
[URL=http://www.poelking.com/bulletins/bulletin-92.htm]http://www.poelking.com/bulletins/bulletin-92.htm[/URL]
Es scheinen teilalbinistische Helmspechte gewesen zu sein, die man für Elfenbeinspechte gehalten hatte... schade schade Aber wer weiß, ob man vielleicht doch noch das eine oder andere Exemplar findet.
Das wäre dann ein gutes Motiv für Thorsten))
Gruß Lukas
Hast du von dem Specht gelesen, der eigentlich schon ausgestorben war und nun angeblich wieder gesichtet wurde. Bin gespannt ob da ein echter Nachweis gefunden wird, das der Elfenbeinspecht wirklich noch existiert! Falls du INfo möchtest melde dich!
LG Chris
Aber: Den Weißrückenspecht gibt es leider NICHT! ... also nicht von mir... also nicht jetzt... da muss ich erstmal Bilder machen, die selbst meinen "bescheidenen" fotografischen Ansprüchen genügen würden... )
Glaubt mir! Meine Belegfotos von ihm sind RICHTIG SCHLECHT und haben nur für mich einen 'Erinnerungswert', das würde keiner verstehen... der 'Dreizehige' hier war für mich noch 'akzeptabel' (mein persönliches Kriterium für den Upload von ungewöhnlichen Arten hier im Forum)!
Aber nur zu! Ich habe den Tipp gegeben, wo man ihn findet, ihr seit dran ihn zu zeigen... ) [Wobei ich nicht so recht 'glücklich' dabei bin, denn die Veröffentlichung von Orten für seltene Arten im Internet ist immer so eine 'Gratwanderung'... allerdings wenn man danach sucht, dann findet man auch an anderen Orten im Netz den Hinweis...]
Danke nochmals und Gruß,
Thorsten
Viele Grüße
Reinhard
(Die Doppelränder der unscharfen Bäume rechts hätte ich aber noch runtergebügelt...).
LG, Toph
Gruß Harald
Ganz große Klasse, Thorsten!
Vielen Dank für dieses Artportrait/Artporträt , den Reisetipp und die Widmung. )
Deine Berichte und Aufnahmen sind eine absolute Bereicherung des Forums!!
Durch seine Gefiederzeichnung und dem Fehlen der roten Federn ist der Dreizehenspecht, wie deine Aufnahme zeigt, gar nicht so einfach auszumachen.
Trinkt er nicht auch den Saft der Bäume, der Name Schluckspecht soll von dieser speziellen Verhaltensweise des Dreizehenspechts abgeleitet sein...
Nun fehlt nur noch der Weißrückenspecht, du kannst ihn gerne zeigen, dann hätten wir hier im Forum alle einheimischen Spechtarten, das wäre doch was!
Für die von dir beschriebenen widrigen Umstände ist die Aufnahme mehr als zeigenswert. Hier zählt (für mich) an erster Stelle das Erlebnis, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen!!
Wir freuen uns auf weitere Berichte und Aufnahmen!
Gruß
Oliver
P.S.: 1/30s frei Hand bei 500 mm, Respekt!