Eingestellt: | 2010-10-14 |
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RK © | |
Am 10.10.010 traf ich diesen Hasen, in der Umgebung von Großräschen. Das ich so nah an den Hasen kam, ist eine traurige Geschichte. Der Hase war mit Sicherheit sehr krank. Ich endeckte ihn beim vorbei fahren, als er in die Sasse hoppelte. Ich wartete ein 1/2 Stunde nichts rührte sich. Ich stieg aus und näherte mich der Sasse, immer noch nichts. Ich näherte mich noch weiter. Er blieb sitzen. Erst beim fotografieren bemerkte ich das er an Nase und an einem Auge stark näßte. Um diesen Bildeindruck zu machen, habe ich ein paar Halme und Stengel entfernt. Später verließ der Hase die Sasse und konnte hoppeln. Er machte aber ein schwachen Eindruck. Ich war hin und her gerissen, was tun, Eingreifen!? |
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Technik: | D300, AF 2,8-4/17- 70mm Sigma, F16, 1/320s, ISO 640, A, Aufhellblitz der Kamera, aus der Hand. Beschnitt: ca: 12%. |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 378.5 kB 1000 x 664 Pixel. |
Ansichten: | 8 durch Benutzer407 durch Gäste849 im alten Zähler |
Schlagwörter: | feldhase |
Rubrik Säugetiere: | |
Serie Feldhase: |
der Mensch schadet der Umwelt am meisten wenn er nicht an sie denkt und das macht er fast immer. Nicht zu helfen und die Natur sich selbst zu überlassen ist meiner Meinung nach im Einzelfall arrogant, so als hätten wir schon ein eigenes, technisiertes Universum, in dem unser Leben alleine von unseren technischen Fertigkeiten abhängig ist. Ich finde das Photo gerade nicht, aber vielleicht erinnert sich einer daran, als ein Habicht ein Blässhuhn angriff und Gänse sogar einen Schwan zu Hilfe "riefen" und somit den Habicht von ihrem Tun abhielten. Ich habe dieses Jahr etliche Bläulinge aus Spinnennetzen gerettet und hatte nie ein schlechtes Gewissen dabei! Das Naturgesetz des Fressen und Gefressen werden ist so normal wie das Sterben aber auch das Überleben, auch mit Hilfe anderer, ist eine Möglichkeit. Eine ganz andere Liga ist natürlich das großangelegte optimieren der Natur für menschliche Zwecke, wie z.B. die Ausrottung der großen Raubtiere in Deutschland! Aber im Einzelfall darf doch wohl jeder seinem Herz folgen! In diesem Fall ist es natürlich schwer, da der Hase vielleicht schon vor Aufregung gestorben wäre wenn du ihn hättest fangen wollen bzw. ihn in eine Praxis gebracht hättest.
LG
Stevie
Kampf am See von Folkert
Ich find dein Bild interessant und sehr eindringlich. Hatte es mir bereits vorher angeschaut und deinen Text durchgelesen. Ich für meinen Teil, greife da nicht ein, auch der Fuchs braucht seinen Riss. Allerdings könnte ich böse werden, wenn ich lese dass unsere aller Hauskatzen im Jahr 6 Millionen Vögel fressen. Da müsste viel mehr eingegriffen werden, dann das ist dann wirklich nicht mehr natürlich...
Lg
Kevin
ps: Musste der Hase unten abgeschnitten werden?
das foto und die entstehungsgeschichte sind völlig anders als deine sonstigen hasenfotos. während du ja sonst eher die lustigen posen und die knuffigen hasen zeigst, ist das hier kein klassisch "schönes" foto und die geschichte eher eine traurige.
trotzdem hat für mich auch dieses foto nebst seiner geschichte seine absolute berechtigung in einem NATURforum und es zeigt, dass du dich sehr mit deinen motiven auseinandersetzt und ohne da jetzt irgendwie schleimen zu wollen, für mich macht foto und geschichte den bildautor, also dich, ein stück persönlicher und auch sympathisch eben weil du deine zweifel über dein verhalten offen ansprichst und auch ein solches foto zur diskussion stellst.
ich selber finde es stets sehr traurig wenn ich kranke oder gar sterbende tiere sehe oder finde. ich bekenne mich auch dazu, dass ich libellen und schmetterlinge aus spinnennetzen befreie (wenn sie noch gute chancen haben), kranke und verletzte vögel versuche gesund zu pflegen (was mir auch schon paarmal gelungen ist) und solche dinge tue, auch wenn das sicher zum teil belächelt wird oder für unnötig empfunden ("das ist halt die natur......").
aber da du schreibst, dass er fortgehoppelt ist, denke ich war deine entscheidung die richtige. ich denke es ist sehr schwer da grenzen zu finden und nicht falschen aktionismus zu zeigen oder gar einem tier mehr schaden zuzufügen.
deine frage kann dir gewiss keiner zufriedenstellend beantworten, aber ich kann dein "nicht"eingreifen nachvollziehen.
danke auf jeden fall fürs zeigen und für den denkanstoß!
schade, dass es so wenig resonanz gab!
vg
ines
Gruß Rüdiger.
in solchen Momenten weiß man nie genau was man tun sollte. Ich bin ja nun auch viel in der Natur unterwegs und ich hätte ihn in diesem Fall auch laufen lassen. Krankheiten und ähnliches sind ganz normal in der Tierwelt und wenn er normal hoppeln kann wird er sich wahrscheinlich auch selber verpflegen können. Pflanzenfresser haben es dabei ja nicht so schwer wie ein Raubsäuger. Im letzten Jahr habe ich zwei kleine Frischlinge großgezogen. Aus dem Wurf waren schon 4 erfroren und die letzten beiden wurden bei uns zu Hause im Badezimmer aufgepeppelt. Das hat ganz gut geklappt. Ansonsten finde ich, dass man in die Natur nicht eingreifen sollte, so schwer es auch manchmal fällt.
Ich finde man sollte keine Libellen aus Spinnennetzen befreien oder Spinnen denen ein Bein fehlt killen weil man denkt das tier quält sich. Solange die Tiere noch zurechtkommen werden sie es auch schaffen und wenn nicht ist es halt so. Klingt hart aber das ist die natürliche Selektion.
Ausnahmen möchte ich stark hervorheben und dazu zähle ich Verkehrsopfer aus dem Tierreich. Diesen Tieren würde ich in jedem Fall helfen, weil sie durch den Menschen zu Schaden gekommen sind.
Das ist meine Meinung dazu. (natürlich muss diese nicht jeder mit mir teilen) Dennoch ist es jedes Mal Situationsbedingt. In deinem Fall finde ich hast du richtig gehandelt. Der kommt schon durch Wildtiere sind hart im Nehmen. Dennoch ist das Verhalten komisch.
Viele Grüße, Jan