Eingestellt: | 2010-08-18 |
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DS © | |
Libellenportraits sind zwar nichts wirklich neues mehr, aber ich wollte mal ein erstes Bild mit meinem neu erworbenen Balgen zeigen Ursprünglich hatte ich vor, eine gestackte Aufnahme aus etwa 3 Einzelaufnahmen mit Blende 5,6 oder 6,3 zu machen, hatte aber anstatt des sonst nervenaufreibenden Windes eine andere Herausforderung zu meistern: Der sehr nachgiebige Untergrund (Moospolster) auf dem das Stativ sich einfach nicht wirklich stabil platzieren ließ, machte es mir unmöglich halbwegs deckungsgleiche Stackaufnahmen zu produzieren. Deshalb entschied ich mich dann für eine Einzelaufnahme mit der für den ABM vollkommen unvernünftigen Blende 11 (Beugungsunschärfe), um wenigstens etwas Schärfentiefe zu haben. Freu mich über eure Meinungen zum Bild im Allgemeinen und im Speziellen auch zum ganzen Technikkram! Hättet ihr die Augen stärker geschärft oder eher etwas weniger? |
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Technik: | D200 * Balgen PB-4 @ 15 cm Auszug (ABM ca. 3:1) * Apo-Rodagon 50/2.8 * Stativ * SVA * ISO 200 * f/11 * 1,8 Sek. * Pflanze fixiert -> beeinflusste Natur |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 322.0 kB 900 x 602 Pixel. |
Ansichten: | 3 durch Benutzer546 durch Gäste843 im alten Zähler |
Schlagwörter: | blaue federlibelle federlibelle platycnemis pennipes |
Rubrik Wirbellose: |
alter VW Käfer würde ich sagen, bei den "Scheinwerfern".
Toll gemacht.
LG Michael
auch ich sehe dein Bild erst jetzt.
Klasse, richtig Klasse! Die Schärfe ist sehr gut, auf mich wirkt es nicht überschärft.
Genau dieses Objektiv besitze ich auch es ist im extremen Nahbereich wirklich sehr sehr gut!
Man braucht es auch nicht in Retrostellung einsetzen, da Vergrößerungsobjektive weitgehend symmetrisch aufgebaut sind, es ist also für die Abbildungsleistung egal wie herum.
Interessant deine Erfahrungen mit dem Nikon Balgen, sollte ich mir auch einmal genauer ansehen, habe nur Erfahrung mit dem Novoflex Automatikbalgen.
LG Thorsten
Da kann man dir ja sowohl zu deiner Neuanschaffung als auch zum Ergebnis herzlich gratulieren!
Von der ganzen Technik, die da beschrieben wird, verstehe ich ja - LEIDER! - herzlich wenig, aber dein Bild gefällt mir sehr, sehr gut, gerade diese leicht schräge Kopfhaltung der Libelle, die den Eindruck für mich weniger statisch macht - also das empfinde ich gerade anders als Jens.
Auch das Rot des Ansitzes kommt der Gesamtwirkung prima zugute. Dass er vielleicht eine Spur zu "klobig" wirkt, stört mich wenig bis gar nicht.
LG,
Pascale
PS: Übrigens ist mir schon aufgefallen, dass du dich in letzter Zeit ganz schön rar gemacht hast hier!
Finde die Augen umwerfend, einmal die Farben aber auch die Klarheit und Strukturen.
Vor kurzem habe ich mir einen Novoflex Baagen für meine Canon gekauft, muss ihn aber noch ausgiebig testen. Jedenfalls freu ich mich schon, und Dein Aufnahme weckt die Freude noch mehr und spornt mich an.
LG ANgela
Es freut mich auf jeden Fall, dass euch die Aufnahme spontan anspricht, gerade mit den Farben und der Gestaltung bin ich nämlich selber sehr zufrieden
Vorweg mal ein paar Infos zu diesem Nikon Balgen PB-4. Es ist wohl der Beste der Nikon-Balgen. Ob es von anderen Herstellern bessere gibt, kann ich zwar nicht sicher sagen, glaube ich aber nicht. Er ist auf jeden Fall sehr sehr stabil, man kann ihn sehr präzise einstellen, sowohl die vordere als auch die hintere Standarte bewegen, hat den Einstellschlitten gleich mit eingebaut, kann bequem vom Hoch- ins Querformat drehen und das Kameragehäuse dabei auch in jeder beliebigen Position dazwischen ohne Arretierung stehen lassen und man hat eine Tilt/Shift-Funktion mit eingebaut, wobei ich das Tilten zum Erweitern der Schärfentiefe auch mal demnächst ausprobieren möchte.
@ Charly und Holger: Mit dem 150er Sigma allein geht m.E. f/14 schärfetechnisch auf jeden Fall gut. Meiner Erfahrung nach mit dem 150er + 1,5 Kenko Konverter kann man bei dem maximalen ABM von 1,5:1 noch eine ordentliche Schärfe bis f/11 erreichen, f/14 wird dann schon sehr weich, was natürlich auch daran liegt, dass mit dem Konverter wieder ein paar Glaselemente mehr „im Weg“ sind. Je größer dann aber der ABM und der Auszug wird, desto weiter muss man die Blende öffnen, um noch wirklich knackscharfe Aufnahmen machen zu können. Optimal bei ABM 3:1 wäre wohl f/5,6. Ich denke mal, dass man bei 4:1 schon fast auf f/4 gehen sollte wenn man es toppscharf möchte (bei dem Apo-Rodagon ist dies übrigens auch gut möglich). Da die Realität eine andere, sprich der Bedarf an Schärfentiefe ein größerer ist, blendet man dann doch gern etwas weiter ab . Das Apo-Rodagon geht wie das MPE auch nur bis Blende 16 und ich habe es noch nicht in Retrostellung am Balgen angebracht. Gehört habe ich schon häufiger, dass dadurch die Bildqualität nochmals gesteigert werden kann. Hast du selber schon mal mit Balgen und Objektiv in Retrostellung fotografiert, Holger?
@ Kai: Du hast Recht, die Schärfentiefe reicht hier zum Glück gerade so, aber der Schärfe selber musste ich EBV-mäßig schon ziemlich unter die Arme greifen Danke für deinen Hinweis zur leichten Überschärfung, hatte spontan auch den Eindruck und schon ein wenig einzelne Haare und Ommatidien weichgezeichnet, aber ich muss es wohl noch mal mit kleinerem Radius probieren.
@ Jens und Manuel: euren Wunsch nach einem waagrecht ausgerichteten Libellenkopf kann ich grundsätzlich gut verstehen und ich habe es bei meinen ersten Portraitaufnahmen auch fast immer so gehandhabt. Hier fand ich, dass die leicht schräge Haltung der Libelle etwas keckes verleiht, da wären wir wieder bei der Vermenschlichung
@ Jens: Mit dem MPE hätte ich gegenüber meinem Balgen auf jeden Fall noch den Vorteil der Springblende. Ähnliches könnte ich mit einem Doppeldrahtauslöser bei Verwendung gewisser Objektive machen. Ansonsten hat dieser Balgen, wie oben beschrieben, eigentlich alles was das Fotografieren in dem extremen Bereich bequemer macht.
Eine freie Sicht auf den Kopf der Libelle ohne Pflanze davor wäre noch wünschenswert gewesen, keine Frage, aber ich musste in Anbetracht des weichen Bodens am Ende noch froh sein überhaupt eine einzige halbwegs scharfe Aufnahme im Kasten zu haben
@ Manuel: Blende 8 bis 11 gehen auf jeden Fall noch bei dem ABM, aber richtig glücklich wird man von der Schärfe wohl erst bei f/5,6
Viele Grüße, Dirk
erst einmal: Dein Bild gefällt mir sehr! Toll finde ich insbesondere den Tropfen auf dem Auge, welcher die Facettenstruktur hervorhebt. Auch die Farben dies Bildes sind sehr schön.
Technisch gibt es nichts zu meckern: Die Grundschärfe ist völlig in Ordnung (trotz "unförderlicher" Blende), und umfasst sowohl die Mund/Stirnpartie wie auch die Augen - damit reicht die Tiefenschärfe völlig aus; ein Stacking wäre gar nicht notwendig gewesen. Ich selbst habe - im Gegensatz zu meinem Vorbild Jens - jeweils etwas weniger Hemmungen, die Blende zuzumachen: Meist wirkt sich das weniger stark negativ aus als befürchtet, wofür auch dein Bild hier ein gutes Beispiel ist. Was die Nachschärfung betrifft, so ist sie für meinen Geschmack eher an der oberen Grenze - mehr wäre weniger gewesen.
Über die Gestaltung des Bildes kann man diskutieren. Jens mag gerne "gerade" Bilder; aber warum soll man nicht auch einmal ein "schräges" machen? Bei dieser Kopfdrehung hier hätte ich allerdings tendenziell gerne etwas mehr Platz nach rechts, denn das wäre dann eine Art Blickrichtung (Blickrichtung ist bei diesen Augen natürlich ein sehr relativer und "vermenschlichter" Begriff).
Auch ich habe bei derartigen Aufnahmen häufig das Problem des hineinragenden Vordergrundes bzw. Ansitzes. Auch hier ist er eine Nuance zu grob, allerdings in einer schönen Komplementärfarbe, was mir gefällt.
Ich freue mich auf weitere Balgengerätbilder von Dir!
Gruss Kai
also auch du bist vom Virus der Extremmakros infiziert. Keine Frage, so etwas macht Spaß, sieht gut aus und verfehlt seine Wirkung nicht. Das Einstellen ist zwar viel Fummelarbeit und verlangt dem Fotografen so einiges an Geduld und Sinn für Präzision ab. Dein Ergebnis lässt sich sehen, es macht Eindruck!
Ich hätte nur ein paar kleine Anmerkungen:
Es mag eine persönliche Vorliebe sein, die nur mich betrifft, aber ich mag es halt so: Mir gefällt es in der Regel besser, wenn der Kopf des Objekts in der Waage liegt, also gerade zum Bildrand verläuft. Ich nehme mal an, dass deine Ausrüstung daran schuld war, denn du kannst deinen Balgen nicht in der optischen Achse drehen. Das geht nur bei Objektiven mit Stativschelle. Daher rate ich immer wieder (auch Nicht-Canon-Fotografen) zum Kauf eines MP-E Lupenobjektivs und eines einfachen Canon-Gehäuses, damit man es in diesem Punkt VIEL einfacher hat.
Das Pflanzenteil ist recht dominant und verdeckt einen kleinen Teil des Kopfes. Wenn du mit der Kamera 2-3 cm höher gehst, schießt du über die Pflanze hinweg.
Ja, und die Schärfe: F11 ist bei diesem Abbildungsmaßstab "mutig", aber das Ergebnis gibt dir Recht. Noch sind die Ommatidien scharf genug, obwohl du die Regel von der förderlichen Blende gebrochen hast.
Gruß
Jens
das Porträt ist Dir vorzüglich gelungen. Die Facettenaugen kommen klasse zur Geltung und der Wassertropfen als zusätzliche Vergrößerungslinse auf dem rechten Auge ist der Hingucker! Mir gefällt das Bild auch ohne Stacking.
LG Holger
.... gefällt mir ausgesprochen gut! .... und um auf deine Frage zurückzukommen - für mein Empfinden ist die Schärfe auf dem Punkt! ... ich würde daran nichts mehr ändern! Glückwunsch zu diesem feinen Portrait! .... aber eines verstehe ich nicht ganz: warum ist Blende 11 unvernünftig? .... ab 14 - 16 ja, ok! - aber bei 11? - trotz ABM!
LG
Charly
LG Holger