Eine traurige Geschichte
Eingestellt: | 2008-10-31 |
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RH © | |
Es ist eine traurige Geschichte, die dieses Bild erzählt. Es war einmal eine Bache mit 8 Frischlingen, die am liebsten die Hafer- und Weizenschläge an einer vielbefahrenen Bundesstraße aufsuchte. Doch eines Tages waren es nur noch die 8 kleinen Kerlchen, die alleine die vertrauten jedoch inzwischen abgeernteten Flächen besuchten. Die Suche nach der (vermutlich) überfahrenen Bache blieb erfolglos. Über Wochen beobachteten wir die Kleinen, wie sie in den Stoppeln nach Nahrung suchten. Woche für Woche fehlte jedoch eins und Berichte von Beinahezusammenstößen mit den kleinen Vagabunden häuften sich. Eines Sonntags, nachdem wiedereinmal ein schwerer Unfall gerade noch so vermieden werden konnte, sahen wir die restlichen 5 kleinen Kerlchen nocheinmal am Waldrand. Dies war das letzte Mal! Im Hintergrund sieht man den angefahrenen kleinen Frischling - seine Geschwister und er haben den Tag nicht überlebt. Es musste gehandelt werden, ehe noch Menschen zu Schaden kamen. Es war richtig dort zu handeln - trotzdem haben die Beteiligten alle schwer schlucken müssen! Viele Grüße Richard |
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Technik: | Nikon D700 Nikkor 500mm MF f 5 s 1/250 ISO 250 |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 246.1 kB 1000 x 674 Pixel. |
Ansichten: | 5 durch Benutzer329 durch Gäste901 im alten Zähler |
Schlagwörter: | eifel frischlinge schwarzwild |
Rubrik Säugetiere: |
Außer Acht lassen sollte man nicht das der Schaden durch unkontrolliert wachsende Populationen
enorm geworden ist,wobei Menschen da ebenfalls betroffen waren/sind.
So klein u niedlich sie auch ausschauen so kann Ich denoch diese Entscheidung nachvollziehen.
Ein von Menschenhand gemachtes Problem,da die Wildschweine keinerlei natürlichen Feind mehr haben.
Denoch eine feine Dokumentation mit einem leicht fadem Beigeschmack.
Vg Marcus
Da will ich gerne wiedersprechen. Die Population wächst nicht unkontrolliert! Jedenfalls nicht, wenn es so gemeint ist, dass der Mensch es nicht kontrollieren kann.
Es ist ja nicht so, dass auf einmal überall Schweine geboren werden. Die EU mit ihren blöden Fördermitteln für Energiemais und die Bauern sind Schuld an der hohen Wildschweindichte! Der Waidmann tut das was er tun muss und reduziert die Dichte...
Für mich ein typisches Phänomen der modernen Welt. Immer mehr haben wollen und das auf allen Bereichen. Der Bauer will mehr Geld, die Energieriesen auch und der Jäger will mehr schießen...
Ganze Rotten leben lange Zeit in Maisschlägen, gehen nur raus zum saufen und suhlen. Die Frischlinge die geboren werden, fressen sich dick und haben keine Probleme durch den Winter zu kommen... Eine natürliche Reduzierung findet einfach nicht mehr statt!!!
Das Problem ist Mensch-gemacht! Den aufflammenden Hass (damit meine ich jetzt überhaupt nicht dich) gegen das Schwarzwild, vor allem in letzter Zeit, kann ich nur bedingt nach empfinden. Natürlich ist es ärgerlich wenn Schweine Gärten umwühlen, was in letzter Zeit in unserer Region oft passiert, aber die Geschichten die von Zeitungen geschrieben werden und die benutzt werden um Stimmung gegen das Wild zu machen, sind abartig! Leute gehen in den Wald und rechnen gar nciht mehr damit Berührung mit Wild zu haben. Haben sie dies aber einmal, wissen sie gar nicht wie sie sich verhalten müssen und dann kommen Geschichten in die Zeitung vom "Horror-Schwein" oder so was ähnliches! Die hohe Population der Schweine kam leider zu einem Zeitpunkt wo die Unwissenheit der Menschen über unser ansässiges Wild min genau so groß ist...
Ich finde Schwarzwild ein herrliches Wild, grade weil es so "wild" und urtümlich kraftvoll ist.
Die Geschichte hier ist natürlich traurig! Ich denke, es war aber die richtige Entscheidung.
@ Marco: Leitbachen bestimmen den Ablauf einer Rotte. Diese gibt es in vielen Teilen Deutschlands gar nicht mehr, da sie frühzeitig geschossen werden. Das führt zusammen mit deinem Grund dazu, dass das ganze Jahr über Frischlinge geboren werden.
Gruß
Kev
Du hast völlig Recht, dass das Problem auch vom Menschen mitgesteuert wird. Siehe die Intensivierung der Landwirtschaft. Aber das Klima spielt auch eine bedeutende Rolle mit, die Vegetationszeit hat sich verlängert. Hinzu kommen die ständigen Mastjahre durch Stress, den die Bäume erleiden (Hitze & Trockenheit).
Nicht desto trotz, auch bei einer intakten Sozialstruktur in der Rotte kommt es immer häufiger dazu, dass die Bachen zu allen Jahreszeiten rauschig werden. Ich kann nur aus eigenen Beobachtungen berichten. Dass die kleinen Frischlinge eine erhöhte Überlebenschance haben, über den Winter zu kommen stimmt auch, wenn die Winter so mild sind wie in den vergangenen Jahren. Es reicht aber eine Kälteperiode von wenigen Tage zwischendurch (und die gibt es immer wieder), damit die Frischlinge erfrieren. Ich habe schon in milden Wintern ganze Kessel mit erfrorenen Frischlingen entdeckt.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, auch ich finde Wildschweine eine faszinierende Wildart. Fraglich ist nur, wie man die hohen Bestände in den Griff bekommt. Die Schweine sind schlau und lernen bei jeder Begegnung mit einem Waidmann dazu, d.h. die Bejagung wird immer schwieriger. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Behörden Fallen & Antibabypille vorschreiben. Spätestens beim nächsten Ausbruch der Schweinepest geht die Diskussion wieder los. Ich will hier nichts schwarzmalen, finde es nur eine Schande, wie z.T. mit dem einzig wehrhaften Wild in Deutschland umgegangen wird....
Aber nicht nur der Straßenverkehr macht dem Schwarzwild zu schaffen, sondern auch das gestörte Fortpflanzungsverhalten, wie auf diesem Bild zu erkennen. Normalerweise frischen Bachen im März, April. Diese Frischlinge aber scheinen nicht älter als 6 Wochen zu sein. Ein Phänomen, dass in ganz Deutschland zu beobachten ist, dass das Schwarzwild nun das ganze Jahr über rauschig (fruchtbar) wird. Das Resultat sind zu Unzeiten geborene Frischlinge. Gerade zur Aufzuchtzeit brauchen die Frischlinge aber viel Wärme, plötzliche Kälte, Nässe und Schnee im Herbst, Winter bieten vielen Frischlingen dieser Größe aber kaum Überlebenschancen. Grund für das gestörte Verhalten ist das wachsende Nahrungsangebot durch intensivere Landwirtschaft (u.a. Energiemais) und milde Winter. Das wiederum führt zu einer stetig steigenden Schwarzwildpopulation mit gravierenden Schäden in der Landwirtschaft....
Viele Grüße,
Marco
Richard
Eine traurige Geschichte schrieb:Eines Sonntags, nachdem wiedereinmal ein schwerer Unfall gerade noch so vermieden werden konnte, sahen wir die restlichen 5 kleinen Kerlchen nocheinmal am Waldrand. Dies war das letzte Mal!
Im Hintergrund sieht man den angefahrenen kleinen Frischling - seine Geschwister und er haben den Tag nicht überlebt. Es musste gehandelt werden, ehe noch Menschen zu Schaden kamen.
Es war richtig dort zu handeln - trotzdem haben die Beteiligten alle schwer schlucken müssen!
Was ist denn passiert oder was wurde unternommen?