Eingestellt: | 2021-03-16 |
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Aufgenommen: | 2019-04-11 |
JP © | |
Eine Singdrossel am frühen Morgen. Aktuell sind sie bei uns wieder überall zu hören. |
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Technik: | Canon EOS R, EF500mm f/4L IS II USM +1.4x III 1/1000s, F/5.6, ISO 400, 700mm |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 264.0 kB 1000 x 667 Pixel. |
Ansichten: | 82 durch Benutzer250 durch Gäste |
Schlagwörter: | drossel singdrosel turdus philomelos wildlife raureif gegenlicht bokeh jan piecha |
Rubrik Vögel: |
warum ich das Foto rundum gelungen finde, möchte ich kurz begründen:
Die Amsel spitzt hinter dem Vordergrund hervor, der den größten Anteil im hell gehaltenen Bild ausmacht und durch angenehme Unschärfekreise aber unterschiedliche Grün-Töne querverlaufend schwach strukturiert erscheint. Da hat das Auge ganz gut was zum Anschauen... oben mündet es im hellen Himmel.
Die Amsel sticht als dunkler Bereich hervor, bei dem Gefieder, Augen und Schnabel, also seine Struktur zu sehen sind - leicht könnte der Protagonist in so einer Lichtsituation den Fotografen dazu neigen lassen, dass der Vogel scherenschnittartig schwarz/dunkel wird. Das ist hier aber gut vermieden worden. Da gibt es also weitere Dinge zu erkunden.
Und ganz herrlich finde ich hier jetzt mal die mittige Position oben am Horizont!
Die Ausrichtung der Singdrossel an den Drittellinien hätte aus dem Bild nur wieder etwas Gewöhnliches gemacht. Ich habe links mit den Händen ein Stück abgedeckt und siehe da, das Bild war GAR NICHT spannender, eher so, wie alle Fotografen es sehr wahrscheinlich gemacht hätten. Die mittige Position oben am Horizont ist hier gerade originell und ich finde das wirklich gut gemacht!
Sei lieb gegrüßt
Ina
LG Jan
Witzig finde ich Folgendes:
Anfänger/Laien platzieren ihr Motiv ja möglichst zentral.
Profis dagegen haben die Drittelregel gelernt und schimpfen ständig, wenn ein Anfänger hier im Forum sein Hauptmotiv ein wenig zu zentral positioniert hat.
Und die Superprofis wiederum entdecken es als ein völlig neuartiges Ausbrechen aus ihrer Profiregel, wenn man sein Motiv doch wieder zentral positioniert..
Ich fände es (kein Scherz!) auch mal ein ausprobierenswertes Experiment, wenn man die Singdrossel mal oben rechts im Bild positionieren würde, sie also ausnahmsweise bewusst aus dem Foto hinausschauen würde. Das kann durch die Ungewohntheit der Bildaussage ja durchaus auch mal spannend oder lustig aussehen. Aber vielleicht wäre dafür ein anderes Motiv (z.B. ein besonders neugierig nach rechts blickender oder ein nach rechts flüchtender Vogel) noch besser geeignet, weil es dann eine deutlichere Bildaussage ergäbe.
Jan, ich finde es immer neu klasse, dass Du nicht nur qualitativ wunderschöne Fotos machst, sondern dazu auch vielseitig aufgestellt bist (quasi alle Rubriken im Forum bedienst) und außerdem noch so kreativ bist, was die Bildideen und Bildgestaltung anbelangt.
Liebe Grüße!
Daniel
grundsätzlich bin ich auch nicht davon abgeneigt, dass ein Tier aus dem Bild herausschaut. Ich habe auch einige Bilder, bei denen der Kopf in Richtung kurze Bildseite zeigt, aber das Auge oder die Gestik des Tieres irgendwie gegenläufig ist und das Bild somit wieder einfängt. Ich finde auch, dass man dadurch ganz wunderbar für Spannung sorgen kann. Es muss allerdings auch zum Bild passen und sich durch die restlichen Bildelemente gut ergänzen. Hier würde aufgrund der großen Leere im Vordergrund sowohl rechts oben als auch links oben nicht so gut wirken.
Und zur Thematik, dass Anfänger die Motiveh häufig in die Mitte setzen ja, natürlich fängt jeder so an und möchte das Motiv erstmal schön im Bild platzieren. Irgendwann lernt man dann, dass es mit etwas Platz links oder rechts stimmiger ist und irgendwann hat man davon so viele Bilder, dass man sich nochmal einen Schritt weiterentwickeln möchte. In meinen Augen hat das Bild aber wenig damit zu tun. Das Tier ist ja nicht einfach mittig platziert, sondern gewagt am oberen Bildrand mit viel Raum im Vordergrund, um eine Distanz zum Motiv zu entwickeln. Die flache Perspektive und die große Blende in Kombination mit den Kontrasten sorgen jedoch automatisch dazu, dass man auch schnell den Blick aufs Motiv lenkt. Andererseits ist der Vordergrund ja nicht leer, sondern voller filigraner Unschärfekreise, die ja auch als Bildelemente zu sehen sind. sie füllen es total gleichmäßig und sanft aus und genau deswegen wirkt diese Komposition in meinen Augen. Hätte ich jetzt auf einer Seite ganz viele grelle, hell funkelnde Kreise und auf der anderen Seite gar keine, würde das Bild vermutlich zu einer Seite zu dominant / zu schwer wirken und die Komposition hinfällig machen. Dann müsste man den Protagonisten mehr auf eine der Seiten verschieben um das Bild im Gesamteindruck rund zu machen.
Achja und weils noch irgendwo in einem anderen Kommentar angemerkt wurde: Die Singdrossel hätte man relativ leicht tiefschwarz darstellen können, aber warum denn? Dann sieht man nur, dass es ein Vogel ist. So erkennt man auch ein bisschen das Muster der Art.
LG Jan
Ich wertschätze das sehr!
Ich persönlich finde aber bei diesem speziellen Foto den Vordergrund trotz der von Dir genannten Strukturen irgendwie zu "langweilig" oder zu "beliebig" für so eine spezielle Bildaufteilung. Ich habe in meinem Kommentar zu Joachim versucht, etwas genauer zu beschreiben, warum bzw. wie ich das meine. Obwohl ich es trotzdem selber gar nicht so ganz entschlüsseln kann, warum mich das Foto nicht so sehr abholt. Irgendwas fehlt mir da. (Und übrigens, wenn die Drossel tiefschwarz wäre, würde mir das Foto noch weniger zusagen.)
Ich hoffe sehr, dass Du jetzt nicht verletzt bist oder denkst, dass ich doch viel zu sehr Anfänger sei, als dass ich Dein Bild einschätzen könnte..
Ich denke, ob einem die BG bei einem Foto gefällt oder nicht, ist oft einfach auch Geschmackssache oder liegt daran, wie man ganz persönlich so ein Bild wahrnimmt.
Jedenfalls wertschätze ich Deine besondere Begabung, Deine Gedanken und Ideen sehr, und auch 95% Deiner Umsetzungen finde ich persönlich superschön und ein Vorbild für mich.
LG! Daniel
Das verstehe ich, und grundsätzlich ist ja auch ein Foto (das man an der Wand oder in einem Buch anschaut), schöner/angenehmer, wenn es "in sich rund" und harmonisch wirkt.
Aber im Ausnahmefall, d.h. bei bestimmmten Bildaussagen, kann ein Foto m.E. auch ganz bewusst unharmonisch/"schiefgewichtig" gestaltet sein, damit die spezielle Bildaussage dadurch unterstrichen wird.
Ein Beispiel: Wenn ein flüchtendes Tier oder eine sturmgebeugte Pflanze zum nahen Bildrand hin ausgerichtet ist (also ohne dabei "das Bild harmonisierend" wieder zurückzublicken), dann kann diese ("Über-")Gewichtung durchaus die vom Fotografen gewollte Bilddramatik noch verstärken.
Gruß angelika
Schade, dass sie so zentral sitzt, denn alles andere gefällt mir gut.
Gruß Joachim
Aber all das ist sicher auch Geschmackssache und einfach die Freiheit des Fotografen.
LG
Ist, wie Du sagst, auch Geschmacksache.
Von momentanen Launen hängt es auch noch ab.
Ist ja auch so ein gutes und interessantes Bild!
Ich persönlich bin aber der Meinung, dass zwar die Ideen mit den verschiedenen Randpositionen toll sind, aber
bei diesem vorliegenden Foto sowohl dies Hauptmotiv, als auch der ja bewusst großflächige Vordergrund etwas zu farbtrist, zu "langweilig" bzw. zu wenig aussagestark ist für so eine extreme Bildgestaltung..
..m.E. würden die Motiv-Positionierungen von Jan (wie in diesem Foto), Dir,Joachim (Vogel ins linksobrere Eck) und mir (Vogel ins rechtsobere Eck) besser zu einem anderen Bild passen, bei dem
> entweder der an den Rand gedrängte Vogel irgendetwas Spektakuläres an sich hätte (z.B. besonders gefärbt wäre oder aus dem Bild hinausflüchten würde),
> oder der großflächige VG/Restraum irgendeine angenehme Farbe( bzw.Farbverlauf)/Schattierung/Struktur(stärkere Flares,..) hätte oder aber provokativ gänzlich einfarbig/weiß wäre.
Das vorliegende Foto und insbesondere den Vordergrund finde ich persönlich trotz des Morgenlichts und der Flares irgendwie zu gewöhnlich.
Ich hoffe, Ihr seid mir nicht böse für dieses (mein persönliches) Empfinden zu diesem Foto.
Liebe Grüße!
und oben auch noch ein wenig weg.
Ist ja nur eine Alternative.