Eingestellt: | 2008-09-21 |
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JK © | |
Paarungsrad der Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) Zum Ausklang des Sommers noch ein Bild aus wärmeren Tagen: Am 1. August fotografierte ich dieses verliebte Pärchen der Becher-Azurjungfer in einem großen Kiesgrubengelände im östlichen Niedersachsen - als Nebenprodukt meiner Fotojagd auf die Kleine Binsenjungfer (Lestes virens). Die Sonne schien aus einem klaren Himmel und warf ein sehr hartes Licht auf die Libellen. Um es zu dämpfen, benutzte ich einen großen Diffusor. Der HG wurde nicht vom Diffusor erreicht, daher die hellen Farben. Naturdokument oder beeinflusste Natur? Das Licht habe ich beeinflusst, die Libellen nicht. Sie ließen sich nicht stören, sie richteten ihre Köpfe nicht nach oben, sie fauchten nicht, sie waren nur mit sich selber beschäftigt und genossen ihr Leben. :) Liebe Grüße |
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Technik: | Canon 40D + Sigma 150 mm/2.8, 1/60 Sek., f8.0, ISO 100, Stativ |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 242.9 kB 900 x 600 Pixel. |
Ansichten: | 6 durch Benutzer188 durch Gäste504 im alten Zähler |
Schlagwörter: | azurjungfer coenagrion libelle paarung |
Rubrik Wirbellose: |
nachdem ich mich bereits bei den ersten Kommentatoren bedankt habe, sage ich auch euch vielen Dank für eure netten Worten zu meinem Bild!
Gruß
Jens
auch wenn dieses Foto nicht zu 100 % mit dem hohen technischen Niveau deiner anderen Fotos mithalten kann, so zählt auch für mich hier der Gesamteindruck. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn ich ein solch tolles "Nebenprodukt" vorweisen könnte , ein schönes Paarungsrad, eine nicht alltägliche Sitzwarte und herrliche Hintergrundfarben, mir gefällts.
Gruß Gaby
VG Thomas
...ungewöhnliche Sitzwarte und Farbkombination aber mir gefällts !
VG Anja
Ich habe weder an der Sitzwarte, noch an der Raumaufteilung etwas zu bemängeln. Wenn man denn etwas ansprechen will, dann die Schärfe, die noch um den Tick besser sein könnte. Ansonsten jedoch eine sehr schöne Aufnahme!
Schöne Grüße, Günther
Grüß mir euren "dicken, dekadenten Kater", der es sich ja unverschämterweise schon auf "meinem" Bett bequem gemacht hatte ... aber ich verspreche, dass ich ihn auch bei meinem nächsten Besuch nicht anfauchen werde, sonst flieg' ich noch bei Kählerts raus!
grGr,
Pascale
gerade komme ich von einem nicht sehr erfolgreichen Fototrip zurück und sehe, dass wenigstens unter meinem jüngstem Forumsbild 'ne Menge los ist. Vielen Dank für eure Gedanken!
@ Charles: Über dein Grinsen zur Überschrift und zum 3. Absatz freue mich und muss gestehen, dass ich sowas auch provozieren wollte. :)
Die Schärfe ist leicht grenzwertig, der Thorax des Weibchens kann nicht ganz mithalten – klar.
@ Pascale: Richte das Fauchen bitte an meinen dicken, dekadenten Kater; der muss einfach mal Klartext hören. Ich bin manchmal schon taub für solche Töne. :) (Näheres vielleicht mal per PM) Die Sitzwarte ist in der Tat nicht so filigran wie ein dünner Stängel, aber wissen das die Libellen auch? Das Drehen von Kamera+Objektiv hatte ich bereits hinter mir. Ich finde es so richtig, die Kamera liegt sogar etwa in der Waage. – Ich habe sehr wohl den kleinen scherzhaften Seitenhieb verstanden.
@ Andreas: Vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken. Das Forum lebt, wir haben hier einen echten Gedankenaustausch, über den ich mich freue!
Ja, meine letzten Bilder gefallen mir auch besser, aber dieses war mir noch zu schade für die Tonne. Vielleicht landet es dort mal in einem Jahr, wenn ich mich emotional mehr von ihm gelöst habe.
Ins Detail:
1. Die Flügel des Männchens können auch gar nicht in der Schärfezone liegen, denn sie sind gespreizt, die Schärfentiefe ist bei solchen Abbildungsmaßstäben (ca. 1:2) viel zu gering. Davon abgesehen, halte ich es auch nicht für nötig, dass sie scharf wiedergegeben werden. Entscheidend sind m.E. die Körper der beiden Libellen (Kopf-Brust-Hinterleib), die sollten in der Tat scharf sein.
Ich habe es schon mehrfach unter Bilder geschrieben, wie ich es mit der Ausdehnung der Schärfezone sehe und will es hier nur ganz kurz darstellen: Ich meine, dass es völlig ausreicht, wenn sich das Auge des Betrachters an einem (wichtigen) Punkt im Bild "festhalten" kann. Es ist physikalisch unmöglich alle Bildteile gleichzeitig scharf abzubilden. Gerade darin liegen ja oft unsere kreativen und reizvollen Gestaltungsmöglichkeiten.
2. Die zwei unscharfen Flecken im Zwischenraum zwischen dem Hinterleib des Weibchens und den Kiefernnadeln sind tatsächlich kleine Partikel, die in einem Spinnennetzrest festgehalten werden. (Ich habe mir gerade eben noch einmal die RAW-Datei angesehen.) Wäre es Sensordreck, gehört er selbstverständlich weggestempelt. In diesem Fall aber bleiben die Flecken, weil sie ein Teil des Bildes sind. Ich benutze die Hilfsmittel der Bildbearbeitung nur, um Unzulänglichkeiten oder gar Fehler der digitalen Aufnahmetechnik zu korrigieren: Wegstempeln von Sensordreck, evtl. Farbkorrektur, Kontrastbearbeitung mit der Tiefen/Lichter-Funktion, Entfernen von Randsäumen nach einer T/L-Behandlung, Schärfung ...
3. Ein gewisses Ungleichgewicht sehe ich auch, die rechte Seite ist "voll beladen", während links oben nichts ist. Zumindest ist dort aber ein "schwerer" Farbklecks, der ein gewisses Gegengewicht bildet. Dieses Problem der Unausgewogenheit entsteht sehr leicht bei Motiven, die nicht das ganze Bildformat ausfüllen. Sieh dir dazu mal andere Paarungsräder von Kleinlibellen und – ganz typisch – den berühmten und beliebten Falter oben auf der Spitze eines Stängels oder auf einer Blüte an. Was macht man mit dem Platz dadrunter? Da ist eine Lösung schwer; man kann nur hoffen, dass da irgendein Gegengewicht (z.B. ein unscharfes Bildelement im HG oder eben ein netter Farbtupfer oder sonst irgendetwas Passendes) auftaucht. Für den "Schmetterlings-Fall" gibt's hier im Forum reichlich Beispiele, für Libellenpaarungsräder nur sehr wenige.
@ Ruth: Auch wenn ich finde, dass Kritik an diesem Bild berechtigt ist, freue ich mich darüber, dass es dir gefällt! Es war übrigens eine klitzekleine Kiefer in einem Kiesgrubengelände, auf der die Libellen sich niedergelassen hatten. Ich musste für diese Aufnahme ganz tief runter. (Die Beine meines Stativs lassen sich weit spreizen.)
Nochmals vielen Dank!
Gruß und auch euch einen schönen Sonntag!
Jens
Mir scheint, wir haben jedenfalls dieselbe Art, Bilder zu betrachten: ich weiß auch so manches nicht, und mir gefällt es dann eben ... oder auch nicht.
LG,
Pascale
ICH hätte dich sehr wohl angefaucht!
Zu deinem schönen Bild: 1. Die Sitzwarte ist nicht "filigran" genug ... 2. mit einer Stativschelle hättest du noch gaaaanz leicht im UZS drehen können ... 3. ....
Haste dich von dem Schock erholt??? Ich gratuliere dir zu der dominanten Sitzwarte, die ein Beweis dafür ist, dass du kein "Prinzipienreiter" bist!!!
Der Hintergrund ist traumhaft schön, und ich freue mich, dass du Laien wie mir auch gleich die Erklärung dafür mitgeliefert hast, warum er so schön hell ist. (Kannst dich ja nur freuen, dass DIR deine 2 Hände ausreichen!!!) Auch das harmonische Zusammenspiel der Farben spricht mich als Farbfreak sehr an. Die Bildkomposition ist - nach meinem Dafürhalten - über jede Kritik erhaben.
Einen schönen Sonntag wünsche ich dir noch!
Pascale
Ja, ja der eine liebt Schmetterlinge über alles, der andere Libellen. Aber zuerst einmal gratuliere ich dir zu deinem letzten Absatz in der Beschreibung und zum Titel.... und sag gar nichts dazu. Aber ein *G*. *G*, *G* sei mir gestattet. Sehr gut gemacht - diesmal meine ich natürlich das Bild. Es scheint mir ein wenig an Restschärfe zu fehlen, was aber einem gelungenen Bild keinen Abbruch tut. Glückwunsch zu diesem Beitrag, Jens.... und einen schönen Sonntag noch - Charles