Eingestellt: | 2008-08-18 |
---|---|
TS © | |
Eine Laufspinne ohne eigenen deutschen Namen (Philodromus histrio) [So ich sie richtig bestimmt habe..., nehme jedes "Dementi" gerne entgegen ] Die ganze Familie der Laufspinnen zeichnet sich dadurch aus, dass sie ähnlich den Krabbenspinnen keine Netze oder sonstige Fanggebilde aus Spinnweben bauen, im Gegensatz zu diesen aber auch keine Lauerjäger sind, sondern der Beute "hinterherlaufen". Philodromus histrio ist in Mitteleuropa wohl nicht sehr häufig und beschränkt sich auf trockenere Heidegebiete mit Calluna. In der Roten Liste der Spinnen Deutschlands ist sie als "gefährdet" (Kat. 3) eingestuft. Zur Entstehung des Bildes: Gewöhnlich veranstalte ich einen solchen Zirkus nicht, aber gelegentlich kommt es vor, dass ich Fotos von Wirbellosen in ähnlicher Art und Weise fabriziere. Ich wollte es Euch nur wissen lassen... Hoffe es gefällt und freue mich über Kommentare. Gruß, Thorsten |
|
Technik: | Nikon P5100 + Dia-Projektor-Objektiv, 26mm (~125mm KB), f5,3, 1/65stel, frei Hand mit VR, ISO64, -0,7 LW, Ausschnitt ca. 80%, EBV: Geringe Tiefen/Lichter-Korrektur, Schärfen und Entrauschen |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Gefangenes/Zahmes Tier ? |
Größe | 205.5 kB 900 x 600 Pixel. |
Ansichten: | 1 durch Benutzer240 durch Gäste412 im alten Zähler |
Schlagwörter: | laufspinne philodromidae philodromus philodromus histrio |
Rubrik Wirbellose: |
Grüssle, Toph
sorry, es soll ja eigentlich nur ums Bild gehen Ich hake dennoch noch mal kurz nach...
@Lukas
>>>nur habe ich dann weniger Freude am Bildergebnis, und es macht mir persönlich auch keinen Spaß, solche Ergebnisse hier zu zeigen. Nicht, dass man denen die Beeinflussung ansähe, aber ich habe manchmal das Gefühl, dann nichts "ehrlich erarbeitetes" zu zeigen.<<<
"Skrupel" dieser Art habe ich nicht und finde persönlich die auch bei Dir in dem Satz durchaus anklingende "Wertung" dessen mit der Tendenz zu: "Sowas macht man nicht = nicht gut" eher ungünstig. Das muss ja auch niemand so nachmachen wollen, aber dennoch entstehen durchaus nicht wenige Bilder genau so. Den Sachverhalt nicht neutral zu betrachten, sondern es in negatives Licht zu stellen ist schon fast "Sport" in der Naturfotografie. Gezeigte Ergebnisse mit Beschreibungen passen in der Summe nicht mit dem zusammen, was man draußen auch zusammen mit anderen Fotografen erlebt. Dieses offensichtliche Missverhältnis resultiert aus der m.E. unbegründeten "Verachtung" solcher Methoden....
Ich habe mich etwas undeutlich ausgedrückt... es ist meine persönliche Ansicht, ich möchte diese Tendenz "Sowas macht man nicht = nicht gut" auch keinesfalls generalisieren (auch wenn ich im Grunde eine Mehrheit hinter mir vermute - ist aber egal). Ich greife ja auch schon mal ins Motiv ein, nur macht mir dann das Fotografieren und Zeigen weniger Spaß, als wenn ich ein "Naturdokument" fabriziere. Das ist es auch schon - der Spaß. Ich nehme zwar an, dass ich diesen Standpunkt zu einem gewissen Maß hier im Forum "gelernt" habe und vielleicht ein wenig die "Verachtung" solcher Methoden in mich aufgesaugt habe, auch wenn ich sie selbst anwende...
Wenn ich dies Geschreibsel lese, dann scheint mir mein Standpunkt vorn und hinten widersprüchlich
Ich will und werde immer offen nennen, wie ein Bild entstanden ist.
Das unterschreibe ich! Nur mit dem Unterschied, dass ich u.U. "widrig" entstandene Bilder gar nicht zeigen mag...
LG, Lukas
vielen Dank für die Kommentare.
Eigentlich ging es ja eher um das Bild und die abgebildete Spinnenart und die Nennung des "Frevels" war nur Ergänzung zur besseren Einschätzung, warum man hier das Ergebnis so sieht, wie es ist.
Es freut mich, dass Euch das Bild und die Spinne gefallen!
@Lukas
>>>nur habe ich dann weniger Freude am Bildergebnis, und es macht mir persönlich auch keinen Spaß, solche Ergebnisse hier zu zeigen. Nicht, dass man denen die Beeinflussung ansähe, aber ich habe manchmal das Gefühl, dann nichts "ehrlich erarbeitetes" zu zeigen.<<<
"Skrupel" dieser Art habe ich nicht und finde persönlich die auch bei Dir in dem Satz durchaus anklingende "Wertung" dessen mit der Tendenz zu: "Sowas macht man nicht = nicht gut" eher ungünstig. Das muss ja auch niemand so nachmachen wollen, aber dennoch entstehen durchaus nicht wenige Bilder genau so. Den Sachverhalt nicht neutral zu betrachten, sondern es in negatives Licht zu stellen ist schon fast "Sport" in der Naturfotografie. Gezeigte Ergebnisse mit Beschreibungen passen in der Summe nicht mit dem zusammen, was man draußen auch zusammen mit anderen Fotografen erlebt. Dieses offensichtliche Missverhältnis resultiert aus der m.E. unbegründeten "Verachtung" solcher Methoden....
[Überspitzt zusammengefasst]:
"Ich würde sowas ja niemals machen, wer aber solche unsittlichen Dinge praktiziert, soll es gefälligst dazu schreiben"...
Ja klar... Das bleibt dann "Wunschtraum"... ganz bestimmt.
Ich will und werde immer offen nennen, wie ein Bild entstanden ist. Das betrifft natürlich nur mich! Mir geht es besser damit und freue mich sehr, dass ich dabei auch auf Verständis in diesem Forum stoße.
@Pascale
>>>...als frischgebackener Spinnen-Fan...<<<
WOW!! Das ist ja fast nicht zu glauben... freut mich aber ungemein, dass Du über die Fotografie ein wenig Deine Arachnophobie abschütteln kannst [Ich erinnere noch sehr gut, dass Du mit meiner "Knopfaugen-Kuschel-Tarantel" vor etwas über einem Jahr noch so Deine "Schwierigkeiten" hattest )]
>>>...lass dir doch auch gerade anhand dieses Beispiels wieder mal sagen, wie wichtig du für dieses Forum bist.<<<
Danke für diese wiederholt schmeichelnden Worte. Ich bin es aber nicht, glaub mir!
Gruß, Thorsten
deine Beschreibung habe ich mit großem Interesse gelesen und mir das Bild - als frischgebackener Spinnen-Fan - dazu gern angeschaut.
Die ganze Familie der Laufspinnen zeichnet sich dadurch aus, dass sie ähnlich den Krabbenspinnen keine Netze oder sonstige Fanggebilde aus Spinnweben bauen, im Gegensatz zu diesen aber auch keine Lauerjäger sind, sondern der Beute "hinterherlaufen".
Das fand ich besonders interessant - wusste ich nämlich noch nicht. Dann sind die aber bestimmt auch von vorne herein schwerer auszumachen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass ich schon mal eine gesehen habe ... leider auch keine Krabbenspinne, auf die ich auch mal scharf wäre.
Übrigens finde ich klasse, dass du immer wieder durch Eigenbeispiele solche Praktiken vorurteils- und fanatismusfrei zur Diskussion stellst... Respekt.
Damit trifft Lukas den Nagel auf den Kopf. GENAU SO empfinde ich das auch. Ich denke auch, dass das anderen Usern helfen kann, ihre Praktiken durchsichtiger zu machen, und das ist schließlich ein Gewinn für alle.
Vielen Dank für deinen Beitrag, Thorsten! Wenn du - wie ich anhand deines Kommentares an Chris (glaube ich jedenfalls) gelesen habe - auch immer wieder mal zwischendurch mit Auszeiten liebäugelst, lass dir doch auch gerade anhand dieses Beispiels wieder mal sagen, wie wichtig du für dieses Forum bist.
Herzliche Grüße,
Pascale
sehr schoen in s Bild gesetzt hast du diese doch eher seltene Laufspinne - gefaellt mir ausgesprochen gut vor dem ruhigen Hintergrund! Mit der Bestimmung liegst du voellig richtig - ich kenne Philodromus histrio aus hiesigen Heidegebieten recht gut.
Da du deine Aufnahme nicht als Naturdokument deklarierst und dafuer ausfuehrlich die Gruende aus der Situation heraus nennst, finde ich das i.O. Vor allem wenn es darum geht, bei Exkursionen etc., eine einem bis dahin noch unbekannte Art zu ersten Mal ueberhaupt fotografisch zu dokumentieren, gehe ich manchmal genauso vor.
mbG, Horst
erstmal: Ein gelungenes, gut gemachtes Bild einer mir nicht bekannten Art, dazu mit schöner Beschreibung - fein, fein
Deinen Eingriff ins Motiv finde ich moralisch absolut vertretbar, und wenn man das so ordentlich deklariert, darf man ein solches Ergebnis auch zeigen. Ich setze auch schon mal Insekten für ein Bild um oder treibe sie mit der Fingerspitze auf ihrem Halm etwas weiter nach oben... nur habe ich dann weniger Freude am Bildergebnis, und es macht mir persönlich auch keinen Spaß, solche Ergebnisse hier zu zeigen. Nicht, dass man denen die Beeinflussung ansähe, aber ich habe manchmal das Gefühl, dann nichts "ehrlich erarbeitetes" zu zeigen. (Ist etwas schwer auszudrücken, aber du wirst das schon richtig verstehen. Eigentlich sehe ich gar kein Problem im Zeigen solcher Aufnahmen, nur ich selbst tue es ungern.)
Übrigens finde ich klasse, dass du immer wieder durch Eigenbeispiele solche Praktiken vorurteils- und fanatismusfrei zur Diskussion stellst... Respekt.
LG, Lukas
...es sei dir also verziehen
VG Anja