Hi, als ich gestern das Gewinnerbild des Australien Geographic 2013 bewundern durfte, war ich mir nicht sicher was ich davon halten soll. Warum werdet ihr beim Betrachten vermutlich selbst sehen ;) Ihr findet das Siegerbild hier: http://www.anzang.samuseum.sa. [verkürzt] /show/2013-Overall-Winner.html Beim Betrachten der Homepage fielen mir zudem einige Bilder auf, die die Vermutung nahe legen, dass Photoshop nicht gerade ein Fremdwort für den Gewinner sind: Ich bin gespannt auf eine Diskussion zum gezeigten Siegerfoto. |
There have been questions raised regarding the authenticity of the winning photograph
Near Miss by David Rennie in the 2013 Australian Geographic ANZANG Nature
Photographer of the Year.
In response to this the competition Organisers sought additional information from the
photographer to verify his image.
This process uncovered a mistake in the lens details provided. The correct details are:
Canon 1D MkIII, Canon 24–105mm f/4L IS USM lens at 55mm, 1/400, f8.0, ISO 200.
The initial lens details published understandably led to concern about the level of
manipulation in the image.
With the correct lens information the competition Organisers are satisfied that the
image conforms to the rules of the competition.
The Organisers have also consulted an independent bird ecologist who confirmed that
the behaviour depicted is possible, albeit rare.
Was mich viel mehr ärgert, als solche vermeintliche Ausreisser, ist diese - v.a. bei Fotografen aus Deutschland in fortgeschrittenem Alter immer wieder fetszustellende Überheblichkeit, die Arbeit Anderer grundsätzlich erstmal abzuwerten, nur weil deren Vorgehensweise nicht den eigenen Vorstellungen von "echter" Naturfotografie entspricht. Als a) Schummelei b) Photoshopgebastel c) unechte Naturfotografie, weil umgesetzt, angefüttert, angelockt, halbzahm, ganz zahm, mit abgeschnittenem Grashalm oder d) Naturfrevelei, weil andere grundsätzlich immer keine Ahnung haben und gegen den Naturschutz verstossen. Ich weiß nicht, ob es Neid ist, Verzweiflung, oder die Erkenntnis, dass die Karawane auch aufgrund der Technik in den letzten Jahren weitergezogen ist und die eigene Arbeit nicht mehr die Anerkennung bekommt, die man sich wünscht. Etwas weniger Verbissenheit würde das Leben einfacher machen. Und, Fotografie ist immer eine subjektive Sache, keine Kamera der Welt bildet die Realität ab, die existiert nur in unseren Köpfen. Das kann finden wie man will, letztendlich hat jeder das Recht so zu fotografieren, wie er möchte. Und jeder Wettbewerb kann auch seine Bedingungen so festlegen, wie er es für richtig hält. Und Karsten, solche Aussagen wie "das, was die können ..." finde ich auch ziemlich grenzwertig. Dann zeig doch mal Deine Fischadleraufnahmen. Ich habe ein vergleichbares Bild noch nicht hinbekommen. Just my two cents. LG, Christian
der RAWnachweis wurde nicht erbracht.
VG
Rado
Genau deshalb würde ich diesen Wettbewerb nicht als wirklich relevant einordnen. Wenn die Betreiber Regeln so festlegen ist es OK, bleibt jedem überlassen, ob er sich darauf einlässt und teilnimmt. Der Nachweis bzw. die Überprüfung und Abgleich der RAWs ist sicherlich auch ein personeller Mehraufwand, den nicht jeder Wettbewerb bewerkstelligen kann.
LG,
Christian
Er ist aber nicht erfolgt!
LG,
Christian
bei den ausdraliern wundert mich gar nichts mahr. Habe mich da schonmal in meinem Blog drüber ausgelassen...
Was mich auch nicht weiter verwundert, ist die geringe resonanz auf deinen beitrag hier in diesem forum! Weil, ja hier wird doch auch auf Deubel komm raus "hand angelegt" sprich manipuliert, sei es vor der aufnahme bei insekten und amphibien/reptilien, wo fleißig umgesetzt und ansitze verändert werden um einen besseren HG zu bekommen. Bei singvögeln werden warten und futter benutzt, wie auch bei einigen säugern. die leute haben dann erfolg mit dieser art von "naturfotos" die im sinne der biologie längst keine mehr sind. weiter geht es dann mit PS in der nachbearbeitung, auch da hatten wir schon zusammengeschusterte landschaften mit blitzen zum beispiel.
die mesten user scheinen sich auch überhaupts nichts mehr dabei zu denken; es wird gemacht was geht.
daher meine konsequenz, ich guck mir das meiste davon nicht mal mehr an...
VG
Achim Kostrzewa
Im Ernst:
Das man Collagen oder Composing nicht als reine Naturfotos verkauft - was ist eigentlich ehrliche Naturfotografie - ist jedem erkenntlich und klar.
In dem angesprochene Wettbewerb gab es nunmal aber so eine Rubrik und damit hat die Jury einfach auch die Möglichkeit und das Recht, dass so ein Bild gewinnt - damit muss man doch einfach leben können... ich verstehe die Diskussion nicht drum - seid ihr etwa bei dem Wettbewerb in Australien deswegen zu kurz gekommen...
Früher hat man Velvia Film benutzt, war das ein ehrliches Abbild der Natur..?
Es ist schade, wenn die ältere Generation der neuen Generation keine Chance - das erinnert mich an die Diskussion - ihhh Digitalfotografie....
provokant gesagt gibt es kein "ehrliches Abbild" der Natur.
(Natur-)Fotografie ist nie objektiv. Eine Fotografie zeigt immer nur die subjektive Sichtweise des Fotografen auf sein Motiv - nicht mehr und nicht weniger.
Durch Wahl des Bildausschnitts, Brennweite, Blende und Verschlusszeit beeinflusst der Fotograf die Szene schon erheblich und entscheidet, was der Betrachter letztendlich zu Gesicht bekommt.
Bewusst eingesetzte Weitwinkeleffekte, lange Verschlusszeiten bei fließendem Wasser oder Mitzieh-Effekte bei Bewegungsaufnahmen von Tieren sind definitiv keine realistischen Naturabbildungen. Aber gut gemacht wissen sie den Betrachter zu begeistern und darauf kommt es doch schließlich an: andere mit seinem persönlichen Blick auf die Dinge und den technischen Möglichkeiten der Fotografie die Faszination der Natur zu vermitteln.
Dass man dabei natürlich ethische Grundsätze beachten sollte, ist wohl jedem klar.
Und sofern die Bilder ordentlich deklariert sind, habe ich damit auch kein Problem.
Allerdings zweifelt man ab und zu schon mal....
LG
Stephan
das Einzige, was ich dabei erstaunlich finde, ist die Kombination:
eine Organisation, die sich Australien Geographic nennt, würde nach meinem Empfinden für Dokumentation stehen. Diese Organisation macht einen Wettbewerb, bei dem Naturfotos nach Belieben verändert werden dürfen, es wird dazu geradezu ermutigt.
Was ist der Sinn ? Das würde meiner Ansicht nach auch einer Organisation wie Geo, National Geographic oder der GDT nicht gut zu Gesicht stehen. Bei anderen Organisationen und Fotowettbewerben passt das m.E. besser.
Viele Grüße
Michael
Und jetzt können wir ergebnislos diskutieren was noch akzeptabel ist. Und den Bedingungen folgend sind Manipulationen ja erlaubt.
Insofern ist es kein Naturbild sondern ein Kunstbild. Es muss ja nicht gefallen.
Aber dennoch hab ich es mir interessiert angeschaut auch wenn es in einem Kopfschütteln endete .
Gruss Steffi
In den Teilnahmebedingungen bei diesem Wettbewerb sind eindeutig Bildmanipulationen und Photoshopbasteleien erlaubt - jedenfalls in einigen Kategorien: "8. Interpretive - the subject(s) must be chosen that would qualify for categories 1 to 6. Entries in this section must have their origins in nature photography, but can be manipulated in any way. Photographers are encouraged to experiment graphically with their images. There is no limit to the number of exposures used, or to the graphic treatments applied in this section." siehe http://www.anzang.samuseum.sa.gov.au/index.php/page/12.html
Da kann man jetzt kritisch dazu stehen, dass ist auch okay - der Jury aber handelt innerhalb ihrer eigenen festgelegten Parameter....
Die anderen Ausführungen zum Thema was "die" können und was "wir" können halte ich, nett ausgedrückt, für bedenklich.
MHG
also ich habe mir die Bilder mal angesehen und frage mich was der "Blödsinn" soll?
Das was die machen, können wir bei uns in Deutschland viel besser!
Wenn ich da alleine an "unseren" Nachwuchs denke, Dich eingeschlossen, würden wir die Australier locker toppen
Und das "Siegerbild" ist für mich die reinste Verarsche, rein vom Bauchgefühl her!
Für mich kein Wettbewerb sondern reine "Unterhaltung".
Gruß aus Berlin
Carsten