Hallo, ich stehe vor der Frage ob ein Polfilter für Reptilien und Amphibien nützlich ist. Im Fotofachhandel wurde mir dazu geraten, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich habe das Problem der deutlichen Reflexionen auf dem Schuppenkleid. Die Tiere sind meistens nicht vor 10:30 Uhr aktiv. Mir wurde im Fachhandel beim Einsatz des Polfilters dazu geraten von Spotmessung auf mittenbetonte Messung zu wechseln. Da ich bei Reptilien auch gerne aus der Hand mit Bildstabilisator Fotografiere ist für mich das Thema Verschlusszeit wichtig. Bei Stativ-Einsatz spielt das aber ja keine Rolle. Ich danke euch!! Sebastian |
Also ich setzte den Polfilter immer dann ein, wenn auch nur der Ansatz einer Reflexion auftretn könnte. Meist sieht man mit dem Auge gar nicht, welche Reflexe durch den Polfilter verschwinden könnten. Der Blick durch den Sucher und das drehen am Filter führen dann nicht selten zu einem "Aha-Erlebnis".
Vor allem bei Regen im Wald ist die Wirkung deutlich zu sehen. Das Bild wirkt meist plastischer und homogener, die Spitzlichter verschwinden, die Farben sind intensiver und nicht selten muss dann noch der Weißabgleich angepast werden.
Hier mal zwei Beispiele vom Samstag (keinerlei Nachbearbeitung - also bitte nicht zu kritisch sein):
Ohne Polfilter:
Mit Polfilter:
Aufnahmebedingungen:
Regen bzw. stark beölkter Himmel, identische Lichtverhältnisse, gleicher WB, Stativ, nur die Blende wurde ein wenig geschlossen.
Wie du sehen kannst, ist die Auswirkung doch sehr deutlich.
Die Lichteinbußen beträgt ca. 2 Blenden beim "Hoya HD Pol" und ca.3 Blenden beim "B+W MRC F-Pro". Andere Filter kenne ich nicht.
Da ich den Polfilter nur vom Stativ nutze, ist mir aber der Lichtverlust relativ wurscht. Ich würde dir aber zum Hoya HD raten (geringe Fassungsdicke, geringerer Lichtverlust, akzeptabler Preis).
Für mich ist der Polfilter mitunter das wichtigste Zubehörteil überhaupt.
Ich hoffe, dass ich dir damit helfen konnte.
Viele Grüße,
Stefan
Das die Tiere meist nicht vor 10.30 Uhr aktiv sind, das kann ich so absolut nicht bestätigen - und hier ist meines Erachtens auch der wichtigste Punkt getroffen: um richtig gute Reptilien- und Amphibienfotos zu machen, mußt du die Gewohnheiten der Tiere, deren bevorzugte Plätze (Sonnenplätze, Jagdgebiete ...) genau kennen. Die besten Ergebnisse wirst du aber wohl nur ohne direkte Sonneneinstrahlung erzielen (was jedoch weder bei Fröschen, Schlangen noch Echsen das große Problem sein sollte)!
Wenn du bei deiner Vorgangsweise bleiben willst, sind Tage mit sehr instabilen Witterungsverhältnissen oftmals sehr gut geeignet, da sich dann auch immer wieder mal eine Wolke vor die Sonne schiebt. Allerdings bleibt für mich der frühe Morgen noch immer die beste Wahl - denn wechselwarme Tiere benötigen die Wärme ... und suchen daher meist schon vor Sonnenaufgang ihre bevorzugten Stellen zum Sonnenbaden auf. Hier hat man dann in aller Regel auch die nötige Zeit, um mit Stativ zu arbeiten und braucht sich über Relexionen keine Sorgen zu machen.
Gut Licht und schöne Grüße
Günther
Der Polfilter wird dir im grellen Sonnenlicht