Eingestellt: | 2006-11-05 |
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MD © | |
Gefunden im Kakamega Forest Reserve, Kenia. Für das Foto musste ich sie allerdings ein wenig ärgern... |
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Technik: | Nikon D70, Sgma 105mm Macro, Blitz als Slave frei in der Hand, f 13; 1/160 s |
Größe | 75.5 kB 750 x 498 Pixel. |
Ansichten: | 29 durch Benutzer1847 durch Gäste4743 im alten Zähler |
Schlagwörter: | angriff gift regenwald reptil schlange viper zahn |
Rubrik Amphibien und Reptilien: |
Was ich nun aber nicht ok finde, ist in einem Forum, in dem es um die Bewertung von *Bildern* geht, zu bewerten, wie die Bilder *entstanden* sind ohne weiteres Hintergrundwissen. In diesem Fall wuerde ich von einer Bewertung eben absehen und dazuschreiben, warum.
Und von jedem Menschen zu verlangen, sich an die eigenen Ethikgrundsaetze und Wertvorstellungen zu halten, ist in manchen Faellen vielleicht etwas ueberzogen.
Maik, vielleicht waere es schlauer gewesen, all die Infos, die Du jetzt so nach und nach rausrueckst, gleich zu schreiben. Eine fotografierte Schlange finde ich krass besser als eine getoetete. Oder vielleicht haettest Du einfach den Satz mit dem Aergern besser gelassen.
Uebrigens, mein Mann hat mal ne ich glaube Kreuzotter beobachtet, leider ohne Kamera. Das haette ein spektakulaeres Foto werden koennen - das Tier versuchte, einen steilen, laubbedecken Hang raufzukriechen und rutschte immer wieder ab. Die hat sich gegiftet ohne Ende. Ganz ohne, dass irgend ein Mensch sie geaergert haette...
cu
Monika
Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich Herpetologe bin und die Tiere in erster Linie fing, um sie zu vermessen. GDT-Mitglied bin ich hingegen nicht und werde das wohl auch nicht werden können, da das Fotografieren von Schlangen meinen fotografischen Schwerpunkt ausmacht. Was das heißt, wissen wahrscheinlich nur die wenigsten...
Hätte ich übrigens die Tiere einfach fotografiert und an ihrem Platz gelassen, wären die Bewohner des benachbarten Dorfes darauf aufmerksam geworden und hätten die Schlangen getötet. Ich musste die Schlangen immer danach "verstecken".
ABER ich will mich hier ganz deutlich von den beiden genannten Personen distanzieren. Für mich geht es um die Tiere selbst und darum die Tiere zu zeigen. Den genannten Herrschaften geht (ging) es darum, die Interaktion mit dem Tier zu zeigen. Sie "spielen" mit wilden (idR gestellt mit Tieren aus Gefangenschaft) Tieren, um vor der Kamera eine Show abzuliefern, die bei den Leuten ankommt. Es wird jedoch weniger Wissen über die Tiere vermittelt als die Botschaft "Hey es ist total cool mit solchen Tieren zu hantieren. Und auch so ungefährlich..."
Ich halte schon seit vielen Jahren Reptilien, vor allem Giftschlangen und führe den Terraristik-Boom der letzten Jahre mitunter auf diese Sendungen zurück. Schlimm genug, dass etliche Terrarientiere unter dem uninformierten Halter zu leiden haben, stiegen und die Import-Zahlen für Reptilien.
Auch die Zahl der Giftschlangenhalter, die von ihren Pfleglingen gebissen wurden, ist stark nach oben gegangen.
Hart formuliert sind eigentlich fuer Puristen weder Zoos noch Tierparks vertretbar. Ich frag mich nur, was diese Leute sagen wuerden, wuerde ein Loewe sie aus purem Egoismus als Fruehstueck auserwaehlen.
Hart formuliert sind die ganzen Filme von Jeff Corwin? und Steve Irwin dann auch Schrott - die haben teils wohl ziemlich eingegriffen. Und dennoch glaube ich, wuerde es mit der Naturverbundenheit ohne diese Leute noch viel schlimmer ausschauen als eh schon. Ich hab das Bild vor Augen, wenn Steve Irwin, ne Klapperschlange am Schwanz in die Kamera haltend, verzueckt (und der war da scheints echt ueberzeugt von!) fragt:'Isn't she a beauty?!' Hey Leuts, beachtet bitte die Liebe, mit der er das sagt! Der Klapperschlange passiert nichts, sie schlaengelt dann unbeschaedigt davon. Natuerlich soll das nicht jeder machen, aber das ist mir doch immer noch lieber als Leute, die z.B. aus purem Egoismus mit nem Booster die Tiere verschrecken. Ein Steve Irwin oder Jeff Corwin oder eben auch Maik Dobiey pflanzt vielleicht mal ein paar Youngstern eine Liebe zu Tieren ein, von der spaeter mal viele, viele Tiere profitieren. Habt Ihr es schon mal so rum gesehen?
jm2c
Monika
Übrigens - Zeit habe ich mir genommen. Mehrere Tage, um das Tier zu finden und dann etwa 3 Stunden zum fotografieren. Buschvipern reagieren nicht ängstlich oder hektisch. Man muss sie nicht mit Gewalt in Pose legen. Am erfolgreichsten ist man mit Gedult und langsamen Bewegungen. Ich musste mich nicht anstrengen, um dieses für die Gattung typische Drohverhalten zu dokumentieren.
Grüße,
Maik
Wenn ein *gutes* Foto nur bei solchen Eingriffen möglich ist (auch wenn der Eingriff das Tier nicht nachhaltig schädigt), dann sollte man seiner Verantwortung der Natur gegenüber gemäß definitiv auf die Aufnahme verzichten. Lieber ein schlechtes Bild, als ein solches!
Ich glaube auch nicht, dass es keine anderen Möglichkeiten gibt, solche Arten zu fotografieren. Es gibt genug Beispiele, wo der Fotograf bei schwierigen Motiven mit einfacheren Mitteln zum Ziel gekommen ist. Einfühlungsvermögen, genaue Beobachtungen, sich Zeit nehmen. Nicht: hingehen und sich das Motiv auf einen schönen Ast platzieren.
Da schließe ich mich Franz an: Solche Fotografen braucht die Welt nicht. Etwas hart formuliert, aber inhaltlich richtig.
Gruß Lukas
Vielleicht ist Dir auch schon aufgefallen, dass wenn man ein Kobra-Foto sieht, das Tier immer seinen Nacken spreizt? Das ist auch kein Ausdruck von Freude.
Weltweit entstehen mindestens 95% der guten Schlangen- und Reptilienbilder unter derart kontrollierten Umständen. Oftgenug sind sie sogar in einem Studio ("Küchentisch-Methode") aufgenommen.
Ohne "solche Fotografen" gäbe es also so gut wie keine bebilderten Reptilienbücher.
Das man sowas mit Vögeln und (Groß)Säugern nicht machen kann ist mir klar.
Da ich das Bild 'etwas' anders bewertet habe als Du, wuerde mich eine Begruendung fuer die Technik- und die Gestaltungs-1 interessieren. Bezieht sich das auf das Bild, bzw waere die Bewertung genauso ausgefallen, wenn die Bemerkung mit dem etwas aergern nicht druntergestanden waere?
cu
Monika