Eingestellt: | 2006-10-18 |
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...kann dieses Bild wohl nicht mehr durchgehen. Mit dem Abbildungsmaßstab bin ich aber trotzdem zufrieden, denn ich mag das Zusammenspiel von unscharfer, aber noch erkennbarer Umgebung und der scharfen Libelle. Das Bild entstand am 05. 10. 06 in einem Bergwald in den Cinque Terre (Ligurien). Dort flogen noch sehr viele Libellen und Schmetterlinge - anders als bei uns... Kritik zur Bildgestaltung, Schärfentiefe oder anderem ist immer willkommen! |
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Technik: | 350D, 55mm, 1/50, f/8, ISO 100, SVA, Stativ. |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 98.1 kB 917 x 612 Pixel. |
Ansichten: | 2 durch Benutzer122 durch Gäste441 im alten Zähler |
Schlagwörter: | cinque terre fruehe heidelibelle heidelibelle sympetrum fonscolombii |
Rubrik Wirbellose: | |
Serie Cinque Terre 2006: |
@Jens: Du hast sicher recht damit, dass eine Libelle im Wasserlebensraum besser aussieht. Allerdings habe ich noch nie Libellen gesehen so fern vom Wasser wie hier. Überall flogen sie umher, in Wäldern, auf Parkplätzen, über dem Friedhof, manchmal direkt am Badestrand. Die Ursprungsgewässer der dort lebenden Libellen sind meines Wissens zahlreiche kleine Bäche in den Wäldern. Diese sind jedoch im Sommer/Herbst z. T. ausgetrocknet. Fakt ist: Ich habe während meines gesamten Aufenthaltes unzählige Libellen gesehen, aber nur ein (1!) armseliges Rinnsal (wobei ich zugebe, dass ich eher nach Tieren als Bächen gesucht habe). Dass die Tiere im Meer aufwachsen, halte ich für recht unwahrscheinlich, um es vorsichtig auszudrücken.
Fazit: In dieser Situation passt nach meinem Empfinden der gezeigte Lebensraum sehr präzis. Soll keine Entschuldigung sein, aber evtl. als klärende Beobachtung meinerseits dargestellt werden...
@Franz: Dass es eine "neue Sichtweise" sei, hat weder einer der Kommentatoren noch ich selber behauptet!
Zur Schärfe: Ich glaube, bei den detailreich gezeigten ganzformatigen Libellen hat sich hier ein Geschmack entwickelt, der selbst bei einer so kleinen Abbildung des Hauptobjektes noch die einzelnen Härchen erkennen will (etwas übertrieben). Das Bild ist scharf. (Auch ein 20 x 30 Abzug wirkt sehr gut.) Wie ich allerdings in max. 100px Breite mehr details hineinbringen soll, mag mir ein Fachmann erklären... (wahrscheinlich geht etwas mehr, eine wirklich wesentliche Verbesserung dürfte sich aber kaum erzielen lassen).
Nochmals schönen Dank an alle, die dieses Bild so wortreich kommentiert haben - ich habe mich sehr gefreut!
Gruß Lukas
Bei der Aufnahme einer Libelle hat man grundsätzlich 2 Möglichkeiten, entweder wird sie einigermaßen Format füllend abgebildet (wobei es mehrere Varianten gibt) oder wir stellen sie in ihrem typischen Lebensraum vor. Dieses Bild entsprang der zweiten Absicht und wird hier im Forum sehr selten gezeigt, weil die erste Variante in der Regel mehr Reiz hat (wirkt sehr intensiv und stellt eine unserem Auge weitgehend verborgene Sichtweise dar). Dennoch hat diese Darstellung durchaus ihre Berechtigung.
Wenn aber die Libelle in ihrem typischen Lebensraum gezeigt werden soll, dann muss es ein anderer sein. Libellen haben mit dem Wasser zu tun! Dort spielt sich ihr Leben ab, dort bilden sie Reviere, paaren sich und legen Eier ab. Das hätte hier gezeigt werden sollen - also muss irgendwie das Wasser ins Bild, am besten das Revier / die Eiablagezone. Ob es in diesem Beispiel dann noch einen fotogenen Bildausschnitt gegeben hätte, wissen wir nicht. Doch die hier gezeigte Lösung finde ich weniger gelungen. Auch wenn es sich bei dem gezeigten Tier um ein Weibchen handelt, das ja kein Revier bildet, gehört der Lebensraum des Tieres dazu. (Weibchen halten sich zwar oft abseits etwas vom Wasser auf, um den ewigen Nachstellungen der Männchen zu entgehen, trotzdem bleibt das Wasser das Zentrum ihres Lebens.) Zur Gestaltung des Hintergrunds finde ich eine Darstellung mit möglichst viel Schärfentiefe günstig, damit man auch etwas von ihm erkennen kann. Wenn man eine Libelle groß als Hauptmotiv darstellt, sieht die Sache ganz anders aus.
Zur technischen Seite des Bildes: Auch wenn du, Lukas, die "Disziplin" eingehalten hast (Stativ, Spiegelvorauslösung), erscheint mir die Libelle nicht scharf genug. Vielleicht war's der Wind, denn Libellen schaukeln ja oft auf ihren Sitzwarten hin und her. Dann reicht die Verschlusszeit (1/50 Sek. bei ISO 100) nicht. Zur Stabilisierung der Sitzwarte einer Libelle benutze ich manchmal Hilfsmittel, die aber längst nicht jede Libelle mitmacht.
Gruß
Jens
Nein, ich glaube so ganz habe ich mich nicht richtig ausgedrückt (ist ja auch schwierig, wenn man versucht über 'Geschmack' zu diskutieren... ). Aufblenden wäre eher die zweite Wahl (in diesem konkreten Fall aber wohl die einzige für mich), die erste wäre (das ist für mich nun mal so) ein anderer HG! Es ist mir klar, dass es 'da nun mal so war'. Ich habe festgestellt, dass jenes auch fast schon als 'Ausrede' benutzt wird und unter dem Stichwort 'in natürlicher Umgebung' läuft (habe ich ja selbst oft genug gemacht... ). Ich glaube nicht, dass da viel dran ist. Das gesamte Bild sollte dann möglichst stimmig sein, die Umgebung muss ihrerseits 'was her machen' und zum Tier, zur Pflanze im Bild passen. Kai hat es gesagt: Es ist schwieriger. Ich füge hinzu: Es ist sehr viel schwieriger, ein stimmiges Bild eines Tieres oder einer Pflanze zu produzieren, in dem 'alles passt' und der HG dazu noch 'natürlich', erkennbar und seinerseits 'schön' ist. Ich glaube 'ideal' sind Bilder in denen man das eigentlich fotografierte Objekt weglassen könnte und es ergäbe (dann scharf) immer noch ein schönes Bild. Wieviel einfacher kann es da doch sein, das fotografierte Objekt freizustellen (man blendet alles, was nicht passt einfach aus...).
Ist da was dran? Ich weiß es nicht genau, stelle mir das aber so vor.
Dein Weg ist für mich nicht schlecht, sehr gut sogar! Weiter so! Ich wollte nur anmerken, dass der HG hier für mich nicht der 'gute' ist, ihm fehlt die 'Stimmigkeit' oder 'das Besondere'... macht für mich aber nichts, denn ich bekomme es ja auch nicht hin... )
Gruß, Thorsten
Hätte ich doch ein Männchen "abgekriegt" in dieser Szene!) Dessen knallige Rot- und Gelbtöne hätten vielleicht zu anderer Wirkung geführt...) (Männchen flogen übrigens fast überall deutlich weniger Exemplare als Weibchen, hast du dafür eine Erklärung? Oder kann es sein, dass noch so viele unausgefärbte Männchen darunter waren, die ich wegen ähnlicher Färbung nicht als solche erkannt habe...? )
@Kai: Auch dir schönen Dank für deinen Kommentar!
Gruß Lukas
Dein Bild finde ich einen gelungenen Versuchsreihen-Start. Weiter so!! Das Bild hat sicher Schwächen, welche Thorsten und Lothar ja bereits beschrieben haben. Allerdings finde ich das Wort *wischiwaschi* nicht passend ...
Gruss Kai
Danke Thorsten und Lothar!
@Thorsten: Natürlich, ich verstehe dich sehr gut! Ich glaube aber, dass deine Gedanken eher in Richtung des üblichen, mehr oder weniger vollformatigen und freigestellten Abbildens gingen (wie gesagt, nur [I]in die Richtung[/I] !), und gerade das wollte ich umgehen... ob mein Versuch seitens der Bildwirkung als geglückt zu betrachten ist, ist etwas anderes! (Ich persönlich habe Gefallen an dem Bild, sonst hätte ich es nicht eingestellt... )
@Lothar: Lustig, gerade die Lichtstimmung, die bei solchen Aufnahmen wichtig ist, fand ich ganz schön mit dem leichten Gegenlicht und weichen Kontrasten. Sicher Geschmackssache, wobei ich aber zugebe, dass ein dezent dunklerer HG wohl noch schöner wäre... Zur Abbildungsgröße: Nun, ich hatte genug Zeit, diese und die Tiefenschärfe zu bestimmen - das Gezeigte war meine Wahl. Größer? Ergäbe eine ganz andere Wirkung. Träfe meinen Geschmack nicht sonderlich gut, weil mir dann der HG zu unruhig würde...
Gruß Lukas
Auch eine >etwas< größere Abbildung der Libelle wäre ratsam.
So wie in diesem Foto gezeigt, ist das einfach zu *wischiwaschi*.
Gruß
Lothar
Erinnert mich an eines meiner Bilder hier im Forum (das andere, deutlichere Schwächen hat... )
Im Prinzip ist die 'Auflösung' des HG auch ganz OK, dennoch trifft dieser nicht so recht mein Geschmack... nur warum (?)... hmmm...
Vielleicht fehlt mir ein wenig die 'Weite' bei diesem Bild. Die Libelle sitzt in ihrem Revier (einem Luftraum) auf dem höchsten Punkt ihrer Sitzwarte und schaut nach 'Opfern'. Vielleicht braucht die Aufnahme daher 'mehr Luft' (?). Soll heissen: Der (gut) erkennbare HG 'drückt' von hinten auf die Libelle... [Ich finde nicht die richtigen Worte, sorry... (] Mal 'platt' gesagt: Er trägt für mich nicht farblich oder strukturell zum Bild bei, er stört. Da sich kein anderer HG mit mehr Weite in dieser Situation mal eben so 'herzaubern' lässt, dann vielleicht doch aufblenden, um ihn etwas verwaschener zu machen...
Sind nur Ideen und Gedanken (versucht in Worte zu fassen... ) Geht nicht... vielleicht schaust Du mal auf das Bild von mir und stellst Dir dann vor, die Libelle wie hier wäre in dem Bild (was genau passt!)... vielleicht verstehst Du es dann, was ich meine...
Gruß, Thorsten