Der letzte hoffnugsvolle Held...
Eingestellt: | 2010-12-02 |
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Aufgenommen: | 2010-11-28 |
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auf dieser Riesen Bärenklau-Dolde. Einer, der sich noch Zeit läßt, als Heroe für den Fortbestand seiner Art zu sorgen. Er hat also noch diese dürre "Spindel" mitten in sich, die um ihn herum schon alle frei in die Kälte "spitzen"... Seine Farbigkeit hat mich aufmerksam gemacht und sehr angesprochen. Über Wortmeldungen würde ich mich sehr freuen... LG Michael |
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Technik: | D 300; Nikkor 105er Makro; 1/320tel s; f/8 (-1); ISO 200; |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 272.4 kB 1000 x 667 Pixel. |
Ansichten: | 2 durch Benutzer152 durch Gäste252 im alten Zähler |
Schlagwörter: | november riesenbaerenklau same spaetherbst |
Rubrik Pflanzen und Pilze: |
ich habe sie mir noch mal alle heute genau angeschaut, deine Bärenklau-Fotos. Und ich muss sagen, dass mir jedes dieser Fotos auf seine Art gefällt, auch wenn alle drei einen völlig unterschiedlichen Charakter haben. Was ich aber wirklich genial finde, ist der Gesamteindruck. Hier im Forum betrachtet man sich die Fotos ja alle einzeln, aber wenn mann alle drei zusammen sieht, dann entsteht etwas völlig Neues, auf das dann das alte Sprichwort zutrifft: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile. Das Einzige, was dann vielleicht noch in der Sammlung fehlt, wäre ein Übersichtsfoto von dem Bärenklau; eventuall auch ein Foto, in dem mehrere Stängel mit den dazugehörigen Dolden zu sehen sind. Ich würde mir alle drei Fotos an die Wand hängen, wenn es meine wären!
Aber nun zu diesem schönen Foto: Aus deiner kleinen Serie wirkt das hier am freundlichsten auf mich. Das erste ist vom Motiv und dem Bildaufbau her sehr streng. Beim zweiten lassen die dunklen Farben den Eindruck von Tod und Vergänglichkeit entstehen (was ja der Bildaussage sehr zugute kommt). Hier gefallen mir die hellen, sanften Beigetöne und der größere weiße Farbbereich, der dem Foto durch seinen Kontrast ein wenig mehr Leben und Spannung gibt.
Spannung erhält das Foto auch von dem einen Blütenrest (?). Der scheint dem Ansturm des Herbstes als einziger stand gehalten zu haben und bildet damit zugleich den ruhenden und zentralen Punkt in diesem Foto. Zu ihm kehrt das Auge immer wieder zurück, nachdem es Einzelheiten näher erkundet hat. In dieser Hinsicht gefällt mir das Motiv sehr gut: Je länger ich es betrachte, umso mehr treten die einzelnen Details hervor. Die Blüte ist, wie gesagt, der Blickfang, aber auch die vielen Enden der Dolde sind nicht nur für sich allein, sondern auch als Gesamtkomposition be(tr)achtenswert. Mit der Perspektive und dem Schnitt hast du diese „Spinnenfüße“ bestens herausgearbeitet (ein Dank an Pascale, deren Kommentar ich diese Beschreibung entlehnt habe). Die Tiefenschärfe gefällt mir hier ganz ausgezeichnet: Etliche Spitzen sind weitgehend scharf und zugleich erkennt man schemenhaft, wie sich die dünnen Stängel und Spitzen bis in den Hintergrund fortsetzen. Das trägt genauso zur Ruhe des Fotos bei, wie der ganz leicht strahlenförmige Hintergrund.
Noch ein Detail, das mir sehr gut gefällt: Der dunkle Fleck, von dem aus die Doldenstängel (?)strahlenförmig abgehen, bildet ein Gegengewicht zum Blütenrest. Zwischen diesen beiden Punkten wandert das Auge hin und her, was gleichfalls zur Spannung beiträgt. Im Übrigen zeigt mir auch die Lage dieses dunklen Punktes auf der Trennlinie zwischen dunklem und hellen Hintergrund, dass sehr viel Überlegung in diesem Foto steckt.
Insgesamt sehe ich ein Foto, das einen sehr harmonischen, freundlichen Eindruck auf mich macht, Ruhe ausstrahlt, aber zugleich auch ein wenig Spannung und damit Leben erkennen lässt. Das ist zwar nicht sehr ausgeprägt, nimmt dem Foto aber seine Melancholie. Gratulation!
Viele Grüße
Gunnar
naja, in dem Wort Spindel ist ja auch schon fast das Wort Spinne und sogar die Tätigkeit Spinnen drin.
Schön, das das Bild dein Interesse weckt und danke für deine Gedanken dazu. Aber du hast doch auch immer einen
guten Blick für die "kleinen" Dinge...
Na, da hast du ja echt Glück gehabt mit deinem "einen" Hemd, stell dir mal vor du hättest das jetzt nicht mehr, - bei
der Kälte...
@ Martin,
es freut mich, das dir das Bild gefällt und ich danke dir für deinen Tip. Ich hatte bei der Offenblende nur das Problem,
das dieser Samenkern dann noch weniger Schärfe aufzuweisen hatte, da er doch einige mm Tiefe aufzuweisen hatte und ihn
seitlich aufzunehmen wegen störender Dinge nicht ging. Aber das zeigt mir, das du dir gute Gedanken zum Bild gemacht hast
und Hilfe anbieten wolltest. Das weiß ich zu schätzen, danke.
Ich wünsche euch beiden auf jeden Fall ein schönes Fotowochenende.
LG Michael
Hat was Grafisches und Monochromes, das gefällt mir.Da auch bei Blende 8 nicht alle Spindeln scharf sind, pflege ich in solchen Fällen mit Offenblende zu arbeiten, das Bild wirkt dann u.U.ruhiger.
LG Martin
Diese fast monochrome braun-beige Farbgebung und diese "Spindeln", die alle in eine Richtung zeigen: ich finde, das ist wieder ein interessantes Bild, und ich staune immer wieder aufs Neue darüber, was für einen Detail-Blick du in dieser tristen Jahreszeit für eher außergewöhnliche Motive hast - ich wäre garantiert daran vorbei gelaufen.
Gelungen finde ich auch die farblich genau passenden unscharfen, schrägen Streifen links.
Beim ersten Blick auf den Thumb dachte ich übrigens: "Huch, was issn das für eine Spinne - wie viele Beine hat die denn?"
LG,
Pascale