Eingestellt: | 2010-06-03 |
---|---|
PT © | |
Es ist ja vielleicht schon fast dreist, euch noch mal bewusst ein Bild mit eindeutigem Schärfe-Defizit zu präsentieren, aber es geht mir auch bei diesem Bild wieder mal um eine andere Ebene als die technisch messbare. Mich hat es sehr berührt, wie dieser kleine Keimling offensichtlich schon sehr früh mit der Härte der Lebensbedingungen zu kämpfen hat. Ich weiß zwar nicht woher diese Schädigung in dem sogar noch unentfalteten Blatt kommt (Kälte? Ungeziefer? ... In-griiiiiid! Rich... aaaaaaard!) aber ich fand sie für die Bildaussage so wichtig, dass ich eben darauf fokussiert und auf die Schärfe drum herum verzichtet habe. Deshalb ist dieses Bild wohl wirklich nur was für Insider, die für diese Ebene aufgeschlossen sind. Das Licht war außerdem miserabel: es hatte schon angefangen zu regnen, aber auf diesen besonderen Keimling wollte ich dennoch nicht verzichten. Ich wünsche euch noch einen schönen Feiertag ... bei uns regnet es ... |
|
Technik: | Nikon D5000 & 150er Sigma 1/10 sec; f 4,0; ISO 320, + 0,67 |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 199.9 kB 565 x 850 Pixel. |
Ansichten: | 222 durch Gäste253 im alten Zähler |
Schlagwörter: | buchenkeimling |
Rubrik Pflanzen und Pilze: |
zweimal das gleiche Motiv, zwei völlig unterschiedliche Eindrücke -- wobei ich noch nicht einmal sagen kann, welcher mir besser gefällt. Bestach dein ersts Buchenkeimlingfoto durch die Vielzahl an Details, so finde ich dies hier wegen der minimalistischen Darstellung von Motiv und Farben so wunderbar gelungen. Die geringe Schärfentiefe, die sich auf das Blatt konzentriert und es von seiner Umgebung abhebt, spricht mich deswegen so an, weil das Blatt das einzige Grün in all dem Braun ist. Beides, geringe Schärfentiefe und der Farbkontrast unterstreicht die Bildaussage vom entstehenden Leben. Das Bild gewinnt zudem durch die Bildgestaltung: Der gebogenen Stängel, der am rechten Bildrand beginnt und in dem Keimblatt am linken Bildrand endet, nutzt den Platz gut aus, so dass kein Ungleichgewicht entsteht. Und auch die unscharfen Blätter im Vordergrund sorgen in Verbindung mit dem unscharfen Hintergrund für eine ausgewogene Bildaufteilung. Das eine große Blatt ist hier das einzige, was ich an dem Foto ändern würde. Es nimmt mir etwas die Sicht auf das dahinterliegende, scharf abgebildete Laub. Das Blatt hätte ich versucht, ein wenig runterzudrücken. Aber wahrscheinlich wäre mir das auch erst hinterher am Monitor aufgefallen.
LG
Gunnar
ps: wie Ingrid erschließ sich auch mir durch das Foto nicht, dass das Blatt eine Schädigung aufweist. Aber das ist eigentlich völlig egal.
Ich bin mir nicht ganz sicher, Gunnar, meinst du wirklich, dir erschließt sich nicht, DASS es eine Schädigung aufweist oder WARUM bzw. wer oder was sie verursacht hat?
DASS es eine Schädigung aufweist, stand nämlich für mich bisher völlig außer Zweifel, und deshalb wäre es mir für die Bildaussage NICHT völlig egal. Im Gegenteil: genau SIE war der Grund, warum ich dieses Bild überhaupt noch zeige, denn rein fotografisch gesehen hätte ich mit Sicherheit noch ein besseres gehabt. Außerdem würde ja dann auch der Bildtitel gar keinen Sinn machen.
LG,
Pascale
spannend, welch unterschiedliche Eindrücke ein Foto bei unterschiedlichen Betrachtern hervorrufen kann. Den Titel bezog ich -- bevor ich mir deine Erklärung dazu durchgelesen hatte -- auf das Absprengen der Buckeckerhülle. Und das Braun auf der Innenseite des Keimblattes hielt ich für Schmutz oder für Reste der Bucheckerhülle. Jedenfalls konnte ich nicht erkennen, dass es ein angefressenes oder in Teilen abgestorbenens Blatt war. Insofern war alles schlüssig und das Bild gefällt mir einfach, so wie es ist, ob nun mit oder ohne "richtige" Interpretation.
Ein Gruß
Gunnar
Du hast mit Sicherheit mehr biologischen Sachverstand als ich, und wenn du - im Einklang mit Ingrid - meinst, dass es eher Reste der Bucheckerhülle waren, dann wird das wohl so sein.
Und deine Interpretation (Kampf = Absprengen der Bucheckerhülle) passt natürlich.
Gruß,
Pascale
danke, dass du mir biologischen Sachverstand andichtest. Mein Wissen kratzt aber allenfalls an der Oberfläche. Ehrlich gesagt, hatte ich mir bezüglich des braunen Blatts gar keine tieferen Gedanken gemacht. Ich habe dir, da du ja vor Ort warst, einfach geglaubt (und tue das noch immer). Nur kann ich dem Foto nicht entnehmen, was es tatsächlich ist. Aber das finde ich wirklich belanglos. (Sorry, das zerstört natürlich deine wunderschöne Interpretation der Szene, aber so sehr daneben liege ich mit meiner ja auch nicht.)
LG
Gunnar
ja, der hat wirklich zu kämpfen, dem scheint irgendwas schon im Innern des frischen Pflänzchen ans Leben
gewollt zu haben. Aber der Keimling kämpft weiter, unglaublich beeindruckend welche Vitalität er mitbringt.
Aufgeben gibt es nicht, bis zum Tode.
Und genau da hast du ja die Schärfe hingesetzt, das fokussiert ja genau auf deine Aussage.
Ist doch gut und farblich kommt das Bild doch auch schön rüber.
Für die Aussage voll ok.
Für ein "Schönbild" sind natürlich die Kriterien anders gesteckt.
LG Michael
schön, dass du dich auch noch zu diesem Bild meldest. Genau DEN Eindruck hatte ich auch: dass "irgendwas schon im Innern dem frischen Pflänzchen ans Leben wollte". Und auch das andere Anliegen hast du haarscharf auf den Punkt gebracht: dass der Keimling weiter kämpft und nicht aufgibt.
Na, ich hoffe, dass ich demnächst auch mal wieder ein "Schönbild" zeigen kann.
LG,
Pascale
Schön Zweifarbig. Solche minimalistischen Bilder gefallen mir sehr. Ob er es schafft eine mächtige Buche zu sein. Tja nach 100 Jahren werden wir es wissen :O)
LG Andreas
ich kann es ehrlich gesagt nicht erkennen, was es sein soll.
Für mich sieht es hier am Monitor aus wie der Rest der Buchecker, die "hängengeblieben" ist.
Ansonsten machen sich natürlich auch Schnecken und Pilze über die "Kleinen" her.
Das Bild selber gefällt mir vor allem farblich und es muss ja auch nicht immer alles scharf sein (wäre doch langweilig!)
Mit unserem Focus legen wir ja auch fest, worin wir den Inhalt oder die Kernaussage des Bildes sehen.
Viele Grüße
Ingrid