
Eingestellt: | 2010-03-27 |
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RH © Richard Hansen | |
... zu wandeln, macht zu allen Jahreszeiten Spaß! Diese Aufnahme ist ein Versuch, die wunderschöne, aber auch extreme Lichtsituation der untergehenden Sonne in einem Buchenhallenbestand darzustellen. Wir sind auf Eure Meinungen hierzu gespannt! Viele Grüße Richard |
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Technik: | Nikon D700 Nikkor 24-70 (24mm) f 18 s 1/5 -1,0 LW Belichtungsreihe aus einer RAW zusammengesetzt Bearbeitung durch Ingrid |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 391.9 kB 1000 x 665 Pixel. |
Ansichten: | 1 durch Benutzer296 durch Gäste673 im alten Zähler |
Schlagwörter: | buche buchenbestand eifel fagus sonnenuntergang sylvatica vulkaneifel |
Rubrik Landschaften: |
in der Tat, durch das fehlende Unterholz wirkt dieser Wald wie eine riesige Halle... mich würde interessieren, wie es überhaupt dazu kommt, daß sich - so scheint mir zumindest - hier fast ausschließlich Bäume ähnlichen Alters durchsetzen, ohne daß sich da ein nennenswert älterer oder jüngerer oder gar eine andere Art dazwischendrängelt. Hat ja fast etwas von einer Monokultur. Aber menschengemacht ist dieser Buchenbestand doch nicht, oder?
Das Bild finde ich gut gemacht, es besticht v.a. durch die enorme Tiefe und die schöne Lichtstimmung. Die Bearbeitung ist Ingrid nach meinem Dafürhalten hervorragend geglückt.
Grüße, Lukas
freut mich, dass Dir die Aufnahme gefällt!
Dieser Buchenwald hat in der Tat eine ganz eigene Geschichte.
Er ist Teil eines ca. 30 ha großen "Gemeinschaftswaldes", der in der napoleonischen Zeit bestimmten Familien aus zwei benachbarten kleinen Ortschaften zur Nutzung überlassen wurde. Diese Nutzungsrechte sind urkundlich überliefert, die Spielregeln der Nutzung sind recht genau vorgegeben.
So stehen den berechtigten Familien, die in der Urkunde namentlich genau aufgeführt sind, beispielsweise jährlich genau bezifferte Nutzungsmengen an Brennholz zu.
Finanzielle Überschüsse aus Holznutzungen dürfen nicht erwirtschaftet werden.
Wenn neben Brennholz wertvollere Sortimente aufgearbeitet und verkauft werden, so dienen diese „Überschüsse“ zur Deckung der Aufarbeitungskosten für das Brennholz.
Verläßt ein Nutzungsberechtigter seinen Wohnort, verliert er damit auch gleichzeitig seine verbrieften Nutzungsrechte.
Entstanden ist dieser Buchenwald aus Naturverjüngung.
Er kommt der natürlichen Waldgesellschaft der Eifel, dem „Hainsimsen-Buchenwald“, sehr nahe und ist womöglich aus dieser ursprünglichen Waldform hervorgegangen.
Der „Hainsimsen-Buchenwald“ ist von Natur aus rel. artenarm, was auf die schlechte bis mittlere Nährstoffversorgung der devonischen Tonschiefer- und Grauwackeböden der Eifel zurückzuführen ist.
Insofern hast Du Recht, wenn Du bemerkst, dass dieser Wald den Charakter einer „Monokultur“ hat.
Der „Hallencharakter“ wird natürlich noch dadurch verstärkt, dass die Bäume alle mehr oder weniger gleichalt sind. Da bisher keine Altbäume gefällt wurden und auch aufgrund von Sturmereignissen keinerlei „Lichtlöcher“ im Bestand entstanden sind, kann demzufolge keine Buchennaturverjüngung erfolgreich auflaufen. Die Bucheckern können zwar keimen und wachsen auch zu Sämlingen heran, „dunkeln“ aber meist bereits im ersten Jahr aufgrund von Lichtmangel aus.
Trotz seiner „Ursprünglichkeit“ ist dieser Wald also in gewisser Weise doch von Menschenhand gestaltet!
Dein Kompliment bezüglich Bearbeitung gebe ich gerne an Ingrid weiter!
Viele Grüße
Richard
ich sage DANKE für deine höchst interessante und ausführliche Antwort! Wieder mal einiges gelernt - so macht das Spaß!
Grüße, Lukas
auch Euch beiden herzlicher Dank für Eure Kommentare!
@ Silvia: Den Gedanken mit dem Hochformat hatte ich auch. Leider ist mir diesbzüglich jedoch keine vernünftige Aufnahme gelungen.
Die Lichtstimmung an diesem Abend war überwältigend, allerdings dauerte sie nicht sehr lange an, weshalb nicht viel Zeit zum Experimentieren blieb.
Auch weitere Versuche an anderen Tagen blieben recht erfolglos, so dass ich mich dann letztendlich für diese Variante entschieden habe.
Viele Grüße
Richard
ich schließe mich mit meiner Meinung ganz Lukas an. Verglichen mit anderen HDR-Aufnahmen, die ich kenne, wirkt dieses Foto hier völlig natürlich. Hättest du nicht auf die Bildbearbeitung hingewiesen, so wäre mir das noch nicht einmal aufgefallen.
Zum Foto: Dir ist es sehr schön gelungen, die Stimmung eines lichtdurchfluteten, freundlichen Buchenwaldes einzufangen.
VG
Gunnar
LG Silvia