Bei so einem Foto kommt man unter Naturfotografen doch schnell in ein "schwieriges Diskussions-Fahrwasser". Nestfotografie ist so ein Reizthema.
Darf ich meine jahrelangen Mitbewohner im Garten, die ich jeden Morgen auf ihrem Nest begrüssen darf, auch fotografieren? Darf ich gruppenweise andere Fotografen anbieten, bei mir zu fotografieren? Vielleicht gegen Bezahlung??
Dürfen wir uns freuen, wenn wieder mehr Falken und andere geschützte Vögel in der Nähe der Menschen "wohnen"? Wenn wir uns normal verhalten, stört es sicher nicht. Grosse Gerätschaften aufbauen und stundenlanges rumlungern ist kein normales Verhalten! Zumindestens nicht für die Tiere!!
In MV gibt es ein Adlernest neben einer Strasse. Kein Problem vom Auto aus zu fotografieren. Wenn allerdings bekannt wird wo das ist, baue ich als erstes mal eine "Feldküche" auf. Das ist das Problem. Die Tiere passen sich an den normalen Menschen an, aber der Mensch bleibt (noch) nicht normal.
Lasst also diesen Uhu sein normales Leben führen!!
Gruss Olaf

Wie ich bereits schrieb, habe ich vor ein paar Wochen auch dort meine Fotos gemacht. Relativ schnell kamen mir aber Zweifel. Große Zweifel.
Im vergangenen Jahr war der gesamte Bereich, inkl. der Strasse, abgesperrt um den Uhu und sein Nest zu schützen. In diesem Jahr ist das nun alles anders und nicht mehr so wichtig.
Ich glaube nicht das der Nabu bzw. die Friedhofsverwaltung das wirklich unter Kontrolle hat. Die Friedhofsverwaltung möchte keine große Behinderung der Friedhofsbesucher (im letzten Jahr konnten noch nicht einmal die Friedhofsgärtner ihren Job erledigen, weil die Bereiche gesperrt waren, das kostet Geld und gibt Ärger).
Der Nabu Hamburg kämft scheinbar etwas kraftlos dagegen an.
Hier noch ein Zitat vom Nabu:
'' Der Uhu ist bei uns in Deutschland rundherum geschützt. Seine natürlichen Feinde können ihn nichts anhaben, da er größer und kräftiger ist und selbst Fuchs oder Habicht werden von ihm vertrieben. Sie müssen im Gegenteil damit rechnen, dass sie selber vom Uhu geschlagen werden. Der ärgste und größte Feind den er hat, der Mensch, ist durch die Gesetze zum größten Teil lahmgelegt. Trotzdem sind noch Schutzmaßnahmen notwendig. Die Brutgebiete dürfen nicht aufgesucht werden..... Wirtschaftliche Maßnahmen in den Brutgebieten müssten mit dem Naturschutz abgestimmt werden..... Der Fremdentourismus, Freizeitsportler, Spaziergänger mit Hunden und auch Tierfotografen haben im Uhurevier nichts zu suchen. Durch Schilder, Schranken und auch Wächter ist dieses zu gewährleisten.''

Ich selbst würde sehr gern Foto´s eines wildlebenden Uhu´s machen.
Aber dieser Uhu, auf der einen Seite wildlebend, auf der anderen Seite wie im Zoo lebend, sollte wirklich geschützt und gemieden werden. Er hat es schwer genug.

LG
Lothar

...soweit ich davon weiß, ich kenne DIESEN Uhu hier nicht persönlich )

Viele der Uhus Hamburgs und der Umgebung entstammen dem sehr erfolgreichen Auswilderungsprogramm in SH in den 90er Jahren. Der hier ist vermutlich einer der älteren, die noch die Aufzucht in Gefangenschaft erlebt hat (zumindest brüten dort schon lange Uhus). Einige waren/sind die menschliche Nähe aus der Aufzucht daher gewohnt, so auch der/die Uhus die früher am Bismarck-Bad direkt über der Fußgängerzone saßen und am Gebäude des Altonaer Bahnhofs gebrütet haben. Ich denke man wird diesen hier nicht so leicht vom Nest vertreiben, wenn man sich an die Absperrungen hält.

ABER: Das sieht man einem Foto nicht an!!! Nestfotografie ist ohnehin 'so eine Sache'. Nicht grundsätzlich verboten, aber leicht in Richtung 'sollte man nicht' ausgelegt, da man sich dem Verbot nach Bundesnaturschutzgesetz schon recht stark nähert, auch wenn man das Verbot des 'Störens' durch sehr vorsichtiges Verhalten tatsächlich verhindert hat.

Ich kann Deine/Eure Freude über die Beobachtungen und die Fotos gut nachvollziehen! Ein wild lebender Uhu hat schon was! Bin aber auch der Meinung, dass es in einem öffentliche Forum vielleicht besser nicht gezeigt werden sollte, weil es eben ein Uhu ist. Prinzipell besteht bei diesem Uhu nicht wirklich ein Unterschied zu Euren Fotos am Weißstorch-Horst. Beim Weißstorch kommt das Thema nur nicht so leicht auf, wie bei einem Uhu.

Vielleicht interessiert die Info ja!

Gruß, Thorsten

PS: Das mit dem Dackel war mir neu! Ich kannte bisher nur die Geschichte mit einem Yorkshire-Terrier in einem anderen Park in Hamburg...

.zieht dort nicht ab - im Gegenteil er brütet schon jahrelang dort an dieser Stelle...
Ob das ok ist,dort zu gucken oder zu fotografieren,müssen wir die Leute fragen,die jahrelang schon fast jeden Tag dorthin gehen...
Wir waren ja erst 2x dort.
Verschreckt ist der Vogel wohl keineswegs,er wehrt sich,wenn jemannd zu nahe kommt und soll sich einmal einen Dackel gegriffen haben und an die Jungen verfüttert.
Leider ,so sagt man,gehen auch Leute mit dem Hund dorthin.
Wir werden auch wieder dort sein, bei "unserem" Grossstadt Uhu, bis wir merken,er mag das nicht...

... den beiden Vorkommentatoren an. Es mag ja sicherlich interessant sein einen Uhu vor die Linse zu bekommen, ist mir bis heute noch nicht geglückt, aber einen Uhu bei der Brut zu stören um so ein Bild wie dieses zu machen, dass höchstens einen dokumentarischen Wert hat, halte ich zumindest für fragwürdig. Gerade wir als "Naturliebhaber" sollten mit guten Beispiel voran gehen und uns von solchen Plätzen möglichst fern halten und lieber auf solche Bilder verzichten. Es gibt genug Vogelwarten und Tierparks wo man den Uhu fotografieren kann ohne zu stören.

Gruß
Heinz

Ich kenne die Örtlichkeit leider nicht, weiss aber das der Uhu ein sehr empfindlicher Vogel ist. Sollte der Abstand tatsächlich nur 40meter sein, so ist das entschieden zu wenig. Die Gefahr, das der Uhu abzieht, zumindest ab der nächsten Brut ist sehr groß.
Fotografen, so sensationell kann doch garkein Foto sein, um das in Kauf zu nehmen. Auf den beiden hier gezeigten Fotos kann man deutlich sehen wie unwohl der Uhu sich flach ins Nest presst.
Lasst ihn doch in Ruhe.

Herzliche Grüße aus S-H
Heinrich

....dem flatterband hättest du besser weg lassen sollen, ist ja schon ein kleiner tipp wo sich der uhu befindet. hoffentlich stehen dort nicht bald horden von fotografen und stören den uhu bei brüten.
zum bild:
ich schließe mich im großen und ganzen dem lukas an, schärfe und ausschnitt hätten besser sein können aber da ich die situation selbst vor ein paar tagen an gleicher stelle hatte mit schlechtem licht hatte, weiß ich wie schwer es ist.
unter den bedingungen ist es schon ziemlich gut geworden. meine bilder sind deutlich schlechter.
gruß sven

liegt die Schärfe viel zu weit hinten. Bei 1/60 schließe ich zumindest starke Bewegungsunschärfe aus. Wenn die Schärfe, die du trotz der wenig beneidenswerten Lichtsituation auf dem Grabstein hinbekommen hast, auf dem Gesicht des Uhus läge, wärs technisch eine 5!
Da du das Bild NICHT unter Doku eingestellt hast, nehme ich an, dass du (auch relativ schlechten) Bewertungen nicht abgeneigt bist.
Technisch reicht es noch zu einer knappen 3. Motiv ist super, die Gestaltung finde ich weniger gelungen, den nachträglichen Ausschnitt hättest du m. E. nicht so eng nehmen müssen - ergibt 4.
Abschließend muss ich bekennen, dass ich selbst noch nie Uhus gesehen geschweige denn fotografiert habe und demzufolge selbst auf ein qualitativ minderwertiges Bild stolz wäre, insofern gebührt dir an dieser Stelle Respekt von meiner Seite.

Gruß Lukas