Eingestellt: | 2009-10-16 |
---|---|
TL © | |
Diese hübsche Kurzfühlerschrecke habe ich schon mehrfach in der Dünenlandschaft Nordwestspaniens angetroffen und letzten Montag erstmals halbwegs passabel ablichten können, auch wenn der Hintergrund noch ein wenig ruhiger sein dürfte. Laut einem schönen Bericht in der "Naturfoto" gibt es in Europa 974 Schreckenarten. Dieses wäre also mal die erste Meines Erachtens handelt es sich um eine Blauflügelige Sandschrecke, bin mir aber keineswegs sicher und wäre froh um Verifikation bzw. Falsifikation meines Verdachts. Des weiteren habe ich schon mehrfach eine Beobachtung das Verhalten der Schrecke betreffend gemacht. Wenn man sie in den Sanddünen antrifft und versucht zu photographieren, so sind sie initial sehr leicht flüchtig und Aufnahmen sind unmöglich. Spätestens sobald man sich mit Kamera vor der Schrecke im Sand plaziert hat, dreht sie einem (typisch für Schrecken) das Hinterteil zu, um sich in Fluchtposition zu bringen, und wenig später hüpft sie dann auch ein bis zwei Meter fort. viele Grüße Tobias |
|
Technik: | 5D, Canon 180 mm, f9, 1/250, ISO 640, Kamera auf den Boden gelegt. Full Frame. Beeinflußte Natur wegen der Verfolgungsphase, in der das Tier ja auf mich reagiert. |
Natur: | Beeinflußte Natur ? |
Größe | 331.3 kB 1000 x 667 Pixel. |
Ansichten: | 5 durch Benutzer949 durch Gäste484 im alten Zähler |
Schlagwörter: | galicien oedipoda oedlandschrecke |
Rubrik Wirbellose: | |
Serie Galicische Springschrecken und Libellen: |
da Springschrecken für mich absolutes Neuland sind, waren Eure Hinweise sehr hilfreich. Das Forum hat sich wiedermal bewährt.
@ Sebastian: Die Blauflügelige Ödlandschrecke kommt offenbar hier in Nordwestspanien vor, und mein gefundenes Exemplar sieht der Ödlandschrecke auf Deiner sehr schönen homepage auch äußerst ähnlich.
@ Marcus, Charly und Stephan: Vielen Dank auch für Euer Lob. Es kommen noch zwei oder drei Springschrecken mit gefälligerem Hintergrund. Dachte mir, ein Anstieg der Qualität im Verlauf könnte nicht schaden
@ Thorsten: trotz Recherche konnte ich nicht rausfinden, ob die von Dir ins Rennen geschickten Oedipodae hier vorkommen. Der Artikel im "Journal of Orthoptera Research" war natürlich nicht frei erhältlich, und Zugang zu einer universitären Online-Bibliothek habe ich derzeit nicht.
Die Form des Halsschildes mit der Kerbe im Mittelkiel habe ich allerdings auf diversen Photos im Internet so gesehen bei Oe. caerulescens.
Danke auch für Deinen Link. Mein Spanisch reicht gerade für den Artikel, allerdings muß ich mich erstmal in die anatomische Nomenklatur der Springschrecken einarbeiten, bevor ich die Informationen verwerten kann.
Was nun allerdings die Ausrichtung der Schärfeebene und die Schärfe des Hinterschenkels anbelangt, gehe ich nicht ganz mit Euch konform. Denke, daß dies hier eher ein Problem der Schärfentiefe ist. Da die Hinterschenkel ja doch einige Millimeter vom Körper abstehen, hätte ich massiv abblenden müssen (falls dies überhaupt gereicht hätte), was dem Hintergrund sicher nicht bekommen hätte.
Lasse mich aber gerne belehren, wenn Ihr einen Gegenvorschlag habt.
nochmals besten Dank und viele Grüße
Tobias
schönes Bild, vielleicht war die Ausrichtung nicht ganz 100%ig, man könnte den Hinterschenkel noch in die Schärfe bekommen.
Zur Bestimmung werfe ich noch mal Oedipoda charpentieri und Oe. fuscocincta ein und "reduziere" damit die Oe. caerulescens auf 33,3% Unwissend allerdings, ob jene beiden Arten aus Spanien auch in Deiner Region verbreitet sind. Irgendwie sehen die alle gleich aus, die Form des Halsschildes (mit fehlendem Mittelkiel auf der hinteren Hälfte kommt mir für Oe. caerulescens eher merkwürdig vor, weiß aber nicht wie jene in Spanien aussehen...).
Ich vermute Du beherrscht spanisch und kannst daher im Ggs. zu mir hiermit was anfangen:
http://dialnet.unirioja.es/ser [verkürzt] codigo=2212148&orden=73022
(S. 136 sind die Oedipodinen)
Was Deine Beobachtung betrifft, so habe ich die auch schon oft gemacht und teile ebenfalls die Ansicht von Sebastian.
Grüße, Thorsten
PS: Merkwürdiger Zufall übrigens... (Stichwort Douglas Adams): Sphingonotus caerulans und Oedipoda caerulescens waren Thema (nicht Widmung) meiner Diplomarbeit )
Ein ganz tolles Bild das Du uns da zeigst,tolle Farbabstimmung,schärfe und ohne Schnitt genau richtig platziert!!
Grüsse
Stephan
.... also das Grünzeug hinter dem Kopf hätte ich - ehrlich gesagt - gar nicht bemerkt. Ich finde, dass dir hier eine sehr, sehr gute Arbeit gelungen ist! Technisch gesehen habe ich - genauso wie bei deinem exotischen Bläuling - gar nichts zu meckern.
Scherzmodus ein: Der Schrecke hätte ich noch gern ein paar Steinchen untergeschoben, damit sie ein wenig mehr in die rechte obere Ecke guckt! .... und wieder aus!
Kompliment und GLG - Charly
bei der Bildbesprechung und der Bestimmungsannäherung bin ich bei Sebastian. Soll heißen, das Bild gefällt mir gut. Das ausgerechnet über dem Kopf der "markante" grüne Fleck ist, ist schon etwas unglücklich (ich wäre aber auch ein Kandidat der sowas mal schnell übersieht).
Soweit ich weiß kommt in Spanien wie auch hier in Deutschland noch Oedipoda germanica vor, doch diese Art ist nach deiner Habitatbeschreibung auszuschließen. Ich würde die Wahrscheinlichkeit von Oedipoda caerulescens auf 99,9% erhöhen.
Viele Grüße,
Marcus
saubere Arbeit. Schönes Licht, schöne Schärfe,.... das Grünzeug hinterm Kopf: Naja!
Nur mit der Bestimmung bin ich nicht zufrieden. Die Sandschrecke (Sphingonotus) hätte nicht so ein hochgezogenes Halsschild. Das ist eine Ödlandschrecke (Oedipoda). Da ich gerade nicht weiß, ob da unten eine ähnliche Art vorkommt, würde ich nur zu 99% sagen Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens). Auf meiner Internetseite (-> Profil) findest du beide Arten zum Vergleich.
Deine Beobachtung kenne ich natürlich auch, interpretiere das jedoch eher als Erschöpfung. Vielfach ziehen die Tiere dann auch nicht mehr ihre Hinterbeine an und lassen die Schienen nach hinten hängen, als ob sie nicht mehr können.
LG
Sebastian