Familie Flussregenpfeifer gefällt das
Eingestellt: | 2021-06-08 |
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AW © | |
Die Rubrik Mensch und Natur habe ich leider nicht gefunden. Dort sollte das Bild rein, weil die massiven Auskiesungen im Nordharz sehr viele Gruben hinterlassen und die Windparks auch wie Pilze aus dem Boden schießen. Da ich kein Vogifottograf bin, wollte ich mal fragen, ob jemand einen Trick kennt, um das Wabern der Luft zu minimieren. |
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Technik: | 1/1250s, F/11, ISO 640, 800mm 16.9m Distanz |
Fotografischer Anspruch: | Dokumentarisch ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 455.7 kB 3000 x 2001 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 36 Zu den Tophits
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Ansichten: | 95 durch Benutzer287 durch Gäste |
Schlagwörter: | flussi flussregenfpeifer |
Rubrik Vögel: |
Die Brennweite von 800mm ging nicht zu verringern, da ich nur diese Linse dabei hatte.
Aber die Flimmerei ist allgemein das Problem bei mir. Ob Großtrappen, Steinkäuze oder Wild.
Besonders schlimm ist es, wenn der Mond hinter dem Brocken untergeht. Da ist das Motiv berechnet, andere Zeit oder anderes Objektiv bringt da nixx.
Ich mache jetzt meistens Serien und such das beste flimmerfreiste Bild aus, das geht ein wenig.
So hab ichs auch hier gemacht, weil ich unbedingt diesen Bildaufbau wollte.
Danke nochmal in die Runde, habe mich sehr sehr über eure HInweise gerfreut.
Zum Flimmern wurde alles geschrieben.
VG
Kai
ja die Natur hat es nicht leicht, gegen den vom Menschen gemachten Einschneidungen anzukommen. Deine Aufnahme zeigt es sehr deutlich ... Mein persönliches BdT.
Gruß Jürgen
zum Luftflimmern hat Jochen ja schon alles gesagt. Das Bild finde ich klasse. Es ist eben eine richtig typische Landschaft in Sachsen-Anhalt. Kiesgruben und Windkraft. Der Flussregenpfeifer profitiert von den vielen Kiesgruben, andere Arten sind verschwunden, weil dort vorher meist Wiese war. So ist es eben eine ständige Veränderung, dass möchte ich gar nicht pauschal negativ oder positiv werten.
Viele Grüße
Wolfram
einige Punkte hat Martin ja bereits angesprochen.
Wobei ich ihn aber in einem Detail korrigieren muss.
Der entscheidende Faktor für das Flimmern der Luft ist nicht die Temperatur.
Es ist das Vorhandensein von Unterschieden in der Temperatur der Luftmassen durch welche man blickt / fotografiert.
Denn dadurch bedingt ist ja auch der unterschiedliche Brechungsindex der Luft was letztlich das hier zu sehende Phänomen bewirkt.
Nehmen wir mal theoretisch an man würde nur durch eine ideal homogene Luftsäule fotografieren.
Von deiner Linse bis zum Vogel überall wäre die Luft homogen (gleiche Temperatur und ideal angenommen ohne Feuchtigkeit und Schwebeteilchen).
Dann gäbe es auch das Phänomen gar nicht.
Je inhomogener die Luft durch die man schaut / fotografiert, desto sichtbarer wird das Phänomen.
Das hängt in der Praxis natürlich auch stark von der Distanz ab. Wenn du im Schatten liegst und der Schatten endet irgendwo bei halber Strecke zwischen dir und dem Motiv und der Boden danach ist in der prallen Sonne, dann wirst du das Phänomen auch beobachten können (je nach Distanz halt von kaum bis stark).
Immer wieder lese ich wie es einfach nur mit warmen Temperaturen assoziiert wird. Tatsächlich bedarf es aber einer feineren Betrachtung der lokalen Temperaturunterschiede auf kurzer Distanz - eben jener Distanz über die man beabsichtigt zu fotografieren. Direkt über den in der Sonne brutzelnden Steinen oder Sand tritt das Problem auch verstärkt auf. Auch dann, wenn "die Temperatur" eigentlich noch kühler oder mild ist, die ersten paar Zentimeter an Luft die sich direkt über dem Boden befinden werden ja von dem bereits aufgewärmten Boden mit erwärmt. Dann kann auch manchmal schon eine etwas steilere Perspektive etwas Abhilfe schaffen - was ja aber oft gestalterisch Nachteile hat.
Zusammenfassend würde ich einfach empfehlen die Tageszeit zu der man fotografiert und über welche Strecke und über welchen Untergrund genau - das sind die Faktoren bei denen man selbst eine Wahl hat.
Das Bild selbst gefällt mir übrigens hervorragend!
edit: Noch ein Beispiel zur Verdeutlichung: Segelflieger können auch im Winter Thermik finden obwohl es da nicht warm ist. Die Differenz ist der ausschlaggebende Punkt. Luft mit 3°C ist auch leichter als Luft mit -0,5°C und steigt dann eben auf. Das ist dann Thermik - im Prinzip nichts anderes spielt sich in der wenige cm dünnen Luftschicht über dem Boden hier ab, nur eben etwas wärmer. Es liegt aber an Differenzen und nicht einem absoluten Wert.
LG Jochen
vielen Dank für deine Ergänzungen zu meinem Kommentar. Dank diesem ist mir jetzt einiges klarer geworden., was den Effekt dieser Luftschlieren anbelangt. Man lernt ja schliesslich nie aus!
MfG Martin
bei diesem Bild hast du einen speziellen Bildaufbau gewählt. Man muss ja nicht immer alles im goldenen Schnitt platzieren! Aber dein Bild gefällt mir auch so!
Zu deiner Frage wegen dem Luftflimmern:
Du hast dieses Bild mit 800mm Brennweite gemacht. Je länger die Brennweite ist, mit der man fotografiert, umso stärker tritt dieses Luftflimmern in Erscheinung. Beheben kann man es eigentlich nicht, höchstens etwas reduzieren. Zum einen sollte man solche Aufnahmen bei eher kühlen Temperaturen machen, wenn die Sonne noch nicht so in die Luft scheint - also zB früh am Morgen oder in der kalten Jahreszeit. Ein weiterer Tipp ist der, dass man möglichst von einem Standort aus fotografiert, welcher auch eher kühl ist, also zB im Schatten liegt. Auch mache ich jeweils mehrere Aufnahmen vom gleichen Motiv - so hat man die Chance, dass vielleicht ein Bild dieser Aufnahmereihe recht scharf wird.
Was natürlich auch einen sehr grossen Einfluss hat, ist die Aufnahmedistanz. Je grösser diese ist, desto mehr Luftmasse hast du zwischen dir und deinem Objekt - und deshalb tritt dieser Effekt auch umso stärker auf.
Dies sind nur so meine eigenen Erfahrungswerte. Vielleicht kann dir jemand noch weitere Tipps geben. Ich wünsche dir jedenfalls viel Spass mit deiner 800-er Linse.
MfG Martin