Hallo zusammen, ich habe mir mal die Mühe gemacht und versucht mich dieser Frage zu nähern. Daraus ist eine Art Tutorial geworden. Die Lesezeit von 25 min ist sicherlich "oldschool" aber kürzer habe ich es nicht hinbekommen Natürlich gehören viele hier im Forum gar nicht zu der beabsichtigten Zielgruppe, für sehr Fortgeschrittene oder gar Pros ist das nur in kleinen Teilen interessant. Doch hier im Forum sind ja auch immr wieder "Aufsteiger" die immer mehr Spaß an der Fotografie finden und sich weiter entwickeln möchten und daher poste ich es hier: https://www.thomaswesterphoto. [verkürzt] aturfoto-aus-meine-ann..herung/ Wünsche noch ein schönes Wochenende, |
da hast du einen ausgezeichneten Beitrag zur Landschaftsfotografie zu Papier gebracht. Es gibt ja Unmengen von Literatur zu dem Thema, aber das alles hat man natürlich nicht immer im Kopf, und vieles ist auch eher unwichtig.
Daß sich ein gutes Bild dadurch auszeichnet, dass es in Erinnerung bleibt, ist zwar nicht falsch, aber - und das wurde hier schon geistreich analysiert - es hilft eigentlich nicht weiter. Die Frage ist ja: Wann und wodurch bleibt es in Erinnerung??
Was ist das Wichtigste? (Natürlich, zu wissen, was das Wichtigste ist.) Nein, Spaß beiseite, ich habe einmal versucht, zu ordnen, was (z.B.) ich an oberster Stelle sehe:
Da man nicht immer gleich nach Island, Namibia, oder in die Arktis fahren kann, bleibt nichts anderes, als sich in der näheren Umgebung umzuschauen - oder die Kamera nur selten, z.B. im Urlaub, zu benutzen. Ein Sonntagsspaziergang tut's aber meist nicht. Ein Super-Motiv, wo dann schon viele andere mit ihrem Stativ herumstehen, ist aber auch problematisch. Da muss einem dann schon etwas Besonderes einfallen. Mithin: Location und Motiv wäre das erste was stimmen muss.
Nun das berühmte "Licht". Eigentlich sind es allgemeiner die Wetterbedingungen. Wenn es stürmt und schneit, wenn Gewitterwolken den Himmel verdustern, oder der Nebel sich im Tal ausbreitet, ist es eher lohnend mit der Kamera unterwegs zu sein. Allerdings auch ungemütlicher. Ein blauer Himmel ist in der Regel nicht ideal, und ein grauer Himmel sollte möglichst gar nicht im Bild auftauchen.
Ebenfalls "ungemütlich" ist sehr frühes Aufstehen, aber so manches beeindruckende Foto geht nur so. (Damit habe ich ein Problem.)
Sehr wichtig finde ich, wenn man vor Ort ist, die Kamera zunächst in der Tasche zu lassen. Erstmal ein wenig die location erkunden, verschiedene Standpunkte und Richtungen überlegen und ausprobieren. Die allermeisten guten Fotos (außer langer Belichtungszeit) hätten sich auch ohne Stativ machen lassen, wenn man ähnlich sorgfältig vorgeht.
Alles in allem haben wir hier ein sehr interessantes aber auch vielschichtiges Thema, bei dem man - wie bei Photoshop - nie auslernt.
Grüße, Günter
Viele Grüße und schönen Abend!
Thomas
zwar nicht auf NATURfotografie bezogen, sondern auf Fotografie allgemein hört sich die Lösung eigentlich ganz einfach an(ein Naturfoto ist letztendlich auch ein Foto).
Vor einigen Jahren wurde an einer amerikanischen Universität genau die Frage gestellt und die Antworten waren so, wie hier in den Antworten ebenfalls geschrieben. Das hat dem Professor nicht gereicht und daraus entstand eine umfangreiche Studie.
Ergebnis: nicht Gestaltung, Farben, goldener Schnitt oder all das, was wir erwarten würden, sondern ganz simpel. Das Ergebnis besteht aus einem einzigen Satz:
" Ein gute Foto ist ein Foto, was dem Betrachter in Erinnerung bleibt!"
Einen Artikel darüber hatte ich in einer Zeitschrift gelesen und habe dann weiter recherchiert. Leider habe ich die Links nicht mehr und finde das auch über Uncle Google nicht. Erstaunt war ich über den Umfang der Studie. Damit haben sich sehr viele Studenten über einen langen Zeitraum befasst. Das Ergebis war am Ende der von mir zitierte Satz.
Ein gutes Bild ist ein Bild, das in Erinnerung bleibt.
Oder
Die Antwort auf die Frage nach einem guten Bild ist zweiundvierzig. –
Eine nur geringfügig satirische Betrachtung.
Hallo Wilhelm,
ich musste gleich aus mehreren Gründen über den Beitrag schmunzeln. Zum einen erinnert mich die Darstellung doch ein wenig an eine Legendenbildung. Irgendjemand hat mal gesagt, er kennt jemanden, dessen Schwager gehört hat, dass es wissenschaftlich erwiesen ist... Aber die Originalquelle ist dann leider verschollen.
Davon abgesehen bin ich überzeugt, dass es zu diesem Thema in der Tat diverse Studien gibt. Ich würde darauf tippen, dass die von hier zitierte Arbeit an einem Lehrstuhl für Marketing verfasst wurde: Das Ergebnis klingt umwerfend einleuchtend, über dessen Gültigkeit herrscht große Einigkeit, und Begeisterung schwingt mit angesichts der verblüffend einfachen Aussage (Da fragt sich der einfache Fotograf in der Natur: Warum bin ich da nicht drauf gekommen?) -- nur für die Praxis ist das Ergebnis leider komplett nutzlos. Ich stelle mir gerade die Veranstaltung eines internationalen Fotowettbewerbs vor, bei dem die Gewinnerbilder gekürt werden. Das Publikum, dem Anlass entsprechend festlich gekleidet, sitzt in spannungsvoller Erwartung in einem großen Saal; die Stühle sind wegen des großen Interesses bis auf den letzten Platz belegt; ein gedämpftes Gemurmel ist zu vernehmen. Dann betritt die Jury die Bühne und die Aufmerksamkeit richtet sich nach vorne. Zunächst fallen ein paar einleitende Worte, dann der Vorhang. Das Siegerbild prangt für alle gut sichtbar im Lichtspot, ein Raunen geht durch den Saal. Der Juryvorsitzende begibt sich ans Mikrofon -- zufälligerweise ein Marketingprofessor einer amerikanischen Universität --, er räuspert sich einmal, zweimal, es wird muxmäuschenstill im Publikum, dann setzt der Professor an: "Wir haben dieses Bild zum Gewinner des Wettbewerbs gewählt, weil…" Der Sprecher macht eine Kunstpause, die Gäste beugen sich vor, um besser hören zu können; Spannung knistert in der Luft. Dann setzt der Vorsitzende erneut an und verkündet den epochalen Satz: "Wir haben dieses Bild zum Gewinner des Wettbewerbs gewählt, weil es uns in Erinnerung geblieben ist!"
Ja-ha. Sehr erhellend. Ich meine, da fragt man sich dann doch schon, "Warum?" Weil die Szene außergewöhnlich war! Weil der Fotograf es verstanden hat, durch die Wahl der Perspektive eine große Unmittelbarkeit zu erzeugen, weil die Strukturen eine hohe Dynamik erzeugen, weil das Licht dramatisch war, weil das Bild mit einer bisher nicht gesehenen Umsetzung überrascht, weil das Leid der Flüchtlinge erdrückend oder die Freude des Gewinners ansteckend ist. Oder von mir aus auch: Weil das Fell infolge der vorbildlichen Ausarbeitung so wahnsinnig kuschelweich wirkt, dass man am liebsten direkt mit der Hand darüberfahren möchte!
Die Frage, welche Faktoren dazu führen, dass ein Bild in Erinnerung geblieben ist, wäre für mich *die* Frage gewesen, die mich interessiert und die es zu beantworten gilt. Mit dem Satz "Ein gutes Bild ist ein Bild, das in Erinnerung bleibt." kannst man Bilder verkaufen, aber nicht machen. Zumindest hilft er mir beim Machen nicht weiter.
Und wenn mich jemand nach der Einschätzung zu seinem Bild fragt, dann nutzt es ihm nichts, wenn ich ihm erkläre, dass mir sein Bild nicht in Erinnerung bleiben wird. Dann wüsste er vermutlich schon ganz gerne, was er besser machen kann.
Apropos Erinnerung: Wie lange Zeit muss verstreichen, bis ich festgestellt habe, ob mir ein Bild in Erinnerung geblieben ist? Anhand des Kriterieums "Ein gutes Bild ist ein Bild, das in Erinnerung bleibt." könnte ich immer erst ex post entscheiden, ob ein Bild gut ist.
Und zuletzt (aber das gilt für alle Kriterien): Aus der Erkenntnis "Ein gutes Bild ist ein Bild, das in Erinnerung geblieben ist." folgt nicht: "Ein Bild, das in Erinnerung geblieben ist, ist ein gutes Bild." Wäre schön, aber ich kann mich auch gut an schlechte Bilder erinnern. Zugegeben, viele sind das nicht und ich müsste kräftig nachdenken.
Fazit: Der Aussagewert dieser Erkenntnis geht für mich gegen Null. Aber vielleicht ist das der Grund, warum dieser "Weisheit" so viele zustimmen können.
Wilhelm, dir und allen anderen einen Dank, die zu dieser spannenden Diskussion beigetragen haben. Ich glaube, die Resonanz zeigt, dass Thomas hier ein wichtiges Thema aufgegriffen hat.
Viele Grüße
Gunnar
darüber kann nun ich nicht schmunzeln.
das täte mir leid, wenn ich dich verletzt hätte und das lag auch keinesfall in meiner Absicht. Ich habe mich nicht über deinen Beitrag lustig gemacht. Du hast klar genug gesagt, dass du nur zitierst und die von dir angeführte Studie habe ich entsprechend als interessante Information aufgefasst, die zur Diskussion steht.
Leider habe ich das Gefühl, dass in unserer Welt immer mehr auf Verpackung statt auf Inhalt Wert gelegt wird. Vieles klingt gut oder sieht gut aus, aber wenn man sich mal die Mühe macht, genauer hinzusehen, dann fehlt den Dingen oft der Inhalt. Das hatte ich hier begründet. Sorry.
Viele Grüße
Gunnar
muss dir nicht leid tun, denn ich verstehe schon, was Du meinst bzw. wie Du das meinst!
Genau so, wie Du schreibst ist es richtig. Das ist ja nicht mein Satz, sondern das von mir zitierte Ergebnis einer Studie.
Natürlich sind alle hier aufgeführten Aspekte, die ein gutes Foto ausmachen, richtig. Ein Foto mit schlechter Gestaltung, miesen Farben und mangelnder Schärfe wird niemandem in Erinnerung bleiben. Das sind Grundvoraussetzungen, beinhalten aber auch nicht grundsätzlich einen hohen Erinnerungswert.
Nur zwei Beispiele....wir alle werden uns immer an das vietnamesische Mädchen erinnern, welches nackt und halb verbrannt vor dem Napalm-Angriff flieht. Ist das ein gutes Bild?
Oder der abgeschnittene Kopf eines Affen auf einem Markt. Bekam Preise als Naturfoto. Ist das ein gutes Bild?
Thomas formuliert seine Gedanken m. E. sehr gut und die Frage wird wohl nie irgendwer schlüssig beantworten können.
gut zu hören, dass du mir meine Ausführung nicht krumm nimmst.
Ich glaube, das Problem bei der ganzen Diskussion ist einfach, dass der Begriff "gut" immer eine Wertung darstellt, aber nie gesagt wird, im Hinblick worauf bewertet wird. Ich kann ein Bild dahingehend bewerten,
- wie gut es mir gefällt,
- wie gut es die "Standards" bzw. die "Regeln" der Fotografie erfüllt,
- wie gut es ihm gelingt, Aufmerksamkeit zu erzeugen,
- wie gut es einen realen Sachverhalt abbildet oder eben
- wie gut es in Erinnerung bleibt (man denke hier auch an Werbung).
Und sicherlich gibt es noch viele andere sinnvolle Ziele, die ein Foto mehr oder weniger gut erreichen kann.
Viele Grüße
Gunnar
Viele Grüße!
Das würde ich so unterschreiben Wilhelm.
Zu perfekt geht irgendwie auch nicht. Thomas hat sich da aber schon bei aller Perfektion eine sehr eigene und gute Handschrift angeeignet....er schafft die Bilder, die in Erinnerung bleiben.
Ich bin z.B. kein Freund von zu langen Belichtungen, bei denen man das Wasser nicht mehr als solches erkennen kann....Thomas schafft diesen Spagat der auch immer motivabhängig ist und das ist eine Kunst finde ich und das ist ja auch nur mein Geschmack.
Ansonsten mach ich es eher wie Silke.....bis auf wenige Ausnahmen.
Was ich aber auch festgestellt habe....wenn man die Zeit hat sich mit einem Motiv zu beschäftigen, dann kommen einem ganz andere Sichtweisen in den Sinn...da beginnt dann ....für mich jedenfalls ...die Kreativität. Und dazu gehört auch die Regeln zu brechen.
VG Angelika
ein gutes Naturfoto oder generell ein gutes Foto besteht aus einigen wichtigen Aspekten, die man nicht außer Acht lassen soll, wenn man ein ausgezeichnetes Resultat erstrebt. Licht, Schärfe und Blickwinkel sind in diesem Fall meiner Ansicht nach entscheidend, ob das Foto gut bei Menschen ankommen wird. Natürlich setzt jeder Fotograph verschiedene Prioritäten für seine Arbeit. Das ist auch richtig so, weil die Fotografie letztendlich auf eine besondere und individuelle Art uns den Freiraum gibt, unsere Fantasie auszudrücken. Inwiefern das Foto natürlich aussieht, soll auch meiner Meinung nach von Bedeutung sein. An dieser Stelle kann die Bearbeitung einen enormen Einfluss auf die Natürlichkeit von den Fotos haben.
vielen Dank für deinen Artikel. Ich mache keine professionellen Naturfotos, aber dennoch sind deine Tipps und Herangehensweisen auch nützlich für mich.
Mit Interesse habe ich deinen Text über die "Mal-Methode" gelesen. Die würde ich zwar weniger während des Fotografierens (von Wildtieren, speziell Vögel) anwenden, aber für die Selektion der Bilder später am Bildschirm ist sie sicher eine kleine Hilfe.
Deine Vorgehensweise, das erstbeste Motiv links liegen zu lassen, wenn Du es nicht unter nahezu perfekten Bedingungen ablichten kannst, ist eine interessante Anregung für mich.
Bislang war ich eher der Typ, der sich mit dem erstbesten Motiv zufrieden gibt, um überhaupt Bilder machen zu können. Zukünftig will ich auch mal längere Zeit für die Suche nach lohnenden Motiven investieren, bevor ich zur Kamera greife.
Schönen Gruß
Thorsten
freut mich zu lesen, dass du das ein oder andere für dich mitnehmen konntest!
Viele Grüße zurück!
Thomas
jetzt habe ich mir Deinen interessanten Text auch komplett durchgelesen und bin gerade leicht frustriert. Ist vielleicht auch einfach heute nicht mein Tag, aber irgendwie beschleicht mich gerade das Gefühl, niemals so perfekt ein Foto planen und umsetzen zu können. Jetzt bin ich auch eher der Typ, der durch den Wald läuft und plötzlich irgendetwas entdeckt, dran hängenbleibt und versucht das Beste draus zu machen. Ich habe auch lieber den Spatz auf der Hand als gar kein Bild, heißt es fällt mir sehr schwer ein gutes Motiv nicht zu beachten und nach dem perfekten zu suchen. Und manchmal entpuppt sich am Rechner der Spatz ja dann doch als stolzer Schwan.
Für mich ist aber auch nicht immer das perfekte Naturfoto das Ziel, sondern jenes welches mir selbst nach Jahren noch beim Betrachten ein Glücksgefühl vermittelt und mich an das Erlebnis erinnert.
Ich finde es klasse, welche Mühe Du Dir mit Deinen Ausführungen gegeben hast und kann das meiste davon auch 100 prozentig unterschreiben.
Liebe Grüße
Silke
Danke für dein Feedback! Und gleichzeitig tut es mir auch leid, dass deswegen etwas Frust aufkam 😌
Das muss es gar nicht - ich finde deine tolle Aufnahmen zeigen, dass man eben auch anders zum Erfolg kommt. Das ist das schöne an der Naturfotografie, dass sie auch in der Wiese vor der Haustüre funktioniert.
Mein Ansatz ich ganz sicher an der ein oder anderen Stelle extrem und ich finde das muss man nicht teilen. Daher hatte ich auch versucht zu betonen, dass es eben nur meine Herangehensweise ist...es ist eher ein Angebot von ein paar Gedanken und Techniken, die man aber nicht alle gut finden muss 😉
Liebe Grüße,
Thomas
Für diesen Blogbeitrag habe ich mir schließlich die Mühe gemacht und versucht, genau das auf den Punkt zu bringen.
Ich hatte einen Punkt bisher immer für ein eindimensionales (Edit: warum macht mich keiner auf diesen Fehler aufmerksam?:) nulldimensionales Gebilde gehalten; keins, das eine gewaltige Breite und Tiefe aufweist.
Dein Artikel war für mich interessanter Lesestoff, vor allem, (i) weil du viele Gedanken aufgreifst und darlegst, die mich selber immer mal wieder in regelmäßigem Abstand beschäftigen, (ii) weil ich dabei zu ähnlichen Ergebnissen komme und (iii) weil du in deinem Artikel eine andere Struktur bzw. eine andere „Ordnung“ entwickelt hast: Du stellst Aspekte anders und aus einem anderen Blickwinkel zusammen, als ich das machen würde. Das Einbeziehen der vielen Beispielbilder gefällt mir, du hast dabei gute, treffende Beispiele gefunden, die deinen Standpunkt untermauern. Beim Lesen sind mir mal wieder Punkte bewusst geworden, auf die ich demnächst mehr Wert legen werde. Danke für die Anregung. Der Artikel macht doch glatt Lust, dir nachzueifern – deine Bilder sowieso.
Dein radikaler Ansatz bei der Motivauswahl und Umsetzung hat mich überrascht. Aber wenn man darüber nachdenkt und deine Bilder kennt, dann ist genau das wohl der richtige Ansatz. Ein Anfänger, der zwischen den Zeilen lesen kann, kann sicherlich viel mitnehmen, aber der eigentliche Adressat ist für mich doch eher der Fortgeschrittene, der den Sprung vom guten Fotografen zum sehr guten Fotografen schaffen will. (Ein sehr gutes Foto schafft jeder mal mit Ausdauer und etwas Glück. Eine gleichbleibend sehr hohe Qualität gelingt nur dem wirklich hervorragenden Fotograf.)
Nebenbei: Mir geht es noch immer so, dass ich viel herumprobieren muss. Es ist für mich nicht einfach zu sehen, was in einem Motiv wirklich drinsteckt, bevor ich mich nicht eingehend mit ihm befasst habe. Da muss ich wohl zugeben, dass ich da noch weit von dem Niveau entfernt bin, das mir vorschwebt.
Vielleicht noch drei Anmerkungen meinerseits:
I.)
Der Text ist gut und flüssig geschrieben, vom Schriftbild her empfinde ich es ermüdend. Die Schrift ist mir zu klein und vor allem sind mir die Zeilen zu lang. Das liest sich einfach schwer. Eine Zeilenlänge von durchschnittlich 80 bis 100 Zeichen inkl. Leerzeichen geht mir beim Lesen leichter von der Hand.
II.)
Das Motiv: ich habe ein interessantes Motiv am richtigen Ort fotografiert
Der Inhalt von Punkt 3 passt für mich nicht zur Fragestellung: „Was macht ein gutes Naturfoto aus?“ Die Ausführungen zu diesem Punkt finde ich interessant, würde ich aber zusammen mit 2.d) „Kreatives Denken ‚out of the box‘ “ einen eigenen Artikel spendieren. Oder zumindest nachgelagert bringen. Bei diesen Punkten gehst du nicht der Frage nach, was ein gutes Naturfoto ausmacht, sondern wie es entsteht. Mag sein, dass ich da etwas spitzfindig bin.
III.) Innovation
Ich nennen es Kreativität, aber auch andere Ausdrücke für die gleiche Begrifflichkeit kursieren im Netz, z.B. Adjektive wie unverbraucht, neu etc. Wenn du die Kreativität bei deinen Kriterien weglässt, dann vermag dein Ansatz nicht zu erklären, warum die hundertste Kopie eines genialen Bildes nicht mehr genial ist, auch wenn alle anderen sieben Kriterien erfüllt sind.
Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass ein gutes Bild ein gutes Bild bleibt, egal wie häufig es kopiert wurde. Das entspricht sogar in Teilen der beobachteten Realität, wie man an den immer gleichen, wiederkehrenden Bildern sieht, die es auf Titelseiten, in viele Wettbewerbe oder unsere Tophits schaffen. Da sieht man dann zum x-ten Mal das selben Motive aus dem (exakt) gleichen Standort und mit einem nahezu identischen Bildausschnitt aufgenommen in einer perfekten technischen Umsetzung und bei tollen Lichtverhältnissen. Mir persönlich reicht das aber nicht für ein herausragendes Bild. Auch flauschig weiches Fell und große Augen haben irgendwann an Attraktivität eingebüßt.
Die Fähigkeit, etwas Neues zu schaffen oder – auf einem kleineren Niveau – etwas Ungewöhnliches zu sehen und zu zeigen, ist für mich so ungeheuerlich wichtig, dass ich Kreativität als eigenständiges Kriterium sehe. Zugegeben, etwas wirklich Neues bekommt man nicht alle Tage zu Gesicht.
Ansonsten stimme ich deinen Gedanken zu, was die Kreativität von Bildern anbelangt. Je länger man dabei ist, umso weniger Kreativität gibt es in Bildern zu entdecken, und irgendwann gehören High-Key, Low-Key, Abstraktion, kleiner/großer Abbildungsmaßstab, Minimalismus, Offenblende, niedrige Perspektive, der Einsatz von Tele, Superweitwinkel oder Fishey, extreme Bildgestaltungen, Farb- und Helligkeitskontraste usw. einfach zum Handwerkszeug eines Fotografen dazu. Man wählt dann nur noch den passenden Hammer/Zange/Schraubschlüssel für ein Motiv aus.
Und wie gesagt: Das war interessanter Lesestoff.
Viele Grüße
Gunnar
vielen lieben Dank für deine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema 😃
Insgesamt freut es mich ohnehin zu lesen, dass auch sehr fortschgrittene Fotografen noch das ein oder andere Lesenswerte daraus ziehen konnten, das gilt auch für dich!
Zu deinen Anmerkungen:
1. Ja, das ist mir gerade in der Version ohne Tablet (also am Notebook/Festrechner) auch aufgefallen, ich muss da spätestens am WE nochmal drüber schauen.
2. Ja da hast du mich erwischt 😉 ich habs ja auch in der Einleitung versucht zu beschreiben, warum ich genau hinter diesen Punkt ein Sternchen gesetzt habe. Ich schaue mir auch das nochmal an, ich denke der Artikel wird ohnehin ein lebendes Dokument...
3. Hier geht es dir wahrscheinlich um den provokant durchgestrichenen 8.Punkt? Es war mir natürlich klar, dass mein Ansatz hier kontrovers diskutiert wird. Ich denke die Semantik spielt hier auch in der Tat eine große Rolle. Ich kann aber auch deine Ausführungen gut nachvollziehen, denn in der Tat - bei dem Thema "Kopien" greift meine Beschreibung/Definition/wieauchimmer nicht wirklich. Guter Hinweis!
Eine tolle Rückmeldung, vielen Dank nochmal und einen schönen Abend!
Thomas
freut mich, dass du mit meiner Rückmeldung was anfangen konntest. Muss ja nicht alles umgesetzt werden, aber wenn ich dir was zu denken gegeben habe, bin ich schon zufrieden.
1.) Wenn du die Bildbreite mit Text ausnutzen willst, könntest du über zwei Textspalten nachdenken.
2.) Du musst doch nur die Überschrift ändern: "Wie meine Naturfotos entstehen -- Worauf ich achte." Und schwupps passen doch alle Unterpunkte und du könnest auch den Aspekt mit der Kreativität weglassen.
Gruß zurück
Gunnar
Auch ich würde allerdings der kreativen Fotografie viel Raum geben...man könnte auch sagen, den anderen Sichtweisen...und auch für diese ist Deine Anleitung sehr nützlich.
Solche Art Zubereitungshinweise wünscht man sich öfter.
Gruß Angelika
freut mich sehr, dass du dir die Zeit genommen hast!
Liebe Grüße,
Thomas
für gute Bilder kann oder sollte man sich sogar Anleitungen, wie von deinem kompetent verfassten Artikel durchlesen und bestimmte Punkte auch beherzigen.
Für TOP - Bilder gibt es keine Anleitung - sie passieren, genauso wie z.B. bei einem einmaligen Song.
Kopien können zwar noch gut sein, werden aber niemals den Wert des Originals erreichen.
Bei der WPY - Ausschreibung heißt es ausdrücklich - sinngemäß "Es gibt kein Patentrezept für ein Siegerbild, Bilder die in diesem Jahr noch zu den Gewinnern zählten, haben beim nächsten Mal bei gleicher Gestaltungsart, nur noch eine geringe Chance".
Natürlich sind TOP - Bilder in ihrer Einmaligkeit nicht im Minutentakt zu erwarten, (auch nicht im Forum ) aber es gibt sie und es wird sie immer geben und wer träumt nicht davon .
Es gibt aber noch ein wichtigeren Antrieb für die schönste Nebensache der Welt - einmalige Erlebnisse in unserer wundervollen Natur !
Viele Grüße
Heinz
vielen Dank erstmal für dein Feedback zum Artikel, das freut mich sehr!
Ja alles was du zum Thema Top Bilder (die würde ich noch über die sehr Guten stellen) schreibst, stimmt ganz sicher!
Ich bin gleichzeitig davon überzeugt, dass man die Wahrscheinlichkeiten -auch von Top-Bildern- beeinflussen kann. Beispiel: in Bezug auf die Landschaftsfotografie ist mir aufgefallen, dass ich vor einigen Jahren bei ganz seltenen und unplanbaren Bedingungen häufiger gar kein "Top-Bild" produziert bekomme. Praktisch Top-Bedingungen aber kein Top-Bild, etwa weil ich mich zu lange mit dem falschen Motiv aufhielt und spezielle Bedingungen teils auch nur sehr kurz halten. Meiner Meinung nach ändert das sich mit fortlaufender Erfahrung. Aber wie gesagt, das sind nur Wahrscheinlichkeiten, planbar und sicher ist da gar nix
Danke für deinen Input und viele Grüße,
Thomas
Vor allem aber sollte es nicht digital manipuliert sein.
VG Dirk
Wenn auch einige deiner Punkte bei meinem Artikel nicht sehr im Fokus standen, so gebe ich dir dennoch in allen Punkten recht!
Viele Grüße,
Thomas
Besonders intressant finde ich das Kapitel über die Landschaftsfotografie und wie man da vorgehen sollte.
Auf diesem Gebiet bin ich absoluter Neuling und
lasse mich gerne inspirieren.
Herzlichen Dank für Deine Gedanken und die Einblicke in Deine Vorgehensweise.
L.G Stefan
vielen Dank auch für deine Antwort - ich freue mich, dass hier auch etwas für dich dabei war!
Schönen Abend und Gruß!
Thomas
die Frage klingt spannend, und da ich mich mit vergleichbaren Themen beschäftige und mir die Landschaftsfotografie am Herzen liegt, werde ich mir deinen Artikel auf jeden Fall durchlesen. Mal sehen, was sich daraus an Diskussionsstoff ergibt.
Viele Grüße
Gunnar
Viele Grüße, Thomas
stimme Dir weitestgehend zu.
MMn erkennt man den "guten Fotografen" im Feld an zwei Dingen:
1. wie selbstvertsändlich er mit seiner angepassten Ausrüstung umgeht und
2. wichtig - wann er nicht fotografiert
Schöner Blog
VG
Achim
Viele Grüße, Thomas
VG ANGELIKA