Eingestellt: | 2020-03-15 |
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Aufgenommen: | 2011-05-28 |
WS © | |
Nach Durchsicht meiner Archivbilder habe ich nun doch einige entdeckt, die den Kriterien der modernen Naturfotografie etwas näher kommen könnten. Mal sehen, wie Ihr meine Glockenblume (Campanula persicifolia) vom Kaiserstuhl beurteilt. |
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Technik: | Kameramodell: Nikon Coolpix L110 Brennweite: 83 mm (Kleinbild) Blende: 9 Verschlusszeit: 1/220 sec. ISO: 80 Aufhellblitz: Verwendet Stativ: Ohne Filter: Ohne |
Fotografischer Anspruch: | Dokumentarisch ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 199.5 kB 1200 x 900 Pixel. |
Ansichten: | 73 durch Benutzer112 durch Gäste |
Schlagwörter: | pfirsichblaettrige glockenblume campanula persicifolia kaiserstuhl |
Rubrik Pflanzen und Pilze: |
da unter diesem Bild gerade über Kritik, Geschmack und Technik diskutiert wird oder diese Punkte zumindest angesprochen werden, könnte ich auch noch mit einer Meinung beitragen.
Wenn einem solche Optiken, die das können, nicht zur Verfügung stehen, kann der beste Fotograf nichts dafür. [...] Deshalb schaue ich mir in den allermeisten Fällen erst die Kameradaten an, und urteile dann nach den Möglichkeiten des Equipments.
Stefan, das finde ich eine gesunde Einstellung und ganz wichtig, was du hier schreibst. Neben den Finessen der technischen Ausarbeitung gibt es doch noch weitere Punkte, die man sich anschauen und beurteilen kann. Motiv/Emotionen, Bildgestaltung und Kreativität haben primär nichts mit dem Equipment zu tun. Und sogar bei der technischen Umsetzung lassen sich Punkte ansprechen, die erst einmal nicht auf das verwendete Equipment, sondern auf die Entscheidung des Fotografen zurückgehen, etwa ein Fehlfokus, Fehlfarben oder Bearbeitungsartefakte; ja, manchmal lassen sich sogar Rauschen, Unschärfen und unterbelichtete bzw. ausgefressene Bildbereiche vermeiden oder vermindern.
Klar setzt einem das Equipment Grenzen, so dass man es oftmals schwerer hat oder man sich gezwungen sieht, ein anderes Bild zu machen als das, was einem vorschwebt. Und man wird früher oder später einsehen, dass sich gewisse Bilder mit der vorhanden Ausrüstung gar nicht vernünftig realisieren lassen. Aber um Anfängern Mut zu machen, weise ich darauf hin, dass man oder zumindest ein versierter Fotograf auch aus einfachem Gerät noch unheimlich viel herausholen kann -- zugegeben, in einigen Bereichen der Naturfotografie fällt das einfacher/schwieriger als in anderen.
Ein abstrakt schön unscharfer Hintergrund erscheint mir im Übrigen viel mehr Geschmackssache als Mode zu sein. Wäre es Mode, dann wäre es ein kurzfristiger Trend. 10 Jahre -- so lange überblicke ich das Forum inzwischen -- erscheint mir für einen Modetrend dann doch etwas sehr lang... Und vermutlich geht diese Vorliebe zeitlich noch viel weiter zurück. Ich würde noch gerne anmerken, dass ich das Forum entspannter empfinde, wenn das Bekennen zu einem bestimmten Geschmack einfach mal schulterzuckend zu Kenntnis genommen werden könnte -- zumidnest wenn es als Lob für ein Bild gedacht ist.
Was Bilder mit einer großen Schärfentiefe angeht, da ist meine Meinung: Anfänger machen das und Profis können das.
Nichts ist einfacher, als offenblendig ein brauchbares Bild hinzubekommen (ich spreche hier nicht von den sehr guten Bildern). Herausfordernd wird es, wenn (aber nicht nur dann) aufgrund einer durchgängigen Schärfe so wahnsinnig viele Details ins Bild hineinwuseln -- die eine Offenblende freundlicherweise ausblendet -- und um Aufmerksamkeit betteln, dass es sofort unruhig wird. Damit umzugehen erfordert Erfahrung, Können und sehr viel Geduld in Sachen Bildgestaltung.
Wolfgang, damit dein Bild hier nicht zu kurz kommt:
Grundsätzlich finde ich den Blitz hier ganz gut eingesetzt, denn er hebt das Motiv hervor und macht die Lichtsituation spannender. Die hellere Blüte vor dem schattigen Hintergrund ist gut gewählt; die Aufteilung in einen sonnigen und schattigen Bereich belebt das Bild, und auch die hübschen Farbkleckse des Wiesenknöterichs(?) tragen zu einer lebenditgen Aufnahme bei. Fokus und Schärfe sind gut; das was hier womöglich unscharf wirkt, das geht auf eine Überstrahlung zurück -- die leider doch recht zentral für das Bild ist. Mein Tipp: Die Blitzleistung entweder -- wenn das geht -- manuel herunterregeln oder alternativ ein weißes(!) Papiertaschentuch vor den Blitz halten, evtl. mit etwas Abstand. Ansosnten ist für mich hier alles richtig gemacht.
Viele Grüße
Gunnar
ich danke Dir für Deine allgemeinen Anmerkungen zu diesem etwas kontroversen Thema und auch für die wohlwollende und konstruktive Kritik zu meinem Bild.
Mit herzlichen Grüßen
Wolfgang
du musst das machen, was dir Spaß macht !
Wenn du mit deiner alten Vorgehensweise unzufrieden bist, pack deine Spiegelreflex aus, informiere dich, und lass dich von guten, kreativen Bildern inspirieren, du wirst sehen es lohnt sich. Du bist auch schon auf dem besten Weg dazu, denn nur wer kritikfähig ist, ist auch in der Lage sich zu verbessern und glaube mir, es macht unheimlich Freude sich weiterzuentwickeln, sich für neue Wege zu öffnen und damit auch für bessere Bildergebnisse.
Die Bildidee mit der dominanten Glockenblume finde ich schon mal nicht schlecht, denn so dominant wirken sie ja auch in der Wiese. Den Blitz würde ich für solche Bilder gar nicht einsetzen, sondern das natürliche (weiche) Licht wirken lassen.
Viele Grüße
Heinz
um mich zu informieren und von kreativen Bildern inspirieren zu lassen, dafür bin ich hier im Forum mit Sicherheit richtig. Dein Kommentar ist sehr motivierend für mich. Ich danke Dir sehr herzlich dafür.
Viele Grüße
Wolfgang
ich finde Eure Diskussion insofern interessant, als ich im Moment gerade an einem Wendepunkt stehe, ob ich den neuen modernen Weg einschlage oder weitermache wie bisher (Hintergründe und andere gestalterische Regeln einfach zu ignorieren). Da möchte ich möglichst viele Argumente von beiden Seiten hören, um mir eine Meinung bilden zu können.
Wenn ich mich nicht weiterentwickle, werde ich hier im Forum wahrscheinlich nicht alt - und bin vermutlich auch fehl am Platz. Deshalb werde ich auch weiterhin immer ein offenes Ohr für Anregungen, Kritik und Argumente haben.
Ich danke Euch beiden und viele Grüße
Wolfgang
Die Pflanzen im Hintergrund geben der Aufnahme
eine gewisse Tiefe.
Was man hier noch überlegen könnte, wäre ein HF.
Edit@Dirk, der von Dir samtig weich beschriebene künstlich wirkende HG. ist in vielen Fällen einer offenen Blende geschuldet.
Oftmals geben kleine Sensoren einfach nicht mehr her.
Wenn einem solche Optiken, die das können, nicht zur Verfügung stehen,kann der beste Fotograf nichts dafür.
Ein Grund das ich mich nie darüber mokieren würde, wenn es eben mal nicht so soft daherkommt.
Deshalb schaue ich mir in den allermeisten Fällen erst die Kameradaten an, und urteile dann nach den Möglichkeiten des Equipments.
Natürlich macht jeder Fotograf aus seinen Möglichkeiten das beste.
Warum immer diese Seitenhiebe auf ein weiches Bokeht, und die Aussage das es keine Naturbilder seien ?
Ich verstehe nicht, warum Du immer wieder darauf
ansprichst.
Aufgelöste Hintergründe bleiben trotzdem ein NB.
es sei denn es wird gephotoshopt bis der Arzt kommt