Eingestellt: | 2005-06-21 |
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TS © | |
Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich in den letzten Tagen einigen mit dem Thema 'EBV - Elektronische Bild-Verarbeitung' schwer auf Nerven gegangen bin (Thema: 'Experiment', s. Text-Forum) Daher dachte ich mir ich könnte doch mal zur Abwechslung das genaue Gegenteil machen. Vielleicht gefällt das ja besser! Hier sind zwei Bilder vom Schlupf einer Libelle, beide 'Full-Frame' wie es so schön heisst. Die 'EBV' beschränkt sich auf Verkleinern (von jeweils 1536x2048 px auf jeweils 500x666 px, zusammen also 1000x666px) und Schärfen (nach meinem Geschmack). Nix weiter ist passiert, kein Schnitt, kein 'Wegstempeln', kein Entrauschen, kein 'ruhigen HG herstellen', keine Tonwert/Helligkeit/Kontrast (was auch immer) Korrektur, usw. Also zwei Fotos wie sie mir die Nikon Coolpix 990 geliefert hat (ganz bewusst ein echtes ND, wenn man so will). Die Daten: linke Aufnahme um 13:25, rechte Aufnahme um 13:54 (mit anderem Blickwinkel, da es mir auf die mittlerweile ausgebreiteten Flügel ankam) Man sieht: Eine schlüpfende Großlibelle (vermutlich einen Großen Blaupfeil, Orthetrum cancellatum). Diesem Ex. erging es bedeutend besser als die von Ameisen beim Schlupf 'zerlegte' Libelle, die ich vor einiger Zeit mal gezeigt habe. In also nur 29 min. hat sie sich aus der Larvenhülle (=Exuvie) herausgewunden und die Flügel (die links noch 'zusammengeknüllt' sind) durch hereinpumpen von Hämolymphe (dem Blut der Insekten) ausgestreckt. Noch ca. eine halbe Stunde weiter und die Flügel sind soweit verhärtet, dass sie den ersten Flug ihres Lebens starten kann - guten Flug! Da ja nur ein Bild alle 24h erlaubt sind, habe ich 'frecherweise' einfach zwei zusammen gepackt Würde doch zu gerne wissen, wie dieses nun im Forum ankommt. Wie gesagt keine EBV über die absolut notwendige hinaus, somit bewusst kein günstiger Schnitt und HG/Umgebung so belassen wie es war! Würde mich daher über zahlreiche Kommentare freuen. Danke, Thorsten Nachtrag: Es war bedeckter Himmel, keine Sonne. |
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Größe | 172.5 kB 1000 x 666 Pixel. |
Ansichten: | 6 durch Benutzer313 durch Gäste637 im alten Zähler |
Schlagwörter: | libelle schlupf |
Rubrik Wirbellose: |
Ganz, ganz vielen Dank! Pascale
PS. Ja, und obwohl ich ja sonst nie Punkte verteile, von mir (und das als Lehrerin !!! ))) eine SECHS !
Gruß Karl
@Thorsten: danke für die ausführlichen Infos zum Libellensuchen, werd mich baldmöglichst auf die Suche machen. Wie ist das mit der Tageszeit, morgens, mittags, abends?
Maik
Und wirklich und ehrlich toll dass Du Deinen Eindruck in klaren Worten schilderst (...'stört mich gewaltig'). Das Doppelbild war allerdings bewusst so gestaltet und das Abwarten auf das Einstellen eines zweiten Bildes natürlich nur als schwerzhafte Ergänzung in der Beschreibung genannt. Ja, dieser harte 'Cut' in der Mitte ist wirklich nicht schön, hab überlegt irgendwelche Rahmen oder dgl. zu nehmen, finde ich persönlich aber auch nicht schön!
Gruß, Thorsten
Ich liebe etwas gedämpftere Farben. Aber über Geschmack kann man sich bekanntlicherweise streiten.
Nur die Darstellung als Doppelbild stört mich gewaltig, schade eigentlich; aber ich schätze, in deinen Eifer, hast du es nicht erwarten können, uns beide Bilder präsentieren zu können.
Doppelbilder würde ich nur akzeptieren bei Stereoaufnahmen (wäre doch mal wieder ein neues Thema; wollen wirs mal probieren????).
Liebe Grüße aus Mittelhessen
Götz Nowack
Hier nochmal Satz 2 im 2.Absatz nicht so unverständlich:
Am günstigsten sind natürlich kleinere bis mittelgroße Teiche mit möglichst sonnigem Ufer und Gräsern/Binsen/Seggen u. dgl. dicht bewachsen.
Schlüpfende Libellen muss man schon suchen. Logischerweise in Ufernähe von Gewässern, wobei der Begriff 'Gewässer' für Libellen, je nach Art, weit dehnbar ist. Am günstigsten sind natürlich kleinere bis mittelgroße Teiche mit möglichst sonnigen und mit Gräsern/Binsen/Seggen u. dgl. Hier sind meinstens viele der häufigen Arten in größerer Zahl zu finden. Natürlich sind auch Bäche, Flüsse, Torfstiche (auch völlig zugewachsene, die man erst gar nicht als 'Gewässer' erkennen kann) sowie Quellbereiche geeignet, eine Suche ist hier aber häufig schwieriger. Dann braucht man neben passendem Wetter (warm und sonnig, bei Regen passiert in der Regel nix) noch die richtige Jahreszeit (Spätfrühling bis Sommer) nur noch ein wenig Geduld bei der Suche. Häufig findet man schnell verlassene Larvenhäute am Ufer oder in Ufernähe (manche Larven wandern auch meterweit 'ins Land', bis sie den passenden Ort zum Schlupf gefunden haben). Mit Glück und den passenden Bedingungen findet man dann auch die ein oder andere die gerade schlüpft! Besonders günstig sind Wetterlagen (im Spätfrühling bis Sommer) mit mehreren kalten, regnerischen Tagen, die von einem 'schönen, warmen (oder besser schwül-heissem) Tag' abgelöst werden. Die 'fertigen' Larven 'warten' dann darauf und es kommt z.T. zum Massenschlupf, dann hat man natürlich 'die besten Karten'.
Probiers aus, mit ein wenig 'Suche' ist es gar nicht so schwer.
Gruß, Thorsten
Der unruhige Hintergrund stört mich überhaupt nicht, der betont eher noch die Dramatik des Moments. Das Hauptmotiv ist durch die Schärfe ausreichend vom Hintergrund abgegrenzt. Schön, daß das auch mit einer E990 gelingt. Theoretisch hätte man mit einem ganz leichten Aufhellblitz vielleicht noch die Libelle in der Helligkeit etwas mehr absetzen können, aber das ist mit der Kamera ja nicht so ohne weiteres möglich.
Super. Wie findet man schlüpfende Libellen? Hab ich noch nie gesehen.
Maik