Hallo liebe Fotokollegen! Ich meine wir könnten hier auch eine Plattform zum Austausch und zum Mitteilen eigener Erfahrungen mit verschiedenen Ferngläsern gebrauchen. Ich habe nun ein Zeiss Victory SF 8x42 und bin grundsätzlich sehr zufrieden. Es ist knackscharf und bietet mit dem weiten Sichtfeld einen guten Überblick. Leider hat kein Laden bei mir all diese Gläser die grundsätzlich interessant wären parat und selbst wenn, man müsste sie ja alle mitnehmen und nachts unter seinen typischen Bedingungen vergleichen. Das geht einfach nicht. Mich würden dazu mal eure Erfahrungen interessieren. beste Grüße |
Ich selber habe 2 Gläser gebraucht gekauft (beide wie neu, aber günstig):
- Swarovski 8,5 x 42
- Leica 8 x 30
Das Swaro ist mein Lieblingglas, aber das Leica kann gut mithalten. Ein Nachtglass ist es natürlichh nicht. Klarheit und Kontrast scheinen mir aber genau so wichtig zu sein wie Lichstärke.
Grüße, Günter
Ich werde mich mal in die Richtung informieren wo man evtl. Ferngläser zum vergleich leihen kann.
viele Grüße
Jochen
Da ich meine Gläser zur Libellenbeobachtung und Bestimmung nutze, benötige ich kein Nachtglas.
Aber mein altes Leica 10x25 und mein jetziges Nikon HG 8x20 haben ein viel klares Bild als billigere Gläser mit höherer Lichtstärke. Vor allem der Farbkontrast über das gesamte Bildfeld ist oft deutlich besser, ein sehr wichtiger Punkt, bei der Bestimmung auf Entfernung.
Und kleiner sind sie obendrein.
LG Thorsten
Eine größere Austrittspupille (Objektivöffnung : Vergrößerung) bringt nur dann mehr Helligkeit in der Dämmerung, wenn die eigene maximale Papillenöffnung noch entsprechend groß ist.
Typische Werte sind etwa 8mm für einen jungen Menschen, < 6mm beim 50 Jährigen und < 5mm im Alter. Im Zweifelsfall also einfach selbst ausprobieren, ob das 8x56 (AP = 7mm) noch einen Vorteil gegenüber dem 8x42 (AP= 5,25mm) bringt. Es gibt (oder gab?) auch ein Zeiß Victory 10x56 (AP = 5,6mm), welches für viele „das“ Nachtglas war, das für sie am meisten Detail lieferte: ausreichende AP und mehr Vergrößerung.
Die Schärfentiefe ist tagsüber rein von der Vergrößerung abhängig ( je kleiner desto mehr Schärfentiefe), da die Pupillenöffnung die Blende für das System Auge - Fernglas darstellt und nicht die Austrittspupille des Fernglases. Und die ist bei gutem Licht deutlich kleiner als die Austrittspupille selbst von kleinen Ferngäsern. Ein Tipp für ein leichtes Nachtglas ist übrigens auch ein gutes 7x42 Fernglas (AP = 6mm) (z.B. Zeiß Victoty 7x42). Etwas weniger Vergrößerung dafür mehr Schärfentiefe.
Viele Grüße
Reinhard
das mit den möglichen Pupillenöffnungen je nach Alter ist mir bekannt, ich denke / hoffe mal, dass sie sich bei mir mit meinen 28 Jahren noch schön weit öffnen.
Aber ein wichtiger Punkt und daher gut, dass du es ansprichst!
Das Ausprobieren ist ja gerade das Problem. Drei Ferngläser der 2000€ Klasse nachts in der Streuobstwiese oder im Wald ausprobieren - wie geht das? Welcher Laden ermöglicht das? Ist dir etwas von einem Mietservice bekannt wie es ihn auch bei Objektiven und Kameras gibt? Mir zumindest ist von keinem der Läden in meiner Region (Stuttgart) sowas bekannt. Dann müsste ich ja gerade jedes der drei Gläser kaufen und dann das für mich beste behalten. So viel Geld habe ich dann auch nicht auf der hohen Kante.
Deswegen möchte ich mit diesem Thread auch Leute ansprechen die sowohl eines der aktuellen Top-Nachtgläser (Zeiss Victory HT 54mm, Swarovski SLC 56mm, Leica Ultravid HD-Plus 50mm) als auch ein ebenfalls aktuelles Spitzenglas mit 42mm und natürlich derselben Vergrößerung an den Augen hatten.
Wenn der Unterschied da dann signifikant ist, dann werde ich evtl. noch was mit großem Durchmesser anschaffen. Sollte er aber nur geringfügig sein, so werde ich weiterhin auch mein 42mm Victory SF nachts nutzen.
beste Grüße
Jochen
ich habe eine Zeiss 8*30 Conquest und ein Zeiss 8*56B (T*P* steht drauf, ich glaube es ist ca. 20 Jahre alt)
Im Vergleich fällt natürlich in erster Linie das Gewicht auf. Das führt auch dazu, dass ich das Nachtglas fast nie mitnehme. Man hat ja noch weiteres zu schleppen.
Im Dämmerungsvergleich ist gibt es natürlich auch einen großen Unterschied, aber wie kann man den bewerten oder quantifizieren? Mit dem großen sieht man in der (dunklen) Dämmerung deutlich mehr. Dagegen ist es tagsüber unpraktisch, da es analog zu einem Objektiv mit großer Öffnung auch eine geringere Schärfentiefe hat. Man muss also im Gegensatz zum 8*30 dauernd scharf stellen. Eigentlich spielt es seine Stärken erst aus, wenn es zuwenig Licht für Fotos gibt, also wenn es wirklich dunkel ist. Ist also für einen Fotograf nur für die Vorbereitung vor Hell werden nützlich.
Ansonsten kann ich bei der Bildqualität keinen Unterschied bemerken, trotz des erheblichen Preisunterschieds.
Ich hatte noch ein Optolyt 7*50, das habe ich seit ich das 8*30 habe nie mehr angefasst. Das kleine ist so viel schärfer und kontrastreicher in der Abbildung, das es die höhere Lichtstärke des Nachtglases locker ausgleicht. Im Ergebnis sehe ich gleich gut in der Dämmerung. An diesem Beispiel habe ich für mich den Schluss gezogen, dass es unter schlechten Lichtbedingungen noch mehr auf Schärfe und Kontrast ankommt und daher ein Mittelklasse-Nachtglas keinen Sinn ergibt (Kommt einem aus der Fotowelt eigentlich bekannt vor, die großen Unterschiede zwischen guten Festbrennweiten und Dritthersteller-Zooms treten auch bei schlechtem Licht auf, bei Sonne kann jeder).
Vielleicht kombiniere ich das 8*56 mal mit dem 3*12 Mono von Zeiss, das ist eine interessante Anwendung für gelegentliche Spektiv-artige Nutzung. Benötigt aber dann eine Auflage, besser ein Stativ.
Gruß Gerhard
analog dazu ist mein Eindruck vom Victory SF 8x42 eben auch, dass es wegen seiner guten Auflösung und des guten Kontrastes selbst nachts noch erstaunlich gut abbildet. Für mich wäre halt interessant wie sich die aktuellen Konstruktionen aus den vergleichbaren Produktlinien mit größerem Durchmesser schlagen. Ich denke der Vergleich mit einem alten Dialyt z.B. ist da kaum aussagekräftig, denn seither hat sich in puncto Transmission, Schärfe und Kontrast ja auch wieder was getan.
Trotzdem danke auch für deinen Beitrag!
Gruß
Jochen
ich habe ein Nikon 10x56. Gediegene Bauweise, sehr lichtstark aber verdammt schwer. Das nehme ich nur für Birding, um unsere Avifauna hin und wieder an ornitho zu melden. Mit dem ganzen Kameragerödel schleppe ich es nicht mehr mit.
Bei Ferngläsern gibt es wohl keine ideale "Brennweite".
Bei mir persönlich gibt es eigentlich keine Trennung von Birding und Fotografieren. Immer wenn ich im Zielgebiet bin, dann pass ich grundsätzlich auf was ich höre und sehe und melde das dann auch im Ornitho. Und oft gehe ich auf meine Spaziergänge direkt in den interessanten Lagen Stuttgarts ohne fest geplantes Wunschmotiv (aber sehr wohl mit "Zielarten" die für das Gebiet charakteristisch sind) und bin dann letztlich mehr birden, die Kamera mit dem 500er ist aber trotzdem immer dabei - man weiß ja nie ...
Ich finde die Kombination aus 8x oder 10x Vergrößerung und der 500mm Brennweite für mich ganz gut passend. Mit dem Glas verschaffe ich mir einen ersten Überblick und dann geht es ggf. mit der Kamera weiter.
Hast du mal in der späten Dämmerung oder in der Nacht durch ein 42er und ein 50mm aufwärts aus etwa derselben "Güteklasse" geschaut und falls ja, wie groß würdest du dann die Unterschiede einschätzen was Bildhelligkeit und Kontrast angeht?
beste Grüße
Jochen
Meine Kamera nehme ich nur mit, wenn ich ein Revier gefunden habe und gezielt losgehe. Dann brauche ich aber das FG nicht, da ich die Situation schon kenne und den Rest machen meine Ohren.
Ich verwende seit vielen Jahren ein Steiner Skyhawk 10x42. Für mich der beste Kompromiss zwischen Gewicht, Qualität und Preis. Robustheit ist für mich auch ein sehr wichtiges Kriterium. Das Glas ist immer bei bei der Fotoausrüstung dabei oder es liegt im Auto auf dem Beifahrersitz und muss schon einige Erschütterungen vertragen können. Die 10 fache Vergrößerung ist nicht für jeden optimal, man sollte schon eine ruhige Hand haben. Ich benutze das Fernglas hauptsächlich am Tag für die Vogelbeobachtung, vermutlich sind die teuren Gläser in der Dämmerung viel besser - aber da brauche ich es nur selten.
Steiner finde ich auch einen guten Preis-Leistungs-Kompromiss. Ich hatte ein Observer (oder Wildlife?) 8x56 am Auge und danach das Zeiss Victory SF 8x42. Das Steiner hätte da im Laden etwa 1/4 gekostet vom Zeiss. Es ist klar, dass man bei solch einem Preisunterschied nicht dieselbe optische Güte erwarten kann. Das Zeiss hatte aber das klarere, hellere Bild und das Steiner deutlich sichtbare Farbränder. Obwohl ich mir dessen bewusst war, dass ich es hier mit zwei Klassen von ferngläsern zu tun hatte habe ich mich doch erstaunt, dass in dem Fall das Glas mit dem größeren Durchmesser trotzdem das dunklere Bild geliefert hat.
Was aber - sofern man nicht ganz so viel ausgeben will - für Steiner spricht ist die Garantie (30 jahre meine ich), der Service in Deutschland und außerdem sind die Ferngläser auch mechanisch ganz gut gebaut finde ich und wasserdicht sind sie auch.
Ein befreundeter Orni der sonst mit Swaro 10x50 unterwegs ist hat sich (und eigentlich auch eher seiner Frau) das Olympus 8x42 Pro gekauft, das liegt auch preislich in einem vernünftigen Rahmen und er meint dafür ist es echt sehr gut.
Gruß
Jochen
Jede Fernglaskonstruktion ist ein Kompromiss zwischen vielen verschiedenen Faktoren. Gewicht, Bildschärfe, Sehfeld, Helligkeit und natürlich auch Kosten spielen dabei führende Rollen. Das perfekte Glas gibt es nicht. Ich habe z.Zt. 3 Gläser im Gebrauch (1 8x20mm Taschenglas, 1 10x42 für fast Alles und ein 8x56 NAchtglas. Jedes macht Sinn für den entsprechenden Einsatz. Ein NAchtglas bringt eine wesentliche Erweiterung der Beobachtungsmöglichkeiten in die Nacht hinein, ist aber sehr schwer und kostet viel. Wenn Du viel in der Dämmerung oder Nachts unterwegs bist und das Geld vorhanden ist, ist ein gutes Nachtglas ein spürbarer Erlebnisgewinn. Man sollte allerdings nicht an der Qualität sparen. Also bei den 3 Top-Marken vorbeischauen. Übrigens: Man kann sein Geld für viel sinnlosere Sachen ausgeben als für ein zweites Fernglas, z.B. für eine motorische Heckklappe oder Alufelgen am Auto.
Grüsse
Georg
danke zunächst mal für deine Ausführungen. Leider nennst du aber keinerlei Namen, deshalb muss ich hier noch mal nachhaken um für mich vielleicht Schlüsse daraus ziehen zu können:
- Welches 10x42 hast du?
- Welches 8x56 hast du?
- Hast du auch mal nachts durch ein wirklich gutes 8x42 geschaut und wie würdest du den Unterschied in der Helligkeit und insgesamt Erkennbarkeit kleinerer Strukturen wie eben einem Steinkauz im Geäst einschätzen zwischen top 42er und top 56er?
Wenn dieser Unterschied signifikant ist, dann werde ich mittelfristig wahrscheinlich wirklich noch ein gescheites Nachtglas zusätzlich anschaffen. Sollte er jedoch nur gering sein, dann lasse ich es eher.
viele Grüße
Jochen
ich bin Feldbiologe und habe seit 35 Jahren Ferngläser verschiedenster Herkunft benutzt. Heute benutze ich das 10x42 Sf von Zeiss, das 8x56 Victory auch von Zeiss und ein altes 8x20 von Leitz. Das Leitz-Glas haben wir mal vor ca. 35 Jahren geschenkt bekommen, die anderen Gläser nach sorgfältigen Prüfungen, auch mit Kollegen, gekauft. Ich kann überzeugt sagen, daß bei vergleichbarer Qualitätsklasse ein Nachtglas in der Dämmerung und erst recht in Dunkelheit einen erheblichen Zugewinn bringt. Ich würde hier allerdings die 8-fache Vergrößerung der 10-fachen vorziehen, da die geringere Vergrößerung auch nochmal die Helligkeit verbessert. Die Nachteile, wie Gewicht, hoher Preis und geringer Mindestabstand sind ja schon genannt worden. Wir haben auch mal bei Dunkelheit ein Zeiss 85 Victory-Spektiv mit Festokular 40x gegen ein Nachsichtgerät getestet und haben gestaunt, dass man durch das Spektiv mindestens so gut wie durch das Nachtsichtgerät beobachten konnte.
Grüsse
Georg
Einen ähnlichen Vergleich mit einem Nachtsichtgerät hat ein befreundeter Jäger auch mal angestellt und mir davon das gleiche berichtet wie du gerade!
Danke für deine Einschätzung!
viele Grüße
Jochen
Ich benötige keine lichtstarken Gläser, aber Gläser mit guter Nahgrenze. Mein Leica 10x25 war optisch hervorragend, das habe ich aber leider mal auf einer Tour verloren, dann habe ich mir ein Nikon der High Grade Linie zugelegt, wegen der besseren Nahgrenze. Das ist optisch ebensogut wie es das Leica war, kostet aber auch ungefähr soviel. Ein ehemaliger Bekannter hat ein lichtstarkes Nikon HG und war sehr zufrieden.
Wichtig ist noch der Service und da habe ich mit meinem Leica vor Jahren einen Top- Service kennen gerlernt: Das Glas ist mir mal auf einen Steinboden gefallen und war dann wohl dezentriert, jedenfalls auf einer Seite nicht mehr scharf. Ich habe es eingeschickt und es wurde nach 4 Jahren Nutzung noch kostenlos repariert.
Ich denke bei den Top- Herstellern Leica, Zeiss, Nikon HG und Swarowski kann man nicht viel falsch machen. Ich würde mir die technischen Daten ansehen und dann entscheiden.
Unterschiede gibt es bei der Eignung für Brillenträger. Da ist mein neues Nikon HG besser als es das Leica war, aber inzwischen gibt es neuere Modelle.
Gruß Thorsten
danke auch für deinen Beitrag. Ich stimme dir zu, auch für mich ist ein guter Service sehr wichtig.
Grundsätzlich bin ich auch jemand der immer erst mal nüchtern die technischen Daten anguckt, selten in Foren nach Meinungen fragt. In dem Fall geht es mir ja speziell darum wie stark sichtbar Unterschiede zwischen top 42er Gläsern einerseits und andererseits den top Gläsern ab 50mm Durchmesser aufwärts sind.
Ich denke die Angabe der Transmission in technischen Daten bezieht sich immer auf "normales" Tageslicht, in der Nacht aber herrscht ja eine ganz andere spektrale Verteilung vor und da sieht es dann vielleicht schon mehr oder weniger anders aus.
Daher einfach mal die Frage in die Runde wer z.B. schon mal nachts durch ein Victory SF 8x42 und eines der im Eingangspost genannten Gläser mit größerem Durchmesser geschaut hat und wie stark dann ein Unterschied sichtbar ist.
Ich muss sagen für den scheinbar geringen Durchmesser von nur 42mm und obwohl es kein "HT" (so bezeichnet Zeiss ja die Gläser mit der allerhöchsten Transmission) ist performt das Victory SF 8x42 erstaunlich gut bei Nacht!
Gruß
Jochen