Eingestellt: | 2019-05-30 |
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Aufgenommen: | 2017-06-26 |
SR © | |
Gestern Abend wollte ich mich endlich in diesem Jahr mal wieder den Dachsen widmen. Der Abend endete leider sehr skurril. Vor zwei Jahren traf ich in diesem Revier auf einen der Jagdpächter. Im vorderen Teil waren Füchse, ich freute mich sehr. Die Freude werte nur kurz, denn bevor ich widerwillig die "Erlaubnis" bekam die Dachse zu fotografieren, wollte er erst alle Füchse am Bau schießen, was er dann auch tat. Nun ja, 2 Jahre konnte ich dort nun Dachse fotografieren. Ich hatte aber immer ein etwas komisches Gefühl im Bauch. Als ich dieses Jahr am Bau ankam, merkte ich schon, dass es wohl in diesem Jahr nicht ganz so gut bestellt ist. Die Antwort darauf sollte noch folgen. Erst einmal hängte ich Wildkameras auf, um zu sehen, ob dort überhaupt noch wirklich was los ist. Danach bezog ich einen Platz, der noch am vielversprechendsten aussah. Gegen 21 Uhr, als das Licht toll war und es so langsam spannend wurde, sah ich zwei Personen im Wald umher laufen. Sie nährten sich immer mehr. Es war die Polizei! Der Jäger hatte sie gerufen, weil er einen Wilderer vermutete. Im letzten Jahr war angeblich dort ein Wilderer unterwegs, der dort mehrere Rehe geschossen hätte, diese aber einfach hat liegen lassen. Der kam interessanterweise wohl auch immer mit so einem Fahrrad wie ich und stellte es wohl auch immer genau da ab, wo ich es abstelle. Schön sichtbar, damit man weiß, dass eine Person dort unterwegs ist. Na klar! Er wollte mit seiner Story ganz gezielt mich in Verruf bringen, da bin ich mir sicher. Die Polizei war sehr freundlich und merkte schnell, dass die ganze Geschichte wohl ziemlich überzogen war. Es wurde dennoch alles gründlich durchsucht, ob ich auch wirklich keine Waffe dabei habe. Anschließend tauschte ich mich dann noch einmal mit dem Jäger aus. Das Gespräch lief bombe! Ich darf dort tagsüber fotografieren, denn die kleinen Dachse kommen ja auch mittags raus. Stimmt, aber nur sehr selten und sporadisch. Angeblich wären auch 6 Jungtiere in dem Bau. Niemals, wenn ich die Anzeichen der Aktivität dort mit denen aus den letzten Jahren vergleiche. Zudem hat er mir ja bestätigt, das er dort aufgeräumt hat. Seine Worte. Es sind einfach viel zu viele Dachse dort. Die fressen die ganzen Kitze und das Niederwild. Da war es wieder, dieses Todschlagargument. Als ich in eine etwas andere Richtung diskutieren wollte, kam direkt die Frage in einem entsprechendem Tonfall, wo ich denn mein Wissen herhätte. In dem Moment war mir direkt wieder klar, ok, lass es. Also bin ich weiter freundlich geblieben und habe gute Miene zu diesem Spiel gemacht. Schließlich hoffe ich ja immer noch darauf, dort wieder schöne Fotos zu machen. Er gibt meinen Kontaktdaten nun dem eigentlichen Jagdpächter weiter. Mal sehen, wie dieser so tickt und ob ich mit ihm weiter komme. Gut das ich noch einen weiteren Dachsbau im Jagdrevier des Försters habe, in dem ich ohne Probleme fotografieren darf. Leider ist dort die Aktivität nicht so hoch und auch fotografisch liegt dieser Bau deutlich schwieriger, aber ich mag ja Herausforderungen. Somit gibt es heute leider nur ein Foto aus meinem ersten Dachsjahr vor 2 Jahren. Gruß Nachtrag: Direkt heute hat sich der wahre Jagdausübungsberächtigte bei mir gemeldet und wir haben uns direkt persönlich getroffen und ausgetauscht. Ja, so kann man man mit einander reden und diskutieren. Das Problem war/ist im Grunde der "Jagdaufseher" der sich etwas anders aufspielt und mir bei unserem ersten Treffen suggerierte der Jagdpächter zu sein. Wie mir der tatsächliche Pächter sagte, hat diese besagte Person wohl überall und mit allen Stress. Wir hatten insgesamt ein sehr sehr gutes Gespräch und ich habe das erste mal mit einem Jäger, abseits von Förstern, mit denen ich bisher immer sehr gut ausgekommen bin, ein Gespräch, wo ich am Ende dachte, wenn jeder dieser Zunft so denken würde, dann gäbe es deutlich weniger Probleme und Konfliktpotential. Was bleibt am Ende? Ich kann und darf dort weiter fotografieren. Ich habe nun endlich auch den richtigen Ansprechpartner und der Jagdaufseher wird auch entsprechend unterrichtet. Sie fanden seine Aussagen übrigens auch nicht gerade toll und wirkten auch nicht so ganz einverstanden. |
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Technik: | Nikon D5, 500 mm 1/200 Sekunden, F/4, ISO 2000 manuell Belichtung, manueller Weißabgleich Fullframe |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 246.1 kB 1200 x 800 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 18 Zu den Tophits
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Ansichten: | 102 durch Benutzer360 durch Gäste |
Schlagwörter: | dachs wildlife meles meles naturfotografie rosengarten badger |
Rubrik Säugetiere: |
mega Licht und Klasse Motiv! Ich würde 5 Sterne geben wenn es die hier gäbe... ;)
Markus
wirklich ein tolles Bild vom Dachs. Ich wünschte meine Dachs und/oder Fuchsbauten wären nur anhähern so traumhaft schön gelegen. Die Baue, die ich kenne, sind total zugewachsen und kaum für gute Fotos zu benutzen. Aber ich genieße dennoch meine Zeit dort. Nur beobachten macht mir genauso Spaß.
In Bezug auf Jägern kann ich bisher nur positives berichten. Sie sind alle eher besorgt um meine Sicherheit und haben sonst gar nichts gegen meine Anwesenheit. Ganz im Gegentteil, tausche ich mich rege mit dem einen oder anderen aus, was unsere Beobachtungen angeht.
Wie bereits andere schon bekräftigt haben, ist der freundliche Dialog immer noch die beste Art miteinander etwas zu erreichen.
Viele Grüße
Christoph
Viele Grüße,
Thomas
etwas seltsame Geschichte. Wenn er nicht der Pächter ist, ist er auch nicht der Jagdausübungsberechtigte, sondern er hat lediglich einen Begehungsschein. Die Bestandsregulierung der Dachse dort darf er nicht eigenmächtig entscheiden. Nimm mal mit dem Jagdausübungsberechtigten persönlichen Kontakt auf. Das sind meist vernünftige Leute und wenn die freundlich gefragt und um Hilfe gebeten werden, dann hat man auch(meistens) keine Probleme.
Das einzige Problem bei euch dort ist, dass ihr Niederwildreviere habt und der Dachs ist ein wirklich "schlimmer Finger". Dagegen sind Füchse fast schon harmlos. Dachse kommen zwar mit Würmern, Käfern, Engerlingen usw ganz gut klar, aber wenn sie was anderes haben können, dann nehmen sie es mit.
Ach, was habe ich es hier gut. "Mein" Jäger, also Jagdausübungsberechtigter, hat an Dachsen und selbst an Füchsen kein jagdliches Interesse. Und genau das habe ich gestern Abend am Dachsbau wieder gemerkt. Die sind völlig entspannt. Mittlerweile kann ich sie alle auseinanderhalten. Ein alter Rüde(Einauge), zwei Fähen, von denen eine noch säugt und zwei Generationen Jungtiere. Dachse machen Spaß!
Bleib dran....Du machst da Klasse Fotos!
VG, Wilhelm
Der Volksmund und auch viele Jäger mit Begehungsschein nennen sich Jagdaufseher bzw werden so genannt. Da liegt der Hase im Pfeffer. Jagdaufseher(!) werden behördlich ernannt und mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet. Als Jagdaufseher haben sie sogar mehr Befugnisse als der Jagdausübungsberechtigte. Quasi Polizeigewalt bis hin zu Befugnissen eines Staatsanwaltes.
Sollte das ein Normalo-Jäger machen oder sich als Jagdaufseher(!) widerrechtlich ausgeben, dann ist er seine Fleppe aber ganz schnell los.
Merke: die Landesjagdverbände weisen immer wieder ihre Mitglieder darauf hin, vernünftig mit Waldbesuchern zu reden. Bereits ein rüder Ton ist Nötigung und kann die Fleppe kosten.
ich kann dich voll verstehen. Gut, das du die Ruhe bewahrt hast. Alles andere hilft auch nicht wirklich. Ich kenne ähnliche Situationen und habe auch immer versucht ohne Grundsatzdiskussionen das Thema zu Ende zu bringen. Respekt vor deiner Reaktion.
Gruß
Theo
Gruss Peter
Gruß Wolfgang