Eastern Amberwing 1/2
Eingestellt: | 2008-06-29 |
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Größe ist relativ. Im deutschen Sprachgebrauch ist eine Unterteilung der Libellen in Großlibellen (Anisoptera) und Kleinlibellen (Zygoptera) geläufig. Das lässt sich auch leicht nachvollziehen, den in unserem Raum sind Erstere grundsätzlich die "Großen", Letztere die "Kleinen". Das sieht weltweit aber ganz anders aus. Es gibt riesige "Kleinlibellen" und winzige "Großlibellen". International spricht man daher auch von den Dragonflies (Anisoptera) und den Damselflies (Zygoptera) ohne Bezug auf die Größenverhältnisse. Hier mal ein amerikanischer Vertreter der winzigen "Großen". Es ist ein Männchen (?) der Eastern Amberwing (Perithemis tenera). Körperlänge 21-24 mm. Eine "filigrane" Sitzwarte gibt es für dieses Tier wohl nicht ). Zum Vergleich: Unsere kleinste einheimische Libellenart, die Zwerglibelle In den Everglades war sie nicht selten, wenn auch aufgrund der geringen Körpergröße nicht sofort augenfällig zu entdecken. Ich freue mich dass ich sie finden konnte. Nicht zuletzt ist sie m.M.n. auch eine wahre Schönheit. Ich hoffe es gefällt und freue mich über Kommentare |
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Technik: | Nikon Fieldscope ED82A + 30xDS WW Okular + FSB-6-Adapter + Coolpix P5000, 1/70stel, ISO 64, -0,7 LW,[errechnet] rd. 3200mm und effektive Blende f8, Stativ, Drahtfernauslöser, leichter Ausschnitt, Lichter deutlich gemildert |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 245.5 kB 900 x 675 Pixel. |
Ansichten: | 3 durch Benutzer180 durch Gäste465 im alten Zähler |
Schlagwörter: | eastern amberwing perithemis tenera |
Rubrik Wirbellose: | |
Serie Florida-Nichtvögel: |
>>>Wie kann man denn Libellen im Flug bzw. beim Landeanflug mit einer Digiskpopieausrüstung fotografieren? Stark!
Glückwunsch zur Nachbaraufnahme.<<<
Sie legte ja nicht nur ein Ei! Sie flog immer wieder denselben Punkt an. Da habe ich dann ein paar Minuten "Geduld" investiert. Leider habe ich sie dann nicht scharf erwischt... aber wie schrieb schon Pascale so treffend unter einem Bild von ihr: "Tante Pis" ))
Gruß, Thorsten
@Jens
Schön, dass ich Dich ein wenig von der Arbeit abhalten konnte
Wie bereits zu Pascale geschrieben: Es war gleich am 26.3. Anhinga-Trail ganz vorne, schräg über die Mauer am Rastplatz, daher auch die "Algensuppe" als Hintergrund. Vielleicht hast Du dasselbe Ex. gesehen - möglich
Danke für die lobenden Worte, die aber zu hoch gegriffen sind - Die Schärfe am Kopf geht in dieser kleineren Web-Variante noch - im Original nicht. Zum "scheu sein" kann ich nichts sagen, ich musste ja mindestens 4,5m Abstand halten... (nicht aus "Vorsicht" wie empfohlen bei den Alligatoren, sondern als Minimalabstand mit dem Spektiv).
@Toph
Ich finde, Deine Kritikpunkte sind nicht nur in der Theorie berechtigt!
@Erich
>>>Hier wird man einfach nicht dümmer...<<<
- Sehr schön formuliert
@Michael
Danke für Deine lobenden Worte! Im Grunde genommen, war die "Digiskopie-Makro-Fotografie" auch nur aus der Not geboren... Meine zweite Kamera hatte noch vor dem ersten Bild in Florida den Geist aufgegeben... - Aber es geht!
>>>Mit welchen Kameraeinstellungen arbeitest du (oder ist das Betriebsgeheimnis ?). Benutzt du den Makromodus,...<<<
Ich habe keine Betriebsgeheimnisse - Oft habe ich die Empfehlung gelesen, man solle den Makro-Modus benutzen. Habs probiert... sehe keinen Vorteil darin, also als Antwort: Nein.
>>>wie stellst du scharf ? Zuerst Spektiv scharf unmd dann AF oder Spektiv grob einstellen und dann den Rest manuell über das Display.<<<
Erst mit dem Spektiv +/- scharf stellen (auf dem Display kontrolliert), dann den Rest vom AF der Kamera übernehmen lassen. Spektiv und Cam sind fest montiert. Ich gucke also nicht erst durchs Spektiv und stelle scharf, sondern bereits auf dem Cam-Schirm.
Zeig doch mal ein/zwei/drei Deiner Digiskopie-Bilder... würde mich interessieren. Vergiss aber nicht, dass Du letztlich die Schärfe auf einem Web-Bildchen nicht mit Deinen Originalen vergleichen kannst. Ein Original-Digiskopie-Bild hinkt dem Original-DSLR-Bild immer ein wenig hinterher.
Gruß, Thorsten
so macht das Spaß!
Dank dir un den Kommentatoren.
Viele Grüße
Oli
P.S. Wie kann man denn Libellen im Flug bzw. beim Landeanflug mit einer Digiskpopieausrüstung fotografieren? Stark!
Glückwunsch zur Nachbaraufnahme.
Du hast mir ja inzwischen geschrieben, dass Digiscope keine "Wunderwaffe" ist und in meinen Händen wohl völlig untauglich wäre (du hast dich natürlich wesentlich feiner ausgedrückt!!! ) und "ein großes Frustgeschäft mit teilweise 100 % Ausschuss" ist, aber deshalb weiß ich ja nun noch immer nicht, was Nikon Fieldscope ED82A und der ganze Schnickschnack dahinter ist!!!
Auf jeden Fall sehe ich, dass du deiner Coolpix immer noch treu bist ... und dabei die tollsten Bilder zauberst.
Das, was du da über (vermeintliche) Groß- und Kleinlibellen schreibst, ist ja wieder sehr interessant. Dann macht doch diese Einteilung eigentlich nicht SO viel Sinn, oder?
Jedenfalls gefällt mir dieses Libellchen SEHR - vor allen Dingen diese goldenen Farben! Dass Jens nicht vorher schon ein paar filigrane Sitzwarten für sie aufgestellt hat, empfinde ich als ein klägliches Versagen seinerseits!!!
Übrigens: wie lange hat die denn still gehalten? Bis du all deine "Frust-Einstellungen" machen konntest? Du bist eben offensichtlich auch noch viiiiiiiiiel schneller als ich ... oder warst du da etwa schon mal ganz früh morgens unterwegs?
Jedenfalls freue ich mich mit dir, dass du diese kleine / große "Goldene" entdecken konntest. (Schon das Finden ist ja für mich immer noch ein unüberwindliches Hindernis!! ... und zwar nicht nur von Raritäten )
LG,
Pascale
das sind ja SOVIELE Fragen... da muss ich Dir getrennt antworten
>>>...und in meinen Händen wohl völlig untauglich wäre (du hast dich natürlich wesentlich feiner ausgedrückt!!! )<<<
Öööhm... Naja... ich glaube, ich hatte das schon recht direkt ausgedrückt!
Das "Nikon Fieldscope ED82A" ist ein Spektiv (ein Fernrohr, ein "einäugiges starkes Fernglas"), man benutzt es normalerweise zum Vögelgucken. Damit es auch wie ein Fernglas vergrößert ist daran ein Okluar (zum Durchgucken) befestigt, das
"30xDS WW Okular"... 30x beschreibt die Vergrößerung (30fach). Ein Fernglas hat normalerweise eine Vergrößerung von 8x oder 10x. Bei einem Spektiv kann man wählen, denn es lässt sich ersetzen. Es gibt Okulare mit 20x bis 70x und Zoom-Objektive (z.B. 20-60x). Die optischen Leistungen der Zooms und der hohen Vergrößerungen kann man nur zum Gucken benutzen. Qualitativ besser (und dann auch für die Fotografie eher geeignet) sind die Okulare mit geringerer Vergrößerung, z.B. das 30x. WW steht für "Weitwinkel", eine spezielle Linsenkonfiguration, die folgenden Unterschied macht: Beim 30x ohne WW guckt man "durch die Röhre", also man hat beim Durchgucken den Eindruck wirklich durch einen Röhre zu gucken. Bei der WW-Variante ist das zu sehende Bild "näher", man hat ein größeres Bild vor Augen, so wie im Kino auf den teuren Plätzen im Vergleich zur letzten Reihe... Das DS bedeutet, das dieses Okular speziell für die Digiskopie entwickelt wurde. Im Vergleich zum "Nur-durchguck-Okular" ist die Austrittspupille wesentlich breiter (für die "guckende" Kamera gedacht) und der Fokuspunkt liegt weiter weg, als für das menschliche Auge gewöhnlich förderlich (nämlich dort, wo der Kamerasensor ist). Man kann dennoch ganz gut auch einfach nur durchgucken, wenn man sich dran gewöhnt hat. Zudem hat das DS-Okular eine Nut drumherum, in dem man den
"FSB-6-Adapter" festschreiben kann. Der ist zu nichts anderem da, als auf der einen Seite fest mit dem Okular und auf der anderen Seite fest mit dem Kamera-Gewinde verbunden zu sein. In diesem Fall mit der Coolpix P5000... (die nicht mehr DIE Coolpix ist, die Du meinst , jene hat den Geist aufgegeben!) Inziwischen habe ich die Coolpix P5100.
Alle "Klarheiten" beseitigt??
Das meinte ich mit "Ach Pascale.... wie kann ich Dir das in ganz einfachen Worten bloß
erklären...?? "...
>>>Das, was du da über (vermeintliche) Groß- und Kleinlibellen schreibst, ist ja wieder sehr interessant. Dann macht doch diese Einteilung eigentlich nicht SO viel Sinn, oder?<<<
Doch, natürlich macht das Sinn! Das sind ja deutsche Begriffe und im deutschsprachigen Raum sehr treffend. Einem Amerikaner in Florida zu sagen: "Look at that Kleinlibelle..." bringt ja sowieso nix... )
>>>Dass Jens nicht vorher schon ein paar filigrane Sitzwarten für sie aufgestellt hat, empfinde ich als ein klägliches Versagen seinerseits!!!<<<
Definitiv! Es ist vom ersten Tag, 14:20 Uhr... Jens war schon wieder weg von dem Ort, muss ich aber noch in der Gegend aufgehalten haben! Keine "filigranen" Sitzwarten weit und breit...
>>>wie lange hat die denn still gehalten? Bis du all deine "Frust-Einstellungen" machen konntest? Du bist eben offensichtlich auch noch viiiiiiiiiel schneller als ich ... oder warst du da etwa schon mal ganz früh morgens unterwegs?<<<
Lange! Schnelligkeit ist nicht meine Stärke, aber noch viel weniger Geduld! Sie setzte sich immer wieder an dieselbe Stelle. Ich konnte viel ausprobieren. Leider war es windig, so dass die Schärfe doch gelitten hat. Nach ein paar Minuten habe ich aufgegeben und mich anderen Motiven zugewandt Wie gesagt: 14:20 Uhr, Hitze - da fotografietr man ja auch nicht mehr )
Grüße, Thorsten
ich habe mich gerade mal durch deine Bilder geklickt (bin neu hier) und muß so von Digiscoper zu Digiscoper sagen:
die Qualität deiner Aufnahmen hat mich schwer beeindruckt. Ich benutze die Digiskopie nur noch um große Entfernungen zu
überbrücken und die 750mm mit DSLR nicht mehr ausreichen. Im Nahbereich habe ich es noch selten versucht. Aber deine Ergebnisse sprechen für sich. Mit welchen Kameraeinstellungen arbeitest du (oder ist das Betriebsgeheimnis ?). Benutzt du den Makromodus,
wie stellst du scharf ? Zuerst Spektiv scharf unmd dann AF oder Spektiv grob einstellen und dann den Rest manuell über das Display.
Viele Grüße
Michael
Zum Bild könnte man aus unbedarfter 'Forumsicht' den einen oder anderen Kritikpunkt vortragen (z.B. leicht von vorn wäre vielleicht ansprechender als leicht von hinten, mehr Schärfe usw...), aber wenn Jens das Bild so absegnet, wird das Ergebnis wohl wirklich gut, und Verbesserungen mehr in der Theorie als in der Praxis anzusiedeln sein...
Beste Grüsse,
Toph
ich habe den Schreibtisch voller Papier und wollte eigentlich nur mal ganz kurz ins Forum schnuppern, aber deine Libelle lässt mir natürlich keine Ruhe! Klar kenne ich sie, ich habe mir schon viele Stunden an diesem Winzling die Zähne ausgebissen. Sie sitzt (fast) immer weit vom Ufer weg, manchmal auf den Köpfen von Alligatoren, auf alle Fälle auf "schwierigen" Sitzwarten. Der Stängel schwankt im Wind, das Licht ist hart, die Luft ist heiß, die Libelle ist nicht nur klein, sondern auch sehr scheu - der Ausschuss ist hoch. Von daher kann ich abschätzen, was es bedeutet, ein Foto dieser Art zu haben. Aber du trickst ja mit einer besonderen Technik und unvorstellbaren Brennweiten... Gut, am Ende zählt nur das Ergebnis.
Als ich das Tierchen vor vielen Jahren zum ersten Mal sah, merkte ich zunächst nicht, dass es eine Libelle war. So anders ist sie, so verschieden von europäischen Arten und Verhaltensweisen. Eine Großlibelle von knapp über 2 cm Körperlänge/Flügelspannweite passte gar nicht in das Schema, mit dem ich zum ersten Mal (und damals ohne Fotobestimmungsbuch) nach Florida reiste.
Zum Foto: Sehr gut, angesichts der beschriebenen Schwierigkeiten sogar hervorragend! Dass der gesamte Körper trotz der nicht parallelen Ausrichtung der Kamera in der Schärfezone liegt, erstaunt mich - liegt am kleinen Sensor. HG und Sitzwarte sind so, wie sie kaum anders zu bekommen sind, müssen hier also nahezu als Optimum akzeptiert werden.
Gruß nach HH-Pauli
Jens
P.S. Es ist ein Männchen.