
Eingestellt: | 2008-06-23 |
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Unter schrecklichen Bedingungen habe ich dieses Foto gemacht: Mittagssonne und starker Wind. Ich war einigermassen erstaunt, dass dabei etwas herzeigenswertes entstanden ist. Und: ich bin absolut ratlos, um welche Libellenart es sich handelt, auch nach dem Konsultieren von 2 Libellenbüchern und der Homepage von Jens Kählert. Zuerst dachte ich: Sibirische Winterlibelle - aber die sieht eher aus wie die gemeine Winterlibelle. Ich habe auch noch Hochformate, auf denen die Libellen noch besser zu erkennen sind - aber hier gefiel mir die Umgebung sehr gut (inklusive der Halm in der rechten unteren Ecke ...) Edit im September 2009: Es ist tatsächlich Sympecma paedisca: Mittlerweile ist es mir gelungen, die Winterlibellen dieses Habitats genauer "unter die Lupe" zu nehmen und es sind ausschliesslich Sibirische Winterlibellen dort vertreten. |
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Technik: | Sony Alpha 700 - Minolta 200mm Makro - ISO 250 - Bl. 13 - 1:250s - CS2: minimale Sättigungskorrektur und Nachschärfung |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 226.7 kB 1000 x 667 Pixel. |
Ansichten: | 1 durch Benutzer55 durch Gäste203 im alten Zähler |
Schlagwörter: | kleinlibelle kopula sibirische winterlibelle sympecma paedisca winterlibelle |
Rubrik Wirbellose: |
danke für Deinen ausführlichen Kommentar - darauf hatte ich gehofft. Dafür, dass es die sibirische Winterlibelle ist, gibt es übrigens noch ein weiteres Argument: Ich habe die Aufnahme bei Lechbruck im Allgäu gemacht. Laut Bellmann ist das Lechtal diejenige Gegend in Deutschland, in der die meisten der spärlichen Populationen dieser Art vorkommen. Ich lade heute Abend mal noch ein Hochformat hoch, da kann man dann die Details noch ein bisschen besser erkennen.
Gruss in den hohen Norden: Kai
zu später Stunde gehe ich noch einmal ins Forum - und finde dein Bild. Zunächst einmal zur Bestimmung der Libellen: Eine 100% eindeutige Antwort kann ich dir nicht geben, denn die für eine sichere Zuordnung notwendigen Merkmale sind nicht gut bzw. gar nicht erkennbar. Aber ich möchte mich deinem ersten Gedanken (Sibirische Winterlibelle, Sympecma paedisca) unter leichtem Vorbehalt anschließen. Für eine genaue Bestimmung sollte man die Tiere in die Hand nehmen und mit der Lupe untersuchen. Aber: Ein recht zuverlässiges Erkennungsmerkmal für S. paedisca ist der so genannte "Zinken" an der Dorsalstrieme (oberes braunes Band am Thorax). Beim Männchen in deinem Bild ist da absolut nichts mehr zu erkennen (zu alt, beschmutzt), beim Weibchen jedoch zeigt sich dieser Zinken, zwar etwas undeutlich, aber doch, und genau an der Stelle, wo er hingehört. Wenn das kein Schmutz ist, dann spricht einiges für die Sibirische Winterlibelle. Außerdem ist das seitliche Band auf dem Thorax recht dünn - wieder ein Indiz für S. paedisca. Bei der Gemeinen Winterlibelle (S. fusca) fehlt der Zinken, die seitliche Strieme ist deutlich breiter. - Da kann ich dir nur noch meine Glückwünsche aussprechen, denn die Sibirische Winterlibelle ist selten. Bisher haben nur Tatyana (kein Wunder in Russland) und Martina ein Foto dieser Rarität hier im Forum gezeigt. Ich habe die Art schon seit Jahren nicht mehr in natura gesehen. Ihre Flugzeit geht (normalerweise) in diesen Tagen zuende. Es bleibt also nicht viel Zeit, die Bestimmung im Gelände zu bestätigen. Ab Ende Juli/Anfang August schlüpft die nächste Generation.
Zum Foto: Ich kann mir Alternativen zu deiner Lösung vorstellen, die du vermutlich auch mit deinem Hinweis auf deine Hochformataufnahmen realisiert hast. Aber auch die hier gezeigte Lösung hat etwas! Und der HG ist das, was mir gefällt! Wenn du die Bestimmung noch einmal überprüfen möchtest, kannst du dir vielleicht noch eine Wolke für ein gutmütigeres Licht mitnehmen. :)
Gruß nach Bern
Jens