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Eingestellt: | 2008-03-20 |
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TS © | |
Fotografiert wie gefunden. Es gibt nicht wenige Fotos der Gottesanbeterin, auch ich habe schon andere (beeinflusste) hier gezeigt. Oft sind es die fotografischen Ambitionen, die einen dazu treiben sie möglichst gut sichtbar und freigestellt zu fotografieren und zu zeigen. Diese (und damit auch meine eigenen hier gezeigten) Bilder werden ihr und ihrer Biologie aber eigentlich nicht gerecht. Sie ist ein getarnter Lauerjäger. Nur dadurch, dass auch ihre Beute sie nicht bemerkt, kommt sie auf Greifweite heran und kann überleben. Ich verstehe durchaus die fotoästhetischen und gestalterischen Vorteile und Faszinationen, mag persönlich aber auch sehr gerne Bilder, in denen das Tier so zu sehen ist, wie es der Biologie und dem Verhalten der Art entspricht. Nur dadurch (so meine persönliche Meinung), ist es auch möglich neben der Faszination eines ungestörten, detailreichen Anblicks eines Tieres, auch ein wenig Faszination der Lebensweise im Bild zu transportieren. Nun ist dieses kein "Highend"-Foto der Gottesanbeterin, letztlich aber eines, das mir selbst mehr "sagt", als so manches andere Bild (welches ich selbst produziert habe). Z.B. erklärt es, wieso ich so lange gebraucht habe, mal eine zu finden, wo die meisten Fotos dieses sehr große, auffällige Insekt so deutlich zeigen... in der Tat sind sie nur sehr schwer zu finden, da sie sich fast nicht bewegen und sehr gut getarnt sind. 100% unbeeinflusst ist natürlich auch dieses Bild nicht, denn sie guckt in die Kamera, sie hat mich (natürlich) gesehen und "beäugt" mich. Ein Beitrag als "kleines Puzzlestück", die ein wenig meine persönliche Faszination der Naturfotografie zu erläutern versucht. Viele Grüße, Thorsten |
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Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 241.4 kB 600 x 800 Pixel. |
Ansichten: | 2 durch Benutzer200 durch Gäste301 im alten Zähler |
Schlagwörter: | gottesanbeterin mantis religiosa |
Rubrik Wirbellose: |
vielen Dank für deine Erläuterungen! :)
Ich bin eigentlich ziemlich optimistisch, dass ich welche finde, falls sie schon ausgewachsen sein sollten. Die Gottesanbeterinnen müssen auch nicht unbedingt erwachsen sein. Da bin ich flexibel.;)
Liebe Grüße
Nele
vielen Dank für Eure Kommentare
@Pascale
Am 25., wie Toph schon schrieb!
@Toph
Klar geht es besser - Ich stimme Dir in vielen Dingen zu, nicht aber beim "näher ran", denn das würde der Bildaussage m.E. widersprechen und sie besser freistellen. Eigentlich wäre sogar ein weiter weg nicht schlecht, aber sie saß ja in einem dichten Gestrüpp...
@Nele
>>>Wann und wo hast du bisher Schmetterlingshafte im Mittelmeerraum beobachten können?<<<
Hauptsächlich im Mai/Juni in Griechenland, aber auch die am Kaiserstuhl flogen schon Anfang Juni. Du könntest also sehr gut in der richtigen Zeit dort sein. Beachte aber, dass es absolut sonnenhungrige Tiere sind, die man mit Morgentau vermutlich nur sehr selten finden kann. Sonnige blütenreiche Gras-/Buschhänge sind gute Habitate - ich drücke Dir die Daumen
>>>und hoffe auch sehr dort Gottesanbeterinnen<<<
Das dagegen sieht vermutlich eher schlecht aus, denn sie schlüpfen erst im Frühjahr und sind meist erst ab Sommer/Herbst ausgewachsen (zumindest die "gängige" Mantis religiosa). Am Mittelmeer gibt es aber auch Frühjahrsarten, wie die von Oli gezeigte Ameles (klein und braun) sowie die Empuse, die ich schon hier eingestellt habe. Für die Ameles lohnt eine Suche in Küstennähe, z.B. in Dünengebieten. Sie sind aber sehr klein und meiner Erfahrung nach überwiegend zu Fuß am Boden unterwegs. Die Empuse ist zwar ebenfalls sehr groß und auffallend, ihre Form und Farbe ist aber ebenfalls Tarnung und sie daher nicht leicht zu finden. Nach dem, was Du hier aber schon alles an kleinen Tierchen gezeigt hast, hast Du sicherlich ein gutes Auge beim suchen, vielleicht klappts ja, wobei ich nicht weiß, wieweit sich das Verbreitungsgebiet in den Norden erstreckt.
Grüße, Thorsten
also mir gefällt's und ich hab sie auf den ersten Blick gar nicht gesehen.
Wo ist das Bild denn entstanden?
Ich fahre Mitte Mai für zwei Wochen in den Urlaub nach Kroatien auf die Insel Rab und hoffe auch sehr dort Gottesanbeterinnen und vielleicht sogar Schmetterlinshafte zu sehen. Ich weiß, dass dort zumindest eine Art (Libelloides macaronius) vorkommt, aber ich befürchte, dass es vielleicht noch zu früh im Jahr ist.
Wann und wo hast du bisher Schmetterlingshafte im Mittelmeerraum beobachten können?
Liebe Grüße
Nele
Grüsse nach HH... Ihr fliegt am 25., gell?
Toph
Und ihr seid noch nicht abgedüst???
Viel Spaß im sicher sonnigen Florida und eine tolle "Ausbeute" wünsche ich dir.
Gruß, Pascale
vielen Dank für Deinen ausführlichen "kurz vor weg" Kommentar!
... und ich dachte mir schon, dass es gerade für Dich was sein könnte, ein wenig kenne ich Dich ja nun auch schon
Mit dem unten "den Fissel" wegschneiden gebe ich Dir Recht und bitte...
eines dazu nochmal klargestellt:
Ich weiß, dass man aus meinen Beschreibungen gerne eine "Rechtfertigung" heraus liest... sei aber bitte versichert, das dem von meiner Seite nicht so ist. Es ist eine (neutrale) Erklärung (!). Ich kann zu meinen eigenen Bildern eigentlich ganz gut eine (möglichst) objektive Distanz entwickeln, Fehler selbst sehen und mir auch Eigenkritik "verpassen" - so ist es zumindest gemeint...
Dir (Euch?) einen schönen, erholsamen und v.a. naturfotografisch erfolgreichen Urlaub!
Gruß, Thorsten
[B]Nachtrag vom 2008-03-20 17:07:40[/B] durch Thorsten Stegmann:
>>>Ich vermute bei dieser Haltung mal, du hast sie so gefunden und nicht etwa aufgeschreckt<<<
Meine Freundin hat sie gefunden, während ich abseits "mal kurz für kleine Jungs" im Gebüsch verschwunden war - Die erste Gottesanbeterin, die wir jemals gefunden haben. Ich musste meine "Pinkelpause" daher beschleunigen - tja... so entstehen Naturfotos, keine appetitliche Geschichte, aber Du hast ja gefragt )
hab mir fast gedacht, dass das Bild von dir ist und eine Gottesanbeterin zeigt... Hier schreib' ich noch gerade was, bevor ich wegfahre, danach würde ich's wahrscheinlich vergessen...
Du weißt ja, dass ich ebenfalls gerne mal "etwas mehr" Umgebung sehe, wenn sie denn zur Bildwirkung und/oder -aussage beiträgt. Und das ist hier eindeutig der Fall! Das Umfeld ist gar nicht so unfotogen wie meist (ich habe genug ähnliche Bilder in dieser Richtung, aber wenn der Strauch nun mal nicht nett aussieht...), und das ist ja schon mal ein wichtiges Kriterium, denn ästhetisch ansprechend sollten m.E. auch derartige Bilder sein - wenngleich das deutlich schwieriger ist...
Die Mantis ist für den Betrachter noch gut zu erkennen, dennoch ist ihre hervorragende Tarnung deutlich - ein gutes Mittelmaß hast du gewählt. Technisch alles im grünen Bereich, gestalterisch auch (den kleinen hellen "Stipser" am unteren Bildrand hätte ich vielleicht geschnitten, evtl. auch eine Kleinigkeit links, ist aber nicht wichtig). Das harte Licht stört übrigens erstaunlich wenig!
Ich vermute bei dieser Haltung mal, du hast sie so gefunden und nicht etwa aufgeschreckt - gutes Auge
Schöner Beitrag! (Deine Beschreibung klingt ein wenig nach "Rechtfertigung" - muss wirklich nicht sein! )
LG, Lukas