Eingestellt: | 2014-09-04 |
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In Zeiten der digitalen Fotografie, wo viele unserer Motive in der Natur schon hundertfach fotografiert wurden, bin ich stets auf der Suche nach neuen Sichtweisen & Perspektiven. Eines dieser Projekte war die Abbildung der Brut der Buntspechte in ihrem natürlichen Lebensraum. Wie auch schon bei den vorher gezeigten Eisvogel-Weitwinkeln haben sich die Tiere auch hier überhaupt nicht an der Anwesenheit der Kamera gestört. Bei dem hier gezeigten Altvogel-Weibchen handelt es sich um die Braut des zuvor von mir gezeigten Männchens mit der Libelle im Schnabel. Ich hoffe es gefällt ein wenig + viele Grüße, Thomas |
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Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 390.7 kB 600 x 900 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 38 Zu den Tophits
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Ansichten: | 121 durch Benutzer1209 durch Gäste |
Schlagwörter: | buntspecht bruthoehle fuetterung lebensraum bilderreich |
Rubrik Vögel: |
Viele Grüße,
Thomas
das mit den Geschmäckern ist ja bekanntlich so eine Sache, und jedem wird man es bekanntlich auch nie recht machen können. Was dem einen gefällt, findet der andere nicht gut und umgekehrt.
Ich habe das Thema des Bildes ´Lebensraum Bruthöhle´ im Weitwinkel oder ´mittleren Zoom´ so bis dato noch nicht gesehen, weder hier im Forum noch z.B. bei birdimagency, weshalb ich das Wort ´neue Sichtweise´ gewählt habe. Sofern es diese aber schon längst gibt und Du mir sagen kannst wo ich diese finde, dann würde ich das natürlich sehr gerne sehen, nicht zu letzt um zu lernen wie ich es vielleicht besser umsetzen kann.
Ich denke nicht, dass meine Abbildung perfekt ist, aber für mein aktuelles Können ist sie ein erster Ansatz. Meine Erfahrungen bezgl. des Einsatzes von Weitwinkel im Generellen sind das ein zu großer Weitwinkel das eigentliche Motiv verwässert.
Man erzielt zwar im Idealfall beim Hauptobjekt im Vordergrund einen dramatischen Weitwinkeleffekt, dieser wiederum darf dann auch nicht verzerren etc., sonst gilt dies wiederum als Kritikpunkt. Ausserdem erfordert dies ja bekanntlich eine extreme Nähe zum Objekt, welche im Falle der Bruthöhle dann in der Tat dafür sorgen würde, dass ein Vogel sich gar nicht mehr traut diese anzufliegen (vielleicht ist es ja auch dies was Du als Erafhrung gemacht hast und was Dich zum Abbruch bewegt hat).
Im Endeffekt geht es ja stets um die Gesamtwirkung des Bildes und die setzt sich aus Vorder- und Hintergrund zusammen. Meine persönliche Faustregel ist, dass ein Bild in der kleinen Vorschau bestmöglich wirken muss, im Falle der Weitwinkelbilder
bedeutet dies, dass man auch hier dann schon erkennen muss, um was es da eigentlich geht. Ich finde dies bei meiner Aufnahme schon grenzwertig, noch mehr Weitwinkel würde aus meiner Sicht hier nicht gut tun, niemand würde etwas erkennen und da draufklicken. Wenn also noch mehr Weitwinkel, dann nur mit einem Objekt welches sich komplett vom Hintergrund löst. Noch näher ran, Tiere nicht stören, Blende nochmals weiter auf und dann noch einen strukturlosen aber trotzdem aufregenden Hintergrund, so müsste das dann wohl sein.
Meine bisherige Erfahrungen mit Weitwinkelaufnahmen ist dass es nicht so schwer ist die Tiere nah vor das Objektiv zu bekommen, viel schwieriger ist es da schon in der Gesamtwirkung ein Bild zu erzeugen, welches Vorder- und Hintergrund sauber verbindet und eine anziehende Bildwirkung transportiert.
In diesem Sinne bin ich bin gespannt auf weitere Arbeiten dieser Art.
LG Thomas
jedes Individuum reagiert anders, so meine Erfahrungen mit dem Weitwinkel, insofern kann ich nur meine Erlebnisse kundtun und sehe deine Aufnahme in Bezug auf deine Beschreibung etwas mit gemischten Gefühlen. Ich habe ähnliches versucht und beim Aufbau, der viel Sorgfalt und auch Zeit verlangte, sofort abgebrochen, da die Eltern zu aufgeregt waren und schimpften. Mein Sohn half mir mit, alles war bestens vorbereitet und am Ende dennoch keine Aufnahme Wert. Ich persönlich sehe auch, dass das Weibchen nicht wie soooo oft gerade am Stamm ruht. Die Exifdaten gehören m. E. bei solchen Aufnahmen dazu.
Viele Grüße
Oli
danke für Deinen kritischen Kommentar zu diesem Bild, den ich in seinen Ansätzen durchaus verstehen kann.
Die Weitwinkel-Aufnahmen habe ich zum Ende der Brut gemacht, nachdem ich zuvor bereits mehr als zwei Wochen teilweise mehrmals täglich an der Bruthöhle war, um Aufnahmen mit dem Tele zu machen (z.B. mit Libelle). Dabei habe ich ganz zu Anfang noch mit dem Tarnumhang fotografiert, bis mich mal ein Altvogel beim Abbauen ohne Tarnung erwischt hat, er sich davon aber nicht hat stören lassen und einfach direkt mit dem Futter an die Bruthöhle weitergeflogen ist. Seit diesem Tag habe ich dann nur noch komplett ohne Tarnung, aber stets flach und ruhig vor dem Brutbaum sitzend fotografiert.
Dieses zutrauliche Verhalten mag nicht die Regel sein für Buntspechte, generell habe ich sie aber, wie auch die Grünspechte, als sehr tolerant kennengelernt sofern man sich als Fotograf sehr ruhig verhält. Meine generelle Erfahrung in der Arbeit mit Tieren ist, dass sich diese sich im Allgemeinen schnell an neue Situationen gewöhnen, sofern diese ein einheitliches Muster haben und die Tiere lernen das diese keine Gefahr für sie bedeuten.
Das Weitwinkel-Setup selber war (im Gegensatz zum Eisvogel-WW-Setup) eine schnelle & einfach Sache: Kamera vorab fertig mit Remote eingerichtet, dann auf dem Hochstativ montiert und in mehreren Etappen sukzessive von entfernter Position kontinuierlich näher in die gewünschte Zielposition verschoben. Somit haben die Tiere auch ausreichend Zeit gehabt sich an das neue Objekt in ihrer Nähe zu gewöhnen. Ich hatte keine Momente erlebt, in denen die Tiere wie von Dir beschrieben laut gemeckert haben, dies wäre sicherlich aber auch für mich ein deutliches Zeichen & Grund genug gewesen, das Projekt abzubrechen.
Bezgl. der von Dir erwähnten Körperhaltung habe ich nochmals meine Bilder aus den unterschiedlichen Brutphasen angeschaut + studiert.
Ich verfüge sowohl über Tele-Aufnahmen mit aufrechter Haltung direkt unterhalb des Lochs, als auch solchen mit schräger Haltung abseits vom Loch.
Erstere stammen aus den Phasen wo die Jungvögel noch gar nicht bzw. nur wenig aus der Höhle schauen, letztere tauchen aber gerade dann auf
als die Jungvögel sich schon sehr weit aus der Höhle strecken, eben weil der Altvogel sie wohl auch auf diese Art aus der Höhle herauslocken möchte.
Bezgl. der Weitwinkelaufnahmen habe ich auch Aufnahmen gefunden welche das Tier wiederum direkt und aufrecht sitzend unterhalb der Höhle zeigen.
Die in diesem Bild zu sehende Haltung denke ich ist eine Mischung aus Herauslock-Stellung sowie dem sicherlich auch bis zu letzt vorhandenem Respekt vor dem Objekt ´Kamera´. Aber weder veränderte Fütterungsintervalle noch plötzliche Warte- oder Beobachtungsphasen auf Vorlandeästen haben hier für mich auf einen Stress der Tiere hingedeutet.
Hier auch noch wie gewünscht die EXIF-Daten (welche mir perösnlich nie so wichtig sind): 17mm, 1/500s, f8, ISO1600
LG
Thomas
Unabhängig des Themas und der Diskussion finde ich die Aufnahme nicht ganz neu, weil sie mir noch zu eingeengt ist und die Einblendung des Umfeldes fehlt, hier hätte ich mir viel mehr Lebensraum gewünscht. Soll heißen, es wirkt eher wie mit einem leichten Zoom aufgenommen als mit mit einem Weitwinkel.
Viele Grüße
Oli
Gruß Lutz