Breitblättriges Stendelwurz
Eingestellt: | 2014-07-15 |
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Aufgenommen: | 2014-07-15 |
WK © | |
Im vergangenen Herbst habe ich eine Pflanze am Waldesrand entdeckt, von der ich (laienhaft) annahm, es handle sich um eine Orchidee. Längst verblüht war nur noch das breite Laubblatt und ein vergammelter Samenstand zu sehen. Ich merkte mir die Stelle und beschloss, im nächten Sommer nachzusehen. Im frühen Frühjahr war ich noch einmal da und sah, dass aus der angrenzenden Schonung Weihnachtsbäume geerntet worden sind und die Stelle mit den vermeintlichen Orchideen war völlig aufgewühlt und von Traktorreifen zerstört. Mit wenig Hoffnung sucht ich heute erneut die Stelle auf. Und riesig war meine Freude, dass ich recht vermutet hatte: Es stehen dort Orchideen! Nun überlege ich, ob ich den Fundort der zuständige Behörde melden sollte. Aber,- die Douglasienschonung gehört natürlich irgendjemanden. Und die Orchideen stehen direkt auf dem Zufahrtsweg. Außerdem steht dort auch noch das Tausendgüldenkraut... Was tun? Hat jemand eine Idee? Viele Grüße |
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Technik: | Canon Canon EOS 500D, 105mm 1/80 Sekunden, F/2.8, ISO 100 |
Fotografischer Anspruch: | Dokumentarisch ? |
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? |
Größe | 139.6 kB 666 x 1000 Pixel. |
Platzierungen: |
Beste Tophit-Platzierung: 32 Zu den Tophits
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Rubrik Pflanzen und Pilze: |
ich lese gerade erst den Text zu Deinem Bild.
Du kannst davon ausgehen, dass solch ein Standort bekannt ist.
Ich bin immer wieder verwundert, wo die Orchideenfreunde überall rumkrauchen und auch die unzugänglichsten Stellen kennen
Ich sehen Deinen Fall jetzt auch nicht als sooooo problematisch an, da die Aktivitäten in Weihnachtsbaumkulturen in der Regel erst so einige Zeit vor Weihnachten beginnen .
Eine Bewahrung der Fläche, wie Du sie ja auch schon im Winter davor festgestellt hast, ist also in der Tat recht unproblematisch.
Orchideenflächen werden ja auch gemulcht, beweidet usw..
Erfreue Dich an dem Standort und halte ihn im Auge!
VG Ingrid
Die Worte von Günther geben mir zu denken ...... manchmal ist es wohl besser solche Dinge für sich zu behalten?
Gruß angelika
Anhänge:
mehr stehen dort nicht.
Außerdem gibt es auch noch das Tausendgüldenkraut, ca. 6 Pflänzchenhab ich gesehen.
Danke Dir für Deinen Kommentar und die Sternchen.
Es ist ziemlich schwer, das Kräutlein in angemessener Weise abzulichten. Außerdem schien die Mittagsonne...
Liebe Grüße
Wera
Ich glaube gar, ich hab ein solches Blümchen hier bei mir Nähe See auch entdeckt ....werde nochmal nachsehen gehen....sieht jedenfalls sehr ähnlich aus.
Gruß angelika
Gruß,W.
Gruß angelika
... dazu fällt mir eine kleine Geschichte (aus Kärnten) ein, die ich neulich in einem Fachbuch über Orchideen gelesen habe. Der Autor (ein leidenschaftlicher Orchideenexperte) hatte eine Wiese mit einem wundervollen Bestand einer europaweit sehr seltenen Orchidee in äußerst gutem Bestand mit weit über 100 blühenden Exemplaren gefunden. Solch Standorte sind die absolute Ausnahme und daher meldete der Autor voller Freude das Vorkommen. Auf Grund dessen wurde mit dem Grundstücksbesitzer Kontakt aufgenommen und es gab Gespräche, welche die Einzigartigkeit des Standortes hervorhoben - mit dem Ziel, eine Bewirtschaftungsvereinbarung (die finanziell unterstützt wird) für diese Fläche zu erreichen.
Als der Autor wenige Wochen später erneut den Standort aufsuchte, mußte er feststellen, das die gesamte Wiese mit einer dicken Schicht Mist überzogen war. Nach neuerlichen Gesprächen - oder eher dem verzweifelten Bemühungen des Autors, die letzten, verbliebenen Pflanzen noch zu retten - stellte er bei einer neuerlichen Begehung fest, das der Grundstücksbesitzer aus unvorstellbarem Grund nun auch noch mit einer Walze die gesamte (ehemalige) Magerwiese platt gemacht hat! Wie zu erwarten, war der Standort unwiederbringlich verloren und aus einer extrem wertvollen, artenreichen Magerwiese wurde eine allgegenwertige Fettwiese.
Eine weitere Geschichte handelt von der Hummelragwurz, die in unserer Gegend noch vor wenigen Jahrzehnten in gutem Bestand an einem Standort vorhanden war. Auch hier wurden Informationen weiter gegeben und dies verbreitete sich in entsprechenden Kreisen sehr schnell. Eines Tages konnte eine Anrainerin eine Gruppe von "Orchideenliebhabern" beobachten, die ettliche Pflanzen ausgegraben haben ...
Ich kann dir leider keinen Rat geben, was du tun sollst ... es ist eben immer eine "Gradwanderung": einerseits gibt es den Naturschutz ... andererseits wird der Mensch nur das als schützenswert empfinden, was er selbst erleben kann. Die Gefahr besteht immer darin, das es bei tausenden von vernünftigen Menschen, den einen unvernünftigen gibt;
LG, Günther
ich danke Dir für Deinen Kommentar, wenngleich diese Geschichten mich immer nur traurig und wütend machen.
Dazu fällt mir der Witz ein: Die alte Erde trifft einen Planeten. Der taumelt griegrämig durch das All, die Erde fragt ihn, wie es ihm ginge. "Ach," sagt er, nicht so gut. Ich hab homo sapiens." Da klopft die alte Erde ihm auf die Schulter, sagt: "Mach dir nichts draus, die hatte ich auch, das geht vorüber..."
Ein Witz, der traurig ist.
Viele Grüße
Wera