Hi zusammen, ich habe mal eine Frage speziell zu Landschaftsaufnahmen für Wettbewerbe, etwa ENJ, Glanzlichter, Asferico etc... Nicht das ich der Meinung bin großartig wettbewerbstaugliche Bilder zu besitzen, aber darum geht`s jetzt nicht Die heutigen Kameras haben einen unheimlichen Dynamikumfang. Beispiel Nikon, hier kann man bekanntlich die Schatten um einiges "rauschfrei" aufhellen. Nehmen wir an... Sagen wir heraus käme ein ordentliches Bild, dass ABER DEUTLICH vom Raw abweicht, weil dieses ja enorm dunkel ist im Gegensatz zum fertigen Bild. Ist das dann noch wettbewerbstauglich oder aber hätte ich per Filtereinsatz vor Ort wesentlich mehr rausholen MÜSSEN? Danke vorab und Gruß, |
nur als ergänzende Info, die Richtlinien zum ENJ 2014 sind raus und sind nochmals genauer gefasst ... http://www.gdtfoto.de/download [verkürzt] edingungen_und_TN-Formular.pdf
VG
Radomir
danke euch Dreien auf jeden Fall schonmal für die Einschätzung. Ich merke also, auch für euch "Profis" ist das gar nicht immer so klar wie ich es vermutet hätte.
@Rado: danke für die Info!
@Martin & Klaus: danke auch euch. Ich tue mich halt schwer mit der ein oder anderen Formulierung, auch bei GDT. Hier steht z.B. in den technischen Anforderungen:
"ERLAUBT sind im Rahmen der digitalen Bildbearbeitung:
• moderate Anpassungen von Kontrast, Tonwerten, Gradation, Weißabgleich, Farbe und Sättigung
• moderater Einsatz von Tiefen/Lichter, Abwedeln/Nachbelichten und Einsatz digitaler Grau- verlauffilter"
Ich stolpere halt über das Wort moderat. Denn wenn ich ohne Verlauffilter arbeiten möchte und dann sind die Kontraste meist so hoch, dass es m.E. nach nur in den wenigsten Fällen moderat ist. Hier würde mir beispielsweise ein Blendenwert nutzen, nach dem Motto, das Raw darf in der Helligkeit 2 Blenden abweichen oder so (sag ich jetzt mal unbedacht, aber wahrscheinlich sprechen auch Dinge dagegen).
Viele Grüße,
Thomas
es ist ganz einfach, die Jury ist die letzte Entscheidungsinstanz und entsprechend ist das ganze von Wettbewerb zu Wettbewerb und Jury zu Jury unterschiedlich. Die Jury kann entscheiden wie sie will ... Derjenige der die RAWs kontrolliert kann in der Regel nur eine Empfehlung formulieren.
VG
Radomir
wie Martin bereits schrieb sind bei vielen Wettbewerben die Regeln für zugelassene Bearbeitung schon ganz informativ beschrieben. Das Bilder bei flauen Lichtverhältnissen bei dem hohen Dynamikumfang der neuen Sensoren im RAW kraft- und farblos sind ist eine Eigenschaft dieser Sensoren die man hinnehmen muss und man kann häufig auch nicht durch Filter da gegensteuern.
Das Aufhellen der Schatten z.B. ist ja fast das gleiche wie das Abwedeln von Bildteilen in der analogen Dunkelkammer und das war gängige Praxis.
Ich schaue mir häufig an was der mit der Kamera mitgelieferte RAW Konverter (bspw. Nikon View) in seinen Automatikstellungen aus dem RAW macht. Das entspricht dann ja in etwa einem kamerainternen jpg. Und soviel Bearbeitung per Hand sollte am RAW immer akzeptiert werden.
Ich denke eine RAW Entwicklung in Richtung realistischer Eindruck die man mit der Steuerung der Kontraste, der Farbsättigung, der WB und Entrauschen erzielt wird fast immer akzeptiert werden, wobei jedes Jurymitglied die Grenzen etwas anders setzen wird.
Viele Grüße
Klaus
oh ja, Dein Diskussionsbeitrag ist äußerst spannend, selbst gehen mir auch immer wieder Deine Gedanken dazu bei der Bildeinsendung zu einem Wettbewerb im Kopf herum und machen mir die Auswahl schwer.
Ich denke, daß beim Asferico und auch bei Glanzlichter die Kriterien ganz gut beschrieben sind, bei den GDT-Wettbewerben hat man sie inzwischen auch ein wenig gelockert. Zumindest kommen dort für mich jetzt auch wieder Bilder infrage, die ich zuvor nicht eingesandt hätte, nachdem man nun auch einzelne Bereiche im Bild selektiv bis zu einem gewissen Grad bearbeiten darf.
Ich denke, daß die Toleranzbreite auch von Jury zu Jury unterschiedlich ist und sie nach wie vor bei den zumindest in meinen Augen absolut seriösen Wettbewerben wie BBC, denen der GDT und Asferico, eben dort, wo selbst erfahrene Wettbewerbsfotografen - man kennt sie ja zumeist - in der Jury sitzen enger definiert ist.
Aus diesem Grund und da ich mir selbst die Latte diesbezüglich sehr hoch gelegt habe versuche ich inzwischen bereits Vorort ein RAW zu produzieren, das den Verhältnissen in puncto Farbintensität und Lichtsituation möglichst nahe kommt. Da scheue ich mich dann auch nicht und zwinge mich dazu, den Grau-oder Grauverlauffilter entsprechend einzusetzen und mehrere Belichtungen für den Fall eines HDRI´s durchzuführen. Gott-sei-Dank braucht man letzteres bei den neueren FX-Kameras wie z.B. der D 800 seltener, da man mehr Reserven hat.
Ich persönlich komme seitdem auch immer mehr weg von den HDRI´s, weil sie auf mich oft nicht ganz realistisch wirken.
Egal, wie dem auch sei, Jeder muß da glaube ich für sich selbst das Gespür entwickeln, wie weit er die Bilder bei der Bearbeitung ausreizen will.
Selbst habe ich da auch für mich eine Entwicklung durchgemacht weg von den noch aus der Analogzeit völlig übertriebenen Farbkontrasten hin zu moderaten eben möglichst authentischen Bildern.
Bin gespannt, was da noch so an Diskussionsbeiträgen kommt, denn das Thema ist wirklich brissant und gerade derzeit besonders hochaktuell, wo Einen die Wettbewerbe zeitlich ja ziemlich einspannen.
LG Martin