Hallo alle zusammen, wenn ich in der Natur fotografieren gehe, frage ich mich immer wieder ob, ich mich richtig verhalte oder nicht? Hier mal ein paar Beispiele: 1) Bei uns in Gensingen ist an der Nahe ein Damm, dort und in den umliegenden Wiesen sind viele Schmetterlinge zuhause, allerdings muss man natürlich durch die Wiesen und über den Damm laufen um überhaupt Schmetterlinge zu finden. Ich versuche immer so wenig wie möglich platt zu treten, aber das klappt leider nicht immer. 2) Grashalme im Hintergrund bei einem Makro vorsichtig platt drücken. 3) Schmetterling vorsichtig umsetzen, dabei versuche ich immer die Schmetterlinge nicht zu berühren sondern sie auf einen Halm zu setzen und dann an den gewünschten Ort zu bringen. 4) Am Mittwoch habe ich eine Wespenspinne fotografiert, das Foto werde ich noch zeigen, dabei habe ich die Spinne vorsichtig mit einem Grashalm ein Stück höher in ihr Netz gesetzt. Was findet ihr ok und was nicht? Viele Grüße |
da hat wohl jeder seine Philosophie.
Wenn ich in der Natur fotografiere rühre ich gar nichts an. Jede Situation wird so genommen wie Sie ist. Wenn sie nicht so ist wie ich will, dann ist das eben so. Nur so ist das Bild ein Naturbild. ( meine Meinung )
Wenn das Tier oder die Pflanze nicht so ist wie ich sie gerne hätte dann hat das Tier oder die Pflanze "Glück" gehabt und wird nicht fotografiert
Ich denke das Du mit Deiner beschriebenen Vorgehensweise keinen Schaden anrichtest, aber das Bild ist definitiv beeinflusst - also fast eine "Studioaufnahme" wenn man so will.
LG Stephan Christ
ich werde darauf jetzt keine genaue Antwort geben,
da das hier absolut nicht in die Diskussion passt und
es beim fotografieren zu 85% auf den Fotografen ankommt und
nicht auf die Kamera, außerdem kenne ich genug Leute die mit der gleichen
oder besserer Ausrüstung nicht so gute Fotos machen. Noch dazu geht es hier im Forum
keinen was an, wir sind hier um unsere Fotos zu beurteilen und
um uns weiter zu helfen und nicht um die Ausrüstung des Anderen zu bewerten.
Grüße
Marius
Wow, muß grad nochmal nachschreiben, war in letzter Zeit nimmer sehr aktiv hier und hab noch nichts von Dir gesehn. Du machst super Bilder!!!!
Das noch im Angesicht Deines Alters!!! Hut ab!!!!!!!!!!!!!!!!!
Mußt ich noch loswerden!!!!
Ich find es immer wieder toll, wenn Jugendliche in Deinem Alter die Kamera statt dem Gameboy nehmen.... und wenn da dann noch solche Bilder rauskommen....!!!
Super!!!
Liebe Grüße nochmal,
Claudia
Mit 15 war ich froh, wenn ich mir mal genügend Geld für ein Fahrrad zusammensparen konnte.
1. weil ich keinen Sinn in der Diskussion der persönlichen Verhältnisse der einzelnen Benutzer sehe.
2. weil das Forum definitiv nicht der Platz ist, über die Entwicklung der Besitz- und Einkommensverhältnisse zu diskutieren.
3. weil die Diskussion damit das Thema verläßt.
4. glaube ich nicht, daß wir eine sinnvolle Antwort auf die Frage finden werden, ab welchem Alter eine Ausrüstung wie viele Tausend € kosten darf.
Gruß, Uwe
danke für die vielen Antworten und die interessante
Dikussion. Ich denke jetzt sind wir alle ein
bisschen schlauer wie man sich in der Natur richtig
verhält und was falsch ich.
Viele Grüße
Marius
ich habe schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich durch eine Wiese laufe, das lässt sich natürlich aber beim Schmetterlinge fotografieren nicht vermeiden.
1) Ich versuche auch immer so wenig wie möglich platt zu drücken und achte wo ich hintrete, dass ich zB kein Spinnennetz zertrete und so. Außerdem versuche ich immer nur durch Rehpfade zu gehen, da ist die Wiese meist schon ziemlich zertreten.
2) Grashalme für den HG drücke ich schon platt, vorausgesetzt es sind nur ein paar Halme und nicht ein halbes Wiesenstück.
3) Schmetterlinge umsetzen würde ich nicht. Ich will nicht unabsichtlich einen verletzen, und außerdem fördert es mich fotografisch auch mehr wenn ich aus einer Situation das beste machen muss und mir nicht alles aussuchen kann. Es ist so einfach am natürlichsten, wenn einer nicht passend sitzt such ich mir einen anderen. (Ich muss aber zugeben dass sehr sehr viele schöne Schmetterlingsbilder durch umsetzen entstehen.)
4) Würde ich mich nicht trauen Außer der Halm ist lange und dick genug
LG
Sandra
ich finde Dein Verhalten vorbildlich. So wie Du dies schilderst sollte sich jeder Naturfotograf verhalten: behutsam und umsichtig im Biotop und mit Respekt und Achtung vor den Geschöpfen der Natur, was im Zweifelsfall auch heißt, auf ein Bild verzichten zu können.
Dennoch habe ich inzwischen eine ausgeprägte Aversion dagegen entwickelt, dass oft und sehr gerne mit erhobenem Zeigefinger auf eine kleine und wehrlose Minderheit von Naturfotografen losgegangen wird, die sich angeblich gesetzeswidrig verhalten, wenn sie Wiesen betreten, angeblich seltene Arten stören, usw.
Dazu sei gesagt, dass unsere artenreichsten Biotope, zB. Magerwiesen und Trockenrasen, keine Natur- sondern Kulturlandschaft darstellen, dh. ohne landwirtschaftliche Pflege gäbe es diese Biotope gar nicht mehr.
Wurde die Wiese gemäht oder beweidet, auf der tags zuvor der Naturfotograf noch mit schlechtem Gewissen Falter umsetzte (und sich dabei ernste Gedanken um "Naturdokument" oder "beeinflusste Natur" machte), ist es erstmal vorbei mit dem Leben und der Artenvielfalt - bis zum nächsten Jahr.
Mahd oder Beweidung ist letztendlich (notwendige) Massenvernichtung von Lebewesen im Namen des Naturschutzes. Kein Mensch käme auf die Idee, hier Bauer oder Schäfer an den Pranger zu stellen. Dafür gibt es ja die Naturfotografen...
LG
Stephan
In meinen Augen eine völlig übertriebene Behauptung. Ein Hektar sind 10km2, ein Quadrat mit einer Kantenlänge von 100 Metern. Da müsste Fotograf schon mit einer Dampfwalze durch seine Makrowiese fahren, ich kenne keinen, der das macht. Die Biotope werden nicht vernichtet, weil ein paar (bekloppte oder unwissende) Naturfotografen ohne Rücksicht durch die Wiese stapfen, sondern in erster Linie durch extensive Landwirtschaft, zum Beispiel aufgrund der Zusammenlegung von Ackerflächen für diesen ganzen Biogas- und Biospritschwachsinn und dem daraus resultierendem Verschwinden von Hecken. Durch Straßenbau und die Erschliessung von Bauland für Neubaugebiete. Durch Pestizideinsatz. Durch die Vernichtung von Streuobstwiesen. Durch Bahntrassen. Durch Windkraftanlagen. Durch Trockenlegungen. usw.. Auch wenn es natürlich Einzelfälle von Verstößen gegen das Naturschutzgesetz durch Naturfotografen gibt (Idioten und schwarze Schafe gibt es überall, wie z.B. in Nürnberg in dem Kreuzotterbiotop) - für mich ist so eine Diskussion ein absoluter Nebenkriegsschauplatz und so etwas endet oft in moralischem Fingerzeigen (machen manche ja ausgesprochen gerne). Da würde es wahrscheinlich mehr Sinn machen, zu diskutieren, wo man demnächst sein Kreuz auf dem Wahlzettel machen sollte, wie man politisch Einfluss nehmen kann, wo man sich wirklich engagieren kann, welche Produkte man kaufen oder nicht kaufen sollte ...
LG,
Chr
ich bin absolut Deiner Meinung.
Ich habe die Situation bewusst auch stark vereinfacht dargestellt.
Ich will es auch gar nicht gutheißen, wenn mehrere Fotografen in einem empfindlichen Biotop zugange sind, jeder am besten noch ein "Naturdokument" fotografieren will, und dabei alles andere plattgewalzt wird.
Aus Erfahrung weiß ich selbst, wie solche Biotope danach ausschauen.
Das kann nicht Sinn von Naturfotografie sein!
Trotzdem bin ich schon der Meinung, dass speziell bei Naturfotografen oder Naturfreunden, die gerne mal abseits der Wege unterwegs sind, oft unverhältnismäßig stark von allen Seiten mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird (oft trifft es dann immer die Falschen), während man große Landschafts- und Naturzerstörungen, die aus wirtschaftlichen oder gesellschaftspolitischen Interessen geschehen, ignoriert oder sogar befürwortet, weil einfach die Lobby, die dahinter steckt zu übermächtig ist.
Aber diese Doppelmoral gibt es ja leider in allen Lebensbereichen.
LG
Stephan
Stimme Euch voll zu.
Aber hier bei uns in Baden-Würtemberg, Raum Stuttgart, ist es zumeist üblich, daß Landwirte (und da bin ich sehr froh dran) bei der Heumahd zuerst in Bahnen mähen, dann eine Bahn stehen lassen, wieder eine Bahn mähen usw. Diese Bahnen sind etwa je 3 - 4 Meter breit. Dies dient nicht nur Insekten sondern vor allem Rehkitzen und Hasen zum Schutz, denn die Heuernte ist idR in der Setzzeit. Die andern Bahnen werden dann erst ein, zwei Tage später gemäht, inzwischen haben sich zumindest die Säugetiere zumeist aus der betreffenden Wiese verdrückt. Zudem bleiben um die Bäume immer viel Gras stehen, bei uns sind ja viel Streuobstwiesen.
Und Schäfer sind bei uns meist nur von Ende Oktober bis April unterwegs.
Bin sehr froh, damit hier bei uns schon ein Umdenken zu sehen.....!!
Und ich denk, wenn wir Fotografen dann auch noch Rücksicht nehmen ist doch viel gewonnen.
Es geht da auch mehr um das persönliche Gewissen dabei, mir wär es arg, wenn durch meine Schuld ein kleiner Vogel sterben würde unabhängig davon, ob am andern Tag der Sturm genau diesen Baum mit dem Nest eh umgeworfen hätte...
Liebe Grüße,
Claudia
Nun, es gibt den § 19a Bundesjagdgesetz, er heißt Beunruhigen von Wild, darin steht
Verboten ist, Wild, insbesondere soweit es in seinem Bestand gefährdet oder bedroht ist, unbefugt an seinen Zuflucht-, Nist-, Brut- oder Wohnstätten durch Aufsuchen, Fotografieren, Filmen oder ähnliche Handlungen zu stören. Die Länder können für bestimmtes Wild Ausnahmen zulassen.
Dies setzt uns klare rechtliche Grenzen, die Strafen sind teils ganz empfindlich.
Wenn ich raus geh zum fotografieren schließe ich mich immer erst mit dem jeweiligen Jagdpächter kurz und kläre die Situation. Gerade aber weil ich nichts stören möchte geh ich meist in Tierparks, das ist natürlich der einfachere Weg, schon klar! Dadurch hab ich es aber auch geschafft, noch nie ein Tier beim fotografieren zu schädgen (auch draussen nicht.) Ich stell mich allerdings auch auf den Standpunkt, es gibt schon so viel saugute Bilder von beispielsweise Falken-Nestlingen, da kann die Welt vielleicht auch gut ohne ein weiteres Bild von mir leben.
Gut ist natürlich, daß große Telebrennweiten uns viel Abstand zum fotografierten Tier erlauben.
Weiter ist natürlich viel Geduld gefragt, an Fuchsbauten bin ich selten unter 6 Stunden am Stück gesessen, oft mehrere Tage. Die Tiere gewöhnen sich und fassen Vertrauen und das ist ein sehr schönes Erlebnis.
Ich sag mal grundsätzlich so, wenn ich ein Bild nur um den Preis, ein Tier zu gefährden machen kann, lass ich es sein. Da wir eine andere Situation kommen, wo das dann geht.
Ich mein gut, was Du da tust, ein Insekt ganz sacht ohne Anfassen umsetzen find ich ok, problematisch ist hier eher das Anfassen mit der Hand, das Insekten flugunfähig machen kann.
Ich denke, da muß jeder für sich selbst Grenzen ziehn, in denen er sich bewegen will, auch abhängig von der Aufnahmesituation und der Tierart.
Liebe Grüße,
Claudia
Gruß
Sebastian
Aber § 19 Bundesjagdgesetz bezieht sich auf Fotografen, nicht auf Jäger, gilt also sehr wohl für uns.... Jäger fotografieren eher selten..... haben aber über obigen Paragrafen die Möglichkeit, Fotografen rechtlich zu belangen bzw halt anzuzeigen. Deshalb sollte der Paragraf uns durchaus bekannt sein...
Und nein, bitte nicht schon wieder eine Diskussion über Jagd!!!
Liebe Grüße,
Claudia