Eingestellt: | 2007-06-28 |
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RH © | |
Mit Sicherheit nun das letzte Bild der Serie - Der Absprung! |
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Technik: | Pentax K10D Sigma 500mm F 4,5 s 1/60 ISO 1600 |
Natur: | Naturdokument ? |
Größe | 247.5 kB 1000 x 787 Pixel. |
Ansichten: | 17 durch Benutzer1084 durch Gäste2529 im alten Zähler |
Schlagwörter: | eifel wildkatze |
Rubrik Säugetiere: | |
Serie Wildkatze: |
natürlich kann auch ich erst mit letzter Sicherheit sagen, ob es sich um eine Wildkatze handelt, wenn wir am toten Tier die Darmlänge (nicht über 150cm)gemessen haben. Was übrigens hier in der Vulkaneifel bei Totfunden infolge Verkehrsunfällen leider viel zu oft nachgewiesen werden kann.
In übrigen gibt es im hiesigen Raum kaum einen Jäger oder Förster, der nicht schon einmal eine Wildkatze in freier Natur gesehen hat. (Nur mit dem Fotografieren hat´s meist nicht geklappt).
Alle am lebenden Tier erkennbaren Kennzeichen einer europäischen Wildkatze konnte ich fotografisch festhalten (auch wenn nicht alle Aufnahmen im Forum dargestellt wurden, wie z.B. Fußsohlen mit schwarzem Fleck hinter den Ballen).
Wie Kurt bereits feststellte, ist die Farbwiedergabe recht "kalt" und blaustichig, was bei einem Aufnahmezeitpunkt von 21:30 Uhr nachvollziehbar ist.
An der Farbe habe ich nicht gedreht.
Die Wildkatzenexperten in unserem Raum halten es nicht für ungewöhnlich, dass diese Katze noch sehr helle Augen hat. Vielmehr sind sie der Meinung, dass es sich hierbei, wie in der Fachliteratur nachzulesen, um eine junge Katze mit Nachwuchs handelt.
Ansonsten kann ich mich den Ausführungen von Kurt bezüglich der Erkennungsmerkmale von Wildkatzen nur anschließen.
Die Wildkatze wurde von einer 3m hohen geschlossenen Kanzel aus fotografiert (auch wenn so es aussieht, als ob wir uns in Augenhöhe gegenüberstanden).
Sie hat das Auslösegeräusch der Kamera mehrfach wahrgenommen und daraufhin zum Hochsitz geäugt, ohne dieses Geräusch als Gefahr aufzufassen.
Lieber Kurt, lieber Reinhard,
ich danke Euch für Eure kompetenten Kommentare!!!
Olafs Kommentar fordert mich heraus, Dich zu verteidigen!
Er hat in einem Punkt Recht: wirklich 100% sicher kann man die Diagnose nur am toten Tier nach der Darmlänge machen. Trotzdem gibt es für mich keinen vernünftigen Zweifel an der Richtigkeit Deiner Diagnose "Wildkatze", unter den gegeben Umständen. Die Augen sind ja keineswegs blau, sondern, wie für Wildkatzen typisch, fahl gelblich-grünlich, wobei der Stich ins Bäuliche mit ziemlicher Sicherheit auf die insgesamt kalte Lichtstimmung zurückgeht. Die Tatsache, dass die Katze offenbar immer wieder mal in Deine Richtung geschaut hat, ist überhaupt kein Argument. Natürlich ist ein derart sinnenstarkes Tier wie eine Wildkatze nicht blöd und bemerkt sofort, dass da etwas blinkt und Geräusche macht, das da sonst nicht ist, uns also wird es immer wieder mal beäugt. Aber offensichtlich hat die Katze es nicht als Gefahr eingeschätzt.
Färbung und Zeichnung der Katze sind ganz und gar typisch für Wildkatze, wobei ich auch hier annehme, dass die kalte Lichtstimmung auch die Widergabe der Fellfarbe noch etwas in kalte Farbtöne hinein verändert. Der Grundton im fell der Wildkatze ist ganz anders als das Grau der Hauskatzen, nämlich viel mehr ins Bräunliche spielend, es kann fast an die Fellfarbe eines Hasen erinnern. Das ist hier trotz Blaustich noch klar zu erkennen. Die Fellzeichnung ähnelt nur bei flüchtiger Betrachtung der einer graugetigerten Hauskatze. Die der Wildkatze ist viel weniger streifig - gut zu sehen. Ganz besonders hervorzuheben sind natürlich Form und Zeichnung des Schwanzes. Das gut erkennbare dicke und dunkle Schwanzende ist eines der besten Feldmerkmale der Wildkatze. Auch der Habitus spricht überhaupt nicht dagegen, im Gegenteil. Weibchen, die selbst noch relativ jung sind, aber bereits wieder Junge führen, sind oft derart schlank. Die hohen Beine sind aber hier zu beachten - wildkatzentypisch.
Es gibt praktisch keine Hauskatzen, die in dieser gesamten komplexen Merkmalskombination mit der Wildkatze übereinstimmen. Eine derartige Hauskatze wäre ein extrem seltener "Ausrutscher". Eine solche dann auch nicht in irgend einem Dorf, sondern noch ausgerechnet "in freier Wildbahn" und in einem von der Wildkatze besiedelten Lebensraum zu beobachten, wäre also der viel, viel unwahrscheinlichere Fall, als eine wirkliche Wildkatze vor die Linse zu bekommen, wie es Dir hier ganz offensichtlich geglückt ist.
Nochmals meinen Glückwunsch zu dem tollen Erlebnis und den Bildern!
Viele Grüße
Kurt
ich kann natürlich auch nicht mit letzter Sicherheit sagen, ob es sich hier um eine echte Wildkatze handelt, aber manches spricht dafür: die deutlich fleischfarbene Nase, die weißen Schnurrhaare, die insgesamt verwaschene Fellfärbung, die Zeichnung und Form des Schwanzes. Ich habe zum Vergleich Fotos von der Wildkatze im Gehege Bayerischer Wald hinzugezogen, ich finde die Ähnlichkeit ist sehr groß. Streifen, oft unregelmäßig, auf dem Rücken können wohl vorkommen. Die Augen sehen etwas zu bläulich aus, aber ich meine, die Fotos an sich haben z.T. einen leichten Blaustich.
Viele Grüße
Reinhard
Die Fellzeichnung am Schwanz könnte stimmen, die Streifen auf dem Rücken und der Rest des Fells wieder nicht. Ebenso wie die Dichte des Fells und die Statur die extrem zierlich ist und auf ein Gewicht um ca. 4 kg ausgehen lässt.
Nun gibt es ja auch Wildkatzen die sich mit Hauskatzen verpaart haben aber in dem Fall würde ich unter Vorbehalt von einer wildfarbenen Hauskatze ausgehen.
Die Bestimmung von Wildkatzen ist ein schwieriges Thema und gelingt letztendlich nur hundertprozentig nur bei toten Tieren durch Obduktion. Aber ohne dir zu nahe treten zu wollen, die Bilder sprechen gegen eine Wildkatze.
nochmals vielen Dank für's Zeigen. Das ist für mich die Serie des Monats.
Gruß, Uwe